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Gefangener reicht dem Tod die Hand

Erst spitzer Schrei der armen Kreatur,
Dann poltern Flüche durch die Gänge,
Sirenen singen die Alarmgesänge,
In allen Zellen tickt die Totenuhr.

Was trieb Dich, Freund, dem Hein die Hand zu reichen?
Wimmern der Geschlagnen? Die geschluchzten Hungerklagen?
Jahre, die wie Leichenratten unsern Leib zernagen?
Ruhelose Schritte, die zu unsern Häuptern schleichen?

Trieb Dich der stumme Hohn der leidverfilzten Wände,
Der wie ein Nachtmahr unsre Brust bedrückt?
Wir wissens nicht. Wir wissen nur, daß Menschenhände

Einander wehe tun. Daß keine Hilfe überbrückt
Die Ströme Ich und Du. Daß wir den Weg verlieren
Im Dunkel dieses Hauses. Daß wir frieren.


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