William Shakespeare
König Heinrich der vierte.
William Shakespeare

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Sechste Scene.

Der König mit seiner Armee; man bläßt zum Angriff.

Hernach treten Dowglas und Sir Walter Blunt auf.

Blunt. Wer bist du, daß du mir überall so in den Weg kommst? Was für Ehre suchst du an mir einzulegen?

Dowglas. Wisse denn, mein Name ist Dowglas, und ich verfolge dich deßwegen so, weil man mir sagt, du seyst ein König.

Blunt. Man sagt dir die Wahrheit.

Dowglas. Der Lord von Stafford hat bereits davor bezahlt, daß er dir gleich sieht; denn weil ich ihn für dich ansah, König Harry, so hat ihm dieses Schwerdt ein Ende gemacht. Und so soll es auch dir thun, es wäre dann, daß du dich mir gefangen geben willst.

Blunt. Ich bin nicht gebohren mich zu ergeben, du übermüthiger Schotte, und du sollt einen König finden, der Staffords Tod rächen wird.

(Sie fechten, Blunt fällt.)

Indem tritt Hot-Spur auf.

Hot-Spur. O Dowglas, hättest du zu Holmedon so gefochten, nie hätt ich über einen Schotten gesiegt.

Dowglas. Alles ist gethan, alles gewonnen, todt ligt der König hier!

Hot-Spur. Wo?

Dowglas. Hier.

Hot-Spur. Dieser, Dowglas? Nein: Ich kenne sein Gesicht zu wohl; ein braver Ritter war es, sein Name war Blunt; er trägt nur eine Rüstung wie der König.

Dowglas. Ah! du Unsinniger! zu theuer hast du einen geborgten Titel erkauft. Warum sagtest du mir, du seyst ein König?

Hot-Spur. Der König hat viele, die in seinen Kleidern gehen.

Dowglas. So will ich, bey meinem Schwerdt, alle seine Kleider umbringen, seine ganze Garderobe, Stük für Stük bis ich ihn selbst antreffe.

Hot-Spur. Auf und hinweg; unsre Leute halten sich so gut, daß wir uns den Sieg versprechen können.

(Sie gehen ab.)


 << zurück weiter >>