George Byron
Sardanapal
George Byron

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Vorwort.

Indem ich die nachstehenden TragödienSardanapal erschien ursprünglich zugleich mit den beiden Foscari und Cain. der Oeffentlichkeit übergebe, habe ich nur zu wiederholen, daß sie entfernt nicht in der Absicht gedichtet wurden, dieselben auf die Bühne zu bringen. Bei einem Versuch, den die Theaterdirectoren mit einem meiner früheren Stücke machten, hat das Publikum bereits sein Urtheil gesprochen. Was meine eigenen Gefühle betrifft, so sage ich lieber nichts, da es scheint, daß sie doch für nichts eine Lanze brechen würden.

Was die geschichtliche Grundlage dieser Gedichte anbelangt, so verweise ich den Leser auf die Anmerkungen.

Der Verfasser hat bei dem einen Stücke versucht, die dramatische Einheit fest zu halten, bei dem andern, sich derselben möglichst zu nähern, da er der Ansicht ist, daß bei einer zu großen Abweichung hievon wol ein Gedicht, aber kein Drama bestehen kann. Er weiß, daß diese Ansicht unter den englischen Literaten dermalen nicht populär ist; allein es ist ja kein erst von ihm erfundenes System, vielmehr nur eine Ansicht, die aber vor nicht langer Zeit als erstes literarisches Gesetz in der ganzen Welt galt, und in den civilisirteren Theilen noch als solches gilt. Indessen nous avons changé tout cela, und ernten nun den Nutzen von dieser Aenderung. Der Verfasser ist weit entfernt, zu glauben, daß eine von ihm aufgestellte Regel oder ein von ihm gegebenes Beispiel dem gleichkomme, was seine der Regel folgenden, oder sogar seine regellosen Vorgänger hierin gethan. Er will nur seine Gründe darlegen, weshalb er die regelmäßigere Form für ein wenn auch noch so schwaches Gebäude dem Umgangnehmen von aller Regel vorgezogen hat. Wo er gefehlt hat, liegt der Fehler am Architecten, nicht an den Regeln der Kunst.


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