Johann Kaspar Riesbeck
Neue Briefe, für und wider das Mönchswesen - Zweiter Band
Johann Kaspar Riesbeck

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XVI. Brief.

O – – – ch. den 30. Oct. 1781.

Seitdem ich die verzweifelten Bücher von den Mönchen, und allem dem, was dazu gehört, im Hause habe, habe ich keine leibliche Ruhe mehr. Bey Tag kümmert sich mein Herz über den Gedanken, was diese Händel noch für ein Ende nehmen werden. Ich fürchte – ich hoffe – ich weine – und drohe – in Gedanken – ich seufze zu Gott, daß er alles, nur das nicht, zulassen wolle, daß das gemeine Volk, wenn ihm zu Ohren kommt, was man würklich und alle Tage mehr, von Seiten der Gelehrten und der Fürsten wider die Mönche im Schild führt, Aergernis daran nehme, und Argwohn daraus schöpfe, als ob die Religion selbst dardurch beschädigt würde. Diese Gedanken verfolgen mich bis in die Nacht hinein. Es träumt mir davon, und wenn ich erwache, so bin ich um nichts gebeßert. Neue Besorgnisse kommen an die Stelle der alten. Wenn Ein Sturm vorbey ist, so zieht sich ein neues Ungewitter zusammen. Ich erschreke, so oft ich nur eine Zeitung zur Hand nehme, und allemal finde ich, leider! mehr neues, als mir lieb ist. Nachrichten, die nicht bedenklicher seyn könnten für Mönche und Klöster. Ich seze mich in die Stelle dieser geängstigten Leute, die den sie daniederschlagenden Donnerkeil alle Augenblike erwarten. Ich leide mit ihnen; ich weine Thränen der Wehmuth in ihrer Gemeinschaft – Plötzlich aber erhebt sich auch wieder ein Strahl der Hofnung in meinem bangen Herzen, so bald ich nur den Namen Joseph denke. Er, dem die allerheiligste Religion über alles ist, kann und wird durchaus nichts anders verfügen, als was seine Regierung glorreich, zu einem Segen für Deutschland, und zu einem Muster für alle Regenten bis ans Ende der Tage wachen kann. Gewiß, durch diese einzige Betrachtung finde ich mich, wenn ich überdenke, was für Stürme den Ordensgeistlichen drohen, was bald von dieser, bald von einer andern Seite her für Projekte wider sie geschmiedet werde, und wie plötzlich ein Unfall über sie kommen könne, wie ein Wetter, das sie dahin nimmt und aufreibt, ausserordentlich beruhigt. Unsern mit Recht angebeteten Joseph hat die Gnade des Himmels unserm Deutschland und Europa geschenkt. Wehe dem, der nicht Ja und Amen dazu spricht! Er, der zweyte Titus, findet seine Lust im Wohlthun. Ja, ich verlasse mich darauf, so lang Joseph II. lebt, so ist denen das Leben noch nicht abgesprochen, in deren Zellen so manches Gebet für das Wohl der Regenten der Erde gen Himmel geschikt wird.

