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Wi gahn tau Water. – Wat weck Dickköpp in minen Vaderlann' meinen. – Worüm de Herr Student Beier æwer un æwer gel un gräun utsach un för en angahnden Sprüttenmeister gellen kunn. – De Herr Baron von Unkenstein, nu æwerst all von vören. – »Gu'n Dag, Hanning!« – Worüm Mutter sick ümmer de Näs' stöten ded. – »Bette! Bette recht sehr.« – Wat de Hauptmann Micheli för 'ne Niederträchtigkeit mit den Schellen-Ober utäuwt hett. – Herr Klähn. – Jochen un Paul verswören sick up dat Bucksprit.
Süh so, nu was Allens besorgt, un de leiwe Fomili was bereit up dat Schipp tau gahn, blot Herr Nemlich nich. Herr Nemlich führte nämlich un satt baben up de sæbenteihn Kisten un Kasten, un sach ut as 'ne Ort von Utteiknung, as 'ne Ort von goldenen Knop, den en Bumeister baben up sin Gebüd' sett't hett, trotzdem dat de Unnergrund en beten wackeln deiht. – Fru Jeannette triumpfirte an de Spitz mit en Sünnenschirm vull allerlei Troddelwark, Groterjahn gung en halben Schritt achter ehr, dormit dat hei den Schatten von den Schirm kreg', nich dat hei ehr den Vörtritt æwerall laten wull, denn hei was mitdewil in de Frömd so sülwstständig worden, dat desen Morgen, as hei sine Stewel up den Vörplatz stahn sach un herin halen wull, un sine Fru ehre Snürstewel dorneben, hei den Afsatz von sinen Stewel namm un – schändlich! – ahn dat sei 't wüßt, grad' up dat Flag von den Snürstewel drückte, wo de Likdurn von sine Fru satt. – Helene gung achter de Ollen her; wo smet sei de Ogen! Allens was ni, Allens was schön! Sei kek den ollen, grisen Snurrer, de an de Eck stunn, dat olle, gele Ziguner-Gesicht, wat bi ehren Appelsinenkorf satt, mit so 'ne Leiw' an, as annere junge Damen blot bi würkliche Anbeders dauhn, de ok würklich wat achter de Hand hewwen.
De ganze Fomili, as sei so an den Strand hen gung, hadd so wat wunderschön Meckelnbörgisches an sick, as güng sei in ehr leiwes Vaderland en beten von Groten-Barkow nah Lütten-Barkow un von Lütten-Barkow nah Groten-Barkow æwer 't Feld; sülwst de Hund fehlte nich, den besorgte Paul, de bald vörup, denn wedder taurügg lep, hir en Striptog nah den Fischmark makte, un dor in en Appelsinenkorf 'rin kek. – »Herr,« säd Jochen Klæhn, de mit sinen Herrn achter de Gesellschaft her gung, »meinen Sei, dat hei dat ut reine, pure Wollust deiht? – Ne, dat deiht hei ut Milddähtigkeit, denn wenn hei so wat hett, denn giwwt hei mi ümmer wat af.« –
So, nu will ick mal wat besorgen, wat ick sünst nich girn dauh; ick will mal, as de Hochdütschen dat näumen, ›ne Reflexion‹ maken, 't ward æwer sihr swack un en beten mit en Tægel utfallen: weck Dickköpp in minen leiwen Vaderland sünd noch ümmer de Meinung, ick heww de Lüd', mine eigenen Landslüd', lächerlich makt, wenn ick lustige Geschichten von ehr vertellt heww; æwer wo? – Wenn ick Groterjahnen, sine Gemahlin, sine Dochter un Paulen so vör den Leser vörbi spaziren lat, dat Jedwerein süht, dat is von meckelnbörgsche Ort, en Bild ut isernfastes Metall gaten, hett hir un dor sine besonderen Schrullen un Tacken, is æwer vergullt von en prächtigen Schin von Eigenort, heit dat slicht maken? – Desen gullenen Schin von Eigenort lat't Jug æwer nich afschüren von de upverklorte Welt, hei is en seker Teiken, dat en Volk sick däftig un kräftig fäuhlt, un dat dat in den Stann' is, sick mang de annern Völker mit den Ellbagen Platz tau maken, un wenn ok denn mal af un an wat passirt, wat för annere Lüd' lustig in de Ogen follt. –
