Washington Irving
Gottfried Crayon's Skizzenbuch
Washington Irving

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Ein königlicher Dichter.

Ist dein Körper gleich gefesselt,
    Und die sanfte Lieb' gebunden:
Deines Geistes Schönheit hat
    Band und Fessel nie empfunden.
Darum blickst du ohne Schande,
    Blickest stolz auf deine Bande.
Fletcher.

An einem lieblichen, sonnigen Morgen, in dem fröhlichen Maimonat, machte ich einen Ausflug nach dem Schlosse Windsor. Dieß ist ein Ort voll von geschichtlichen und dichterischen Ideenverbindungen. Schon der äußere Anblick des mächtigen alten GebäudesDer Verf. spricht von dem Schlosse. – Anm. des Uebers. reicht hin, erhabene Gedanken zu wecken. Es erhebt seine unregelmäßigen Mauern und massenhaften Thürme, wie eine Mauerkrone, um den Kamm eines hohen Bergrückens, läßt sein königliches Banner in den Wolken flattern, und sieht, mit einem Herrscherblicke, auf die es umgebende Welt nieder.

An diesem Morgen hauchte die Erde, jene milde, erquickende Frühlingsluft, welche in der Phantasie des Menschen alles verborgene Romantische hervorruft, sein Herz mit Musik erfüllt, und ihn stimmt, dichterischer Stellen zu gedenken, und von Schönheit zu träumen. Während ich durch die prachtvollen Säle und die mächtigen Hallen des Schlosses wandelte, ging ich gleichgültig bei ganzen Reihen Portraits von Staatsmännern und Kriegern vorüber, verweilte aber in dem Zimmer, wo die Bildnisse der Schönheiten hangen, welche den muntern Hof Karl des Zweiten verherrlichten; und indem ich sie beschaute, wie sie mit üppigen, halbaufgelösten Haarflechten und dem schmachtenden Auge der Liebe gemalt sind, segnete ich Sir Peter Lely's Pinsel, der mich so in den Stand setzte, im Widerscheine der Schönheit mich zu sonnen. Auch während ich über die »großen, grünen Höfe« ging, mit dem Sonnenschein an den grauen Mauern, und über den Sammetrasen dahinstreifte, erfüllte das Bild des zärtlichen, des ritterlichen, aber unglücklichen Surrey meine Seele, und ich dachte an die Schilderung seiner Wanderungen auf denselben in seinen Jugendtagen, als er in Lady Geraldine verliebt war. –

Das Auge zu der Jungfrau Thurm erhoben
Und still, nach der Verliebten Weise, seufzend.

In dieser Stimmung vollkommen dichterischer Empfänglichkeit besuchte ich das alte Verließ des Schlosses, wo Jakob der Erste von Schottland, der Stolz und Lieblings-Gegenstand schottischer Dichter und Geschichtschreiber, mehrere von seinen Jugendjahren als Staatsgefangener bewacht wurde. Es ist ein großer, grauer Thurm, welcher den Stürmen von Jahrhunderten getrotzt hat, und noch gut erhalten ist. Er steht auf einem Walle, welcher über die anderen Theile des Schlosses emporragt, und eine große Menge von Stufen führen in das Innere. In der Rüstkammer, einer gothischen, mit Waffen verschiedener Arten und Zeiten angefüllten Halle, zeigte man mir einen an der Wand hängenden Waffenrock, welcher, wie man mir sagte, einst Jakob gehört hatte.

Von hier auf führte man mich eine Treppe höher, in eine Reihe Zimmer von verblichener Pracht, welche mit geschichtliche Scenen darstellenden Tapeten behangen waren, und sein Gefängniß und den Schauplatz jener leidenschaftlichen und phantastischen Liebe ausmachten, welche in das Gewebe seiner Geschichte die magischen Farben der Poesie und Dichtung eingewoben hat.

Die ganze Geschichte dieses liebenswürdigen, aber unglücklichen Fürsten ist höchst romantisch. In dem zarten Alter von eilf Jahren wurde er von seinem Vater, Robert III., vom Hause hinweggeschickt und an den französischen Hof gesendet, um unter den Augen des französischen Monarchen, vor dem Verrath und der Gefahr sicher, welche das königliche Haus von Schottland umgaben, erzogen zu werden. Sein Mißgeschick wollte, daß er während seiner Reise den Engländern in die Hände fiel und von Heinrich dem Vierten zum Gefangenen gemacht wurde, ungeachtet ein Waffenstillstand zwischen den beiden Ländern bestand.

