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Die Inniscara

Aller Anfang ist London. Wenn man zum erstenmal nach Rom kommt, wundert man sich schmerzlich, wie man bisher überhaupt in einer anderen Stadt leben konnte. Die gleiche Verwunderung, ob auch nicht ganz so schmerzlich, packt einen in London. Nur die Gründe sind andere.

Wenn einer bisher in Bautzen gewohnt hat und er kommt zum erstenmal nach Chemnitz, dann scheint ihm Chemnitz alle die starken giftigen Reize raffinierter Großstadtkultur zu enthalten und das stattliche Bautzen wird flugs mit liebevollem Mitleid als Provinz empfunden. Nun soll der gute Mann aber zum erstenmal nach Berlin kommen; er wird nach fünf Minuten einsehen, daß hier der großstädtische Reichtum an Lebensformen, daß hier die Ordnung, der Komfort unvergleichlich größer sind, als in Chemnitz, das heißt, daß auch Chemnitz eine Provinzstadt ist. Nun, die Stadt, in der einem Berlin als nette, stille Provinzstadt vorkommt, liegt an der Themse und heißt London. So gewiß z. B. Orvieto eine schönere Stadt ist, als Berlin, so gewiß hat Berlin vor London manche Vorzüge – aber auch Bautzen muß seine speziellen Vorzüge haben, sonst würden die Bautzener alle auswandern. Es hilft aber nichts: die Bedeutung eines Zentrums richtet sich immer nach der Größe des Kreises, in dem dieses Zentrum liegt. London ist das Zentrum des größten Kreises der Welt. Es kommen die meisten Leute dorthin, um auf alle Arten Lärm zu machen (was man eine Großstadt nennt). Die Leute sind verschieden gefärbt; sie werden von London gebleicht. London ist die größte Assimilationsmaschine der Welt. Indische Prinzen und russische Juden werden in den Trichter geschüttet; unten kommen zwar nicht angelsächsische Weltbeherrscher heraus, aber indifferente Wesen mit dem Stempel: made in England. Der indische Prinz wird zu einem Gentleman gemacht, das heißt zu einem Menschen, der alles Englische berufsmäßig göttlich findet. So, jetzt kann er nach Indien zurückgehen, dort weiter Cricket spielen und in den Zwischenpausen Millionen Menschen so regieren, daß sein Londoner Klub mit ihm zufrieden ist.

Russische Juden pflegen zähere Braten zu sein, als indische Prinzen, aber auch aus ihnen versteht London das nationale Durchschnitts-Roastbeef zu bereiten. Es ist unglaublich, wie leicht sich an den Zugewanderten ein gewisser oberflächlicher Anglisierungsprozeß vollzieht. Fixe Ideen stecken an, und das Engländertum ist nichts als ein Komplex von fixen Ideen. Fixe Idee, daß man zum Frühstück bestimmte Gerichte zu essen hat. Fixe Idee, daß man die Welt zu erlösen bestimmt ist. Fixe Idee, daß die Erwähnung des Wortes »Hosen« unmoralisch ist und daß ein anständiger Mensch das Wort »verdammt« nicht in den Mund nehmen darf. Vor allem die fixe Idee, daß England immer und überall recht hat, daß der ganze dicke Kodex englischer fixer Ideen heiliger ist, als jede Bibel. Die englische Gentry hat, nicht zu ihrem Klassenschaden, diesen Kodex in die Welt gesetzt und siehe, er zermalmte die Welt zu Brei. Jeder Negerprinz kann in einer Stunde den perfekten Engländer spielen, wenn er nur so tut, als glaube er an ein Dutzend fixe Ideen. Natürlich, die paar Dutzende wirklicher Engländer, die wirklichen Beherrscher der Welt, lachen heimlich über den Aberglauben, der von ihnen ausstrahlt. Aber sie wissen sehr gut, daß sie gerade durch die Macht dieses Aberglaubens die Welt beherrschen. Es ist wie mit dem Islam, der jetzt so ungeheure Fortschritte macht: er ersetzt die kompliziertesten Heidentümer durch drei, vier einfache Riten und Glaubenssätze. Der schwärzeste Nigger, der sich diesen Riten und Glaubenssätzen unterwirft, wird plötzlich Mitglied einer gewaltigen Weltorganisation und distinguiert wie der vornehmste Araber, der edelste Haussa. Ebenso leicht kann man in die nicht minder vornehme Weltorganisation der Angelsachsen eintreten; drei, vier leichte Riten genügen (zum Frühstück Speck mit Spiegeleiern essen, täglich Sportberichte lesen, den Sabbat heiligen). Dieser erfolgreiche Klub ist nicht exklusiv. Das erklärt den fortwährenden Zustrom von neuen Mitgliedern. In dieser Welt von heute rotiert eine ungeheure Maschine. Sie saugt Menschen aller Rassen auf und gibt Angelsachsen wieder. Das Herz, die innerste Motorenkammer dieser titanischen Assimilationsmaschine, heißt eben London. In London wird alles Metall der Welt umgeprägt und bekommt den angelsächsischen Stempel.