Ich kann Ihnen nicht helfen, lieber Freund, Sie müßen mich noch einmal anhören, wenn ich behaupte, daß, weil die Klöster eine Wohlthat für den Staat sind, erleuchtete Regenten, troz aller Einstreuung naseweiser und übereilter Plusmacher es noch nicht so bald zu einer Aufhebung oder allzustarken Verringerung derselben werden kommen lassen. Ich fand mich in dieser für mich so tröstlichen Meinung ausserordentlich durch eine Schrift bestärkt, die zwar schon vor 18. Jahren heraus gekommen, mir aber erst vor 3. Tagen durch einen benachbarten Beamten, mit dem ich mich über Finanz= und Cameralsachen fleißig und nie ohne wahren Nuzen und Vergnügen unterrede, als eine merkwürdige piece communicirt worden ist. Sie heißt: der vollkommene Cameraliste. Der Verfasser nennt sich Maria Machiavel. Sie soll, woran ich aber sehr zweifle, aus dem Italiänischenins Deutsche übersezt worden seyn. Er beweißt sehr einleuchtend, daß es die Wohlfahrt des Landes und der Unterthanen erfordere, daß sie mit starken Abgaben belegt werden. Ein paradoxer, und wohl gar fürchterlicher Satz! Sprechen Sie aber ja das Urtheil nicht früher aus, als bis Sie den Beweis hören. Offenbar ists, daß Ueberfluß und Reichthum die Menschen faul und nachläßig macht. Sezen Sie einmal den Fall, daß lauter reiche Leute in einem Land wären. Niemand würde mehr arbeiten, jedermann nur die Hände in den Schooß legen, und sein Gut in Ruhe verzehren wollen. Man würde zu den allernöthigsten Verrichtungen, zu denen ohnehin nur arme Leute gebraucht werden, niemand mehr bekommen können. Profeßionen und Handwerker, ja so gar der Ackerbau würden darniederliegen; und wenn das Ding so eine Weile fortwährte, so würde Noth und Mangel am Ende einreissen, daß nimmer zu wehren wäre. Diesem Uebelstand helfen starke Abgaben ab. Der Bürger und Bauer muß bezahlen; und, um bezahlen zu können, muß er arbeiten und seine Hände daran streken. Ich nehme Sie also bey Ihrem Wort, Freund. Sie sagen, Mönche und Klöster seyen auch mit einen Ursache von dem mindern Reichthum eines Landes. Reichthum und Ueberfluß macht die Menschen nachläßig. Also sind Mönche und Klöster in diesem Betracht die Beförderer der Glückseligkeit eines Landes. Meine Deduktion ist noch nicht zu Ende. Der Reichthum macht das Volk auch trozig. Das Sprüchwort wissen Sie: Gut macht Muth. Das kann man in Holland und England am deutlichsten sehen. In welche Unruhen und Ausschweifungen bricht der Pöbel in jenen Ländern nicht beständig aus! Welche Ausgelassenheit besizt er! Das ist nun nichts anders, als eine Quelle von unübersehlichen ewigen Beschwernissen und offenbarem Schaden des gemeinen Wesens. Wären die Bürger weniger reich, so würde ihnen der Kizel vergehen. Sie würden der Obrigkeit gehorsam seyn; der König von England dürfte sich sich manche Sottisen nicht gefallen lassen, die er nun alle Tage bey allen möglichen Gelegenheiten, z. E. wenn er ins Parlament, oder spazieren fährt, oder in der Opera, oder in der Comödie, wenn er das Unglük hat, um einer heillosen Ursache willen, der Canaille zu mißfallen, geduldig hinunter schluken muß, und nicht muchsen darf, wenn er nicht aus Uebel ärger machen will. Ich möchte nicht König in England seyn, nicht über ein reiches Volk herrschen! Je reicher, je stolzer und troziger! Da lobe ich mir katholische Staaten, in denen man zu leben hat, und wo das Volk dem Fürsten, und nicht der Fürst dem Volk gute Worte geben muß. Und das hat man den Mönchen zu danken. Sie helfen dazu, daß sich die Schäze einer Nation, bey der sie zu Hause sind, nicht zur Ungebühr vergrößern; sondern, weil das Geld mit mehr Gleichheit unter alle Einwohner vertheilt ist, diese fein in der Bottmäßigkeit und Demuth bleiben. Eine Stelle des angeführten Verfassers, der sich nur aus Spott für einen Enkel des Machiavels ausgibt, – denn er hat weit gesündere Grundsätze, als sein angeblicher Großvater – die sich ganz ungemein bey mir empfohlen hat, muß ich Ihnen doch hersetzen: den Unterthanen, sagt er, steht die Demuth viel besser an, als der Uebermuth; die Demuth aber wird durch die Armuth, oder höchstens durch ein mittelmäßiges Auskommen befördert. Wer hievon überzeugt seyn will, der sehe sich nur in den Ländern der Geistlichen um. Da sind die Leute mit ziemlichen Abgaben belegt; aber nichts kann demüthiger seyn, als sie; sie fallen vor ihren Landesherren auf die Knie, und glauben alles blindlings, was man ihnen zu glauben vorlegt. Glückliche Regenten, die vor Aufruhr und Meuterey sicher sind, und alle Nächte ruhig schlafen können, weil sie sich von ihren demüthigen Unterthanen schlechterdings nichts Böses versehen dürfen. Machen Sie mich nicht böse, daß Sie wider diese ganze auf so sichern und unumstößlichen Gründen ruhende Ausführung nur ein Wort sagen wollten. Dabey bleibts! Der Mangel macht hurtig und spornt den Fleiß und die Kräfte an. Man sehe sich nur um, ob der arme nicht emsiger und sinnreicher ist, als der Reiche. Der Mangel gibt jenem tausend Quellen an die Hand, welche der Reichthum und die Fülle niemal sucht und niemal finden würde. Das Land wird daher wohl gebaut; die Viehzucht vermehrt; der Handel kommt empor, und dieses alles ohne Zwang, ohne Kopfbrechen, ohne Verordnung, weil Mönche und Klöster das ihrige zur Erhaltung der Mittelmäßigkeit in Ansehung des Vermögens redlich betragen. Sollte man katholische Länder nicht auch in diesem Betracht vor den protestantischen glücklich preisen? Ich weiß wohl, daß ich Widerspruch genug über diesem meinem Satz würde dulden müßen, wenn er unter die Leute käme. Aber das schadet nichts. Sie Wahrheit sieget immer, und macht allemal Räsonnemens, die mehr spitzfindig, als gründlich sind, zu schanden.

