Sebastian Sailer
Die Schöpfung
Sebastian Sailer

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Dritter Aufzug.

Adam
        Jetz ka' i 's nimma zwinga;
i hau' Griasa gessa bis zum Verschpringa,
und zwôr mit samt de Schtoi'.
Aber mei' Weib lôt mi ziemle lang alloi'.

 

Arie
            Sui lauft gearn rum,
    woißt itt worum;
i halt's für koi' guat's Zoicha,
i will gauh' d'Ruath ei'woicha.
    Wenn sui wieder vo' mar gôht,
    nôcher hôt sui's uf dar Nôht.

    Der Wunderfitz
    ischt äll ihr Witz.
I ka' sui zwôr noits zeiha;
i muaß ar gauh' nu' schreia.
    Aifa komm! mô bischt so lang?
    Komm, da machscht mar angscht und bang.

 

Eva
        Ma'le, guck, schau.
Adam
Was befiehlt mei' g'schtrenga und gnädaga Frau?
Eva
O ischt dear Äpfel a Güate, a Süaße, a Mürbe!
Adam
A – komm mar do uf Kirbe!
Was witt gauh' treiba?
i bitt di um Gottswilla, laß bleiba!

 

Duett
Eva
            Ach, i ka' der's itt verheba,
    Zuckerzealtla und Zibeba,
        Leackerla vom beschta G'wüz,
        Ulmerschnitta, Nunnafüz
        seand gegem Äpfel nu' a Dreck.
Adam
O mei' Frau und o mei' Gemahle,
Bäschti, verdammte Karnale!
    Ach, laß sei', i bitt di drum,
    worum wead dar's Maul itt krumm?
    Key mar doch da-n-Äpfel weg!

 

Eva
        Sö, wia! beiß au an Featza darvau'.
Adam
Bey Leib, mei' Weib! i kenn di schau'.
Dees ischt juschtameant eaba
der Äpfel, vo' deam ma eis g'sait,
mar sollat bey Leib und bey Leaba
itt freassa darvau', no i no mei' Graith.
Was wurd Gott Vatter darzua saga?
Ear thät' is boide zum Tuifel jaga.
Mar müaßtet ussam Paradeiß naus,
mar hättat koi' Hoimat, mar hättat koi' Haus.
Noi', noi'! As ka' itt sey'.
I bitt und bitt,
mach, was da witt.
I beiß, schlah' mi's Weatter! itt drei'.

 

Ariette
        Ei, ei, ei! wia wurd as gauh',
wenn i mi thät' b'reda lau'?
    Der Aepfel ischt zwôr schea,
    hôt a rauths Bäckle,
    hôt a guats G'schmäckle,
hau' koin am Gallamarkt so g'seah.
Alloi' wenn i drei' biss',
i nu' da Daud nei' friß'.
    Wenn i nôh müaßt schterba,
    leabendig verderba,
könnt ebbas Schlimmers sei'?
Gang, Aif! i scheiß dar drei'!

 

Eva
        Friß du da Butza,
da därfscht itt lang trutza.
Sag jô oder noi'!
I friß a glei' alloi'.
Adam
Mei'tweaga!
I fürcht halt Gott Vatters sein fuiriga Deaga.
Wenn mar aber könntescht Sicherhoit loischta,
daß i nôh meim Daud itt därf im Paradeiß goischta,
oder daß huit oder moara
Gott Vatter vor Zoara
itt baiß thät weara,
so wött i folga dei'm Begeahra.
Eva
Fehlt as nu' an deam?
I will dar's gauh' saga; woischt vo' weam?

 

Arie
        Huit z'Morgas um a neuna,
as eaba d'Sonn thät scheina,
    sieh i kom
    neu' Aepfel uf am Bom:
hangt schau' a langer Wurm dott
und sait: Ei Aifle, grüaß di Gott.

Da därfscht jô wohl versuacha,
Gott wead dar itt so fluacha,
    wia ar g' sait.
    ar hôt dar nu' so draiht.
Ah G'schpäß! Ar wead itt wölla hau',
nu' weagam Aepfel 's Leaba lau'.

I will dar no maih saga:
Bey Leib thua itt verzaga,
    wenn an frischt,
    itt daud dei' Leabtig bischt.
A Götti weascht au weara schneall
und Odam eisar Herrgatt seall.