Die Nachricht von seiner Gefangennehmung, welche im Gefolge mehrerer Bekümmernisse und Unglücksfälle eintraf, war schrecklich für seinen unglücklichen Vater. »Die Kunde,« heißt es, »kam, während er bei dem Abendessen saß, und überwältigte ihn so mit Schmerz, daß er beinahe unter den Händen der Diener, die ihm aufwarteten, seinen Geist aufgegeben hätte. Als er aber in sein Schlafzimmer gebracht war, enthielt er sich aller Speise, und nach drei Tagen starb er vor Hunger und Gram, in Rothesay.Buchanans Geschichte von Schottland. – Verf. – Rothesay liegt auf der Insel Bute, ungefähr 70 englische Meilen von Edinburgh. Die Trümmer des königlichen Schlosses sind noch jetzt zu sehen.

Jakob blieb über achtzehn Jahre in Gefangenschaft; aber, obgleich seiner persönlichen Freiheit beraubt, wurde er doch mit der Ehrerbietung behandelt, welche seinem Range gebührte. Man trug Sorge, ihn in allen Zweigen nützlichen Wissens unterrichten zu lassen, welche man damals betrieb, und ihn geistig und körperlich so auszubilden, wie es sich für einen Fürsten geziemt. Vielleicht war in dieser Hinsicht seine Gefangenschaft ein Vortheil, da sie ihn in den Stand setzte, sich desto ausschließlicher mit seiner Bildung zu beschäftigen, ruhig den reichen Schatz des Wissens einzusammeln, und die geschmackvollen Beschäftigungen lieb zu gewinnen, welche seinem Andenken einen solchen Glanz gegeben haben. Das Bild, welches die schottischen Geschichtschreiber in seinem frühern Leben von ihm entworfen haben, ist höchst anziehend, und scheint eher die Darstellung eines Romanhelden, als eines Charakters aus der wirklichen Geschichte zu sein. Er verstand sehr gut, hören wir, »mit dem Schwerdte zu fechten, zu ringen, zu turniren, zu rennen, zu singen und zu tanzen; er war ein erfahrener Arzneikundiger, war sehr geschickt, die Laute, Harfe und mehrere andere musikalische Instrumente zu spielen, und erfahren in Grammatik, Rhetorik und Poesie.«Bellendens Uebersetzung des Hector Boyce.

Bei dieser Vereinigung von mannhaften und feinen Geschicklichkeiten, welche ihn in den Stand setzten, in der thätig bewegten, wie in der zierlichen Gesellschaft zu glänzen, und welche berechnet waren, ihm viel Geschmack für ein heiteres Dasein zu geben, muß es, in einem Zeitalter der Regsamkeit und Ritterlichkeit, eine schwere Prüfung für ihn gewesen sein, den Frühling seines Lebens in einförmiger Gefangenschaft hinzubringen. Jakob hatte indessen das Glück, mit einer mächtigen dichterischen Einbildungskraft begabt zu sein, und so gewährten ihm die himmlischen Eingebungen der Muse in seinem Gefängniß Trost und Linderung der Seelenleiden. Manche Gemüther verschrumpfen und werden unthätig bei dem Verlust ihrer persönlichen Freiheit; andere werden krankhaft und reizbar; es liegt jedoch in der Natur des Dichters, in der Einsamkeit des Gefängnisses zärtlich und erfinderisch zu werden. Er schwelgt im Honig seiner eigenen Gedanken und strömt, wie der gefangene Vogel, seine Seele in Melodieen aus:

O, saht ihr nicht die Nachtigall?
Ein Käfig schließt die Pilgrin ein.
Wie süß sind ihre Lieder all',
Die sie dort singt, einsam, allein.
Ihr hört, wenn sie der Töne Strom ergießt,
Daß überall sie Laub und Wald umschließt.Roger l'Estrange. – Verf.

In der That, die göttliche Quelle dichterischer Phantasie ist unversiegbar und erquickend; wenn die wirkliche Welt ihr verschlossen ist, kann sie sich selbst eine Welt erschaffen, und mit ihrer Zauberkraft herrliche Gestalten und Formen und glänzende Gebilde herauf beschwören, die Einsamkeit zu bevölkern und die Dunkelheit des Kerkers zu umstrahlen. So war es eine Welt voll Pracht und Prunk, welche Tasso in seiner traurigen Zelle zu Ferrara umgab, als er die erhabenen Gestalten seines Jerusalems erfand, und wir können das »Königs-Buch,« das Jakob während seiner Gefangenschaft in Windsor dichtete, auch als einen solchen schönen Ausflug der Seele aus dem Zwange und der Düsterheit des Gefängnisses ansehen.

