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IV. Anderes aus dem Mühlviertel.

1. Mühlviertlá Gstánzln.

Nöt len und nöt gách
Awá kirni und zách,
Dábei alliweil frisch
Das ist mühlviertlerisch!

I tua was i will,
Wanns mi gfreut, halt i still,
Gfreuts mi nöt, dráh i áf
Und laß's durigehn bráv.

Á Mühlviertlá sein
Und nöt »hui nachá« schrein,
Wann wer schimpfát auf uns da,
Das gáng má nöt ein!

Mir sán nöt hupfauf,
Awá wann uns wer stimmt,
So wern má so wild,
Dáß dá Toifel dákimmt.

Mir zoign koani Mössá
Wia d'Innviertlá drent;
Bei uns wird glei oaná,
Mit'n Fäusten dárrennt!

Ös Innviertlá trauts uns nöt,
Kunnt eng vágratn!
Wer gar so viel pfausen tuat,
Kimmt leicht von Atn!

Wanns sein muaß und gilt,
Dámt dá Mühlviertlár auf
Und sötzt si so föst
Wiar in Müaderl dá Schrauf.

Und liegt dá schon unt,
Taucht á doh nu in d'Heh,
Und gángs richti auf's Löbn
Schreit á doh nöt Auweh!

2. Wia d' Mühlviertlá sán.

Ös Mühlviertlá Baurn sáds ákrát als wia 's Gwildt,
So g'schröckt wiar á Reh und mit Ángsten Ángsten, Zweifeln. dáfüllt.
Traun táts ámal nöt, wann má's nu so guat moant –
Wer soll eng da helfen – das is ja váboant!

Und wann i nöt selbár á Mühlviertlá wá,
So denkát i: »Laßts ös ná liegn auf dá Stráh:
Dö Leut sáns nöt wert, daß si wer um sö schert,
Und z'Grund gehn soll der, der's nöt anerst begehrt!«

I woaß's awá guat, dáß's nöt anerst sein kann:
Dá Mühlviertlá is allenthalbn nöt guat dran,
Hat d' Pflögázeit mehr wia dár Innviertlá g'kost't –
Drum kann má's vástehn, wann á nachi nu lost! –

Er traut neambd und wár's ár á geistligá Herr,
Der sagát: »Gehts Leutel, so schenkts már á Gher!«
Sö denkánt sie denken sich.: »Ja, – der tragt selbár án Rock –
Er ghert zu dö Herrn« – und bleibn hört wiar á Stock!

»Wia lang is's denn her«, sagns, »hat d' Robát regiert, –
Da sán dö Herrn Pfarrá mit'n Pflögárn márschiert –
Oan Quárt is's, – mir traun nöt – is's so odá so –
Was der odá der sagt, – pötschiert sán má do!«

Da laß i oan werká, der's aufrichti nimmt! –
Er muaß guati Nerven habn, dáß's 'n nöt grimmt;
Erst wann á föst bluatschwitzt, weils anerst nöt geht,
Sagns eppát: »Das is oaná, der uns vásteht!«

Ja, Mühlviertlá – Landsleut, – i kenn eng ganz guat –
Má hat eng váwüaßt und das stöckt nu in' Bluat;
Das halt i má vür, wann eng wer nöt vásteht –
Und will für eng einstehn, – so weit als's halt geht!

3. Da Mühlviertlá vor da Himmelstür.

»Das mecht' i gern segn,
Wias ön Mühlviertlá geht,
Wann á gstorbn is und bettlád
Vor'n Himmelsteor steht!«

Dö Frag han i tan,
Áfn Abnd nachn Bier,
Wo i gern á weng roat't
Odá gar dichtát wir.

I mach mi kumodt
Und válaß mi áf d' Nacht,
Wo mi oft schan dá Trám
Aus dö Zweifeln hat bracht.

Nix runders wia das,
Wann dá Mensch gern sinniert
Und á Trám aft hintnachi
Eahm d'Wahrát vorführt!

So geh i ins Bött
Und roat' allweil nu nah:
Da steht schan leibhafti
Dá Mühlviertlá da.

Wia wann ár ön Wochámarkt
Aufsuachá tát,
So hat á si kloanweis
Zun Himmelsteor dráht.

Langboani und groppát,
Án Fürflöck voran
Und sein Nagel in' Maul
Ruckt á kniaschiabát an.

»Da wár i halt!« sagt á,
»Is's doh dö recht Tür?
Sáds ös dá Herr Petrus?
I geh doh nöt irr?«

Dá Petrus wird schauát,
Aft schreit á schen laut:
»Du bist wohl á Mühlviertlá,
Der nöt gern traut?«

»Nan«, meldt si dá Mühlviertlá,
»Grund habn má schan:
Um uns wird nöt umgschaut,
Sán hautübel dran!

Dort drunt auf dár Erd
Sán má z'kurz kemá gnua,
Drum schauát má bössár
In' Himmel dázua!«

»Hast recht«, sagt dá Petrus;
»I woaß schan um eng;
Bi selm ámal dort gwön Vide Mühlviertler Máhrl., –
Bei mir habts ön Gheng.

Wiast awá dáher kimmst,
So páßt d' nöt für da!«
»Zwögn wö?« fragt dá Mühlviertlá,
»Geht má was a?«

»Beilei!« sagt dá Petrus.
»Du bringst ja z'viel her!
Dein Fürflöck, denst trägst,
Brauchst herobn nimmámehr.

Und d' Pfeifen, dös d' raukst,
Wirf ná dani, dáß's saust;
Du raukst ja á Kraut,
Dáß's ön Engeln schan graust!

Dein Fürflöck, dein Pfeifen,
Und d'Bladern laß da;
I woaß dár án Arbát,
Der kimmst nu gschwind nah!

Hast doh ámal Wög gmacht
In Mühlviertl ent?«
»I Wög gmacht?« sagt der dráf,
– Das hat á nöt kennt! –

»Nan woaßt«, sagt dá Petrus,
»Ös Mühlviertlá Leut
Sáds fleißi; bán Wögmachá
Faihlts awá weit!

Nu ziadárn má d' Füaß,
Wann i denk an mei Roas Anspielung auf das Mühlviertlá Máhrl.:
Dö Wög, dö i gstiegn bi,
Sán weit übárn Gspoaß.

Dort d' Milchstraßen obn
Braucht á Repárátur,
Und d' Mühlviertlá müaßen
Már alli dázua(r).

Wannst umikimst, findst
Lautá Landsleut vo drunt,
Dö habns iatzt schan glernt,
Wia má d' Wög richten kunt.

Á Jáhrl muaßt Stoan führn
Und z'schlagn auf dá Straß;
Awá kleaná wiast moanst, –
Dort habns gar á kloans Maß!

Schen angleichá muaßt;
Denn sunst scheuchán si d' Stern,
Dö kunnten si treten
Und stolpárát wern.

Iatzt geh, hast dein Arbát
Schen saubár ob'n tan,
Aft frag di wögn meiná,
Dös zweitemal an!«

*

A so hat má trámt.
Nan – á Trám is koan Sündt;
Wia dá meini schan gar, –
Weil á d'Wahrát vákündt!

4. D' Mustágögnd.

Iatzt wár i má Mann gnua –
Wann's nettá sein wollt –
Dáß i rund i dá Welt
A weng anschaffen sollt!

Und gáb má zun Beigspiel
Dö Aufgab wer áf,
Á Mustágögnd z'schaffen,
Dö lesát i bráv.

I mechát's ganz anerst,
Wia's iabelt wer mecht;
Und gleiwohl, wer auflost,
Sagt gern: Der hat recht!

Z'erst richtát i 's Lándel
Fürn Gsund ámal ein;
Sein Luft müassát rein
Wiar in Himmel drin sein.

Á Wásserl, so klar,
Dáß má d' Engel kunnt badn,
Und gschmáchi und frisch,
Dáß má 's Weinl kunnt gratn.

I machát's á so,
Dáß dá Grund schan was tragt,
Avá just für án Baurn,
Der si rechtschaffen plagt.