 

Adam
        Ischt as aber au wôhr?
Eva
Ma'le! dô hôscht koi' G'fôhr.
Friß a Gottsnama, und häb koin Daula,
's wär jô Sünd, wenn dar Aepfel thät' verfaula.
Adam
Will's halt probiera.
Aifle! da weascht mi jô itt verfüehra. – –
Eva
I gunn' dar halt au eabbas Guats. – –
Ma'le! wia thuat's? – – –
Adam
Ei, botz Blitz!
Dees ischt a süaßer Äpfelschnitz.
Dees ischt a guater, Hondertschtrôhl!
Ei, worum beiß i itt no amôl?
I ka' dean Aepfel itt g'nua loba.
Eva
Iß a nu', as send no ächt doba.
Adam
O Jeggerle! Was sieh-n-i?
's ischt mar halb auh'mächtig . . mô bin i?
O, was hau'-mar thau'?
Aif! mô hôscht dei' Juppa g'lau'?
Mar ziehat itt auf, wia si's ziemat,
da hôscht koi' Miader, da hôscht koi' Himmad.
Eva
Nu' itt viel Spott und itt viel Schimpf,
da hôscht jô seall weder Hosa no Schtrümpf'.
Ei los',
gang zum Schneider, laß dar macha a Hos'.
Adam
Ach Elend, o Pfui!
Nôh dar Sünd kommt ällamôl d'Rui.

 

Arie
        O au'glücksealiger Dag!
Dar Dunder in Aepfel nei' schlag!
    Dar Tuifel hôt is b'schissa;
    o hätt i itt drei' bissa,
so wär i oh' Makel und Sünda
und därft koine Feytig verkünda.
    Healf Gott, wenn's Gott Vatter wead inna,
    glei' wead ar ins Paradeiß rinna
und saga: Ihr Narra, was hau't ar dô thau'?
Hau-n-i ui itt g'sait g'hett: Da-n-Aepfel lau't schtauh'?

Bi' jetz a elender Tropf,
as wächst mar am Hals dô a Kropf:
    Ka' sei', 's ischt no a bitzle
    vo 's Tuifels Äpfelschnitzle.
As ischt mar dô b'hangat im Schlucka,
i hätt besser solla druf drucka.
    Pfui Tuifel! wia übel ischt's ganga,
    was weamar im Winter a'fanga?
Koi' Wammas, koin Schaupa, koin Kittel, koi' Häs,
koi' Hemmad, koin Fetza, koin Lumpa fürs G'säß.

Dees würgt mi, i schpey', i kotz'.
O Aifa, du Bäschti, du Fotz!
    Bi' jetz an armer Fretter,
    gang g'schwind, hol' Feigablätter,
mach Schüüzla, nimm Nôdel und Fada,
fei' lang, daß si gauh't bis uf d'Wada.
    Gott Vatter! wia ischt mar's a' ängschti!
    O Odam, o Odam! da henkscht di.
Wenn i mit guate Woate dees Ding itt riicht',
so macht ar eis boide a schreckelis G'siicht.

 

Eva
        Weand nu' gauh'
und is verschtecka hinter da Zau'.
Adam
G'schwind schlupf dô nei',
Gott Vatter gôht grad zuar Gatathür rei'.
Ar thuat weder lacha no schmotza,
ar macht a G'siicht, as thät ar Wermuath schlotza.
Ar gôht uf is zua, nimmt g'waltige Schritt;
duck di, mei Aifle! verrôth mi do itt.
Gott Vater
I hair a G'räusch und a Getümmel,
i suach Odam, da koinütziga Lümmel,
und au' sei' Weib darmit.
Bis si g'schtrôft seand, gang i itt.

 

Arie
        I muaß do besser nôche seah',
was dô sei Nuis dôhinna g'scheah'.
                So, so, hu, hu.

Ma' sait mar, Odam sey a Gott,
und schproiz si', wia a Gatakrott.
                So, so, hu, hu.

Wia schtôht as mit am Bömle dô?
Gealt, Odam, i schwätz ziemli nôh.
                So, so, hu, hu.

Oin, zwoi, drui, vier, fai'f, sechs, sieba, ächt;
dar neu't ischt weg, i hau mar's 'dächt.
                So, so, hu, hu.

Und was no brav und 's ällermaischt:
dar ällerscheanscht, dar ällergraischt.
                So, so, hu, hu.

Jô freyli, was ma' schtiehlt und raubt,
zum Mauklat macha, ischt verlaubt.
                So, so, hu, hu.

Daß Odam glei' a Gott sey' ka',
und hôt itt môl a Hemmad a'.
                So, so, hu, hu.

Ar ischt jetz grauß, ar ischt jetz reich
und ischt jetz grad Gott Vatter gleich.
                So, so, hu, hu.

