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IX.

Entdeckung.

Dominique ging langsam, während er mit fester Hand den Verwundeten auf dem Sattel seines Pferdes aufrecht hielt und über ihn wie eine Mutter über ihr Kind wachte. Er hatte nur den einen Wunsch, den Rancho so schnell als möglich zu erreichen, um diesem Unbekannten, der ohne ihn elend umgekommen sein würde, alle Sorgfalt angedeihen zu lassen, die sein gefährlicher Zustand, in welchem er sich noch immer befand, erheischte.

Trotz der Ungeduld, die er empfand, war es ihm leider unmöglich, den Schritt seines Pferdes zu beschleunigen, aus Furcht eines Unfalls auf den fast unwegsamen Pfaden, die er zu nehmen gezwungen war; auch empfand er ein unbeschreibliches Vergnügen, als er, einige Schußweiten von dem Rancho angekommen, mehre Personen ihm entgegen eilen sah.

Als die herbeieilenden Männer nur noch einige Schritte von ihm entfernt waren, machte er Halt und rief ihnen, wie ein Mann, der sich von einer auf ihm lastenden Verantwortlichkeit befreit sieht, entzückt zu:

»Caraï, so kommt doch! Ihr solltet schon längst hier sein.«

»Was soll das heißen, Dominique,« antwortete auf Französisch der Abenteurer, »warum bedürft Ihr unserer denn so eilig?«

»Nun, das liegt Euch vor Augen, scheint mir; seht Ihr nicht, daß ich einen Verwundeten mit mir führe?«

»Einen Verwundeten?« rief Olivier, indem er mit einem Satze sich fast augenblicklich neben dem jungen Manne befand; »von welchem Verwundeten sprecht Ihr denn?«

»Wahrhaftig! von dem, den ich, so gut es ging, auf mein Pferd gesetzt habe, und den ich so bald als möglich in einem guten Bette sehen möchte, denn, unter uns gesagt, er bedarf es sehr, wenn er nämlich lebt, was, meiner Seele, ein unbegreifliches Wunder der Vorsehung wäre.«

Ohne ihm zu antworten, hob der Abenteurer rasch die über das Gesicht des Verwundeten geworfene Zarape auf und betrachtete ihn mehrere Minuten prüfend mit einem Ausdruck von Angst, Schmerz, Zorn und unmöglich zu beschreibendem Bedauern.

Sein plötzlich erbleichtes Gesicht hatte eine leichenartige Blässe angenommen, ein convulsivisches Zittern ließ alle seine Glieder erbeben, seine starr auf den Verwundeten gerichteten Blicke schienen Blitze zu schleudern und hatten einen seltsamen Ausdruck.

»Oh!« murmelte er mit leiser und durch das in seinem Innern grollende Gewitter abgebrochener Stimme, »dieser Mann! Er ist es! Er ist nicht todt!«

Dominique begriff nichts von Dem, was er hörte; er blickte Olivier mit Erstaunen an, und wußte nicht, was er von dessen Worten denken sollte.

»Ah! was bedeutet Das!« brach er endlich zornig hervor, »ich rette diesen Mann, Gott weiß, mit welchen Schwierigkeiten, es gelingt mir, den armen Unglücklichen hierher zu führen, der, ich kann es sagen, ohne mich wie ein Hund gestorben sein würde, und so empfangt Ihr mich?«

»Ja, ja, freue Dich,« versetzte der Abenteurer in bitterem Tone, »Du hast eine gute Handlung ausgeführt, ich wünsche Dir Glück dazu, Dominique, mein Freund; sei versichert, sie wird Dir Nutzen bringen, und das in nicht langer Zeit.«

»Ihr wißt, daß Eure Rede für mich vollkommen unverständlich ist,« rief der junge Mann.

