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Viertes Kapitel.

Als Theodor am späten Abend zu seinem Freunde trat, warf ihm Julius mit höhnischer Miene ein Billet auf den Tisch. »Wenn's beliebt! Es ist sehr eilig.«

Von wem? Wer weiß, daß ich hier bin? – fragte Theodor, als er das zierlich gefaltete, mit einer feinen Aufschrift versehene Papier, untersuchte.

»Von wem anders, als von einer zarten Hand,« entgegnete Julius, »ob ich gleich nicht begreife, wie man zu Liebesabenteuern in einem Momente, wie dieser, aufgelegt seyn kann.«

Du irrst – oder ein Anderer irrt – denn bei Gott, ich hatte den Tag über an andere Dinge zu denken.

»Nein, nein, theurer Freund! – Die Iris klopfte so verschämt an unser Zimmer, und fragte so schüchtern nach Dir, daß ich hätte glauben mögen, es sey Deine Inamorata in eigener Person, wäre sie nicht so grundhäßlich gewesen, und hätte sie nicht nach dem edlen Menschenfreunde gefragt, der heut Morgen den Vater ihrer Herrschaft aus den Händen der Troßknechte rettete.«

Ich hoffe – sagte Theodor durch den leichten Ton des Freundes gereizt – Du hast nichts Vernünftiges gegen meine Handlung von heut Mittag einzuwenden?

»Bewahre Gott! Sie war so vernünftig, klug, logisch, sittlich, so nach den Regeln der Ethik und Humanität, daß ich nicht begreifen konnte, wie ein Mann, der sich zu uns gesellt hat, dem die Ehre des Vaterlandes mehr gilt als alle Rücksichten, der gleich uns, die Brücke hinter sich abgebrochen hat, wie der zu einer so vernünftigen Handlung kam!«

Ich setze voraus erwiederte Theodor eilig: daß der gestrige Wein- oder der heutige Freudenrausch noch aus Dir redet.

»Und ich setze voraus,« rief Julius vom Sopha aufspringend: »daß, wer das Vaterland liebt, nichts weiter lieben, daß, wer für diese heiligste Sache das Schwert ergriffen, nur an das eine denken soll, was Noth thut, und daß, wer dies Ziel vor Augen habend, noch an Rücksichten denken kann, ein Halbmann ist, der aus unseren Reihen« –

Julius – unterbrach ihn der ruhigere Freund, und seine Augen strahlten ungewöhnlich.

»Ich sage ein Halbmann,« fuhr Julius stärker betonend fort: »der nicht in unsere Reihen gehört. Eine Memme, dem nicht das heilige Rachefeuer in den Adern glüht.«

Hier entfärbte sich Theodor. Er trat einige Schritte zurück, und hatte unwillkührlich den Schwertgriff gefaßt. Der Officier folgte, als er die Bewegung gewahr wurde, dem Beispiel, und beide Freunde standen mit gezogenen Klingen vor einander. Aber halb aufgehoben hielt jeder seine Waffe vor sich, und sah auf den Andern, wer den Anfang machen werde. Mehrere Secunden dauerte dieser Auftritt. Julius war der heftigere, aber nicht der Beleidigte; Theodor zwar beleidigt, aber der Besonnenere.

Allmählig senkten sich die Spitzen der Degen. Die Scene war halb tragisch, halb komisch, und Jeder glaubte um den Mund des Andern ein Lächeln schweben zu sehen. Endlich stieß Julius seinen Säbel in die Scheide mit den Worten zurück:

»Sind wir Thoren, um leerer Worte willen die Freundschaft in einem Moment zu brechen, wo Alles auf dem Spiele steht! Theodor, wenn ich Dich beleidigt habe, nehme ich das unbesonnene Wort zurück. Ich predigte ja selbst, daß ein Mann in dieser Zeit keine andere Rücksicht als die eine haben solle. – Lies deinen Brief, genieße, was Dir der Augenblick bringt, und dann laß uns sorgen.«