Der Gegenstand des Gedichts ist seine Liebe zu Lady Jane Beaufort, der Tochter des Grafen von Somerset und einer Prinzessin aus dem königlichen Geblüte von England, in die er sich während seiner Gefangenschaft verliebte. Was ihm einen besondern Werth gibt, ist, daß es als eine Schilderung der wahren Gefühle des königlichen Barden, und als eine Geschichte seiner wirklichen Liebe und seines Schicksals angesehen werden kann. Es geschieht nicht oft, daß Fürsten dichten, oder Dichter fühlen, was sie singen. Es thut dem Stolze eines gemeinen Mannes wohl, einen Monarchen zu sehen, der so gleichsam um den Zutritt zu seiner Klause buhlt, und seine Gunst dadurch zu gewinnen sucht, daß er sein Vergnügen fördert. Es ist ein Beweis der rechtlichen Gleichheit geistiger Bewerbung, welche allen Flitter künstlicher Würde abstreift, den Bewerber auf eine Stufe mit seinem Nebenbuhler herab bringt, und ihn nöthigt, sich auf seine eigenen, angebornen Kräfte zu verlassen, wenn er sich Auszeichnung verschaffen will. Es ist auch merkwürdig, die Herzensgeschichte eines Monarchen zu erfahren, die einfachen Empfindungen der menschlichen Natur auch unter dem Hermelin rege zu finden. Jakob war indessen Dichter gewesen, ehe er König geworden; er war in der Schule des Unglücks erzogen, und in der Gesellschaft seiner eigenen Gedanken aufgewachsen. Monarchen haben selten Zeit, mit ihrem Herzen Rücksprache zu halten, oder ihr Gemüth für Poesie zu stimmen; und wäre Jakob unter den Schmeicheleien und im Glanze eines Hofes aufgewachsen, so würden wir, aller Wahrscheinlichkeit nach, nie solch ein Gedicht erhalten haben, wie das »Königs-Buch.«

Ganz besonders haben mich die Theile des Gedichts angezogen, welche seine unmittelbaren Gedanken über seine Lage aussprechen, oder die mit dem Zimmer im Thurme in Verbindung stehen. Sie haben einen solchen persönlichen und örtlichen Reiz, und sind mit so umständlicher Treue gegeben, daß sie den Leser zu dem Gefangenen in seinen Kerker versetzen, und ihn zum Theilnehmer an seinen Betrachtungen machen.

Folgendes ist die Schilderung, welche er von der Oede seines Geistes macht, und von dem Vorfall, welcher ihn zuerst auf den Gedanken brachte, das Gedicht zu schreiben. Es war die stille Mitternachtsstunde einer heitern Mondscheinnacht; die Sterne, sagt er, blinkten wie Feuer an dem hohen Gewölbe des Himmels, »und Cynthia netzte ihre goldenen Locken im Wassermann.« Er lag im Bette, wachend und ruhelos, und nahm ein Buch, die trägen Stunden zu vertreiben. Das Buch, welches er wählte, waren des Boethius philosophische Trostgründe, ein Werk, welches bei den Schriftstellern jener Zeit sehr beliebt, und von seinem großen Vorbilde, Chaucer, übersetzt worden war. Aus dem hohen Lobe, welches er dem Buche spendete, sieht man deutlich, daß dieß eines seiner Lieblingswerke gewesen ist, so lange er im Gefängnisse war, und, in der That, es bietet bewundernswerthen Stoff zum Nachdenken im Unglück. Es ist das Vermächtniß eines edlen und duldenden Geistes, geläutert durch Sorgen und Leiden, seinen Nachfolgern im Elende die Lehren einer angenehmen Moral und die ganze Reihe beredter aber einfacher Gründe hinterlassend, wodurch er selbst im Stande war, sich den verschiedenen Uebeln des Lebens entgegen zu stemmen. Es ist ein Talisman, den der Unglückliche in seinem Busen aufbewahren, oder, wie der gute König Jakob, auf seinen nächtlichen Pfühl legen mag.

Nachdem er das Buch zugemacht, überdenkt er dessen Inhalt in seinem Geiste, und verfällt allmählig in ein Sinnen über die Unbeständigkeit des Glücks, die Wechsel seines eigenen Lebens und die Uebel, die ihn schon in seiner zarten Jugend befallen haben. Plötzlich hört er die Glocke zum Morgengebet läuten; aber ihr Klang, mit seinen eigenen trüben Gedanken verschmelzend, scheint ihm eine Stimme zu sein, die ihn auffordert, seine Geschichte zu schreiben. In dem Geiste dichterischer Ritterlichkeit entschließt er sich, diesem Rufe zu folgen; er nimmt daher die Feder zur Hand, macht mit derselben ein Zeichen des Kreuzes, um den Segen des Himmels zu erflehen, und eilt in das Feenland der Dichtkunst fort. Es liegt etwas ungemein Phantastisches in allem diesem, und es ist anziehend, weil es ein merkwürdiges und schönes Beispiel von der einfachen Weise darbietet, nach welcher ganze Folgereihen dichterischer Gedanken zuweilen geweckt und literarische Versuche dem Geiste dargeboten werden.