»Was brauchst Du mich zu verstehen, armer Bursche!« antwortete er, indem er verächtlich die Achseln zuckte. »Du hast nach Deiner Natur gehandelt, ohne Ueberlegung und ohne Hintergedanken, ich habe Dir weder Vorwürfe zu machen, noch Dir Erklärungen zu geben.«

»Aber weshalb? was wollt Ihr damit sagen?«

»Kennst Du diesen Mann?«

»Meiner Treu, nein; weshalb sollte ich ihn kennen?«

»Das frage ich Dich nicht; weil Du ihn nicht kennst, wie kommt es, daß Du ihn so ohne Weiteres zu dem Rancho führst?«

»Mein Gott, aus einem sehr einfachen Grunde: ich kam von Cholula zurück, als ich ihn sterbend auf Wege fand. Was konnte ich thun? Befahl mir nicht die Menschlichkeit ihm Hülfe zu bringen? Ist es erlaubt, einen Christen so sterben zu lassen, ohne zu versuchen, ihm zu helfen?«

»Ja, ja,« erwiderte Olivier ironisch, »Du hast gut gehandelt; sicherlich, ich bin weit entfernt, Dich zu tadeln. Wie? Ein Mann von Herz sollte seinen Nächsten so schrecklich verwundet finden, ohne ihm Hülfe zu bringen!«

Dann den Ton plötzlich ändernd und mitleidig die Achseln zuckend, fügte er hinzu:

»Hast Du denn unter den Rothhäuten, wo Du lange gelebt hast, diese Menschlichkeitslehren empfangen?«

Der junge Mann wollte antworten, aber er beherrschte sich.

»Doch genug; jetzt ist das Uebel einmal geschehen,« fuhr er fort, »es ist nicht mehr zu ändern. Lopez wird ihn in das Erdgeschoß des Rancho führen, dort wird er ihn pflegen; geh, Lopez, verliere keine Zeit, führe diesen Mann, während ich mit Dominique plaudere.«

Lopez gehorchte; der junge Mann ließ ihn gewähren; er begann zu ahnen, daß ihn vielleicht sein Herz getäuscht und er sich zu rasch von einem Gefühle der Menschlichkeit gegen einen Mann habe hinreißen lassen, der ihm vollkommen fremd war.

Es herrschte ein ziemlich langes Schweigen; Lopez hatte sich mit dem Verwundeten entfernt und war bereits im Rancho verschwunden.

Olivier und Dominique standen einander nachdenklich gegenüber. Endlich erhob der Abenteurer den Kopf.

»Hast Du mit diesem Manne gesprochen?«

»Ein Wenig, ja, nur unzusammenhängend.«

»Was hat er Dir gesagt?«

»Nicht viel Vernünftiges, er hat von einem Angriff gesprochen, dessen Opfer er geworden war.«

»Ist das Alles?«

»Ja, beinahe.«

»Hat er Dir seinen Namen genannt?«

»Ich habe ihn nicht darnach gefragt.«

»Aber dennoch hätte er Dir sagen sollen, wer er ist.«

»Ja, ich glaube wohl; er hat mir mitgetheilt, daß er seit Kurzem in Vera-Cruz angekommen sei und sich habe nach Mexiko begeben wollen, als er unvermuthet von ihm unbekannten Männern überfallen und geplündert worden sei.«

»Er hat Dir nichts Anderes gesagt über seinen Namen oder seine Lage?«

»Nein, nicht ein Wort.«

Der Abenteurer blieb einen Augenblick in Nachdenken verloren.

»Höre,« begann er von Neuem, »und nimm es nicht übel, was ich Dir sagen will.«

»Von Euch, Herr Olivier, werde ich Alles Hören, denn Ihr habt das Recht, mir Alles zu sagen.«

»Gut, erinnerst Du Dich noch, wie wir bekannt geworden sind?«

»Gewiß, ich war damals ein armes Kind, welches, sterbend vor Hunger, in den Straßen Mexiko's umherirrte. Ihr hattet Mitleid mit mir, Ihr kleidetet und nährtet mich; doch nicht zufrieden damit, habt mich selbst im Lesen, Schreiben und Rechnen, weiß ich noch Alles; unterrichtet.«

»Weiter, weiter.«

»Dann habt Ihr mich meine Eltern wiederfinden lassen, oder wenigstens die Personen, welche mich erzogen haben, und die ich in Ermangelung anderer, immer als solche betrachtet habe.«