Viel Leiten und Hübel,
Viel Gstötten und Stoan
Luaß i stehn und viel Wald,
Denn dá gáb's doh was z'toan.

Dá Grund, den má selm putzt,
Hat dowelten Wert,
So dáß si sein Herr
Gar koan rundern begehrt.

Berg machát i gnua,
Avá lassát's bán Ziel;
Ös braucht gar koan Traunstoan,
Koan Dachstoan, koan Priel.

»Zun Putzen und Angleichá
Sán's ja viel z'haoh!«
So denkt si dá Baurnmensch
Und raunzt eahr nöt nah.

Eahm is nöt viel deant
Mit án »himmelblaun See« –
Er lögát'n trucká
Und bauát án Klee.

Wo's d' Nátur übátreibt,
Bleibt án iadá Lapp stehn;
Wer was kennt, findt's á dort,
Wo 's nöt stolz is, recht schen.

Á Gögnd, soll's oan gfalln,
Muaß voll Awechslung sein;
Nöt allweil oan »Dehnaus« –
Dös gáng má nöt ein.

I han schon mein Gustá:
Bal bergi, bal öbn;
Denn d' Schenheit kann just
Vo dá Awechslung lebn.

Oan Reib um dö aná
Und doh koan Strábátz –
Ums Häusl kám weidá
Schon wiedá schen Plátz!

Schen liab müassát's sein
Und dábei guat vástöckt,
Dámit nöt dá Jud
Á nu da zuwá schmöckt.

I bi schon bal förti
Und brauch für mein Gögnd
Just oans nu: Dáß d'Leut
Unsá Herrgott föst sögnt.

Dáß's treu sán und bráv
Und was aushalten á;
Denn dort pássát neambd hi,
Der vo Löbzelten wá.

Á so frimm i's an,
Weil i moan, ös is recht,
Und liegt má nix dran,
Wann's wer anerstá mecht. –

Iatzt schau i mein Mühlviertel
Hint und vorn an,
Und siag schon: Dá Herrgott
Hat's lang für mi tan
!

5. Á Mörkstörpl.

Mir fallt da á Sprihwort
Von' Mühlviertl ein;
Das kunnt für so manchen
Recht anwendbar sein.

»Dár Ehstand«, sagns dort,
»Is á Hehnásteign glei
Und drinnát sán alli,
Dö Mann sán und Wei.

Wia viel mechten aussár
Und geht nimmá recht:
Denn 's Riegerl is vür,
Wann má neunmal á mecht.«

Und dö nu heraussen sán,
Treibns wia nöt gscheudt;
Sö möchten gern eini:
Dö lödingá Leut!

Sö hörns nöt, wias griatzeln
Und afechten drinn,
Bis's selm in dá Steig sán,
Aft wern si's doh inn!

6. Zwiesprah.

Oaná:

Wann d' Weibá nöt wárn
Wá guat sein, wia mi ziemt,
Weil alls, was nöt guat is,
von' Weibern herkimmt.

Dár aná:

Du dalkátá Bua!
Trag ön Weibern nix nah:
Denn, wann d' Weibá nöt wárn,
Wárst du selbá nöt da!

7. 's Mádl mit'n Rádl.

Wer is denn dös Mádl
Mit ihre schen Wádl?
»Das Mádl is's Kátl
von Schárdingá-Stádtl!«

Woher hat denn 's Mádl
Dö ausdráhten Wádl?
»Von' Bier, Kármánádl
Und alláhand Brádl!«

Was fahrt denn aft 's Mádl
All Tag mit ihrn Rádl?
»Nátürli fahrt 's Kátl
Just wögn dö schen Wádl!«

8. Dáhin und dáhi á Káárl.

Káárl für Kerl, tüchtiger Mensch.

Dáhin und dáhi
Gáts koan Káárl wia mi!
So lang i schan haus',
Geht má gar nix recht aus!
Alli Tag Keierei
Mit den hautlötzen Wei,
Dá Suh köckváwogn,
Und 's Techtárl schlecht zogn,
All dámlang á Gsecht,
Mit án lumpischen Knecht
Und koan Dirn nöt zun kriagn,
Weils in d' Stadt allsand ziagn!

Á Keuschen, so schlecht,
Daß 's má zsammbröchá mecht,
Mein Fel und mein Land
Vollá Stoanár und Sand,
Auf'n bucklátn Ries
Aft dö zaunspeeri Wies,
Den vielen Vádruß
Mit dár Ausnehmá-Lus Lus (Loos), Anteil von der ursprünglichen Verteilung.,
A Naßlendt in' Tal
Und – Scherrn überall!

Mein Aniwand Aniwand Ergänzungsanteil (Gewanne). zách
Und mein Beriland gách,
Á Fürhápp Fürhápp, eine Art Daraufgabe in Gestalt eines wegen seiner Form als Hindernis der Bewirtschaftung zu betrachtenden Grundes, gleichfalls auf die ursprüngliche Verteilung zurückzuführen. á krampáts
Án Angspát Angspát, ein auf der Schattenseite gelegenes, separiertes Grundstück., á wampáts,
A Gleng Gleng, Grund zwischen zwei hart aneinandergrenzenden (zusammenlangenden) Waldsäumen. sossel naß,
Dáß i's ungnutztá laß,
Mit Herrnbart und Bimáßen Herrnbart und Bimáßen,
Sumpfpflanzen, erstere zotig, einem Barte nicht unähnlich, letztere dunkelgrün, langhalmig.

Dö oan kám d' Roß frássen,
D' Übálendt Übálendt, freies Grundstück. schlecht
Und d' Roanár erst recht!

Wann i ackár und bau
Und nöt nettá gnau schau;
Geht's in Anfang schan scheel,
Kimmt á Behám Behám (Behm, Böhm), Fehler bei der Aussaat, indem der Säemann aus Versehen einen Streif des Ackers unbesät läßt. ins Fel
Odá nettá vádráht
A vádamts Intágsáát Intágsáát, Fehler aus entgegengesetzter Ursache, wenn ein besäter Acker noch mit einem zweiten, verschiedenen Samen besät wird.!
Und dáß i nöt loig:
Kimm i hoam aft mitn Zoig,
Failts bal dort und bal da
Odá geht á Trum a.

An zsamgwixten Wald
Auf dá Hoanbuchá-Hald,
An öllendi Woad
Auf dá Kronáwitt-Hoad,
In Haus aft der Jammár
Und d' Schulden bán Kramár;
Dö Rázná bán Wirt,
Dáß oan agehád wird,
Aft dö viel'n Bettelleut
Vo dá Nähát und Weit!

Dá Grund so viel neidi,
Dá Nabbár recht streidi
Mitn Zuafahrt váwöhrn
Und mit'n Wassáaköhrn.
D' Häusel-Leut sieri
Und d' Ehhalten Ehhalten, Gesinde. schwieri.
Aft d' Arbát nu toan,
Áf d' Straßen für d' G'moan,
Koan Glück nöt in Stall
Und 's Gfrött überall!

Drei Küah gengán galt
Und drei sán nu nöt zahlt,
Han schan d' Herndln aufputzt Herndlaufputzen, die kerbartigen Vertiefungen an den Hörnern der Kühe abraspeln, weil sich daran das Alter der Tiere schätzen läßt.,
Hat már á nöt viel gnutzt.
In Reohrbá schlecht káft,
In Hoamwög föst gráft,
In Schedel den Schwamár,
In Gsicht dö Enzschramár,
Vors Gricht stehn und zahln
Und nu gfeanzt wern von alln!

Hiat án Vödárn mit Geld,
Will nöt wög aus da Welt,
Hiat á Moahm mit án Haus
Und habt extri nöt aus,
Wár á fruadigá Gsöll
Und han nix als wia d' Höll –
Dö Prozentá so viel
Und koan Troad nöt áf d' Mühl,
Koan Schátzen rundum,
Bringt oan d' Stoir alloan um!