In dem Laufe seines Gedichts beklagt er mehr denn einmal die besondere Härte seines Geschicks; so zu einem einsamen und unthätigen Leben verdammt und von der Freiheit und dem Vergnügen der Welt abgeschlossen zu sein, die doch das geringste Thier ungebunden genießt. Es liegt indessen selbst in seinen Klagen etwas Angenehmes; es sind die Klagen eines liebenswürdigen und geselligen Geistes, dem versagt ist, seinen freundlichen, wohlwollenden Neigungen nachzuhängen; es ist nichts Herbes oder Uebertriebenes in ihnen; sie sind mit einer natürlichen und rührenden Empfindung geschrieben, und werden vielleicht noch rührender durch ihre einfache Kürze. Sie bilden einen schönen Gegensatz zu jenen gezwungenen und wiederholten Schmerzergüssen, welche wir zuweilen in Gedichten finden; – mit den Ergießungen krankhafter Gemüther, welche unter selbstgeschaffenem Jammer dahinkränkeln und ihre Bitterkeit an einer schuldlosen Welt auslassen. Jakob spricht von seinen Entbehrungen mit tiefer Empfindung, geht aber, wenn er ihrer erwähnt hat, weiter, als ob sein männliches Gemüth es verachte, über unabwendbarem Unglück zu brüten. Wenn ein solcher Geist Klagen ausstößt, so kurz sie auch sein mögen, so gewahren wir, wie groß die Leiden sein müssen, welche ein Murren erpressen. Wir theilen die Gefühle Jakob's, eines romantischen, thätigen und gebildeten Fürsten, der in der Blüthe der Jugend von allen Unternehmungen, den edlen Beschäftigungen und kräftigen Vergnügungen des Lebens ausgeschlossen ist, wie wir Milton beklagen, der eine lebendige Empfänglichkeit für alle Schönheiten der Natur und alle Herrlichkeiten der Kunst hat, wenn er kurze, aber tief wiedertönende Klagen über seine ewige Blindheit ausathmet.

Hätte Jakob nicht bewiesen, daß es ihm an poetischer Künstelei fehlt, so möchten wir beinahe glauben, daß diese, in trüben Betrachtungen verbrachte Nacht dazu dienen sollte, den glänzendsten Abschnitt seiner Geschichte einzuleiten und einen Gegensatz zu jenem Glanze von Licht und Liebenswürdigkeit zu bilden, zu jenem erheiternden Gefolge von Vogel und Gesang, und Laub und Blume und allen den Freuden des Jahres, womit er die Dame seines Herzens einführt. Dieser Abschnitt ist es namentlich, welcher das alte Verließ des Schlosses mit dem ganzen Zauber des Romantischen umwebt. Er sei, sagt er, der Gewohnheit nach, mit Tagesanbruch aufgestanden, um den trüben Gedanken eines schlaflosen Pfühls zu entfliehen. »Indem er in seiner Kammer so allein geklagt,« an aller Freude und Hülfe verzweifelnd, »des Denkens müde und wehevoll,« sei er ans Fenster getreten, um den traurigen Trost des Gefangenen zu genießen, gedankenvoll in eine Welt hinauszublicken, von der er ausgeschlossen sei. Das Fenster ging nach einem kleinen Garten hinaus, welcher am Fuße des Thurmes lag. Es war ein ruhiger, abgeschlossener Fleck, mit Lauben und grünen Baumgängen verziert und gegen die Blicke der Vorbeigehenden durch Bäume und Hagedornhecken geschützt.

Den Thurmes Mauern nah, war hier zu sehn
    Ein Garten hold, und in den Ecken stand
Die grüne Laube mit den Stäben schön
    Besetzt, und dichtes Blätterwerk umwand
Den ganzen Platz, und eine Hagdornwand,
    So daß, wer auch vorüber mochte geh'n,
    Im Innern nirgend etwas konnt' erspäh'n.

So standen dicht Gezweig und Blätter grün
    Und schlossen alle Gänge schattig ein,
Und um die Bogen sah man üppig ziehn
    Wachholder, scharf und grün die Zweige sein.
Der thät so süße Nacht dem Ganzen leih'n,
    Daß, wie von außen Jemand mochte glauben,
    Die Aeste ganz umschlossen Gäng' und Lauben.

Und auf den grünen Zweiglein wiegte sich
    Die kleine, süße Nachtigall und sang
Ihr heilig Liebeslied so freudiglich,
    Bald sanft, bald laut, nun jubelnd und nun bang',
Daß rings der Garten und die Mauer klang
    Von ihrem Sang –

Es war der Maimonat, wo Alles in Blüthe war, und er legt den Gesang der Nachtigall als die Sprache seiner liebenden Gefühle auf:

Verehrt, ihr Alle, die ihr liebt, den Mai,
    Er ist das Anfangsfest von eurer Wonne,
Und singt mit uns, fort, Winter! laß uns frei!
    Komm', Sommer, Jahrszeit süß, und du, o Sonne.