Ich halte mich nicht für so alleinklug, daß ich glaubte, das könne sonst niemand einfallen, was ich Ihnen hier in der Stille schreibe. Und so hoffe ich auch aus dieser Ursache, daß es doch den Feinden der Mönche mit ihren Projekten nicht, wenigstens nicht so bald, gelingen werde. Zwar hat mich die Zeitung vor 14. Tagen abermal nicht wenig erschreckt, die etwas für die Mönche überaus Fatales aus Frankreich berichtet. Dem General und den Aebten der Cistercienser=Mönche in diesem Königreich soll ein königlicher Befehl zugefertigt worden seyn: »unverzüglich derm königlichen Commißär, Herrn von Tolosan, ein Verzeichniß ihrer Einkünfte einzuhändigen. Alle diesem Orden zuständige Klöster sollen taxirt werden; und was kann die Absicht davon anders seyn, als die königlichen Einkünfte zu vermehren? Wenn doch die Fürsten der Erde, oder ihre Rathgeber einmal anfiengen, etwas anders zum Maßstab ihrer Handlungen zu machen. Als die Erhöhung der Intraden! Das unterstünde ich mich laut zu sagen. Die öffentlichen Nachrichten sagen ja auch; und der Herr von Tolosan, an den man das Verzeichniß der Einkünfte einschicken muß, wird es ohne Zweifel gar nicht verbergen wollen, daß er der Urheber dieses Projekts sey. Bisher hofte ich noch immer, Frankreich würde seine Hände in diesem Stück rein behalten. Aber siehe, ich hoffte vergeblich. Wie oft hat nicht schon die Geistlichkeit in diesem Reich ihre milde Hand gegen ihren König aufgethan! Wie oft sind schon die so genannten Dons gratuits bis zu Millionen hinangestiegen! Und nun greift man, dem allen ungeachtet, einem Orden ins Herz, der gewiß allemal das Seine ehrlich zu jener freywilligen Abgabe beygesteuert hat. Ich hätte geglaubt, Frankreich könnte sich an den großen Schätzen, die es von der aufgehobenen Gesellschaft Jesu erbeutet hat, begnügen! Freylich werden die FinanzMinisters sich bey dem so lang anhaltenden Seekrieg darauf legen müssen, immer mehrere Quellen zur Fortsezung desselben zu entdecken. Warum soll aber die Kirche darunter leiden? Warum sollen diejenigen ihre Haut hergeben, die das, was sie haben, bona fide & iusto titulo haben? Das Herz bricht mir, wenn ich daran gedenke, und ich möchte an jenem Tage, wo man alle Rechnungen abhören wird, die Verantwortung mit denen nicht theilen, die in diesen unsern Tagen ihr gröstes Verdienst darinn suchen, die Güter der Kirche den Weltlichen zum Raub darzubringen. Wehrlose anzugreifen, und ihnen zu nehmen, was man für gut findet, ist keine Kunst. Aber einem jeden das Seine lassen, ihn bey demselben erhalten, und hauptsächlich die Diener der Religion, die doch durch ihr Gebet und Gottseligkeit in der Stille manches Gute vom Himmel herab auf den ganzen Staat bringen, bey dem schützen, was sie haben, das ist Pflicht, und bringt Seegen.