»Gut, und später?«

»Ei, Ihr wißt es eben so gut wie ich, Herr Olivier.«

»Wohl möglich, aber ich will, daß Du es mir wiederholst.«

»Wie es Euch beliebt: eines Tages seid Ihr in den Rancho gekommen, habt mich mit Euch genommen und nach Sonora und Texas geführt, wo wir die Büffel jagten; nach Ablauf von zwei oder drei Jahren habt Ihr mich in einen Comanchenstamm aufnehmen lassen und dann verließet Ihr mich mit dem Befehl, in den Prairien zu bleiben und das Leben der Waldläufer zu führen, bis zu der Zeit, wo Ihr meine Rückkehr verlangen würdet.«

»Sehr gut, ich sehe, Du hast ein gutes Gedächtniß; fahre fort.«

»Ich war Euch gehorsam und blieb unter den Indianern, indem ich mit ihnen jagte und mit ihnen lebte; vor sechs Monaten kamt Ihr selbst an den Rio-Gila, wo ich mich damals befand, um mich zu holen. Ich folgte Euch also, ohne um eine Erklärung zu bitten, deren ich nicht bedurfte; gehöre ich Euch nicht an mit Leib und Seele?«

»Gut, und Du hast noch immer dieselben Gesinnungen?«

»Warum sollten sie anders sein? Ihr seid mein einziger Freund.«

»Hab' Dank, Du bist also entschlossen, mir in Allem zu gehorchen?«

»Ohne Zögern, ich schwöre es Euch.«

»Sieh, dessen wollte ich gewiß sein, jetzt höre auch mich an: dieser Mann, den Du so dummer Weise, vergieb das Wort, ich sage, so dummer Weise gerettet, hast, hat von Anfang bis zu Ende Alles erlogen, was er Dir gesagt. Die Geschichte, die er Dir mitgetheilt, ist ein Gewebe von Betrügereien: es ist nicht wahr, daß er erst seit einiger Zeit in Vera-Cruz ist, eben so wenig wahr, daß er sich nach Mexiko begiebt, auch ist er nicht von unbekannten Männern angefallen und geplündert worden. Dieser Mann, ich kenne ihn, ist seit beinahe acht Monaten in Mexiko, er wohnt in Puebla und ist durch Männer, die ein Recht hatten, über ihn zu Gericht zu sitzen, und die ihm durchaus bekannt sind, zum Tode verurtheilt. Er ist nicht unvermuthet überfallen, sondern in einem loyalen Kampfe gefallen; endlich ist er nicht geplündert worden, denn hatte es nicht mit Räubern von der Landstraße, sondern mit ehrlichen Leuten zu thun.«

»Oh! oh!« meinte der junge Mann, »das ändert die Sache.«

»Jetzt antworte mir; hast Du Dich ihm gegenüber zu irgend etwas verpflichtet?«

»Was versteht Ihr darunter?«

»Dieser Mann hat, als er wieder zum Bewußtsein zurückkehrte und seine Sprache wieder erlangte, Deinen Schutz angerufen, nicht wahr?«

»Allerdings, Herr Olivier.«

»Gut, und was hast Du ihm geantwortet?«

»Ei, Ihr begreift wohl, daß es mir schwer wurde, den armen Teufel, in dem Zustand, in welchem er sich befand, zu verlassen, nach Allem, was ich für ihn gethan hatte.«

»Gut und dann?«

»Nun, dann versprach ich, ihn zu retten.«

»Das heißt, ihn zu heilen.«

»Ja, das meinte ich.«

»Nichts Anderes?«

»In dieser Beziehung, nein.«

»Und das hast Du ihm nur versprochen?«

»Nein, ich habe ihm mein Wort gegeben.«

Der Abenteurer machte eine Geberde der Ungeduld.