Während er hinausblickt und dem Gesange der Vögel lauscht, verfällt er allmählig in eine jener zärtlichen unerklärlichen Träumereien, welche in dieser köstlichen Jahreszeit den jugendlichen Busen erfüllen. Er wundert sich, was diese Liebe wohl sein könne, von der er so oft gelesen hat, welche mit dem belebenden Hauche des Mai's zugleich auszuströmen und die ganze Natur in Entzücken und Gesang aufzulösen scheint. Wenn sie in der That eine so große Glückseligkeit und eine Segnung sei, welche so allgemein dem unbedeutendsten Wesen zu Theil würde, warum werde er allein von ihren Freuden ausgeschlossen?

Oft dacht' ich wohl, o Gott, was mag dieß sein,
Daß Lieb' so Edles, Hohes kann entzünden,
Daß sie die Ihren liebt, daß sie ihr Glück allein
So bildet, wie wir's in den Büchern finden,
Und ihre Herzen lösen kann und binden;
Beherrscht sie unser Herz mit solcher Kraft?
Wie, oder täuscht uns eitle Leidenschaft?
Denn, ist sie wirklich von so großer Trefflichkeit,
Daß Alle ihres Schirmes sich erfreuen,
Was ist mein Fehl, was that ich ihr zu Leid,
Daß ich im Kerker bin, die Vöglein all' im Freien.

Mitten in seinen Träumereien erblickt er, als er seine Augen niederschlägt, »die schönste und frischeste junge Blume,« die er je gesehen hat. Es ist die liebliche Lady Jane, welche im Garten spazieren geht, um die Schönheit dieses »frischen Maimorgens« zu genießen. Indem sie ihm, in dem Augenblick der Einsamkeit und der erhöhten Empfänglichkeit, so plötzlich zu Gesicht kommt, bemächtigt sie sich sogleich der Einbildungskraft des romantischen Prinzen, und wird der Gegenstand seiner umherschweifenden Wünsche, die Beherrscherin seiner Gedankenwelt.

In diesem reizenden Abschnitte herrscht eine augenscheinliche Aehnlichkeit mit dem Anfange von Chaucer's Erzählung des Ritters, wo Palaemon und Arcites sich in Emilia verlieben, die sie im Garten ihres Gefängnisses umherwandeln sehen. Vielleicht veranlaßte die Aehnlichkeit der wirklichen Thatsache mit dem, was er im Chaucer gelesen hatte, Jakob dazu, in seinem Gedichte dabei zu verweilen. Seine Schilderung der Lady Jane ist nach der malerischen und genau beschreibenden Art seines Meisters entworfen, und, da sie ohne Zweifel nach dem Leben gemacht ist, das getreue Bild einer Schönheit jener Zeit. Er verweilt, mit der Innigkeit eines Liebhabers, bei jedem einzelnen Theile ihres Anzugs, von dem Perlennetze, glänzend von Smaragden und Saphiren, welches ihre goldenen Locken umfängt, bis zu der »schönen Kette von feiner Goldarbeit« um ihren Hals, und an welcher vorn ein Rubin, in Gestalt eines Herzens hing, der, wie er sagt, ein Feuerfunken zu sein schien, der auf ihrem weißen Busen glühte. Ihr Kleid, von weißem Gewebe, war aufgesteckt, damit sie bequemer gehen konnte. Zwei Begleiterinnen folgten ihr, und um sie spielte ein Hündchen mit einem Glockenhalsbande, wahrscheinlich einer der kleinen italienischen Hunde von so ebenmäßigem Gliederbau, welche die Zimmergefährten und Lieblinge der Modedamen in alten Zeiten waren. Jakob schließt seine Schilderung mit einem Ausbruche allgemeinen Lobes.

In ihr war Jugend, Reiz, sittig Betragen,
War Güte, Milde, sanfte Weiblichkeit;
Gott weiß es besser, als mein Mund kann sagen:
Die Weisheit, Huld und die Beredsamkeit,
Sie waren überall so ihr Geleit,
In Wort, in That, in Aeußerem, in Mienen,
Daß sie mir das Vollendet'ste geschienen.

Die Entfernung der Lady Jane aus dem Garten macht dieser vorübergehenden Unruhe des Herzens ein Ende. Mit ihr verschwindet auch der Schein der Liebe, welcher einen vorübergehenden Zauber auf den Schauplatz seiner Gefangenschaft verbreitet hatte, und er sinkt in die Verlassenheit zurück, die ihm jetzt, durch diesen schnellverschwindenden Strahl unerreichbarer Schönheit, noch zehnmal unerträglicher geworden ist. Den langen und öden Tag hindurch trauert er über sein unglückliches Loos, und als der Abend herannaht, und Phöbus, wie er es schön ausdrückt, »jedem Blatt und jeder Blume Lebewohl gesagt hat,« verweilt er noch immer am Fenster und gibt, sein Haupt auf den kalten Stein legend, einem vermischten Gefühl von Liebe und Schmerz nach, bis er, allmählig durch die stumme Schwermuth der Dämmerstunde eingeschläfert, »halb schlafend, halb verzückt,« sich einem Traumbilde hingibt, welches den übrigen Theil des Gedichts umfaßt, und worin er allegorisch die Geschichte seiner Leidenschaft ausmalt.