Sei' Weib, dia Aif, ischt au' noits Schleachts:
Sui ischt a Götti, eabbas Reachts.
                So, so, hu, hu.

Sui därfat nimma schterba gauh',
und wearat 's ewig Leaba hau'.
                So, so, hu, hu.

Dar Aepfel, dear ischt g'freassa schau',
i sieh nu' no da Schtiel darvau'.
                So, so, hu, hu.

So gôht as, wenn ma d'Weiber fei'
lôt ällathalba Moischter sei'.
                So, so, hu, hu.

 

        Odam, mô bischt? I woiß schau', wia oder wenn.
Adam
Wenn ar's wissat, was frôgat ar denn?
Gott Vater
G'schwind dô raus ui packat.
Adam
Mar seand jo fadanackat.
Gott Vater
O was haund ar thau'!
Eva
As muaß ui nu' dar Tuifel g'sait hau'.
's ischt no koi reachte Schtund' vorbey:
Wia kommt's, daß ar dees Ding wissat so glei'?
Gott Vater
Oi'falt! wia sott i denn itt wissa,
daß ar häbet in Aepfel bissa?
I woiß nu' z'wohl vo' äll Beda.
Adam
Was weand ar gauh' macha?
Zua g'scheahne Sacha
sottat ar halt au 's Bescht reda.
Gott Vater
Bey Leib itt! Da Taud mueß i ui künda a'.
Eva
O wenn i nu' no vôr beichta ka'!
Adam
O schteckat da Deaga no a Weile in d' Schoid,
lau't mi vôr macha a Rui und a Loid.

 

Arie
Gott Vater
        Fott! Fott! Naus! naus zum Gata!
I laß mit mir itt kata.
    D'Buaß g'hairt uf d' Sünd,
    gauh't nu' fei' g'schwind.
Besser wär's für uiar G'wissa,
wenn ar hättet Nüss aufbissa;
    aber mei' Gebot vergeassa
    und verbotne Früchta freassa
bis an Butza, bis an Schtiel,
ischt jô währle z'viel.

 

Adam
       
Hau't do koin so Verdruß!
d'Aepfel send jo besser as d' Nuß.
Ma' verdirbt koine Zäh' und braucht koin Nußklimmer.
Gott Vater
Schweig, da machscht dia Sach no schlimmer.
Halt inn mit G'schpäß' und Bossa!
Glaub nu', as hôt mi reacht verdrossa.
Adam
Herr o!
Gott Vater
I hair no wohl, schrey itt a so!
Adam
Dees Weib, dees ar mir hau' t gea,
ischt koinützig,
ischt fürwitzig,
ischt z'aischta so a Närre g'wea.
Eva
Herr o! i hätt itt dra'dôcht;
a langer Wurm hôt mi dôhi' brôcht.
Gott Vater
Dees ischt grad dar Tuifel g'wea.
Eva
I hau' aber koine Hoara g'seah'.
Gott Vater
's leit noits dra';
worum gôhscht so nôh na'.
Darzua no begeahra,
Odam a Gott und du a Götte z'weara.
Muaß lacha!
Wenn's Aepfelfreassa thät Götter macha,
hätt as Weapsa und Hummeler schau' gea,
dia vor ui wärat Götter g'wea.
Jetz aber für uiare grauße Sünda
will i gauh' boid d' Schtrôf a'künda.
Odam luag!
Du sollascht bei dar Egga und Pfluag
im A'gsiicht deines Schwoiß
dei' Braut g'winna; jetz mach di uf d' Rois'.

 

Arie
        Dunga, pfluaga, egga, säa,
schneida, binda, drescha, mäha,
    Holz und Buschla macha
    send g'wieß herbe Sacha.
D'Gräba aufthua, Wida klenka,
o, weascht oft an Aepfel denka!
Hinter Hecka, Hag und Zäuna
weascht oft manche Zähra heina,
    wenn ums Braut itt minder
    deine kleine Kinder
wearat Nätte, Namma schreia.
O as wead di oft no reua.

Wenn da moi'scht, da häbescht Koara,
weascht du Dischtla seah' und Doara,
    Kummer, Elend, Hungar.
    Du weascht wia a Ungar
oft dein Ba't voar Zoara schtreicha;
du weascht huaschta, du weascht keucha,
du weascht seufzga, du weascht saga:
Hätt dar Schtrôhl in Aepfel g'schlaga!
    Du weascht endle liega
    in de letschte Züga
und zua Schtaub und Äscha weara.
Moi', dear Aepfel wead di scheara!