Und, was ich bemerken wollte, dieses London ist von dem Lande Irland eine halbe Tagereise entfernt. Londoner Zeitungen werden noch am Erscheinungstage in ganz Irland gelesen. Seit Jahrhunderten kommen Hunderttausende von Iren nach London.

Und man sagt mir: Irland ist kein angelsächsisches Land. Es hat nicht den Stempel. Es ist nicht assimiliert.

Ja, falls das wahr ist, dann muß dieses Irland wirklich ein ganz außerordentliches Land sein. Für uns festländische Bürger lautet zurzeit die große bange Frage: wie fängt man es an, kein Angelsachse zu werden? (Was man auch den Kampf gegen die Amerikanisierung der Welt nennen kann. Amerika, das ist: alle Nationen bereits aufgelöst in der angelsächsischen Flut.) Von den Iren kann man das also lernen. Die Überfahrt über den Sankt Georgs-Kanal steht zwar nicht im besten Ruf, aber ich werde sie wagen müssen.

Mit dem irischen Expreß der Great Western nach Fishguard. Mein Gefährte und ich staunen wieder, wie wir so in einen englischen Wagen dritter Klasse gesetzt werden. So behandeln bei uns die Eisenbahnverwaltungen nur reisende Grafen und Hochstapler. Ich erinnere mich, daß Cook, der große Thos. Cook in England seine Rundreisenden prinzipiell nur dritter Klasse fahren läßt, unter der Begründung, die englische dritte Klasse entspreche nicht der kontinentalen ersten, sondern übertreffe sie. Nun gibt es in diesem Zug ja auch Abteile erster Klasse; wahrscheinlich sind diese für Lords und Hochstapler reserviert. Das ist der Unterschied: bei uns sitzen die Lords und Hochstapler weich, der Bürger sitzt sich auf Holzbänken Löcher in ungeeignete Gegenden. In wahrhaft demokratischen Ländern würden Lords, Hochstapler und Bürger auf den gleichen Bänken entweder alle hart oder alle weich sitzen. Im aristokratischen England sitzt der Bürger recht weich und bequem und betet den Lord von ferne an, der in einem gesonderten Tempel noch weicher sitzt. Diese englische Aristokratie herrscht noch immer, weil sie es verstanden hat, dem Bürgerstand panem et circenses zu geben: ein ungeheures nationales Machtbewußtsein und einen durchschnittlichen Komfort des Lebens, von dem sich der sozial gleichgestellte kontinentale Bürgersmann kaum noch etwas träumen läßt. Daneben steht allerdings noch der Pöbel; er schreit so laut, daß man ihm auch seinen Komfort wird geben müssen. Das ist die große Kunst einer klugen Aristokratie: wenn das Volk auch erster Klasse fahren möchte und stark genug ist, seinen Willen durchzusetzen – dann nicht die erste Klasse öffnen, sondern die dritte polstern und ihre Wände mit hübschen Bilderchen behängen. Draußen, im britischen Weltreich, ist das gleiche Problem auf die gleiche Weise zu hören: den unterworfenen Völkern zeigen, daß es sich in der dritten Klasse des allbritischen Weltexpreß auch ganz weich und gemütlich sitzt. Damit die Völker ihre Herren ruhig in der ersten Klasse sitzen lassen. Allen großen Reformen in den englischen Kolonien, aller heilenden Kulturarbeit nach den großen Eroberungen liegt dieser Gedanke zugrunde. Es ist gar kein schlechter Gedanke, wie die Dinge heute liegen.