As sei an dat Schipp kemen, föll ehr sülwst en lustigen Schin in de Ogen; denn up dat Deck seten en por smucke, junge Burßen, jeder mit en bunten, blanken Käppel up den Kopp, so dat sei sick nich irst sülwsten för Studenten uttaugewen brukten, denn sei würden Jeden dörch ehre Feddern künnig. Sei bedrewen sihr iwrig en ungewennt Geschäft; sei seten up platte Ird' mit gekrüzte Beinen, as de Türken, un äuwten sick in 't Roken un spelten all vörweg en beten Orient. Roken kunnen sei all lang', æwer ut 'ne türksche Waterpip tau roken, dat 's keinen gemeinen Hund, dat 's en finen Mops. – As de Groterjahnsche Fomili an ehr vörbi gung, blew Helene en lütten Ogenblick still stahn un kek den Einen von ehr an, as wull sei seggen: »Mein Gott, wo sühst Du ut? un wo kümmst Du her?« sei gung æwer wider, recht fröhlich in ehren Harten, denn 't was 'ne fröhliche Aewerraschung. De jung' Minsch hadd sei nich seihn, denn hei was, wat jeder Minsch sin süll, iwrig bi sin Geschäft. As æwer de oll Jahn mit sinen Jochen ankamm, sach de Herr Student taufällig mal tau Höchten un sprung nu up, dat heit, hei wull upspringen, 't gung æwer nich, hei tummelte up, denn wecker Deuwel hadd em heiten Orient tau spelen, un sick de Beinen dow tau sitten? Dorbi hadd hei nu den langen Slauch von de Waterpip in de Hand un sach ut as en jungen, angahnden Sprüttenmeister, de sin Sprütt probirt, blot dat de Water in de Sprütt hett, un hei hadd kein Water in sin Waterpip, denn hei hadd sick irst up drög inäuwt. – »Gotts ein Dunner! Herr Jahn, wo kamen Sei her? – Kennen Sei mi noch?« – »»Dausend noch mal! Sund Sei nich . . . .? – Wohrhaftig hei is 't. – Herr Beier, wo kamen Sei hir her, un wo seihn Sei ut?«« – »Ick bün up Stunns bi de Frankonen in Jena, un wi dragen Gräun un Roth un Gold.« – »»Je, dat seih ick, Sei sünd jo gräun un gel æwer 'n ganzen Liw'; æwer Sei sünd jo doch Landmann un kein Student?«« – »Ick studir up Stunns Ökonomi in Jena.« – »»So? Na, hewwen Sei denn all utfünnig makt, mit wecker Ort von künstlichen Meß Einer am fixsten den Geldbüdel klor makt?«« lachte de Oll un schüddelte den jungen Mann sine Hand recht von Hartem – »Ne, dat grad' nich! – Aewer seggen Sei mal, wat makt Korl?« –
Schad'! Wi hewwen kein Tid länger dat Gespräk mit antauhüren, denn wi möten von en anner Wedderseihn berichten. Helene hadd den braven, truhartigen Fründ von ehren Korl glik herute kennt, trotzdem dat ut de düstere Landmannsrup en buntem Studenten-Bottervagel sick herute puppt hadd. – Sei was doræwer fröhlich, denn 't is as en Gruß, den de Taufall an uns bestellt, wenn wi in de Firn' en Minschen drapen, de wider nicks an sick hett, as dat hei dat Leiwste kennt, wat wi up de Welt hewwen. – Ick bün jo mal binah sülwst einen apenboren Vagelbunten üm den Hals follen, wil dat hei ut dat Dörp was, wo mine leiwe Fru buren is un tagen, denn ick stek dunntaumalen ebenso deip in de Leiw', as hei mæglicher Wis' in de Spitzbäuweri. Un wenn mi nu de Kirl bi de Gelegenheit den Geldbüdel ut de Tasch treckt hadd, denn wir ut Freud' woll Leid worden, woll eben so rasch, as bi Helenen, denn as sei sick ümdreihte von Korlen sinen Fründ, wer stunn vör ehr? de Herr Baron von Unkenstein!