 

Adam
        Ka' ma' dees Ding nimma vermittla?
I will Ui geara andere Aepfel schüttla.
Gott Vater
's hilft koi' Bitta und koi' Beata,
ka'scht jetz brav im Dreck rum treata.
Sey schtill, i ma' di nimma haira,
da hôscht itt g'folgat meine Laihra.
Eva
O was kommt gauh' über mi!
Vor Furcht und Schreacka nimma g'sieh.
Lau't's gnädig a'laufa;
I will Ui andere Äpfel kaufa,
oder, wenn Ar's weand hau',
will i darfür uf da Bussa gauh'.
Gott Vater
Brauch noits i,
bet nu' für di!
Wa't nu', da weascht as büassa
und in Schmeaza deine Kinder gebäara müassa;
und no darzua, gib di nu' drei',
deim Ma' ewig untergeaba sei'.

 

Klaggesang der Eva
       
O Jeggerle! was fällt Ui ei',
    was fangat ar no a',
daß i soll untergeaba sei'
    und diena gar mei'm Ma'!
Suppa, Knöpfla, Spatza kocha,
schpüala, schaffa ganze Wocha,
    und darnôh zum Lauh'
    d'Moischterschaft itt hau'!

I schtirb' vor Kummar und vor Waih,
    wenn's itt ka' anderscht sei'.
Vor i dees Ding thua, will i aih'
    in Doana springa nei'.
Wäscha, bögla, näha, schtricka,
Schtrümpf und alte Hosa flicka,
    und darnôh zum Lauh'
    d'Moischterschaft itt hau'!

As ischt mar g'sei, as komm so raus,
    's gang älls nu' über mi:
Der Odam hôt si g'loga naus,
    hôt dänischt thau', was i.
Liacha, hächla, riffla, bolla,
schwinga, breacha, Wasser hola,
    und darnôh zum Lauh'
    d'Moischterschaft itt hau'!

Daß d'Au'schuld denn halt ällamôl
    da Hund nu' heba muaß,
dees ischt für mi, beym Hondertschtrôhl,
    a grauße, hee'te Buaß.
Fada zwirna, haschpla, schpinna,
d'Schtiaga auf und abe rinna,
    und darnôh zum Lauh'
    d'Moischterschaft itt hau'!

Liabs Herrgöttle! dir sey's geklagt
    und eisar Fraua au,
daß i soll diena wia a Magd,
    hau' g'moit, i sey a Frau.
Rohm a'neahma, Butter rüahra
d'Schlüsselballa a' mar füahra,
    und darnôh zum Lauh'
    d'Moischterschaft itt hau'!

An anders Mittel schaffat doch
    und machat's itt so herb.
Theand mi do itt gar unter's Joch,
    daß i itt ganz verderb'.
Henna greifa, Heah'la koppa,
Enta, Gäu's und Tauba schoppa,
    und darnôh zum Lauh'
    d'Moischterschaft itt hau'!

Dees macht mar Angscht, dees macht mar bang,
    was ischt dees für a Pei',
daß i mei'm Ma' mei' Leabalang
    soll untergeaba sei'.
Schnittla macha, Nudla schupfa,
Erbes und Fassola schtupfa,
    und darnôh zum Lauh'
    d'Moischterschaft itt hau'!

I hätt schier g'sait: Dar Tuifel hol'!
    Bin i denn gar so schleacht,
daß i mei'm Ma' nu' diana soll?
    Dar Odam sey mei' Kneacht!
Melka, kneatta, Braut ei'schiassa,
Schmalz aussieda, Keeza giassa,
    und darnôh zum Lauh'
d'Moischterschaft itt hau'!

O g'wieß, i will schau' braucha Lischt,
    i wehr mi, wia-n-i ka';
as ischt jô g'nua, wenn Odam ischt
    am Nama nôh dar Ma'.
's Häusle mischta, d'Wöscha schtärka,
Schneider, Bloicher, Weaber ferka,
    und darnôh zum Lauh'
    d'Moischterschaft itt hau'!

Jô wohl, thua, was der Odam will,
    und diena, ey so schla'!
Zua ällem schweiga mäusleschtill,
    dees gieng mar au no a'.
D'Kinder wiaga, putza, traga,
d'Rufa salba, lausa, zwaga,
    und darnôh zum Lauh'
    d'Moischterschaft itt hau'!

Gôht Odam uf da-n-Acker naus,
    ka'-n-ar dett Moischter sei';
dahoimat aber und im Haus
    g'hairt d'Moischterschaft no mei'.
Orna, schaffa und befeahla
g'hairt dar Frau zua, und im sealla
    b'schtôht ihr ganzer Lauh',
    und dees will i hau'!