Draußen vor dem Coupéfenster grünt ein ungeheurer Garten. Es ist eine Landschaft erster Klasse, oder die dritte ist besser eingerichtet, als die kontinentale erste. Bei uns sind die Wälder schöner, in England die Parks – und was bei uns flaches Land ist, ist in England Park. Es ist ja mißlich, so im Vorbeifliegen Urteile zu fällen – aber diese Bauernhäuser sehen aus wie Villen und die vielen Schlösser scheinen alle königlich. Ich muß an meine geliebte Insel Jersey denken, wo die Bauern Sonntags mit Zylinder und Handschuhen in die Kirche gehen. Ich weiß, es hat seine Schattenseiten. Ich weiß, der englische Pächter wandert nach Australien aus, nicht weil er etwa Hunger hat, sondern weil er in Australien für sein Geld ein freier Mann sein wird, nicht mehr ein Vasalle des Squire. Es gibt eben Leute, denen die dritte Klasse auch dann nicht genügt, wenn sie gepolstert ist. Aristokratie steckt an.

In sausendem Tempo durch eine mittlere Stadt. Ein Haus genau wie das andere, aber jedes gehört einer einzigen Familie, und jedes hat ein Gärtchen. In diesem Einfamilienhaus vor der Geschäftsstadt leben und abends im Gärtchen seine Pfeife rauchen und Sonntags respektabel in die pseudogothische Kirche gehen, das nennt man auf englisch suburban life. Ein Leben vor den Toren. Die obligaten roten Monatshefte mit ihren amüsanten und platten kurzen Geschichten gehören auch dazu – es ist ein gut gepolstertes Leben dritter Klasse. Es geht eine gewaltige Tendenz durch die Welt: die ganze Welt möchte diesen nicht unbedenklichen Kompromiß zwischen Sklaverei und Behagen schließen, den die englische Mittelklasse darstellt. Das ist die angelsächsische Eroberung der Erde.

Es wird langsam dunkel. Durch den Sommerabend glühen rechts und links rote Flammen: wir sind im wallisischen Kohlenrevier. Entschieden eine Gegend vierter Klasse, in der schmutzige Männer unter Tag arbeiten, oder in abscheulichen Kneipen Branntwein saufen oder verzweifelte Streikexzesse begehen – man liest das so von Zeit zu Zeit in den Blättern. Es muß Arbeitersonderzüge geben, denn ich kann mir nicht vorstellen, daß jetzt auf einmal schwarze Männer einsteigen und sich neben mich auf die schönen roten Polster meines Coupés setzen könnten. Es scheint, die industrielle Arbeiterschaft Englands fährt noch im Arbeitersonderzug, aber er wird wohl auch etwas besser eingerichtet sein, als die fahrenden Zuchthäuser, die man bei uns vierte Klasse nennt. Dann gibt es noch unreputierliche Leute, die von der englischen Gesellschaft überhaupt nicht befördert werden, nämlich jenes entsetzliche Lumpenproletariat, das ich im Londoner Osten gesehen habe. Solange die große soziale Frage unserer Zeit nicht gelöst ist, werden immer noch die besten Züge keine vierte Klasse führen und auch die primitivsten keine fünfte, in England wie anderswo. Indessen scheint mir doch zunächst die Frage die wichtigste: ist die dritte Klasse gepolstert oder nicht? In der dritten Klasse pflege nämlich ich zu fahren.

