Max Dauthendey
Gedichte
Max Dauthendey

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Unsere Toten

            Nebel filtert um die Felderrunden, um die brachen,
Und von Nebeln wird das Fenster grau umwunden.
Die sonst nur in unsern Träumen nachts am Bett erwachen,
Unsere Toten, die des Hauses Ausweg leis gefunden,
Kommen herbsttags mit den Nebeln in die Türen, in die Stunden.
Unsere Toten, die nur lächeln, nicht mehr lachen,
Wollen jetzt im Grauen abgebrochene Gespräche weiterführen,
Wollen mit den Nebeln Wangen und dein Kinn anrühren.
Ihre Arme sind Gedanken, und du kannst die Toten näher spüren,
Näher jetzt als damals, wo sie noch vom gleichen Glase mit dir tranken.
Alle Toten können, ohne Ende, liebend die Geschlechter führen,
Und sie gehen aus und ein, wie die Nebel durch geschlossene Türen.

 


 


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