Mein Grundbuach vádágelt,
Ös hat schan ausghágelt!
Aft Liachtmessen kemá
Und 's Geld zleihá nehmá!
Dá Wagná, dá Schmied
Göbn már á gar koan Fried
Und sán vor fünf Jahrn
Eh – – erst agförtingt warn;
I kenn mi schan aus –
Hánlaft Hánlaft, nachgerade. kim i von' Haus!

Jetzt wirds má schan zdum,
Dráh ön Spiaß ámal um
Und hau ámal áf,
Geht á 's Gerstel gar dráf!
I nimm más schen gring
Is ja eh schan oan Ding:
Um uns Baurá is's gschehgn,
Werds ös allsaná sehgn!
Uns halt nix mehr zsamm,
Weil má eh nix mehr habn!

Heunt habn má Káthrein,
Stöll mi á zum Tanz ein,
Heunt stöll i mein Mann
Und laß 's Wöstágeld Wöstágeld, Krösengeld, Chrysamgeld, das vom Firmpaten erhaltene, gewöhnlich aus großen Silbermünzen bestehende Geschenk, das nicht veräußert zu werden pflegt ( vestis). dran;
Frött d' Leut wiadáwöll,
Und geh nöt va dá Stöll,
Bis i á mein Rausch han;
Und das sag i eng schan:
Dáhin und dáhi
Gáhts koan Káárl wia mi!

9. Dá Baur und seine Wögmachá.

Dá Baur hat zun Wögmachá
Nia dö recht Schneid
Und válaßt si auf seini
Vier Wögmacháleut.

Dö werkán statt seiná
Und brauchán koan Lahn;
Vo dö vier is bal der
Und bal der auf dá Bahn.

Was dar oan nöt vámag,
Bringt dá aná leicht z'wögn:
Wintár und d' Gfrier
Und dá Wind und dá Rögn.

Dá Wintár is Moastá,
Dö anern hán Gsölln,
Und alli vier kemáns,
Wann's nettá grad wölln.

Dá Rögn nimmt ön Staub
Und dá Wind trückárt áf;
Übátreibn si's dö zween,
Kimmt á Gfrier oft nu dráf.

Und werkán all drei,
Wias oft geht, ganz vádráht,
So rechent dá Baur
Auf'n Moastá schen stád.

Der sámt si nöt, hüllt
Dö schlecht Arbát guat zua,
Und dá Baur hat vorn Wögmachá
Lang wiedá Ruah!

10. Dö zween Krautscheuhá

»Nán, was má mit dö Ehhaltn iatzt
Alls abifechten muaß,
I kenn schan bal auf derá Welt
Nix árgárs wia dö Buaß!«

So sagt á Baur von Welsábodn
Zun Nabbárn in dá Früah –
»Wias nettá mi mitn Knechten hat,
So woaß is doh nu nia!

I will nöt vo dö Dirná rödn, –
Dö sán schan lang nix wert,
Weil eh án iadi Rupfen schan
Als Fräuln in d' Stadt begehrt.

Kimmts zuwár in an öttlá Jahrn,
So hats kám mehr á Gwand,
Just Fetzen, dö koan Tándlá mag
Und 's Bampserl in dá Hand.

Dö Knecht sán doh so hirnvábrennt
Bis dátá nu nöt gwön;
Jatzt awá fangáns á schan an, –
I kann dávan was rödn!

An iadá will án hehárn Lahn
Und feirát gern dábei;
Dá Baur – du muaßt ás selbá sagn –
Siagt bal án Narrn schan glei.

's Mühlviertel kennst, – da han i már
Á Knechtel umábracht
Und han má denkt: Iatzt han i doh
Ámal án Terná g'macht!

Dort sán doh d' Leut nu d' Arbát gwehnt
Und habnt án gringárn Lahn, –
Gottlob, daß i vo drenten oan
Ámal in Fuadá han!

Der geht gen mit án Beigspiel vür
Und richt't dö anern a! –
Án Kás! Iatzt is á grad so fäul
Als wia dö anern da!

Nu fádár is á, glaub más g'wiß!
Er hat si bal vákehrt
Und is von ganzen Jahrlahn kám
Á luckáts Fünferl wert!

Dös ersti Jahr wias g'sögnti Gold,
Dös zweit so schwár wia Blei,
Dös dritt so lab wia Straßenkaot
Und doh schen köck dábei!«

»Nan ja«, so sagt dá Nabbár drauf,
»Das han i alls probiert;
Mi habn herent und á vo drent
Dö Knecht schan gnua segiert!

– Wo gehst denn mit dá Büchsen aus,
Döst umághengti tragst?«
»Nan, Spatzen schiaß i!« sagt dá Baur,
»Dáß d' denn da lang nu fragst!

Dö ganzen Kerschen richten's z'grund,
Schiar überall sáns dran,
Und wann már eahr koan Ernst nöt zoagt,
Kimmt gar koan Obst dávan!«

»Hast recht«, so sagt dá Nabbár drauf,
»I trumpf á weng mit dir;
Han eh á bissel z'gehn nu draust, –
I geh dö Zeit nöt irr!«

So zeiln's án Eichtel hin und her
Und stöbern d' Gárten a;
Koan Schuß is g'falln, denn wann más suacht,
Sán d' Spatzen grad nöt da!

So kemáns aussi, wo koan Bám
Und á koan Spatz nöt is;
Á Krautfel hat dá Baur nöt weit
Von Nabbárn seiná Wies.

Zuafälli tragt's ös hin, dö Zween, –
Ön Baurn is's z'toan ums Kraut;
Dá Nabbár awá hat á weng,
Wia's Fuadá herwachst, g'schaut.

Iatzt sagt dá Baur: »Dö Hasen sán
Mehr lásti hoir! I han,
Dámit má nöt viel Schaden gschiacht,
Án Krautscheuhá hintan.

Dá Knecht is iatzt in häunln dort –
Iatzt kannst den Fäulpölz sehgn!
G'wiß is, dáweil á dorten is,
Koan bissel Arbát g'schehgn!«

Iatzt schaut á hin, – »was is denn das?
Krautscheuhá siag i zween;
An iadá röckt ön Bugel her –
Da muaß i zuwi gehn!

Án iadá halt si mäuselstád
Und sehgn si völli glei;
I han doh nettár oan hintan –
Was is denn das ná glei?«

»Halt aus!« so sagt dá Nabbár drauf,
»Der oan is g'wiß dein Knecht!
Iatzt warten má! – Er muaß si rührn!«
Ja Schnecken! – Wann á mecht!

Iatzt steigt ön Baurn da Pedár auf –
Er springát liabá hi –
Da sagt dá Nabbár: »La dá Zeit!
I woaß án Rat für di!

Was hast denn in dá Spritzen drinn?
Doh wohl án Vogeldunst?
Schiaß dani, wann si nu nix rührt,
Is eh schan alls umsunst!«

»Hast recht!« so sagt dá Baur zu eahm
Und sötzt sein G'wöhr schan an:
»Geht's wia dá wöll – án graoßen Schadn
Leidt koaná dort hidan;

I bi begieri, wen i troiff,
So bal i dani klesch!
Wögn meiná derfs dá Knecht schan sein
Und á dá Pampálesch!

An iadá steht stockernstli da
Als wiar á Prangásäuln –
Aufs Hintálödá trag i an,
Da kanns so weit nöt faihln!«

Ös hat schan kracht und wia má siagt
A Löbn ins Krautfel bracht;
Sein Knechtel hat án Satz in d'Heh,
Wia wann á floign wollt, gmacht!

Mit boaden Händten fahrt á zruck
Und greift á wengerl hint,
Aft taucht á wiar á Stoanschütz a
Dem d' Zündtschnur wöggábrinnt.

Er schaut nöt um, wer g'schossen hat
Und is schan lang holaus;
Da sagt dá Nabbár: »Nix is g'schehgn,
Koan Unglück wird nöt draus!«

A wengerl was hats freili göbn!
Dá Knecht hat klagt bán G'richt:
Er kunnt nöt schlafen bei dá Nacht,
Weils hinten kreilt und sticht.