Der Zug hält. Grelle Eisenbahnlichter beleuchten schroffe Felsen. Es müssen Strandklippen sein, denn vor ihnen ist ein Dunkel, das nicht das Dunkel des festen Landes ist. Die Coupétüre wird aufgerissen; ein Träger kommt wortlos herein und nimmt mein Gepäck. Bei uns käme er nicht freiwillig und vielleicht würde ich Prolet dritter Klasse mir mein Köfferchen selbst schleppen. Hier bezahlt die Bahngesellschaft den Träger. Es fährt sich in England tatsächlich sehr gut in der Dritten.

Mein Gefährte und ich folgen dem Träger und wir sehen, daß der kleine Bahnhof unmittelbar an der Landungsbrücke liegt. Dicht neben dem Bahnsteig ragt eine plumpe Masse empor: der Dampfer »Inniscara«, der uns von diesem Hafen Fishguard über das nächtliche Meer zum Hafen Cork tragen soll. Ich zerbreche mir den Kopf, was »Inniscara« bedeutet und wie man das auszusprechen hat. Es wird wohl ein irischer Ortsname sein. Also hier beginnt Irland. Wenn ich das Deck betrete – –.

Der Träger dreht sich um, mustert unsere Toiletten, weiß nicht auf den ersten Blick, wo er uns hintun soll und fragt schließlich: »Saloon or third class?« Die gleiche Frage hat man mir heute Vormittag im Londoner Reisebureau gestellt: ob ich auf dem Schiff erster oder dritter Klasse fahren wolle. Ich hatte an die prächtige dritte Klasse der englischen Schnellzüge gedacht, und mich für die sparsamere Alternative entschieden. Gut, ich sage es dem Träger, der Träger sieht mich strafend an und führt mich, sobald wir an Bord sind, nicht nach links, wo es nett aussieht, sondern nach rechts, wo eine schmutzige Hühnerleiter auf ein sehr dunkles und sehr unfreundliches Deck hinabführt. Ich ahne etwas und sage, ich wolle zunächst auf Deck bleiben. Der Träger hat einen anheimelnden Amtston und sagt, das sei verboten. Er stößt eine Art Kellertür auf; Lärm und Gestank schlägt hervor. Über eine scheußliche Stiege hinab in einen überfüllten Schiffsraum. Eine Bar, an der wenig vertrauenerweckende Reisegefährten saufen. Bänke, auf die ich mich bestimmt nicht legen werde. Ein Fußboden, vollgespuckt von zwanzig Generationen von Seekranken.

Ich tausche mit meinem Gefährten einen Blick und sage dann dem Träger, daß wir nachzahlen und im »Saloon« fahren werden. Der Träger wird sofort höflich und geleitet uns in eine gemütlichere Gegend.

»Wer hätte das gedacht!« sagt mein Gefährte, »Nach dieser herrlichen dritten Klasse im Zug.«

»Es scheint, daß wir in Irland sind,« sage ich. »Und daß in Irland die Engländer nicht dritter Klasse zu fahren pflegen.«

Wir zahlen eine Kleinigkeit und bekommen eine prächtige, saubere Kabine angewiesen, mit reinen Bettüchern, daß es ein Vergnügen ist, und blitzblanken, handlichen Eimern für alle vorkommenden Fälle. Ich bin müde genug, aber es hat einen eigenen Reiz, auf Deck zu stehen, wenn ein Schiff abfährt. So gehen wir durch den appetitlichen Speisesaal, durch das nette kleine Rauchzimmer, betreten jenes sympathische Deck erster Klasse, lehnen uns malerisch an die Reeling, wie man zu sagen pflegt (aber ich werde bestimmt noch einmal erfahren, was das eigentlich ist: die Reeling), und blicken hinaus auf den schwach beleuchteten Kai. Der Schiffskran senkt sich und hebt sich und packt Kisten und Ballen und legt sie sanft auf das untere Deck. Vor uns sind die hohen Klippen. Auf der anderen Seite müßte das Meer sein. Aber es ist heute nicht da; einfach ein schwarzes Nichts. Man kann prosaisch bemerken, daß die Überfahrt angenehm werden dürfte; man kann poetisch prophezeien, daß man über diese dunkle Unendlichkeit nie hinüberkommen wird.

