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Begräbnis

In seiner Bretter schwarzem Winterhimmel
Er lag gestreckt auf seinem harten Holz.
Auf seiner Stirne blühte Totenschimmel,
Wie weiße Rose, die schon schwand und schmolz.

Die Füße stemmten sich an dem Verschlage.
Er ruhte aus, wie unter Korn und Baum
Mädchen in Weiß verruhn die Sommertage
In blau geblümter Himmel hohem Raum.

So fuhr er mächtig in der Staatskarosse
In vier gewundnen Säulen aufgebahrt
Und hinter ihm einher im Königs-Trosse
Der schwarzverhängten Wagen lange Fahrt.

Durch Gassen, Felder, seine Kaiserreiche
Und alles zog vor seiner Pracht den Hut,
Hoch oben sahen ihrer Schädel Bleiche
Frohlockend in des Toten Übermut.

Der Herbst warf Blätter aus wie große Tränen.
Und da der Sturm die hohen Birken bog,
Wälzte er sich in seinen weißen Spänen,
Laut schnalzend wie ein Tier in seinem Trog.

Zum fahlen Hades, wo die Wolken steigen
Wie Türme in den leeren Himmeln stehn,
Wenn einst er zieht in jener Berge Schweigen,
Er wird der letzten Rätsel Ferne sehn,

Dort unten wird er sein. Wenn über Grabes Stufen,
Mit seinem Sarg er stürzt durch Schlucht und Stein,
Von den Dämonen furchtbar angerufen,
Er aufwacht in der Meere Wüstenein

Bei großen Vögeln, die ihn südwärts tragen
Durch Regenwinde jenseit Eis und Pol.
Hoch über Schiffe, deren Segel schlagen
Auf einem Feuermeer im Sturme hohl.

Den Мέγας dann zu schaun, den Fürst der Höllen,
Des kahle Stirn in schwarze Wolken klimmt,
Den roten Rachen, den mit Riesenwellen
Der Ozean voll Glut hinunterschwimmt.


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