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Gefangener und Tod

Gefangener spricht:

Ich denke Dich, o Tod:
Um mich bricht der Zellenbau in Trümmer,
Aus Pfosten reißen sich
Die Eisengitter los
Und krümmen sich
Im starren Licht.
O, daß ich fliehen könnte!
Denn Dir hilflos hingegeben,
Heißt hilflos sich zerstören,
Wer sich aufgibt,
Wählt Dich zum Freund,
Ich aber will das Leben!

Tod spricht:

Da Du das Leben willst, warum Erbleichen,
Wenn meine Melodie in deiner Seele tönt?
Wer mich erträgt, der atmet wie versöhnt,
Der wird den Sternen seine Hände reichen.

Ist tot der Baum im Herbst der Abendweiten?
Ist tot die Blume, deren Blüte fallend sich erfüllt?
Ist tot der schwarze Stein, der Flammenkräfte hüllt?
Ist tot die Erde über Gräbern menschlicher Gezeiten?

O, sie belogen Dich! Auch ich bin Leben,
So sprachen sie: der Tod sei aus der Welt.
Ich bin der Sinn der Formen, die Vollendung weben,
Dem Einen nahe, das im Schweigen quellt.