Mit'n Sitzen hats 'n á váfolgt –
Oans awá hat 'n trest:
Das hat für eahm dá Baur várricht
Mit vierzöhn Tag Arrest.

11. Dö gáchö Heirát.

I.

Dár Ederhánsel hat bán Löbn
Sein Hofstatt nöt gern übágöbn
Und all'weil gsagt: »I richts nu schan
Mei lösti Stund liegt weit hidan!«

Áf oanmal hats ön Hánsel gschnöllt, –
Er hat si's nöt guat aussi zöhlt,
Hat nix mehr richti machá mögn –
Is maustod i dá Kammá glögn.

Und wias'n aufn Freudhof tragn,
Geht flennád nachi hintán Schragn
Sein Suhn, dá Hans, án altá Bua
Und d' Tochtár – á schan zeiti gnua.

Ön Hánsel habns vátrunká föst
Und d' Leut sán völli lusti gwöst:
Á so á Zöhrung is á Brau,
Der ghalten wird unendli gnau!

Um söchsi habn si d' Leut schen stád
Von Wirtshaus aussá hoamzuadráht;
Ön Bschluß habn dö zwoa Kiná gmacht –,
Dö kemán gen schan bal in d'Nacht!

Dá Hánselbua kimmt iatzt in d'Röd:
»Jatzt, Miatzel,« sagt á, »sám di nöt! zögere nicht!
Nimm d' Hofstatt übá, wir wir, werde. á Wei –
Mir wern wögns Aussázahln leicht glei!«

»Nán, Brüaderl«, sagt sein Schwöstá dráf –
»Nimms du! I halt mi gar nöt áf,
Bist eh schan hübsch án altá Bua –
Geh heiráten – i schau gern zua!«

»Nán«, sagt dá Hans, »ös muaß nöt sein –
was mein ghert, nan – das ghert á dein;
I brauch koan Wei und du koan Mann –,
Mir schickáns lödi á guat an.

Mir kinnáns ja á Zeit probiern,
Vástengán d' Wirtschaft, habn á Hirn,
Und wann sie oans zum anern richt,
So braucht's koan Heirátsschreibn bán Gricht.«

»Nan guat«, sagt d' Miaz, »du woaßt mein Röd,
I á dö dein, ös eilt ja nöt
Und moring sagst má, wiar dár is –
Mir wern schan glei, das hoff i gwiß!«

So kemmáns hoam, in anern Tag,
Kám, dáß nu d' Sunn recht vürá mag,
Is schan dá Hánsel muntá gwön
Und schickt si an, mit'n Miatzel zrödn.

»Mir habn á Hofstatt«, hat á gsagt,
»Dö, wann már arbát, laud was tragt;
Dá Vadá hat si strápáziert
Und ahni Knecht und Dirn tentiert.«

»Das hat eahm gschadt, drum is á teodt –
Dös Ráckern hat's ja gar nöt neot:
Ehhalten müassen her i's Haus –
Sunst zahlt sö si in' Bugel aus.«

»Du gwingst á Dirn und i án Knecht –
Dö brauchán már, aft wird's schan recht;
Du werkst dáhoam und i i'n Fel,
Und d' Wirtschaft geht aft gwiß nöt schel.«

»Wannst moanst«, so sagt sein Schwöstá drauf,
»So nimm i glei á Stalldirn auf;
I woaß már oani, dö mi gfreut:
Á ganz á richtigs Weibáleut!«

»Guat«, sagt ihr Bruadá, »páßt má schan!
I röd ön Lenzenpedán an,
Der is auf d' Arbát wia dá wöll –
Bámföst und gschickt – á laudá Gsöll!«

»Oans fallt már awá doh nu ein«.
So fallt eahm iatzt sein Schwöstá drein:
»Ön Pfarrá kunntst ja doh zerst fragn –,
Er soll uns á sein Moanung sagn!«

»Hast recht!« pflicht ihr dá Hánsel bei –
»Der moant's ja guat – da geh i glei;
I ertá wögn dá Leich zerst a abertern, Richtigkeit machen.,
Aft frag i wögn uns selbá nah.«

Á so is's gschegn. Dá Hánsel zuckt
Sein Hüatel, hat si aussi druckt;
Hintumi roast ár in dá Fruah
Ön Dörfel und ön Pfarrhof zua.

Grad nimmt dá Pfarrá 's Fruahstuck ein
Und schaut dábei ganz fruadi drein;
Dá Hánsel denkt si: »Hat schan glückt«,
So bal árn so vágnüagt dáblickt.

Denn iabelt is á vollá Gránt,
Wo oaná grad koan Gher nöt fándt
Und – fándt ár oans – án Antwort kriagt,
wo oanár Augn und Mäul váziagt.

»Dá Hánsel!« sagt dá Pfarráherr,
»Du kimst wohl gar schan heunt i d' Lehr i d' Lehr, zum Eheversprechen.
»Nán«, sagt dá Hánsel, »wird kám wern –
Aertárn awá tät i gern!«

Da Pfarrá laßtn draus schen gring,
Da is ön Hans 's Kuráschi gstiegn:
»Herr Pfarrá«, sagt á, »wern vázeign,
I náhm má gern án Rat nu zleign.

Was solln denn mir zwoa Gschwistá toan?
Mir stengán iatzten da álloan!
Mitn Heiráten is's wohl vorbei –
Sie will koan Mann und i koan Wei.

Drum habn más Muat iatzt vor dá Hand Etwas Muat haben, sich vornehmen.,
Mir werkán weidá mitánand
Und stölln zwoa fösti Ehhaltn ein –,
Dö wern doh nu zun finden sein!«

»Nix da! Ná, heiráten schen frisch!«
Sagt drauf dá Pfarrá vo sein Tisch.
»Dös oan' á so, dös oan' aufs Haus –
So geht ös si ám schenárn aus!

Du bist schan übástandi übástándi, angejährt. gnua,
Drum greif so bal als mögli zua
Und sie is á schan dreißgi alt –
Wanns heirát't, is's schan nimmá zbald!«

»Herr Pfarrá«, hat dá Hánsel gsagt,
»Á so á Vürhabn is halt gwagt!
Már übálögt sis mit dö Jahr
Und gibt si nimá gern i d' Gfahr.

Drum habn más Muat mir zwoar und bleibn
Beinaná, dáß má d'Wirtschaft treibn;
Sie werkt für mi und i für sie –
Da brauchts koan Mann, koan Wei, koan Ki Ki, Kind.

»Da sáds ja ganz unrichti dran!«
Fangt iatzt dá Pfarrá wiedár an,
»Und wann si d' Wirtschaft neunmal macht,
Kimmt doh was zöhnts nu in Betracht!

Was jung is, springt wohl hitzi drein
Und moant, ös muaß gschwind gheirat't sein;
Ruckt awá spötá 's Unglück an,
Hoaßts freili drauf: Was han i tan!

Doh – wer ön Ehstand zerst schan scheucht,
Vágagelt vágagelt, geht in die Irre. si oft grad so leicht
Und geht á nu so sein und öbn –
Á Gäuckerl Gäuckerl, Straucheln. kanns eahm doh agöbn!

Du bist schan öldá, das is wahr
Und doh wögn den nöt aus dá Gfahr.
Dár Ehstand is ja Pflicht und Recht
Und ghert ámal fürs Menschengschlecht.

Das mörk dá Hánsel, wirst ás segn –
Wanns heiráts, wird eng bössá gschegn,
Und hätts ös wirkli aners Muat,
So werds ös inn, ös tuat koan guat!«

»Da bin i sichá!« sagt dá Hans,
»I mach nix mit, koan Roas, koan Tanz,
Koan Gásseln und koan Fenstástehn –
Da wir i doh dö Gfahr nu bstehn!

Und 's Miatzl is ákrát wiar i,
Is bráv, válangt si ninderst hi;
Drum tragts á Dutzád Jáhrln schan
In Kránzeltag ön Jungfernfahn.«

»Nan also!« sagt dá Pfarráherr,
»Da brauchts ja eh koan Warnung mehr;
Sáds alli zwoa so guating bschlagn,
So sollts á um koan' Rat nöt fragn!