Zählt Deutschland nicht Karl den Großen unter seine grösten und vortreflichsten Kaiser? Und eben so die Ottonen? Und sind nicht gerade diese Fürsten die grösten Beschüzer der Kirche, die wärmsten Freunde der Mönche, und der Geistlichen überhaupt gewesen? Warum will man doch in unsern Zeiten seine Größe darinn suchen, das Gegentheil von dem zu thun, was jene gethan haben? Es fehlt, ich weiß es wohl, niemal an ganz scheinbaren Vorwänden, wenn man Schritte macht, die Aufsehen verursachen. Oft sind sie auch gar zu gut gegründet, und hören auf Vorwände zu seyn. Diese Reflexion machte ich neulich, da ich die merkwürdige Nachricht las, daß Se. Majestät der Kaiser des Camaldulenser Kloster zu Mauerbach aufgehoben, die großen Einkünfte dieses Gotteshauses zu einem Findelhause, das Gebäude selbst aber zu einer Ritter=Caserne bestimmt habe. Klage, Ach und Weh wird nun in den Zellen dieser Väter ertönen. Was haben wir gethan, wird es heißen, womit haben wir ein so hartes Schicksal verdient? Ich würde würklich auch unter den Mitleidenden seyn, wenn nicht eben diese Nachricht zugleich die Ursache enthielte, die den gerechten und weisen Joseph zu diesem Schritt veranlaßt hat: Beständige Uneinigkeiten haben daselbst unter den Geistlichen geherrscht. Wie wahr ist es: concordia res parvae crescunt; discordia maximae dilabuntur! wer kann nun Mitleiden mit ihnen haben? Sie haben ihr Unglück selber gebaut! Hätten sie ihren wichtigen Beruf immer vor Augen gehabt, ihren Pflichten vollkommene Genüge geleistet, ihre Zeit zum Studiren und zu gottesdienstlichen Verrichtungen pünktlich angewendet, so würde Zank und Zwietracht unterblieben, und jeder Versuch, ihnen zu schaden, gescheitert seyn; anstatt, daß jetzt Schadenfrohe über ihr trauriges Schicksal jauchzen, und ihre Augen an ihrem Sturz, der wie ein Wetter daher gekommen ist, weiden werden. Das sey fern, daß ich den geringsten widrigen Gedanken wider einen Fürsten, der sich durch seine theuren Regentenpflichten genöthiget sieht, auch über gottesdienstliche Personen etwas zu verhängen, das auffallend heraus kommt, in meiner Seele aufkommen lassen sollte. Wir dürfen überdieß nicht in die Kabinette der Großen hinein sehen. Manche Dinge sind Geheimnisse für uns um der uns unbekannten Triebfeder willen, die diese und jene Maschine in Bewegung sezen, worüber wir doch oft urtheilen, als ob wir die genauste und vollständigste Kenntnis davon hätten. Das, dünkt mich, ist etwan der Fall bey Mauerbach. Vielleicht stekt noch mehr dahinten, als nur die Uneinigkeiten der Geistlichen; und ich glaube, es ist noch Verschonen, daß man sich begnüget, diese Ursache anzugeben. Aber, lieber Freund, aus dem, was hier Joseph thut – bey einem einzelnen Kloster thut, – folgt noch lange nicht, was Sie, und die hierinn Ihres Sinnes sind, daraus zu folgern pflegen, nämlich, daß man gar mit allen Klöstern abbauen solle. Eine Schwalbe macht ja keinen Sommer. Wie viele Anstalten, die von unläugbarem ausgebreiteten Nutzen sind, müßte man in der Welt aufheben, wenn man um Eines Mißbrauchs willen, der hie und da einschleichen will, und Einsehen nothwendig macht, gleich zufahren, und das Garn auf dem Boden gehen lassen wollte! Lieber dem Mißbrauch im Einzelnen abgeholfen, und das Ganze erhalten; das faule Glied weggeschnitten, ne pars sincera trahatur.