Es brauchte nur eines Händedrucks, die Freunde auszusöhnen. Julius warf sich auf das Ruhebett, und Theodor las die von einer weiblichen Hand geschriebenen Worte:

»Schneller als ich hoffen konnte, ist der Moment gekommen, wo ich dem Lebensretter »meines Vaters den Dank durch die That erweisen kann. Geschriebene Worte können Verräther werden, Freunden und Feinden ist gleich wenig zu trauen; darum eilen Sie, heimlich vor ihren Gefährten (auch mein Vater könnte aus mißverstandener Großmuth Sie verderben) zu mir auf unsern Landsitz, ehe Sie eine Nachricht zu spät erfahren, welche Sie – auf ewig von – wenigstens Ihrer Ruhe trennt.

A. v. F.«

Theodor hatte, um seinem Freunde den Verdacht zu benehmen, den Brief laut gelesen. Als er geendet, rief Julius lächelnd:

»Auf meine Verschwiegenheit in Liebesabenteuern kannst Du rechnen. Ich wünsche alles Glück, und wenn Du meine Begleitung zu der nächtlichen Promenade annehmen willst, werde ich dein treuer Wächter vor des Liebchens Fenster seyn, wie nur irgend der Freund in einer Spanischen Romanze.«

Ich zweifle, ja ich bin sogar bestimmt überzeugt, daß Deine Auslegung unrichtig ist. Hättest Du ihr in das klare, seelenvolle Auge gesehen, würdest Du anders von dem hochherzigen Mädchen denken.

»Wo die Französischen Officiere zur Einquartirung gelegen, habe ich so meine eigenen Gedanken; doch, Freund, ich will nicht wieder der Störenfried seyn, und frage nur, was Du zu thun gedenkst?«

Die Gefahr beim Verzuge scheint nur mir zu drohen. Deshalb treibt es mich, hier, wo keine Leidenschaft mitspricht, auch nicht die Regeln der Schicklichkeit zu übertreten; ich will morgen, sobald es Tag ist, der Einladung folgen.

»So wünsche ich meinem kühlen Freunde eine ruhige Nacht,« sagte der Officier, und Beide legten sich, erschöpft von den Anstrengungen des Tages, nieder.

Es mochte indessen kaum Mitternacht seyn, als lauter Trommelschlag die Freunde weckte. Es war der Generalmarsch, und ein heller Flammenschein erleuchtete durch die Scheiben das kleine Zimmer. Theodor war im Moment aus dem Bette, und rief zum aufgerissenen Fenster hinaus: Wo es brenne? ohne daß Einer für den Augenblick ihn einer Antwort von draußen würdigte. Das Feuer war auch verschwunden, dafür rasselten aber Kanonen und schwere Wagen über die Straße, und aus den benachbarten Häusern hörte er die gewaffneten Soldaten die Treppen hinunterstürzen, um sich zum Versammlungsorte zu begeben. Dabei herrschte sonst eine peinliche Stille, welche das eben erwähnte Geräusch nur noch furchtbarer machte.

»Es brennt nichts« sagte Julius, der sich eilig rüstete: »es wird aber brennen, wenn mich nicht Alles trügt. Unser kühner Führer will die Flamme unseres gestrigen Muthes nicht verrauchen lassen; zehn gegen eins, er führt uns gegen den Feind.«

»Aber es steht kein Feind in der Nähe,« entgegnete Theodor, dem dieser nächtliche Aufbruch überaus peinlich vorkam, ohne daß er sich den Grund davon anzugeben wußte. Der Freund entgegnete:

»Du denkst an dein verscherztes Liebesabenteuer. – Aber muthig in die Kleider und in das Gürtelzeug. Kommen wir einst mit dem Siegeslorbeer um die Stirn zurück, so ist die rechte Zeit, Eroberungen zu machen. Nur unsere Narben, nur Franzosenblut an den Händen braucht es zu zeigen, und – sie fallen uns von selbst in die Arme, vor Allen einem lockigen Apollo wie Du bist.«