Jetzt pfirt di Gott, i han koan Zeit
Und hat mi schan dös Neichtel greut:
Du wirst statt Rat nu Hilf begehrn,
Und wann i kann, so solls dá wern!«

Dá Hánsel is á weng váwirrt
Und geht von Pfarrhof wög wia gschmiert.
Er triafst ön Mösná, soll árn fragn?
Was kunnt eahm eppá der nu sagn?

Dá Mösná is á so á Held,
Bei dens in allen Enden fehlt;
Er siagt án halben Fexen glei
Und hat á ganzi Hex zun Wei.

Schuldn übás Häusel nettá gnua,
Á Dutzád Kinár á dázua;
Dö soll á gwándten, nährn und ziagn –
Da kunnt má wohl án Grausen kriagn!

Dá Hánsel zahltn fürs Kondukt,
Drauf, is á langsam auffágruckt:
»I soll mein löding Stand vákehrn –
Da mecht i gern dein Rat á hern!«

»Was«, schreit dá Mösná, »bist nu gscheidt?
Iatzt bist á Mensch, den i beneidt;
Wannst heirátst, bist á gschlagná Mann –
Mach d' Augn auf, schau mein Ölend an!

Betracht mein Liesel, wia sies macht – .
Dös Gschroa und Kefeln Tag und Nacht,
Á so á Milz kunntst halb dáschlagn –
Sie gibt dá denát um koan Sagn!

Oan Boshát ziagst ihr eppát a
Und neuni wachsen wiedá nah;
Mit Guaten richst váneh nix aus –
Da bist schan zerst dá Narr in Haus!

»Ja«, moant dá Hans, »das wá má zdumm –
I schau halt um á frumi um.«
»Schau«, sagt dá Mösná, »nimmst á Gans,
Aft bist erst recht dáschossen, Hans!

Zárr um mit ihr dös ganzi Löbn
Wirst niar á Freud und Ehr aufhöbn;
Just, dáß di schleppst mit ihr und schindst
Und doh koa guati Neicht nöt findst!«

Drauf sagt dá Hans: »Dá Pfarrár ent
Der rat't más wiedá 's Sákráment!«
»Ja«, sagt dá Mösná, »der kanns toan –
Der lacht di aus und – bleibt alloan!«

Dá Hánsel schaut á so und geht
Sinnierad wiedá hoam in d' Edt;
Er suacht sein Schwöstá, d' Miatzel, auf –
Langmächti habns nu ratschlagn drauf.

Und á den anern Tag dárnah
Röds oans nu mit den anern a
Und endli kriagt dá Mösná recht –,
Dá Pfarráherr is abigfecht.

II.

Dá Hánsel stöllt án Knecht ins Haus
Und handelt wögn dár Arbát aus.
Und 's Miatzel hat schan á ihr Dirn –
Jatzt kinnáns d' Wirtschaft saubá führn!

Dá Lenzenpedár is dá Knecht,
Der machts ön Hansen nettá recht
Und Dirn is's Resel von Bernau,
Dö triaffts bán Miatzel grad so gnau.

Und gangár is's vo lautá Rárn!
Ja – wanns recht guat váheirat't wárn,
Gángs á nöt bössá, moant án iads,
Dá Hánsel und sein Schwöstá, d' Miaz.

Dá Knecht mit eahm und d' Dirn mit ihr,
Án iads mit Lust und Freud in Gschirr,
Oan Herz, oan Sinn, oan Löbn, oan Seel,
In Haus und Stall, in Wald und Fel.

So gehts dáhin, dá Handel stimmt,
Bis dáß dá Hörist zuwákimmt;
Da is's so trábi nöt um d' Leut
Und kimmt fürs Umábándeln d' Zeit.

Dá kalti Wintár ruckt aft an,
Zun Spinná wirds und, wers nu kann,
Der nimmt sein Rádel mit in d' Stubn –,
Dö anern treibn á wengerl um.

Dá Hánsel gibt gern Rátsel auf,
Dá Pedá singt á Liadel drauf
Und 's Miatzel mit dá jungá Dirn
Will gar án Jodlá nu probiern.

Und allweil náher ruckáns zsamm,
Und weils koan Arbát nimmá habn,
So braucht dá Hansel á koan' Knecht
Und is eahm 's Menscherl nettá recht.

Ön Lenzenpedárn liegt nix dran,
Der macht si föst ins Miatzel an;
Das geht dáhi so gring und öbn –
Nix schenárs, ziemt oan', kanns nöt göbn!

Áf oanmal – gögn ár Auswárts Auswárts, Frühling. zua
Gibts Angst und Ölend nettá gnua
Und gengán alli vier dáher,
Als hiatens gar koa Löbn schia mehr.

Mit'n Almern und mit'n Spieln is's gar,
Dá Hánsel greift wiar oft in d' Haar,
Dá Pedá lost und s' Resel hent hent, schluchzt.
Ám mehrán hat nu s' Miatzel gflennt.

Drei Wochá lang hats daurt dös Gfrött,
Zaunt habns dö vier, als gángs um d' Wött,
Bis dáß dá Hans án Anlauf nimmt
Und zu dá Miaz ins Ratschlagn kimmt.

Dö is dö mehrá Zeit váwoant
Bán Ofentürl umágloant;
Dort suacht ás auf und bis in d' Nacht
Habns Plán um Plán ins Laufen bracht.

Und oani sáns. »In Gottesnam«,
Sagt d' Miaz, »so richst di morgn schan zsamm
Und gehst zun Pfarrá, bitt'n schen –,
Ös wird si doh nu aussi gehn!«

Dá Hans is richti in dá fruah
Ins Dorf und glei ön Pfarrhof zua;
Dá Pfarrá laßt'n selbár ein,
Guat aufglögt is ár obendrein.

»Dá Hánsel!«, sagt dá Pfarráherr,
»Wia gehts?« »Dank«, sagt dá Hans, »hübsch sperr!«
»Válangst was odá bringst was mit?«
»Ja«, sagt dá Hans, »á scheni Bitt!«

»Nár aussá«, hat da Pfarrá gsagt,
Und schüchte hats da Hánsel gwagt,
Vátraut eahms, wias dahoamt zuageht
Und wias mit alli vieri steht.

»I bin án Ösel gwön, meints Herr,
Und kimm iatzt richti wögn dá Lehr,
Wir müassen bittád Hilf begehrn,
Und, is's koan Hilf nöt – zschanden wern!«

Dá Pfarrá schaut'n freundli an:
»Ja wohl, mein Hans, á Hilf is schan;
Ön Mösnár abá stöll áf d' Seit –
Sunst faihlts dá wiedá himmelweit.

Geh hoam – ös wird nu allssand recht:
Morgn schickst dein Schwöstár und dein Knecht;
Dö knüpf má für dein Hofstatt zsamm,
Weils Geld gnua zun dázuastehn habn.

Du selbá kannst mit deiná Dirn
Ön anern Tag glei aufmárschiern;
Sie kriagt á so ihr Vadernhaus,
So zahlt si d' Heirát á guat aus.

Vákündt werds alli auf ámal,
Denn, wiast má sagst, is's nimmá zbal.
Iatzt mach und gehst bán Mösná vür,
So frag fein nimmá, sunst gehst irr!«

Dá Hánsel bußt eahm d' Hand und geht
Glei hoam vor Freud; sein Schwöstá steht
Bán Türl schan, er lacht ihr zua:
»Guat stehts!« – dös Wártel is ihr gnua!

Und trábi is's iatzt worn um sö:
Den oa'n Tag dö, den anern dö
Sáns »beten« gangá beten gehn, zum Brautexamen., Paar für Paar,
Koan Mensch hats gwißt nu i dá Pfarr.

Den dritten Tag is Suntá gwön;
Da habn doh d' Királeut was zrödn:
»Gschwind abágworfen, auskündt schan –
Und morgen glei d' Heohzát – jessás nan!«

Dá Mösná zant und lacht dánöbn:
»Da will i eng iatzt Aufschluß göbn:
Ös wißts ja, was's allmal bedeutet,
So oft dá Mösná s' Zoachá läut't!