Wie er aus seiner Verzückung erwacht, erhebt er sich von seinem steinernen Pfühl und befragt, voll von trüben Betrachtungen in seinem Gemach auf- und niederschreitend, seinen Geist, wohin er gewandert sei; ob in der That Alles, was vor seiner träumenden Einbildungskraft vorübergegangen, durch vorhergegangene Ereignisse hervorgerufen worden; oder ob es nur ein Gesicht gewesen sei, bestimmt, ihn in seiner Verzweiflung zu trösten und zu beruhigen. Wenn dieß letztere der Fall sei, so bäte er, daß ihm ein Pfand gesendet werden möge, das Versprechen glücklicher Tage, das ihm in seinem Schlummer geworden, zu bestätigen. Alsbald kam eine Turteltaube von glänzendem Weiß in das Zimmer geflogen und setzte sich auf seine Hand, in ihrem Schnabel den Zweig einer rothen Nelke tragend, auf deren Blätter mit goldenen Buchstaben folgender Spruch geschrieben war:

Erwach'. erwach'! Sieh', Liebender, ich bringe
Dir frohe Kunde, und die süßen Frieden
Dir wiedergibt; jetzt lach', und spiel', und singe;
Denn Heilung ist vom Himmel dir beschieden.

Er empfängt den Zweig mit einer Mischung von Furcht und Hoffnung; liest die Verse mit Entzücken; und sie, sagt er, seien das erste Zeichen seines wiederkehrenden Glücks gewesen. Ob dieß eine bloße dichterische Erfindung ist, oder ob Lady Jane ihm wirklich auf diesem romantischen Wege ein Zeichen ihrer Gunst zusandte, bleibt des Lesers Glauben oder Phantasie zur Entscheidung überlassen. Er schließt sein Gedicht damit, daß er andeutet, die Verheißung, welche ihm durch das Gesicht und die Blume geworden, sei erfüllt, indem er seine Freiheit wieder erlangt und in dem Besitz der Beherrscherin seines Herzens sein Glück gefunden habe.

Der Art ist die dichterische Erzählung, welche Jakob von seinen Liebesabenteuern im Schlosse von Windsor gibt. Wieviel davon wirklich Thatsache sei, und wie viel Verschönerung der Einbildungskraft, sucht man umsonst durch Vermuthung herauszufinden; laßt uns indessen nicht Alles, was romantisch ist, als unverträglich mit dem wirklichen Leben ansehen, sondern zuweilen einem Dichter auf sein Wort glauben. Ich habe solche Theile des Gedichts berührt, welche sich unmittelbar auf den Thurm beziehen, und einen großen Theil desselben, von allegorischer Art, die man damals so sehr liebte, übergangen. Die Sprache ist natürlich seltsam und veraltet, so daß heutiges Tages die Schönheiten mancher der goldenen Redensarten daraus kaum mehr gefühlt werden; allein es ist unmöglich, durch das wahre Gefühl, die ungekünstelte Einfachheit und die gute Sitte, welche überall darin vorherrscht, nicht entzückt zu werden. Auch die Beschreibungen von Naturgegenständen, womit das Gedicht ausgeschmückt ist, sind mit einer Wahrheit, einem richtigen Takt und einer Frische gegeben, welche der gebildetesten Zeiten der Kunst würdig sind.

Es ist sehr erbaulich zu sehen, wie es, als ein Liebesgedicht und aus einer Zeit, wo man seine Gedanken roher äußerte, doch überall Natürlichkeit, Bildung und edle Zartheit bewahrt; wie jeder unzarte Gedanke, jeder unziemliche Ausdruck vermieden ist, und die weibliche Liebenswürdigkeit mit all ihrer ritterlichen Ausstattung von beinahe übernatürlicher Reinheit und Anmuth geschmückt, dargestellt wird.

Jakob blühte ungefähr um die Zeit Chaucer's und Gower'sJohn Gower, der kurz vor Chaucer, zur Zeit Richard des Zweiten lebte, ist besonders durch seine Confessio Amantis (Bekenntniß des Liebenden), ein zur Hälfte englisches, zur Hälfte lateinisches, moralisches Liebes-Gedicht, berühmt., und war augenscheinlich ein Bewunderer und eifriger Leser ihrer Schriften. Er erkennt sie in der That in einer seiner Strophen als seine Lehrer an, und wir bemerken in einigen Stellen seines Gedichts, Spuren der Aehnlichkeit mit ihren Werken, am meisten mit denen Chaucer's. Es finden sich indessen in den Werken gleichzeitiger Schriftsteller immer allgemeine, sich gleichende Züge, die sie nicht sowohl voneinander, als von der Zeit selbst entlehnen. Schriftsteller sammeln, wie die Bienen ihren Honig auf der ganzen Welt ein; sie verweben mit ihren eigenen Erfindungen die Anecdoten und Gedanken, welche in der Gesellschaft geltend sind; und so hat jedes Geschlecht einige gemeinschaftliche Züge, welche das Zeitalter bezeichnen, worin es lebte.

