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Geschichte von dem Fuchse.

»Man erzählt, o großer König,« fing sie an, »daß ein Fuchs einst über die Stadtmauer in eine Stadt kam, sich in die Werkstatt eines Gerbers schlich, alles darin Befindliche verwüstete und sogar die Felle zernagte. Da ersann sich der Gerber eine List, um ihn zu fangen, und wirklich wurde er auch seiner habhaft. Er schlug ihn nun nach allen Kräften, und zwar so, daß der Fuchs ganz bewegungslos unter seinen Händen liegen blieb. Da dachte der Gerber, er wäre tot, und warf ihn auf die Straße nahe beim Stadttore. Eine alte Frau kam da vorbei und sagte: »Wie kommt dieser Fuchs hierher? Doch Fuchsaugen sollen ja gut sein gegen das Weinen der Kinder, wenn man sie ihnen anhängt.« Sie riß ihm also das rechte Auge aus. Kaum war sie weggegangen, als ein Junge vorbeikam, dem der Schwanz des Fuchses gefiel, und der diesem daher den Schwanz abschnitt. Hierauf ging ein Mann vorbei, welchem, als er den Fuchs so daliegen sah, einfiel, daß die Galle des Fuchses die Schwäche des Auges vertreibt, wenn es damit bestrichen wird, und der daher sagte: »Diese Gelegenheit muß ich benutzen, um dem Fuchs die Galle zu nehmen.« Als der Fuchs dies hörte, dachte er bei sich selbst: »Das Ausreißen des Auges und das Abschneiden des Schwanzes habe ich wohl ertragen können; aber den Bauch mir aufschneiden zu lassen, so weit geht meine Geduld nicht.« Sogleich sprang er daher auf und eilte zum Stadttore hinaus.«

Hier bemerkte Scheherasade den Morgen und hörte auf, den Sultan durch ihre Unterhaltung zu bezaubern. In der kommenden Nacht begann sie folgendermaßen:

 


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