Má macht si stad áf d' Strümpf und Schuah
Und roast da Kirá langsam zua;
Dö vieri kemán gschwindá zsamm,
Weils ahni Mösná zsammgläut't habn!«

12. Dá Kälberschroa!

Wollt's eppá von án geistling Herrn,
Von mir á feini Gschicht begehrn,
So losts már áf án Augnblick zua:
So Gschichten woaß i mehr als gnua!

In Lándel is á Bauernnöst,
Dort is án altá Pfarrá gwöst,
Der hat si wögn dá Gicht in Füaßen
An Kooperátá halten müassen.

Án ganz án jungá hat á kriagt,
Den hat's in Anfang völli gmüagt gmüagt, befriedigt.;
Denn –, kimmt má nettár aus dá Pfann,
So laßt si ár á Fegfeur gwahn.

Nur mit dá Kost hat's bal malheurt malheurt, Anstände gehabt.,
Er hiat schiar liabár áfbegehrt:
Z' Mittag á Kälbernes, áf d' Nacht
Und allweil Kälbernes habns bracht!

Z' erst hat á gmoant: Es is schan recht,
Zwoamal á Brátel is nöt schlecht;
Wia's abá gar nix anders tragt,
wird unsá geistli Herr vázagt.

Er kimmt áf d' Nacht zun Badáherrn,
Dem klagt á seini Schmerzen gern,
Und tragt eahm beir án Krüagel Bier
Sein traurigs Magenleiden vür.

»Herr Doktá«, sagt á, »glaubns má's gwiß –
Wia mir der Braten z'widár is,
Woaß neamd, – i denk in allá Fruah:
Heut hast schan wiedá gfrössen gnua!

Und lög i mi in 's Bett áf d' Nacht,
So roat't i, was má Kummá macht
Und schau nu meini Zehán an,
Ob koani Klauàn wachsen drán!«

So rödns vátrauli mit ánand,
Dráf gibt dá Badáherr eahm d' Hand;
Und sagt beim Ausánandágehn:
»So machá má's, – dös Ding wird schen!«

Dá geistli Herr geht schleuni z' Haus,
Er hat sein Zimmá hintenaus;
Áf d' Freidhofmaur und áf'n Mist
Geht d' Aussicht, wia's gebräuchli ist.

Er lögt si mit'n Gwand in 's Bött,
Drunt klinselns schan, er rührt si nöt
Und denkt si: Hol enk der und der,
Hiat's eppá gar á Kälbers mehr?

Z' erst habns eahm gläut und nachá gschriarn –
Jatzt trampelt áffá d' Kucheldiarn,
Und schreit: »Zun Össen solltens geh!«
Da kimmt von Bött als Antwort: »gmäh!«

Dá Kucheltrampel fallt in Ruck
Vor Schracká, – rennt in d' Kuchel zruck
Und schreit áf d' Köchin: »Kemmáns glei! –
Mit'n geistling Herrn is's schan vorbei!

Er liegt in Bött und rührt si nöt
Und wiar i eahm von Össen röd,
Da fangt ár an á so zun rehrn,
Als herát már á Kaibel plärrn!«

»Was fallt dár ein!« sagt d' Köchin dráf
Und rumpelt hintern Ofen áf:
»Nu hat ár 's Össen nia vásámt –
Heut schlaft á halt á weng und trámt!

Muaß selbá schaun!« sie geht mit ihr
Und schreit schan unter seiner Tür:
»So kemmáns doh! – Da Bratn is sche!«
Und wiedá kimmt als Antwort: »gmäh!«

»Jatzt ruaf már ön Herrn Pfarrá her!«
Sagt d' Köchin, »der vásteht viel mehr! –
Is's, dáß'n eppá d' Trud nöt druckt,
Is unsá geistli Herr váruckt!« –

Jatzt kimmt dá Pfarrá greinád an:
»So macháns weitá, Herr Kaplan,
Dá Bratn vádörrt – mir müassen geh!«
Und wiedá schreit's von Bött her: »gmäh!«

Da sagt dá Pfarrá: »Meinerseel! –
Jatzt rennt's nár um á Badá schnell,
In Bräuhaus kinnts'n z' erst dáfragn,
Er geht nöt hoam, bis's d' Tür zuaschlagn.«

Dá Badá kimmt – dá Badá schaut, –
Er hat si gar nöt zuwi traut;
Er fragt: »Wia tuat 's Befinden steh?«
– Dá geistli Herr sagt wiedá: »gmäh!«

Dá Badá sagt: »Dö Gschicht is dumm,
Das is á ganzs Delirium!«
Er greift um d' Puls – er reibt eahm d' Stirn, –
»Da müassen má was Neugs probiern!«

»Táns lassen?« sagt da Pfarrá dráf,
»Mir scheint, ös fehlt in Bluatumláf!«
»Beleibi!« sagt dá Badáherr,
»Da hilft koan Aderlássen mehr!

Was hat á gössen heut z' Mittag?«
»Á Kälbernes!« – »Am vorigen Tag?«
»Á Kälbernes!« – »Am Tag vorher?«
»Á Kälbernes! I liab's so sehr!«

»Du liabá Gott, jatzt habn má's!« sagt
Dá Badá; »Sáns ná nöt vázagt!
Jatzt, weil i Grund und Ursach woaß,
wird má 's Kuriern á hellá Gspoaß!

Das Kälberfleisch wirkt ganz fátál
Bei manchen Menschen zerebrál
Und lögt si wiar á Brött um 's Hirn,
Drum hat á wiar á Kaibel gschriarn!

Á Manát muaß für'n geistling Herrn
Mit'n Kälberbrátel ausgsötzt wern,
Dámit dá Kälberstoff vádunst,
Wann das nöt gschiacht, is alls umsunst.

Und mehr als oanmal in acht Tagn
Vátragt's áh spötá nöt sein Magn;
Selbst Eahná will i's ernstli ratn,
Sö mechten 's Kälberne mehr gratn!«

Dá Pfarrár is nöt schlecht dáschröckt,
Wiar eahm dá Badá das entdöckt:
Er ißt das Kälberfleisch so gern
Und kunnt ám End aft áh so wern!

»Ös gschiacht schan!« sagt dá Pfarráherr,
»Er kriagt so gschwind koan Kalbfleisch mehr
Und iß i's selbá nu so gern, –
I will's wögn seiná schan entbehrn.«

»Dann kann i helfen«, sagt dá Schelm,
»Und wird á wiedá, gfreut's mi selm;
Nur laßt's mi hiatzt mit eahm álloan,
I tua mi leichtá, wiar i moan.«

Und kám kám, kaum. sáns aussi bei dá Tür,
So schiabt á gschwindi 's Riegerl vür
Und sagt zum geistling Herrn hingwendt:
»Mit'n Kälberfleisch hat's jatzt án End!«

*

Dá geistli Herr wird gsund und frisch
Koan Kälberfleisch kimmt áf'n Tisch;
Dá Pfarrá laßt koan Dekerl holn
Und káft just Oarbás Oarbás, Erbsen. und Fisoln.

Und wiedá sitzt dá Herr Kaplan
Bán Badáherrn und fragt si an:
»Was soll i treibn, wia mach i's recht?
Iatzt geht's már erst recht herzli schlecht!«

Dá Badá sagt: »I woaß koan Trost,
Das is á ganz váboanti Kost; –
Für 's Kalbfleisch hilft dá Kälberschroa –
Bei Oarbás und Fisoln is's gar!«

13. Dá Hund, der áf Pösenbah rennt!

Dá Lözeltá-Seppel hat gheirát, meint's Leut;
Wia den nettá 's Liesel, sein Weiberl, iatzt freut!
Ös kann schiar koan schenáni Augnwoad mehr göbn,
Wia just dö zwoa Leutel eahrn Ehstand válöbn.
Eahr Hausstand is oani und alls halt eahr zua,
Dá Deanstbot so guat wia dö allerlöst Kuah;
Dár oanzigi Hund hat si gar nöt dákennt dákennt, sich des rechten besonnen., –
Is alliweil umi áf Pösenbah grennt!