»How do you do?« fragt neben mir jemand, den das eigentlich nichts angeht. Ich sehe einen langen, rothaarigen Menschen mit rundem Kopf; er trägt wie jeder rechtschaffene Brite einen Gummimantel und eine wollene Mütze.

»Wohin fahren Sie?« fragt mich der Mann, und es ist glühendes Interesse in seiner Stimme. Nun ist es nicht schwer zu erraten wohin ich fahre, weil doch dieser Dampfer weder nach dem Jungfraugipfel dampft, noch nach Honolulu, sondern, wie auf dem Fahrplan steht, nach Cork, Irland. Na, ich sage das in dem um ein Uhr nachts noch verfügbaren Englisch. »Oh, Sie fahren nach Irland!« sagt der Herr, maßlos verwundert und sehr begeistert. »Sie werden sehen, das ist das schönste Land der Welt! Kommen Sie und have a drink!«

Und schon sitzen wir in dem netten kleinen Rauchzimmer und ich muß echten irischen Whisky kosten und sagen, wo ich her bin und was man in Berlin von Homerule hält und ob die Invasion bald losgeht und ob ich nicht denke, daß Irland das schönste Land von der Welt ist, und daß das Wetter very lovely ist und ob ich mehr Whisky oder mehr Soda nehme. Es ist eine typische englische Konversation – bis auf eins. Dieser erste Ire macht Reklame für sein Irland, was einem Engländer nie einfällt. Ich denke an den Engländer, der mir geraten hat, lieber nicht nach Irland zu gehen. Nun ist Irland seit mehr als hundert Jahren politisch mit England uniert; der englische Patriotismus müßte sich also auf Irland, der irische auf England erstrecken. Hingegen, wenn ich einem Engländer sage, die Isle of Wight sei schön, ist er geschmeichelt; sage ich ihm Südirland sei schön, dann ist es ihm Wurscht. Der Ire wird wütend, wenn ich überhaupt von der Isle of Wight spreche. So sieht die Union zwischen England und Irland im Bewußtsein der beteiligten Völker aus.

Noch liegt die »Inniscara« im englischen Hafen und ich merke das schon. Dieses Schiff wird mich wirklich, scheint es, über einen dunklen Abgrund tragen. Der rothaarige Ire an meinem Tisch kommt aus London wie ich. Er trägt den Gummimantel und die Mütze der Engländer, ihre kurze Pfeife hängt ihm zwischen den Zähnen, er hat das Gespräch mit der sozialen Formel »how do you do« begonnen und ist eben dabei, das Abendgebet der Gläubigen zu verrichten, das da heißet: Whisky und Soda. Der Mann kommt aus der Assimilationsmaschine. Bis auf seinen rothaarigen Schädel ist nichts Keltisches an ihm: er ist angelsächsisch gestempelt.

Bleibt der rothaarige Schädel. In ihm steckt, ganz nach angelsächsischer Manier eine fixe Idee: das irische Vaterland und (aber das ist noch nicht die gleiche Idee) der Haß gegen die »sächsischen« Fremdlinge.

Die »Inniscara« lichtet die Anker. Dieses englische Schiff mit dem keltischen Namen, mit der englisch-komfortablen ersten und der irisch-schmutzigen dritten Klasse ist wirklich ein Verkehrsmittel zwischen England und Irland – über den schwarzen Abgrund.

Inniscara, Inniscara. Es klingt süß, musikalisch, fremd, keltisch. Ich möchte wissen, wie man es ausspricht und frage den Rothaarigen.

Er spricht das keltische Wort englisch aus.


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