»Aber vorausgesetzt, daß er geheilt wird,« fing er wieder an, »was, unter uns gesagt, ziemlich zweifelhaft ist, wirst Du Dich ihm gegenüber, sobald er gesund ist, für quitt ansehen?«

»Oh! was das anbetrifft, ja, Herr Olivier, vollständig.«

»Nun, so ist es nur halb so schlimm.«

»Ihr wißt, daß ich Euch nicht verstehe.«

»Sei damit zufrieden, Dominique; vernimm, daß Du bei Deiner guten Handlung keine glückliche Hand gehabt hast.«

Weshalb?«

»Weil der Mann, den Du gerettet und so ergeben gepflegt hast, Dein tödtlichster Feind ist.«

»Mein tödtlichster Feind, dieser Mann?« rief er mit zweifelndem Erstaunen; »aber ich kenne ihn ja eben so wenig, als er mich kennt.«

»Du glaubst das, mein armer Freund, aber sei überzeugt, daß ich mich nicht täusche und Dir die Wahrheit sage.«

»Das ist seltsam.«

»Ja, sehr seltsam, in der That, aber es ist so; dieser Mann ist sogar Dein gefährlichster Feind.«

»Was ist da zu thun?«

»Laß mich handeln; ich hatte mich diesen Morgen nach dem Rancho begeben, um Dir zu verkünden, daß einer Deiner Feinde, der gefürchtetste von Allen, todt sei; Du hast Sorge getragen, mich Lügen zu strafen. Nach Allem aber ist es vielleicht besser so: was Gott thut, ist wohlgethan, seine Wege sind unerforschlich, wir müssen vor der Macht seines Willens uns beugen.«

»Also ist Eure Absicht? –«

»Meine Absicht ist, Lopez die Ueberwachung Deines Kranken zu übertragen; er wird im Erdgeschosse bleiben, wo man ihn mit der größten Sorgfalt pflegen wird; nur Du wirst ihn nicht wieder sehen, es ist unnöthig, daß Ihr Euch von jetzt an näher kennt. Was mich betrifft, so gebe ich Dir mein Wort, daß jede Pflege, die sein Zustand erfordert, ihm gewährt werden wird.«

»Oh! ich verlasse mich ganz auf Euch, Herr Olivier; aber sobald er geheilt ist, was werden wir dann thun?«

»Wir werden ihn friedlich abreisen lassen; er ist nicht unser Gefangener; sei unbesorgt, wir werden ihn ohne große Mühe wiederfinden, sobald es nöthig ist. Es versteht sich von selbst, daß Keiner im Rancho das Erdgeschoß betreten und mit ihm in die geringste Berührung kommen darf.«

»Gut, Ihr werdet es ihnen also sagen, ich nehme es nicht auf mich.«

»Ich werde es ihnen sagen; übrigens werde ich ihn selbst nicht sehen. Lopez allein wird damit beauftragt sein.«

»Und ich, habt Ihr mir nichts mehr zu sagen?«

»Ja, ich habe Dir anzuzeigen, daß ich Dich auf einige Tage mit mir nehme.«

»Ah! und gehen wir weit?«

»Du wirst es sehen, inzwischen begieb Dich in den Rancho, und bereite Alles zu Deiner Reise vor.«

»Oh! ich bin bereit,« unterbrach er ihn.

»Das ist wohl möglich, aber ich bin es nicht; habe ich nicht Lopez in Bezug auf den Verwundeten Ordre zu geben.«

»Allerdings, und dann muß ich von der Familie Abschied nehmen.«

»Daran thuest Du recht; denn Du wirst wahrscheinlich auf längere Zeit abwesend sein.«

»Gut, ich verstehe, wir werden eine tüchtige Jagd machen.«

»Wir werden jagen, ja,« versetzte der Jäger mit zweideutigem Lächeln, »aber nicht auf die Weise, wie Du vermuthest.«

»Nun, das ist mir gleich, ich werde jagen, wie Ihr es wünscht.«

»Ich rechne darauf; doch nun komm, wir haben schon zu viel Zeit verloren.«

Sie lenkten ihre Schritte nach dem Hügel. Der Abenteurer trat in das Erdgeschoß und der junge Mann begab sich in den Rancho.