»Hán Mann!« sagt iatzt 's Weiberl, »was is's denn mit'n Hund?
Tuat nix als wia leischen leischen, läufig sein., das is eahm kám gsund!«
»Schau!« sagt á, »der is di halt nu nöt recht gwehnt,
Du schmeichelst eahm z' viel und er moant, er is zehnt zehnt, zum besten gehalten.
»Mag sein!« sagt sie dráf, »avár oans fallt már áf:
So oft als á leischt, is's dá nemligi Láf!
Zwö is á denn grad áf dö Stroaf da vábrennt?
Bist eppát du selm gern áf Pösenbah grennt?«

»Ja!« sagt á, »mein Weiberl, i will dá's schan sagn,
Mituntá hat's ehntá mi selm hi váschlagn,
Bevor i di kennt han, hübsch lang is's schan aus, –
Du kennst ja ön Thaddä und woaßt áh sein Haus!«
»Nátürli!« sagt's Weiberl, »und i bi betrogn,
Du bist halt ön Thaddä sein Techtern nahzogn!
Und weils di nöt mögn habn, so hast di aft gwendt
Und bist halt zu mir statts áf Pösenbah grennt!«

»Was denkst dá!« sagt er, »schau, i sag dár iatzt alls«,
Und nimmt's, dáß's nöt hárb wird, schen föst um án Hals.
»Á weng habns mi gstochá gstochá, angezogen., das gsteh i schan ein,
Der Faihlá wird doh nu zun ausbössern sein!
Schen sáns ja, dö Menschá, dös hat má halt gern
Und mecht mit dá Zeit áh bekanntligá bekanntlicher, auf vertraulicherem Fuß. wern;
Á Post han i áh kriagt von Pösenbah drent,
Dráf bin i á paarmal mit'n Hund umi grennt.

Dö Menschá von Pösenbah sán alli zwoa,
Als kunntens oan banná, schan lang in án Gschroa,
Sö göbn dár án Össen, án Trunk áh dázua,
Und wer si nöt zruck halt, für den is's schan gnua! –
Er kann nimmá lassen von eahr, wanns nöt wölln;
Drum han i má denkt, i wir's feinár anstölln;
I iß nix und trink nix, bi nöt so váblendt, –
I bi nöt wögn's bannár áf Pösenbah grennt!

Sö habnt in mir gnet't in mich hineingeredet., habnt már áfgwart't nöt schlecht,
Dámit i mi endli doh z' gfangá göbn mecht;
I avá, nöt dumm, han insámsing insámsing, zum Scheine. schan tan,
Als greifát i zua und fang's meameln schan an,
Und wia's aft schan schmutzen und glaubn schan, i schlick's,
Kriagt's hoamli mein Hunderl und selm iß i nix;
Dá Hund hat's nátürli nöt gschändt und nöt kennt,
Drum is á statts meinár áf Pösenbah grennt. –

Und bannt habn's ghabt seit derselbigá Stund, –
Drum rennt á nu heutigs Tags umi, mein Hund;
I selbá bi drauskemmá, kennst má nix an,
Á pfiffigá Kámpel kimmt allmal dávan!«

»Ja, ja!« sagt sein Weiberl, »i trag dá nix nah –
Dá Hund ghalt halt längár ön Gruh und ön Gschmah, –
Von Bann hat á freili sein Löbtá nix kennt,
Is just, weil á treu is, áf Pösenbah grennt!«

*

Dá Lözeltá schaut, sagt nöt so odá so, –
Was sollt á denn sagn nu, denn 's Rechten hat's doh!
Dá Mensch, wann ár ausrutschát wird áf dá Bahn,
Brácht's gar so gern aussár, ös hiat eahm's wer – tan!
Dá »Bann« muaß aft z'Schuld sein, – er hat's glei bánand, –
Dá Hund avá hat halt koan Menschenvástand! –
Pascht d'Lackán für'n Herrn aus und is nix dákennt, –
Wiar oft is dá Hund schan áf Pösenbah grennt
!

14. Was si dö neu Dirn ausnimmt.

Dá Lenz hat ár Anliegn
Er brauát á Dirn
Und wollt's áf á Zeit
Mit á schleißing schleißig, minderwertig, nichtsnutzig. probiern!

Dö sein hat já gheirat't
Und nettá vor'n Schnitt;
Bán Heiráten kennt ja
Dö Rárá rár, vortrefflich, von seltener Güte. koan Bid Bid, Aufschub.!

Was soll á denn anstölln,
Dáß d' Arbát daust gschiagt?
Má muaß halt váliabnehmá,
Wen má da kriagt!

Koan orndligi steht ja
Nöt aus ausstehen, aus dem Dienste treten. untán Jahr;
Drum gáb á si zfriedn
Mit án Saulödá gar.

Iatzt fallt's eahm grad ein:
Oani kunnt á ja habn!
Glei schickt ár á Bötel
Zun Medel Medel, für Marie. in Grabn.

Á Bettelwei hat eahms
Váratn vor á Zeit;
»Dö wird dá wia gwunschen!« sagts,
»Is á rechts Leut ist eine verläßliche Person.

Dá Bot is schan zruck
Und glei hintár eahm nah
Kimmt's Medel. »Grüaß Gott«, sagts,
»Iatzt wár i halt da!«

Aschiach Überhäßlich. is's, das siagt á
Und schaut nöt á weng.
»Nan, Lenz!« sagt's, »wann's Dir páßt,
Mir gfiel's schan bán enk!«

»Ei was!« denkt dá Lenz,
»I nimms denát, dös Trum,
Dö schaut si doh gwiß
Um koan Kunten Kunten, Liebhaber. nöt um!«

Und richti werns glei
Mit'n Lahn, sie und er;
Aft fragt ár um d' Zuagher Zuagher, Zubehör.
Und nennt ihr alls her:

»Án Bifang Bifang, ein Ackerstreif von mehreren Furchen Breite. für'n Haar Haar, Flachs.,
Aft Kartan Kartan, Kattun. á paar Ölln
Und á Drangeld áf d' Hand, –
Avá laud laud, tüchtig. muaßt di stölln!«

»I ding má nix aus
Und begehr nix áf d' Hand«,
Sagt 's Medel, »und brauh áh
Koan Haar und koan Gwand.

Just 's Tanzen und 's Kuntnhabn
Derfst má nöt wöhrn
Und wann mi wer ausbitt't
Koan Haustür nöt spörrn.

Dös muaßt má nu ghoaßen,
Sist steh i nöt ein!«
»Nan«, denkt si dá Bauá, –
» Das muaß oani sein

»Ös gilt!« hat á gsagt,
»Avá oans wart áf di:
Um d' Kunten muaßt selbá schaun, –
Nöt eppát i!«

Und oani sáns worn,
Is koan Unglück nöt gschehgn:
Ös laßt si bis heunt nu
Koan Kunterling sehgn
!

15. Dá Beribua.

Mühlviertler Vierzeilige.

Abi dá kloan Beribua,
's Schimpfen, das her i gnua,
's Geiná kimmt seltnár aus,
Mach má nix draus!

I' bi ja dá Beribua,
Kennts ja mein Weis:
's Gwándel fetzzrissen
Und doh koani Läus!

Meini Strümpf, meini Schuah
San von Fuchslödá gmacht,
Drum leisch i gern furt
Und spat hoam bei dá Nacht.

I han á kloans Hüetál
Is schmal in dá Scheibn,
So wia dá Wind geht,
Á so muaß á si reibn.

I bin á jungs Bürschel
Und nimm már alls gring,
Geht's guat, is's má recht
Und geht's schlecht, is's oan Ding!

Was soll i nöt lusti sein,
Geht's má do guat;
I han in mein ganzen Leib
Lautá frisch Bluat.

