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Nachwort.

Ihr lieben, lieben Kinder nah und fern, Knaben und Mädchen, Große und Kleine! Auch diesmal mag ich das Buch nicht aus der Hand geben, ohne euch herzlich begrüßt zu haben. Viele von euch kenne ich ja schon ganz gut durch die herzigen Briefe, die ihr mir geschrieben, und wodurch ihr mir so große Freude bereitet habt. Ihr habt mich damit auch so verwöhnt, daß ich euch alte Leser aufs neue bitte: Schreibt mir wieder! Und die neuen bitte ich, mir auch ein paar Worte zu senden. Sagt mir, ob euch das Buch gefallen hat, daß ich Mut bekomme, euch wieder ein anderes zu schreiben. Meint aber nicht, daß der Brief sehr schön oder gar korrigiert sein muß, sondern schreibt ihn vom Herzen weg, das hat viel mehr Wert. Ich weiß ja auch, wie viel Aufgaben ihr zu machen, und daß ihr nicht viel freie Zeit habt. Wie schön wäre es, wenn ich euch alle samt und sonders einmal zusammen einladen könnte! Wie müßtet ihr mir dann erzählen vom Vaterhaus und den Geschwistern, von euren Spielen und der Schule!

Von der Schule! Die meisten von euch gehen wohl in eine solche, und alle habt ihr einen Lehrer oder eine Lehrerin. Seht euch doch diese auch manchmal darum an, ob sie nicht auch vielleicht eine Sorge oder ein schweres Herz haben, etwa so, wie Herr Präzeptor Wurm oder Fräulein Mayer. Oder schaut sie mit dem Blicke an, ob sie Kopfweh oder ein anderes Leiden haben. Es ist so unsagbar schwer, damit Stunden zu geben! Und dann, ihr lieben Kinder, haltet mit eurem Mutwillen zurück, denn ihr könntet jemandem so wehe tun, wie ihr's nun und nimmer in der Absicht habt; und einem andern wirklich wehe tun, ist so was Arges!

Und nun behüt' euch Gott auch für heuer! Gerne schicke ich jedem kleinen Briefschreiber auf Wunsch ein Bild von Lieschen mit einem Gruß von mir. So haben wir's ja schon seit Jahren gehalten!

In Liebe und Treue
Eure
Frau Tony Schumacher.

Stuttgart,
Olgastraße 331


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