Jakob gehört in der That einer der glänzendsten Zeiten unserer Literaturgeschichte an, und begründet die Ansprüche seines Vaterlandes auf die Theilnahme an den ersten Verdiensten derselben. Während ein kleiner Haufe englischer Schriftsteller beständig als die Väter unserer Dichtkunst angeführt werden, wird der Name ihres großen schottischen Mitbewerbers mit Stillschweigen übergangen; aber er ist augenscheinlich der Ehre würdig, in das kleine Sternbild jener entfernten, aber nie erlöschenden Gestirne aufgenommen zu werden, welche an dem höchsten Firmamente der Literatur glänzen, und welche, wie die Morgensterne, zur Zeit der lichten Dämmerung der englischen Poesie, mit einander sangen.

Diejenigen unter meinen Lesern, welche mit der schottischen Geschichte nicht vertraut sind (obgleich die Art, wie man sie in der neuern Zeit mit anziehender Dichtung durchwoben, das allgemeine Studium derselben veranlaßt hat), mögen neugierig sein, etwas von der spätern Geschichte Jakob's und dem Schicksale seiner Liebe zu erfahren. Wie seine Leidenschaft für Lady Jane, der Trost seiner Gefangenschaft war, so beförderte sie auch seine Befreiung aus derselben, da der Hof glaubte, daß eine Verbindung mit einem Abkömmlinge aus dem königlichen Blute von England, ihn auch an dessen Interesse knüpfen würde. Er erhielt endlich seine Freiheit und seine Krone wieder, nachdem er vorher Lady Jane geheirathet, die ihn nach Schottland begleitete, und sein zärtliches treuergebenes Weib wurde.

Er fand sein Reich in bedeutender Verwirrung, da die großen Lehnträger die Unruhen und Unordnungen einer langen Zwischenregierung benutzt hatten, um sich in ihren Besitzthümern zu befestigen und sich über den Bereich der Gesetze zu stellen. Jakob suchte seine Macht auf die Liebe seines Volks zu gründen. Er gewann sich die niederen Stände durch die Abschaffung von Mißbräuchen, durch eine milde und gerechte Handhabung der Gesetze, durch Ermunterung der Künste des Friedens und durch Beförderung alles dessen, was Behaglichkeit, Wohlstand und unschuldige Genüsse unter den geringsten Classen der Gesellschaft verbreiten konnte. Er mischte sich zuweilen verkleidet unter das Volk, besuchte die Leute in ihren Wohnungen, ging in ihre Sorgen, ihre Beschäftigungen, ihre Vergnügungen ein, unterrichtete sich über die mechanischen Künste und darüber, wie man sie am besten beschützen und verbessern könne, und war ein so alldurchdringender Geist, der mit wohlwollendem Auge über den geringsten seiner Unterthanen wachte. Nachdem er sich auf diese edle Art der Herzen des gemeinen Mannes versichert, unternahm er es, die Macht des aufrührerischen Adels zu beschränken; ihm jene gefährlichen Freiheiten zu nehmen, die er sich angemaßt hatte; die zu strafen, welche sich schreiender Vergehungen schuldig gemacht hatten, und alle zu gehörigem Gehorsam gegen die Krone zu bringen. Eine Zeit lang ertrug der Adel dieß mit äußerer Unterwerfung, aber mit geheimer Ungeduld und gährendem Unwillen. Es entspann sich zuletzt eine Verschwörung gegen sein Leben, an deren Spitze sein eigener Oheim, Robert Stewart, Graf von Athol, stand, der selbst zu alt, um die blutige That zu vollführen, seinen Enkel, Sir Robert Stewart, so wie Sir Robert Graham und mehrere andere weniger bekannte Männer, anreizte, die That zu begehen. Sie brachen in sein Schlafgemach in dem Dominicanerkloster zu Perth, wo er sich aufhielt, und ermordeten ihn mit vielen Stichen. Seine getreue Gemahlin, welche herbeistürzte, um ihn mit ihrem zarten Körper gegen das Schwert zu decken, ward bei dem fruchtlosen Versuche, ihn vor dem Morde zu schützen, zweimal verwundet, und erst, nachdem man sie mit Gewalt von ihm weggerissen, ward der Mord vollbracht.