Und wann i án Áderl hiat,
Das si nöt rührt,
I lassát má's aussáschnein,
Dáß's mi nöt irrt.

Und wann i áf d' Kirtá geh,
Schaunt mi d' Leut an,
Da hácht hácht, hängt. má von Schámpá
Á Fetzen dávan.

Mein Leibl is franzát,
Und d' Hosen voll Riß,
Dáß i einwendi ganz bi,
Das woaß i schan gwiß!

Nia siagt mi dá Kramá,
Findt allmal vorbei
Und káf má mein Schwammá
Bán Wirt und bán Bräu.

's Bier, das macht Rosen,
Guat is's, dö alt Hosen,
Lögs morgen wiedár an,
Dáß i recht trinká kann!

Was frag i nah'n Geld!
Han koans herbracht á d' Welt
Und nimm koans mit mir, –
I vátrink's in braun Bier.

's braun Bier is heur guat
Und i káf má koan Huat,
I sötz d' Wertáhaubn áf
Und laß's herplödern dráf!

Und wann i koan Geld han,
So gib i koans aus;
Und wer kann denn aft sagen
Dáß i liederli Haus?

I han schan drei Wochá
Nöt greint und nöt gráfft,
Drum hat má mei Vadá
Á Häuselstatt káfft.

Steht mitten in Wald drinn,
Rundumá sán d' Bám,
Dáß's förti wur, 's Häusel,
Derlöbn má halt kám!

Und laßt má's áh kleschen,
Hat's deant nu á Reschen:
I bi dá kloan Beribua,
Das is má gnua!

Mit Benützung heimischer Strophen.

16. »Heunt steht dár dá Himmel nu offen!«

oder:

Wia dá Hánsl sein Gstötten Gstötten, steiniger Abhang. vákáft und dábei all seini Sprüch anbringt.

(Prosa-Gedicht.)

Nachbar: Hánsl, du hast ja dein Gstötten vákáft?

Hansl: Eh bekannt! Ön Fránzl!

Nachbar: Du hast ás ja denát guat anbracht?

Hansl: Was Platz hat!

Nachbar: Hast doh nöt ön Fránzl á weng dázogn?

Hansl: ( hustet) I mecht das nettá nöt sagn!

Nachbar: Das wár á nöt recht, denn dá Engelgererfránzl is á rárá Mann!

Hansl: Allgemein!

Nachbar: Hast eahm also doh nöt beslá tan!

Hansl: Gar koan Röd nöt!

Nachbar: Wiar is's denn aft nettá recht gwön?

Hansl: ( vázöhlt jetzt) I han má gádacht: da muaß má d' Zeit awarten!

I vázöhl dá's iatzt haargnau!

Da kimmt dá Fránzl zu mir und soat: Hánsl, i hiat was mit dir!

Denk i má: Má woaß's gnau, wos d' aus willst! Sag i:

Liabá Freund, doh nöt wögn án Grundkáf?

Ja freili! soat dá Fránzl: Du sollst má'n halt billi lassen, moant á.

Da hat's schan ausghágelt! sag i und hoamli denk i má:

Der muaß már in mein Willn kemmá!

So hast'n leicht schan vákáft? hat dá Fránzl gfroat.

Das wollt i just nöt sagn! sag i dráf.

Nan, so gást'n halt nimmá her ön Grund? froat á wiedá.

Wohl! sag i, avá nan! –

So röd aft aus! moant á. Was válangst denn für d'Klaftern?

Da bin i recht válögn gwön! – Nan, sag i, – woaßt: –

Dö Sach is nettár á so! – I vákáf dár ön Grund

Nach dö Umständ! – Hoamli denk i má: Iatzt mecht á wohl offen wern!

So gást man aft nöt um den Preis, wia má neuli schan grödt habn? froat á.

Avá gar koan Röd nöt! Han i gsoat,

Ös hat uns avá gar nimmá weit gfaihlt! moant á.

Da kann i mi erinnern! sag i wiedá.

Nettá zun Händ hergöbn is's gwön! soat dá Fránzl.

Was d' sagst! gib i eahm z'Antwort.

Dá Fránzl schaut á weng, dráf fangt á wiedár an:

Mir is load gwön!

Da denk i für'n ersten Augnblick: Á bisserl hat á má schan was z'kenná göbn! Nan mein! sag i. I hiat nimmá dran gádacht! Mir rödn halt án aners mal draus! – Fahrn má moring áf Rohrbáh? I hiat á paar Rindel zun hingöbn, – zwoa mássiv Kalmá!

Ja, soat á, du! soat á, kimmst eppár eh zun Moarwirt hin?

Fránzl, sag i, ös gilt!

– I gedenk má: Da stöck i nöt um! – Heunt sag i nöt das und nöt das. In Rohrbáh wird má schan dázua sehgn! – Das habn már áf oans – zwoa. – Dort sán d'Nahbárn nöt da. – Dort is's anerst! Koan Mensch woaß, wia odá wo! – Und richti: z'Rohrbáh kemmá má zsamm und nach dá Hand is's recht worn.

In Rohrbáh is's recht interessant gwön!

Dá Fránzl kimmt richti zun Moarwirt. – Nan und aft wird halt ghandelt.

Nan, sag i (má mua á weng a Reibn machá), bist da! I wá schan bal furt, – hoamzua! – Zwö gehst denn so lang? Hast leicht káft? – Á Paar Echsel?

Soat á: Nettá hast ás dáratn. Aft schaut á mi an und soat: was is's mit'n Grundkáf? Von dem sollt ja heunt dá
Dischkurs sein!

Liabá Freund! sag i und denk má: Von dem is dáweil koan Dischkurs nöt! – Kennst den neuchen Affákátn nöt? – Der hat Tálenten! Fránzl, was i kenn!

Ja, soat dá Fránzl, was má hert!

Má woaß's gnau, sag i, wia dár aná gwön is! Was má z'Ohr kemmár is, so wird's iatzt á wenig rundá. – Was will i denn sagn, Fránzl, wo stengán denn d' Echsel?

Dort daust, soat á und zoagt má's.

Guat einkáft! sag i. Schen bauweißkopfát sáns, habnt lautá guat Ertá. – Und han eahm's globt übá d' Maßen. Iatzt fangt á wiedá kloanweis von dá Gstötten an.

Áhá, denk i, Fránzl, i kenn di!

Hánsl, muint á, mit'n Preis bist halt doh á weng z'hoh obn!

Á so sagt má! rödi eahm drein. Avá, wann má woaß, dáß már á richtigi War hat? – D'Sach is nettár á so: dáweil dá Mensch am Löbn is, muaß á tentiern!

Nan! soat á, i gib dá achzg Kreuzá für d' Klaftern.

I denk má: das wá nöt ahni; dráf sag i: Mein Fránzl, was i kenn, so muaßt di nu bössán!

Nan, was denkst dá denn? soat á dá Fránzl. Á gstoanigi Gstötten! Da wá's ja denát aus! Ja, wann i's nöt brauhát!

Das is's öbn! sag i.

Wann i's zuwi kriagát zu mein Grund, aft kunnt's halt was schens wern! muint á.

Ja, das glaub i dá schan, liabá Freund! han i gsoat: Nix schenás gibt's nöt als recht was schens.

Mir pássát's! soat á.

Drum mach's, dáß's mir áh páßt! sag i. Woaßt was, Fránzl? Für d'Klaftern gást már án Gulden; heunt halti dá's Wort!

Dá Fránzl schaut.

Mach weidá! sag i. Iatzt steht dár dá Himmel nu offen! Und iatzt hat á tracht dá Fránzl. Er is á wenig gáh gwön! –

Nachbar: So hast'n halt doh dáwischt ön Fránzl?

Hansl: Wer? – I! Ös hiat ja nöt sein müassen grad. So vázickt is's nöt gwön; denn von Himmel is eh gar koan Röd, just von á Gstötten und offen wá dö Glögnát nu alliweil bliebn.

Nachbar: Dir is aft dá Handel doh recht gwön?

Hansl: Nan, was denn!

Stelzhamer-Bund.


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