Julius war gerüstet, drückte dem Freunde die Hand, und, als er scheiden wollte, noch einmal mit Inbrunst ihn an die Brust: »Bruderherz, wenn wir uns wiedersehen, wird es anders seyn als jetzt, – es hat sich entschieden mit uns, – mit Deutschland.«

Er stürzte fort, und auch Theodor stand bald darauf auf dem Versammlungsplatz der Schützen, wo Julius Ahnung als Gerücht von Munde zu Munde lief, ohne daß selbst die Officiere etwas Bestimmteres von dem Angriff wußten. In aller Stille marschirte das Corps durch die Gassen, wo manches mitleidige Gesicht hie und da aus den spärlich erleuchteten Fenstern den Kriegern einen Scheideblick nachsandte; und sie waren schon bis zur Ermüdung auf offenem Felde fortgezogen, als der Tag zu grauen begann. In der ungewissen Beleuchtung der Dämmerung konnte Theodor nichts anders erkennen, als daß sich ihr Weg durch unübersehbare Haidestriche fortzog. Kein Schuß zeigte die Nähe eines Feindes, kaum vernahm man den Hufschlag der seitwärts zur Linken ziehenden Reiterei. Als endlich auf einige Augenblicke gerastet wurde, erstieg Theodor eine kleine Anhöhe, um sich zu orientiren. Zur Rechten des Weges wurde es heller, er glaubte einen lichten Streifen zu erkennen, die Sonne ging auf, und er entdeckte die breite Strömung der Elbe.

»Himmel! Geht das dem Meere zu?« rief er aus, mehr von einer Ahnung ergriffen, als daß der geringe Zwischenraum eines Nachtmarsches ihn um so viel weiter den Strom hinunter gebracht hätte, um die Nähe der Mündung aus dem breiteren Bette zu erkennen.

»Es schmeckt danach« – antwortete Dupré, der eben den Hügel erstiegen hatte. »Ach, ein köstlicher Anblick, so ein Sonnenaufgang an einem regnigten Tage, und wenn man noch nicht gefrühstückt hat.«

So werden wir nicht gegen den Feind geführt? – unterbrach ihn hastig Theodor.

»Ganz das Gegentheil,« erwiederte der Franzose: »eben ist es bekannt worden, daß wir stehenden Fußes und eiligen Schrittes die Elbe entlang nach dem Meere zu marschiren, um, ehe uns vom Süden die Franzosen, vom Westen die Holländer einholen, Englische Schiffe zu besteigen, und auf und davon zu segeln.«

Theodor stampfte mit der Büchse auf den Boden, und blickte starr vor sich hin.

»Schill ist ein kluger Mann, vor dem ich immer mehr Hochachtung gewinne. Er hat das gestrige so schön angefachte Feuer dazu gebraucht, bei Nacht und Nebel auszurücken. – Er ist öconomisch; da er voraussieht, daß der Enthusiasmus, wenn er ihn auch aus allen Feldstücken losfeuern läßt, doch nichts ausrichten wird, so packt er ihn bei Zeiten ein, um ihn für die Zukunft einmal als Ragout aufgewärmt zu serviren.«

Aus Theodors Auge quoll eine Thräne hervor, und er rief, ohne des Spötters zu achten, aus: Unsere schönen Hoffnungen! Wie ging für ganz Deutschland die Sonne der Hoffnung auf, als Schill an dem heitern Tage die Residenz verließ.

»Aber sie verkroch sich« – sagte der Andere auf die Landschaft zeigend – »so schnell wie jene Sonne unter der dichten, schwarzen Regenwolke. Es ist wieder dunkel geworden, der Regen wird stärker, noch zeigt sich kein menschliches Wesen auf der weiten Ebene, und die Vögel verkriechen sich wieder im Dickicht des Waldes. Wenn ich an Ahnungen glaubte, würde ich daraus Uebles prophezeihen, und auch mit dem gesunden Menschenverstande läßt sich das Mißlingen des Unternehmens voraussehen.«

Theodor hüllte sich in seinen Mantel, und legte sich, ohne des Regens zu achten, auf die feuchte Erde, den Kopf auf dem Ellenbogen stützend. Mit dem Rückzuge gegen das Meer waren alle Entwürfe aufgegeben, und die schönste Aussicht war die eines glücklichen Entkommens.