Duldet ja selbst der König von Preußen, den niemand der Anhänglichkeit an Mönche und Klöster beschuldigen wird, solche in seinen Staaten! Er weiß sie freylich in Schranken zu halten; aber er thut ihnen weiter keinen Eintrag. Hielte er sie für so schädlich, für so gefährlich, für den Staat, für seine Einkünfte, so würden sie schon längst nicht mehr vorhanden seyn. Möchte er doch unter den Römischkatholischen Nachahmer finden!

Virtus & in hoste laudanda

Wer weiß, was noch geschieht, wenn es mit den Mönchen aufs höchste gekommen ist? Da es an dem war, daß der Jesuiterorden aufgehoben werden sollte, so legte er bey dem Pabst eine FürbitteFürbitte – davon ist nichts bekannt, es ist auch unglaubwürdig. Er hatte prinzipiell mehr Sympathie für Protestanten als für Katholiken und befahl, für den Staatsdienst nach Möglichkeit jene zu bevorzugen. In einem Brief an d'Alembert v. 04.12.1771 schreibt er zu diesem Thema: » ... Ich habe einen Abgesandten vom General der Jünger des Ignatius erhalten, der in mich dringt, mich öffentlich zum Beschützer dieses Ordens zu erklären. Meine Antwort war: ... daß so auch der Papst in seinen Sachen Herr und Meister bleibe, Reformen vorzunehmen, wie sie ihm gut dünkten, ohne daß sich Ketzer dareinmischen könnten.«
In seinem Politischen Testament (1752) heißt es: » ... aber um zu verhindern, daß die Klöster durch ihr Zölibat die Hoffnungen der Familien begraben, ist es verboten, vor dem Alter der Großjährigkeit Mönch oder Nonne zu werden. ... Die Weltgeistlichen sind sehr wackere Leute, die Mönche neigen mehr zum Hause Österreich, deswegen lasse ich sie fünfundvierzig Prozent von ihren Einkünften an den Staat zahlen, damit sie doch zu etwas gut sind. ... Ich bin in gewisser Hinsicht der Papst der Lutheraner und das Kirchenhaupt der Reformierten, ich ernenne die Priester und verlange von ihnen nur gute Sitten und Milde ... »
für denselben ein. Daß sie nichts gefruchtet hat, wer kann dafür? Vielleicht thut er eben das bey Pius VI. für die anderen Mönche. Und sollte das nicht Eindruck bey den Fürsten der Römischen Kirche machen? Sollte man ihm nicht seine Bitte gewähren, da er ein Prinz ist, der die Toleranz in seinen Staaten auf das höchste treibt, den Katholiken erst eine prächtige Kirche in Berlin zu bauen erlaubt hat; und da seine Katholischen, wie seine Protestantischen Unterthanen, sich seiner königlichen Gnade und Schutzes ohne Unterschied, ohne Ansehen der Person zu erfreuen haben?

Sehen Sie, was die Mönche noch für gute Aussichten haben! Ich freue mich recht von Herzen für sie. Die Tage der Erquikung sind vielleicht näher, als man glaubt, und brechen ein, ehe die Noth recht angefangen hat. Ich bin begierig, was Sie mir antworten. Besinnen Sie sich wohl, ehe Sie die Feder ansetzen. Dißmal werde ich nicht so leicht abzufertigen seyn.

Leben Sie wohl.


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