 

Gott Vater
        Jetz glei' was da witt!
i weich vo' mei'm Urtel koin Schritt.
Gieb di nu' geduldig drei',
as ka' schau' nimma anderscht sei'.
Adam
Müessat mar denn jetz gauh'?
As friert mi, i ka' fascht nimma schtauh'.
Gott Vater
Was denn? wia oft muaß i 's no saga?
Moinat ar denn, i soll ana uff am Buckel naustraga?
Adam
Oi's wött i do no beata:
Lau't is itt so nackat in d'Wealt naus treata.
Wenn as reagnat und schneit,
o, was wearat saga d'Leut!
Jederma' thät is auslacha,
au, lau't is boide a Kloidle macha.
Gott Vater
Nu'! um mei' Güate z' zoiga,
will i mi zua ui noiga.
Will thua, was ar weant hau'
und ui Gnôd a'gedeiha lau'.

 

Arie
        Wenn ar wärat gehorsam blieba
    und dui Sünd itt hättat thau',
hätt i ui koin Abschied g'schrieba;
    will mei' Aihr verlaura hau'.

I hätt' ui uf d'Kirbe g'lada,
    Floisch, Kraut, Knöpfla hätt' ui gea',
könnat jetzt zua uirem Schada
    seall um uiar Freassa seah'.

G'metzgat hau-n-i huita moara
    umma drui schau' in dar Früah.
O dees wär' a Freassa woara
    vo' zwoi Schôf und vo' zwoi Küah.

Dees muaß ui jetz freyli kränka;
    do zuar Gnôd i dees no thua:
Dui zwoi Lammfeall will ui schenka,
    deckat ui sei' woitle zua.

 

        Nu', Allo Masch! 's ischt a' deam,
gauh't, aih' i an Prügel neahm.
Theand ui itt länger widersetza,
oder i laß ui mit de Hund naus hetza.
Adam
Was braucht as viel denka und diichta,
Gott Vatter lôt si nimma anderscht b'riichta.
Aifle kumm,
i bitt di drum!
Mar weand gauh' abseits.
Gott Vater
B'hüt ui Gott und 's hoilig Kreuz!
Jetz seand se duß, jetz seand se ganga,
i muaß gauh' eabbas anders a'fanga.
I fürcht, se springat mar über da Zau',
as muaß oiner vo' meine Buaba 'naus schtauh'.

 

Duett
        Fluig oinar g'schwind 'raus
und schtand mar dött 'naus!
    Wear's immar mög' sei',
dean lôt ma itt rei'.
Engel
Dô bin i, was um?
Vom Himmel hear kumm.
    Was geit as guats hia?
    Wear hôt mar hear g'schria?

 

Gott Vater
        Nu', nu! mô 'naus und niena hi'?
Woischt itt, daß i Gott Vatter bi'?
Engelr
I bin a Cherubi'
und itt vom g'moina Pöbel.
Gott Vater
Sö! Dô hôscht an fuiriga Säbel.
I hauna grad voar a'zunda.
Gib acht, ar brennt di; nimm a wohl dunda!

 

Arie
        Los', was dar jetz sag:
Hau, schtich, schneid und schlag.
    Wenn Odam will rei' springa,
    so zoig am nu' dei' Klinga.
Und wenn ar bais will weara,
sag: Odam, hättescht geara?
    Bleib du nu' bey mei'm B'schluß,
    sag: vor dar Thür' ischt duß.

 

Engel
        Dees ka' schau' sei';
i hau kreuzweis und überzwear drei'.
Aber oi's mir no Kummer macht:
wear' i au' a'glaist vo' dar Wacht?
Gott Vater
's ischt guat, daß mi thuascht dra' mahna;
's geit schau' no andere G'spana:
d'Soldata vom schwäbischa Krois.
Dia gauh't glei', wenn i 's hoiß'.
Da därfscht dar itt fürchta, sie theand dar koi'Loid.
Engel
I fürcht nu', dar Säbel gang itt uß dar Schoid.

 

Schlußgesang
        Hau' i, schtich i, oder feacht i
d'Kroissoldata seand dia reachti.
    O dees seand di ärgschte Tropfa.
    Wenn Odam thuat uf d'Hosa klopfa,
vor Schreacka si schpringat äll über da Zau'
und freassat, was Odam no übrig hôt g'lau'.

 

An die Zuhörer
        Jetz hau' t ar a Komöde g'seah,
wia d'Erbsünd in dar Wealt sey g'scheah.

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