Ein Grabesschauer durchrieselte ihn, und er glaubte das Bild seines Vaterlandes zu sehen, wenn sein Auge auf die dunkle Landschaft vor sich hinstarrte. Nirgends zeigte sich in der feuchten, kalten Dämmerung ein freundlich heller Fleck, und auch die Sonne, die kaum in krankhaftem Roth den Saum des Horizonts gefärbt hatte, war durchaus wieder in der dichten Regenwolke verschwunden. Nicht einmal auf dem Lagerplatz seiner Cameraden regte sich das wilde Soldatenleben, kein Lied erscholl; nur hier und dort hörte man Stahl und Feuerstein anschlagen, und eine mürrische Brust machte sich in einem Soldatenfluche Luft.

»Ihr werft Euch hin, Camerad« – sagte Dupré – »und verzehrt euren Gram in Euch. Der gute Freund bei den Husaren, Heißdrauf oder Heißdrunter, würde seinem Unmuth auf andere Art Luft machen. Er würde schreien, fluchen, Zeter und Mordio über das ganze entartete Menschengeschlecht ausrufen; und ich glaube am Ende, er thäte klüger, als wer dem Ingrim gewähren läßt. – Es ist aus – das sehen wir Alle. Was ist zu thun? – Umkehren, wo es noch Zeit ist. – Unbemerkt von den Anderen, welche die Hiobspost schachmatt gemacht hat, können Sie sich in das nahe Eichengebüsch schleichen, und dort liegen bleiben, bis die große Armee vorübergezogen ist. Die Geduld wird Ihnen dabei nicht ausgehen. Dann findet sich leicht eine mitleidige Seele, die den verlornen Sohn über die Elbe hinübersetzt.«

Theodor wandte sich um, und sah den Redner groß an.

»Lassen Sie mich« – fuhr dieser fort – »einen Sermon halten, wie mancher Ihrer enorm weisen Landsleute zu Ihnen reden würde, solche, die noch immer hoffen, daß des großen Riesen Weltgebäude durch eine Anstrengung der Pygmäenkämpfer einst zusammenfallen könne: »Was verschwenden Sie Ihre Kräfte bei einem Unternehmen, das den Keim des Todes in sich trägt? Auf kühne Trugschlüsse gebaut, ohne Berechnung angefangen, vorschnell ausgeführt, eilt es dem sichern Untergange entgegen, und reißt Deutschlands hoffnungsvolle Jugend mit sich in den Strudel hinab. Eidbrüchige Soldaten, ungehorsame Beamte, Schwindler, haben etwas begonnen, das keinen andern Erfolg hat, als die Plünderung einiger Kassen, die Klage des Landmanns, die Einäscherung friedlicher Dörfer und das Mißtrauen zwischen befreundeten Staaten. Jünglinge, spart eure Kräfte, spart euren Muth, bis der Moment gekommen ist, wo das ganze Vaterland sich erhebt, wo es seine Söhne rufen wird, wo Fürst und Volk aufstehen werden, wo es heißen wird: ›Zerbrecht die schmählichen Ketten der Knechtschaft‹« und so weiter.«

Theodor sprang auf, faßte Dupré's Arm und fragte, ihn scharf anblickend: Wer sind Sie?

»Ein Mann, der sich zur See und zu Lande versucht, der die Thorheiten aller Nationen kennen gelernt und gefunden hat, daß überall auf der Erde nur Menschen wohnen, und alles Außerordentliche, im Grunde genommen, etwas sehr gewöhnliches ist. Im übrigen heiss' ich Dupré, und habe mich im Schillschen Freicorps anwerben lassen, weil ich gerade kein besseres Unterkommen fand, und die Wege zur Rückkehr nach Frankreich mir, wie es dem Heere kundig ist, von Napoleon seit lange versperrt sind, der sein Verdienst vollkommen, meines aber nicht zu achten verstand.«

Und weshalb interessiren Sie sich so für mich, daß wenn Ihr Vorschlag wirklich zu meinem Vortheil abzielte, Sie ihn mir allein ertheilen?

