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[Vorwort]

Nachdem ich es schon einmal gewagt habe, zu den Lesern des vorliegenden Werkes zu sprechen, und diese Kühnheit, so viel ich weiß, mit Nachsicht aufgenommen worden ist, muß ich um die Erlaubnis bitten, auch diesen dritten Teil mit einigen Zeilen zu begleiten, und zwar zuvörderst um dessen verspätetes Erscheinen zu erklären und zu entschuldigen.

Dieser Teil enthält das siebente und achte Buch des Werkes vom Kriege, welche beide leider unvollendet geblieben sind und nur in flüchtigen Skizzen und Vorarbeiten vorhanden waren. Man wollte sie den Lesern nicht vorenthalten, denn auch in dieser unvollendeten Gestalt waren sie von Interesse, da sie wenigstens den Weg andeuten, den der Verfasser zu gehen beabsichtigte. Sie bedurften jedoch einer sorgfältigen Durchsicht, und da der Herr Major O'Etzel, der die Güte hatte, diese Arbeit zu übernehmen, durch Dienstgeschäfte lange in derselben gestört wurde, schien es um so zweckmäßiger, diesem dritten Teile den vierten, ganz vollendeten vorangehen zu lassen, als dieser den Feldzug von 1796, mithin den Anfang der eigentlichen Kriegsgeschichte enthielt, und schon von mehreren Seiten der Wunsch ausgesprochen worden war, auch mit dieser Abteilung des vorliegenden Werkes so bald als möglich bekannt gemacht zu werden.

Man hoffte diesen dritten Teil zugleich mit dem fünften herausgeben zu können, aber auch dies war nicht möglich, und so muß denn die Nachsicht der Leser wegen dieser doppelten Unterbrechung der natürlichen Reihenfolge in Anspruch genommen werden.

Es sind den beiden unvollendeten Büchern des Werkes vom Kriege noch einige Aufsätze beigefügt worden, die zwar nicht eigentlich zu demselben gehören, aber doch in so naher Beziehung damit stehen, daß sie hoffentlich nicht unwillkommen sein werden.

Der erste dieser Aufsätze wurde durch den Unterricht veranlaßt, den der Verfasser in den Jahren 1810, 11 und 12 die Ehre hatte, Seiner Königlichen Hoheit dem Kronprinzen zu erteilen. Derselbe enthält erstens den Entwurf, den der Verfasser dem Herrn General von Gaudi, Gouverneur des Kronprinzen, vorlegte, zweitens die Übersicht des Ganzen, mit welcher er diesen Unterricht schloß. Es ist schon in der Vorrede zum ersten Bande gesagt worden, daß diese Arbeit gleichsam den Keim des ganzen Werkes vom Kriege enthält, und schon in dieser Hinsicht dürfte sie wohl für die meisten Leser ein besonderes Interesse haben. Seine Königliche Hoheit der Kronprinz haben die Gnade gehabt, den Druck dieses Aufsatzes zu erlauben, wofür ich Höchstdemselben hier nochmals meinen untertänigsten Dank zu Füßen lege.

Berlin, den 5. Dezember 1833.
Marie von Clausewitz


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