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Nachwort zum zweiten Abdruck.

Am Texte war, abgesehen von der Korrektur einiger weniger Druckfehler, nichts zu ändern, dagegen ist der »Bibliographische Anhang«, namentlich in der Bibliographie der Übersetzungen, vielfach verbessert worden. Die S. 165 von mir signalisirten Briefe Schopenhauers an Johann Georg Keil sind inzwischen in Schemann's »Schopenhauer-Briefen« (Leipzig 1894) S. 171 ff. im Druck erschienen Aus dem ersten derselben, vom 16. April 1832, ergiebt sich, daß Schopenhauer im Jahre 1825 das Studium der spanischen Sprache begonnen hat und einige Jahre später mit der Übersetzung des » Oraculo« bereits »eine kleine Probe machte«. Diese Probe ist das oben, S. 170, von mir beschriebene Gracian-Manuskript Nr. 29. Wir erfahren, daß er dies Bruchstück von Berlin aus »dem Brockhaus einsandte«, um ihn zum Verlag zu bewegen: »er hatte aber keine Lust dazu.« Die genaue Abfassungszeit unserer vollständigen Übersetzung ersehen wir ebenfalls aus dem Briefe, indem Schopenhauer schreibt: »Hier in Frankfurt a. M., wohin ich im Herbste vor der Cholera geflüchtet bin und einstweilen sitzen bleibe, habe ich, bei guter Muße, das Ganze von Neuem und recht con amore übersetzt.« Die Gracianübersetzung fällt also in die Zeit vom September 1831 bis April 1832, und nicht »in die letzte Zeit seines Berliner Aufenthalts, also vor 1831«, wie Frauenstädt und Gwinner angeben.

Interessant ist schließlich, daß Schopenhauer sein an Keil übersandtes Manuskript des Gracian auf 10 Druckbogen schätzte, womit er genau den Umfang unsres Bandes der Universal-Bibliothek getroffen hatte.

Berlin, im Mai 1895.

Eduard Grisebach.


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