»Ich« – antwortete Dupré so ruhig als vorher– »ich interessire mich für Niemand, und gebe mir noch viel weniger Mühe, irgend Jemanden aus meinem Erfahrungsschatz einen Rath mitzutheilen, da jeder Mensch, weil er Mensch ist, doch einmal seinen Kreislauf der Thorheit unabänderlich ablaufen muß. Ihnen ertheilte ich den Rath, weil mich Jemand darum gebeten, der vorgiebt, sich für Sie zu interessiren, und dem ich einige Verbindlichkeiten schuldig bin.«

Wer könnte das seyn?

»Ausplaudern ist nicht meine Eigenschaft. Doch sind Verliebte die einzigen Wesen, welche mitunter aus dem egoistischen Kreislauf heraustreten; der Zustand dieser Verliebtheit ist indessen auch eine Art Seelenkrankheit.«

Dem jungen Manne war der Gedanke, daß Dupré mit einem Wesen, wie Agnes, in Verbindung stehe, unerträglich, allein der grinsende Blick des Franzosen deutete mindestens auf die Mitwissenschaft eines Verhältnisses, dessen Bekanntmachung ihm selbst unangenehm seyn mußte. Aus allen Zweifeln riß ihn Dupré, als er fortfuhr:

»Junger Mann! mögen Sie mir nun sonst trauen oder nicht trauen; auch der dürftigste Verstand sieht wenigstens ein, daß hier weder Ehre noch Vortheil mehr zu gewinnen ist. Ich darf es Ihnen gestehen; ich rede jetzt im Auftrage eines für Sie besorgten zarten Wesens. Enteilen Sie, ehe noch mit der Gefahr die Schmach verbunden ist. Auf dem Landsitz des Präfecten wird man zu Ihrem Fortkommen das Nöthige bereiten, und nichts ist zur Ausführung nöthig, als Ihr Wille.«

Forschend blickte er in Theodors Gesicht, wo er, noch ehe dieser mit Worten antwortete, den gefaßten Entschluß las.

Ich will Ihnen glauben, ich sehe die Gefahr, doch jetzt umkehren, wo die Sache, der ich mich weihete, zu wanken beginnt, wäre ehrlos. Ist das Vaterland, Freiheit und Nationalruhm nicht mehr zu retten, so will ich mit ihnen untergehen. Ich bitte, berühren Sie nie mehr diesen Punkt, denn mein Entschluß ist unerschütterlich.

»Eine gut memorirte Floskel, aus dem Livius oder Cornelius Nepos?«

Es ist ein heiliger, ernster Entschluß mit dem ich nie zu prunken dachte, ein Schwur, den ich mir in der Stille beim Scheiden ablegte, ein Vorsatz, den die Verzweiflung und die Vernunft zugleich jedem Deutschen Manne eingeben.

»Dagegen läßt sich nichts erinnern,« sagte Dupré lächelnd: »Wer früh Morgens, ehe die unbezahlten Gläubiger das Haus umlagern, aufbrechen muß, den zwingt freilich die Vernunft zu einem solchen Schwure, und zu den Kreuzfahrern aller Zeiten liefen zumeist solche Ehrenmänner, die das sehr vernünftige Gelübde abgelegt hatten, niemals nach Hause zurückzukehren, wo das dreibeinige Gerüst und die Karre ihrer wartete. Sie sehen, ich nehme Vernunft an, und dränge Niemanden meine Lehren auf. Aber die Trommel rührt sich, und die Ritter der Zukunft stehen marschfertig. Da wir zu ihnen gehören, rathe ich zur Eil, und rufe meinem Schicksalsgenossen ein freundliches Adieu zu!«

*


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