Helene hadd gor keinen Grund sick tau verfiren, un dat sei 't ded, möt jede Mutter von dat Kind ehr tau 'm puren Unverstand anreken. – De Herr Baron was en sihr schönen Mann, hei hadd schöne, swarte Ogen, de grad' as bi de Krewt en beten wid ut den Kopp 'rute stunnen; sin Mund was so lütt, dat hei högstens för en Knoplock gellen künn, wat em en Snider von Gotts Gnaden midden in 't Gesicht sett't hadd, denn sin südwartsiges Gesichtsdeil was en beten tau lang geraden, un üm dit schöne Knoplock hadd em de sülwige Snider Frangen makt, feine, nüdliche, de hei æwer in sinen Unverstand mit allerlei Smerkram upwichst hadd. – Kortüm, hei sach ut, as hadd min leiwe Fründ, de Apteiker, Dokter Grischow in Stemhagen – dunn lewte hei noch – den dæmlichsten von alle Gardeleutnants namen, hadd en sauber in lütte Finzel sneden, hadd en in den Distellir-Kolben smeten, drei mal æwer distellirt, denn up Buddeln tappt, twei Snidergesellen dortau gaten, un verköfft em nu as Brekmiddel. –
Dat is scharpen Toback, ward Männigein seggen, un ick segg 't ok, æwer Mutter Groterjahn was nich de Meinung; denn kum würd sei den Herrn Baron ansichtig, as sei ok up em los fohrte, un – hir möt ick nu seggen, dat Bildung doch wat Schönes is – hadd sick de Bildung nich so deip bi ehr infreten, sei wir em üm den Hals follen un hadd em küßt, nich üm ehrentwegen, ne! üm Helene ehrentwegen. – »Mein Gott, Herr Baron, Herr Baron . . . .!« – »»Aah!«« – »Herr Baron, diese Ueberraschung . . . .!« – »»Aah!«« – »Herr Baron, wie haben wir dies Glück . . . .?« – »»Ja, Glück,«« säd Anton. – »Famos, aah!« – »»Wie ist es möglich, daß Sie . . . . – Herr Baron, hier – meine Tochter Ellen . . . .«« Dormit wull sei nu de beseggte Dochter vörstellen, æwer sei was dörch de Begegnung so in Upregung, dat sei sick in de Hänn' vergrep un, stats Helene ehre Hand, Paulen sine Knæwel tau faten kreg, un ihre sei sick dat versach, stunn de Slüngel vör den Herrn Baron, kek em von unnen an un rep: »Das ist der Herr Baron von Unkenstein. – Oh, ich hab' Ihnen gestern schon gesehen, Sie standen rückwärts mit en braune Paletoh. Ich hab's Lening gleich gesagt, aber Lening wollt jo nich.« – Oh, Du heillose Slüngel, rungenirst de schönste Begegnung! Dine eigene Mutter ehre Freud'! De Slüngel hadd 't wüßt, Helene hadd 't wüßt, un sei wüßt von gor nicks! – Aewer 'ne Fru, de würkliche Nerven hett, un en beten Gall un en lütt Stück Lewer un en ganz Stück Bildung, de kümmt bald æwer 'ne Verdreitlichkeit weg, un Anton hülp düchtig dortau, hei flusterte ehr de sülwigen Würd' in de Uhren, de hei alle Abend säd bi Taubeddgahnstid: »Fat Di kort! Fat Di kort, mine theure Jeannette!« Un sei fot sick un fung an: »»Herr Baron, diese Ueberraschung . . . .«« »Je, dat segg man mal,« säd 'ne fette Stimm achter ehr, »dat haddst Du Di doch woll nich dacht, Hanning, dat Din oll Mutterbrauder ok mit reisen ded,« un Unkel Bors tründelte in den Kreis herinner. »»Und das is Unkel Bors, und das is Unkel Bors,«« rep Paul un danzte as en Wepstirt üm den Kreis herümmer. »Ja, Hanning,« säd de oll Seepenseider, »süh, ick dacht ok so, din Geschäft hest du afgewen, dat besorgen de drei Jungens, nämlich Zamel slacht't de Ossen un liwert de Talg, un Adolf, den ick nu in min Geschäft insett't heww, gütt Lichter un kakt Seep dorut, un Birnhard, wat min Öllst is, de Kopmann, de sett't de Sak in Zirkelatschon. Un dunn dacht ick so, sallst di ok mal en Plesir günnen, sallst dat Flag doch mal wedder anseihn, wo du tauirst brav wat verdeint hest, un wat ward din Swesterdochter, Hanning, sick freuen, wenn sei di tau seihn kriggt.« Dor was nu abslutemang nicks von tau marken. Hanning hadd vör Schreck de Arm an den Liw' dal sacken laten, un 't was natürlich. Wenn Einer de brennende Zigar verkihrt in de Mund 'rin steckt, 't is eklich; wenn Einer in 'ne Buddel mit Olewang rüken will, un hei vergrippt sick un höllt sick 'ne Buddel mit Salmijak-Spiritus unner de Näs', 't is ok eklich; æwer gortauvel eklicher is 't, wenn Einer eben an so 'n Baron raken hett, un 't ward Einen denn so 'n ollen Seepenseider unner de Näs' stött.