Loïck und die beiden Frauen erwarteten ihn auf der Plattform, nicht wenig neugierig wegen der langen Unterredung, die er mit Olivier gehabt hatte; aber Dominique war undurchdringlich, er hatte zu lange in der Wildniß gelebt, um sich die Wahrheit entlocken zu lassen, sobald es ihm gefiel, sie zu verbergen.

Unter diesen Umständen war es ganz vergeblich, daß man ihn mit Fragen bestürmte; als sein Vater und die beiden Frauen sahen, daß nichts aus ihm herauszubringen war, ließen sie ihn endlich in Ruhe.

Sein Frühstück stand indessen auf dem Tisch bereit.

Da er Hunger hatte, so ergriff er diesen Vorwand, um das Gespräch zu ändern, und während er aß, verkündete er seine Abreise.

Loïck machte keine Einwendung; er war an seine plötzlichen Abwesenheiten gewöhnt.

Nach ungefähr einer halben Stunde kam Olivier wieder.

Dominique erhob sich und nahm von der Familie Abschied.

»Ihr nehmt ihn mit?« sagte Loïck.

»Ja,« antwortete Olivier, »für einige Tage, wir gehen nach Terre-Chaude

»Hütet Euch,« bemerkte Louise unruhig, »Ihr wißt, daß Juarez' Guerillas immer im Lande herumstreichen.«

»Fürchte nichts, kleine Schwester,« versetzte der junge Mann, indem er sie umarmte, »wir werden vorsichtig sein; ich werde Dir einen Foulard mitbringen, den ich Dir, wie Du weißt, schon lange versprochen habe.«

»Mir wäre es lieber, Du verließest uns nicht, Dominique,« antwortete sie betrübt.

»Nun, nun,« scherzte der Abenteurer, »seid unbesorgt, ich werde ihn Euch frisch und gesund zurückbringen.«

Es schien, daß die Bewohner ein großes Vertrauen in Olivier's Worte setzten; denn, auf diese Versicherung hin, wurden sie ruhiger und nahmen leicht genug von den beiden Männern Abschied.

Diese verließen darauf den Rancho, stiegen den Hügel hinunter, und fanden ihre Pferde am Fuße desselben ihrer harrend.

Nachdem sie den auf der Plattform stehenden Bewohnern des Rancho ein letztes Lebewohl zugewinkt hatten, schwangen sie sich in den Sattel und entfernten sich im Galopp quer durch das Land, um die Straße nach Vera-Cruz zu erreichen.

»Ist dies der Weg nach Terre-Chaude,« fragte Dominique, der neben seinem Gefährten ritt.

»Oh! oh! wir gehen nicht so weit; ich führe Dich nur nach einer einige Meilen von hier gelegenen Hacienda, wo ich hoffe, daß Du eine neue Bekanntschaft machen sollst.«

»Bah! weshalb denn? Ich kümmere mich wenig um neue Bekanntschaften.«

»Diese wird Dir sehr nützlich sein.«

»Ah! dann ist es etwas Anderes. Ich gestehe Euch indessen, daß ich die Mexikaner nicht sehr liebe.«

»Die Person, der man Dich vorstellen wird, ist kein Mexikaner, sondern ein Franzose.«

»Das ist allerdings nicht Dasselbe; aber warum sagt Ihr, der man mich vorstellen wird. Werdet Ihr das nicht selbst thun?«

»Nein, sondern eine andere Person, die Du kennst und für welche Du sogar eine gewisse Zuneigung hast.«

»Wen meint Ihr?«

»Leo Carral.«

»Der Haushofmeister der Hacienda-del-Arenal?«

»Ihn selbst.«

»Wir gehen also nach dieser Hacienda?«

»Nicht gerade, aber doch in die Umgegend derselben. Ich habe dem Haushofmeister ein Rendez-vous gegeben, und wir begeben uns jetzt an den verabredeten Ort.«

»Das trifft sich ausgezeichnet; ich freue mich sehr, Leo Carral wiederzusehen. Er ist ein guter Gefährte.«

»Und ein Mann von Herz und Ehre,« setzte Olivier hinzu.


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