Wilhelm Busch
Die Haarbeutel
Wilhelm Busch

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Die ängstliche Nacht

Heut bleibt der Herr mal wieder lang.
Still wartet sein Amöblemang.

Da kommt er endlich angestoppelt.
Die Möbel haben sich verdoppelt.

Was wär' denn dieses hier? Ei ei!
Aus einem Beine werden zwei.

Der Kleiderhalter, sonst so nütze,
Zeigt sich als unbestimmte Stütze.

Oha! Jetzt wird ihm aber schwach,
Die Willenskräfte lassen nach.

Er sucht auf seiner Lagerstatt
Die Ruhe, die er nötig hat.

Auweh! der Fuß ist sehr bedrückt;
Ein harter Käfer beißt und zwickt.

Der Käfer zwickt, der Käfer kneift;
Mit Mühe wird er abgestreift.

Jedoch die Ruhe währt nicht lange;
Schon wieder zwickt die harte Zange.

Er dreht sich um, so schnell er kann;
Da stößt ihn wer von hinten an.

Habuh! Da ist er! Steif und kalt;
Ein Kerl von scheußlicher Gestalt.

Ha, drauf und dran! Du oder ich!

Jetzt heißt es, Alter, wehre dich!

Heiß tobt der Kampf, hoch saust das Bein;
Es mischt sich noch ein dritter drein.

Doch siehe da, der Feind erliegt.
Der Kampf ist aus, er hat gesiegt.

Gottlob, so kommt er endlich nun
Doch mal dazu, sich auszuruhn.

Doch nein, ihm ist so dumpf und bang;
Die Nase wird erstaunlich lang.

Und dick und dicker schwillt der Kopf
Er ist von Blech, er wird zum Topf;

Wobei ein Teufel voller List
Als Musikus beschäftigt ist.

Wie er erwacht, das sieht man hier:
Ein jedes Haar ein Pfropfenziehr.

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