Johann Georg Scheffner
Gedichte
Johann Georg Scheffner

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Ermunterung

      Mädchen, deiner Purpurschnecke,
Wenn ich ihr Gefühl erwecke,
Strömen tausend Reize zu,
Und der Morgenglanz Aurorens
Und die Maienblüte Florens
Sind dann nicht so schön wie du.

Als ich in der Geißblattlaube
Deines Weinstocks schönste Traube
Wollustregen träufeln sah,
Da schien dem gebrochnen Blicke,
Sanft berauscht vom Schäferglücke,
Schon der dritte Himmel nah.

Lieblich lächelt Doris' Miene,
Wenn die fleiß'ge Amorsbiene
In dem Myrtenkörbchen dahlt,
Venus, die Duft um sich hauchet,
Wenn Adon den Altar brauchet,
Wird nicht himmlischer gemalt.

Um die Lebensquelle wohnen
Scherze, die auf Locken thronen
Ohne Menschenkunst frisiert,
Freude lacht um ihr Gestade,
Wenn in ihr Bassin zum Bade
Amor seinen Liebling führt.

Hör, wie er im Bade spielet,
Plätschernd seine Flamme kühlet,
Aufspringt, wieder abwärts schießt.
Laß ihn baden, laß ihn keltern,
Bis aus allen Lustbehältern
Wieder Dank zur Quelle fließt.

 


 


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