Die Erinnerung an diese romantischen Begebenheiten aus alter Zeit und an das goldene kleine Gedicht, dessen Geburtsort dieser Thurm war, machte, daß ich das alte Gebäude mit mehr als gewöhnlichem Antheil besuchte. Die Rüstung, welche in dem Saale hängt, reich vergoldet und verziert, als sollte sie bei dem Turnier glänzen, brachte das Bild des tapfern und romantischen Fürsten lebendig vor meine Seele. Ich durchschritt die verlassenen Gemächer, wo er sein Gedicht geschrieben hatte; ich lehnte mich auf das Fenster, und suchte mich zu überreden, daß es dasselbe sei, wo das Gesicht ihm erschienen war; ich sah hinaus auf den Fleck, wo er zuerst Lady Jane erblickt hatte. Es war derselbe belebende, fröhliche Monat; die Vögel wetteiferten wiederum mit einander in schmelzendem Gesange; alles sproßte frisch ins Leben auf und entknospte die zarten Hoffnungen des Jahres. Die Zeit, welche gern die stolzen Denkmale des menschlichen Hochmuths in Vergessenheit begraben mag, scheint leise über diesen kleinen Schauplatz der Poesie und Liebe hinweggegangen zu sein, und ihn mit schonender Hand gedeckt zu haben. Mehrere Jahrhunderte sind verflossen, und noch blüht der Garten am Fuße des Thurmes. Er nimmt den Platz ein, wo einst der Graben des Verließes war; und obgleich einige Theile desselben durch Scheidewände davon getrennt sind, so sind in den anderen doch noch die Lauben und schattigen Gänge, wie in Jakob's Zeiten, vorhanden, und das Ganze ist abgeschlossen, blühend und traulich. Es liegt ein Zauber auf dem Orte, der durch die Fußtritte der entschwundenen Schönheit ihm aufgedrückt ward, den die Eingebungen des Dichters geheiligt haben, welcher durch den Verlauf von Jahrhunderten eher verstärkt als geschwächt wird. Es ist in der That die Gabe der Dichtkunst, jeden Ort zu heiligen, an welchem sie sich bewegt; um die Natur einen Duft zu verbreiten, welcher ausgesuchter ist als der Wohlgeruch der Rose, und eine zauberischere Tinte über sie auszugießen, als die Röthe des Morgens.

Andere mögen bei Jakob's glänzenden Thaten als Krieger und Gesetzgeber verweilen; mich ergötzte es, ihn nur als den Gefährten seiner Mitmenschen, als den Wohlthäter des menschlichen Herzens zu betrachten, der von seinem hohen Standpunkte herabsteigt, um die lieblichen Blüthen der Dichtkunst und des Gesanges auf den Pfad des gewöhnlichen Lebens zu streuen. Er war der Erste, welcher den kräftigen und gesunden Sproß des schottischen Genies pflegte, der seitdem so verschwenderisch die gesundesten und geschmackhaftesten Früchte geliefert hat. Er verpflanzte in die strengeren Gegenden des Nordens alle die befruchtenden Künste der südlichen Verfeinerung; er that alles Mögliche, seine Landsleute für die lebendigen, zierlichen und edlen Künste zu gewinnen, welche die Gemüthsart eines Volkes mildern und verfeinern, und Anmuth um die Erhabenheit eines stolzen und kriegerischen Geistes winden. Er schrieb viele Gedichte, welche, zum großen Nachtheil der Ausbreitung seines Ruhms, für die Welt verloren gegangen sind; eines, welches noch erhalten ist, »Christi Kirche im Grünen« genannt, zeigt, wie genau er sich mit den ländlichen Spielen und Vergnügungen bekannt gemacht hat, die bei dem schottischen Bauernstand eine so reiche Quelle freundlicher und geselliger Gesinnungen bekunden, und mit welcher einfachen und glücklichen Laune er in ihre Freuden eingehen konnte. Er trug viel dazu bei, die Volksmusik zu verbessern, und man soll noch jetzt die Spuren seines zarten Gefühls und seines seinen Geschmacks in jenen bezaubernden Liedern finden, welche man in den wilden Bergen und den einsamen Schluchten von Schottland ertönen hört. So hat er sein Bild in alles das verwebt, was in dem Volkscharakter so höchst Angenehmes und Anziehendes liegt; er hat sein Gedächtniß in den Liedern verewigt, und sein Name fließt auf den reichen Strömen der schottischen Melodieen noch bis zu den späten Jahrhunderten dahin. Das Andenken an alles dieß erglühte in meinem Herzen, als ich auf dem einsamen Schauplatze seiner Gefangenschaft einherging. Ich habe Vaucluse mit eben so großer Begeisterung besucht, als ein Pilger den Schrein in Loretto besuchen würde; aber ich habe nie mehr dichterische Andacht empfunden, als bei Betrachtung des alten Thurms und des kleinen Gartens zu Windsor, und bei dem Gedanken an die romantische Liebe zwischen Lady Jane und dem königlichen Dichter von Schottland.


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