Fru Jeannetten was denn ok tau Maud', as süll sei vör Schimp un Schann' vör den Herrn Baron in de Ird' sacken; von butwennig let sei sick dat nich alltausihr marken, æwer inwennig wrung sei de Hänn' un smet up Antonen en Blick, den Anton sick ganz richtig æwersett'te: »Nu stah mi bi, Du olle Dæs'bartel!« – Un Anton fung an: »»Aber mein lieber . . . . äh . . . . lieber . . . . äh . . . .«« – »Ja,« säd Unkel Bors, »un an Sei, Herr Vedder, heww ick ok dacht; ick dacht, wenn Groterjahn nah Konstantinopel henkümmt, denn rönnt hei sick mit sinen dicken Kopp fast, as en Oß, de mit de Hürn' dörch 'ne Kleimwand will, möst man mit. – Un, Herr Vedder, verlaten S' sick ganz up mi, ick help Sei allentwegen dörch. – Mein Gott! Is dat nich oll Jahn von Lütten-Barkow?« un dormit tründelte dat olle, lütte Ungedäum up Jahnen los, de jüstement mit sinen jungen, gel-gräunen Fründ von Bottervagel an de Gesellschaft vörbigung. – »Wat, der Dausend?« rep de oll Jahn, »is denn hir de Kræpliner Johrmark up 't Schipp, dat de oll Seepenseider, den ick ümmer sin Talglichter afköfft heww, hir 'rümmer späukt?« – »»Je, dat seggen S' man mal! æwer oll Lüd' sünd wunderlich, wenn 't regent, denn führen s' tau Heu. – Un nu kik mal!«« un dormit fohrte hei up den bunten Studenten los, »»Jung' Herr Beier! – Leiwer Götting nich mal, heww so oft mit Ehren seligen Herrn Vader tau dauhn hatt; köffte ümmer teihn Lispund Lichter mit enmal, was so gaud as bor Geld, un nu möt ick den Sæhn hir in de Frömd antreffen, in so 'n Uptog!«« un hei schüddelte vör Beduren mit den Kopp. »»Na, 't schadt nich! Aewer 't is grad' so, as wenn sick ganz Land Meckelnborg hir tausam finnen will, un fehlt blot noch, dat en Avkat hir wir.«« – »Hir steiht ein,« säd 'ne ruhige Stimm achter em. – De lütte Kirl fohrt 'rüm, as en Brummküsel, un schot up en lütten Mann los: »»Also Sei sünd en meckelnbörgschen Avkat?«« – »Oh, bette, bette recht sehr! – Mit unserer Macht ist nichts gethan. Ja, ja, ich hab' nicht die Gewalt; die Herrn Advokaten haben die Gewalt.« – »»Aewer Sei sünd jo doch kein Meckelnbörger?«« – »Bette, bette recht sehr! Thüringer – Kaufmann – Schwofel ist mein Name.«« – »Ne, hir Olling!« un en jungen Mann drängte sick an de Gesellschaft heran. Ick denk, de Oll follt up den Rüggen vör idel Verwunnerung. – »»Na, so slag Gott den Düwel dod! Min eigen Avkat, Herr Speit! Herr Avkat Speit ut Swerin, min eigen Avkat! Na seggen S' mal, möt de Kirl betahlen? – Gott bewohre! – Ick denk, hei sitt bet en den Hals in mine Akten, un hei stangelt ok nah Konstantinopel. – Hüren S', Sei kænen hir en gaud Wark stiften – wo nennen Sei dat noch, wenn sick Twei verdragen sælen?«« – »Sei meinen woll en ›Sühnungsversuch‹.« – »»Richtig, Sei sælen en Sühnungsversuch maken tüschen Herr Jahnen hir un tüschen min Swesterdochter, Hanning. Wo 's Hanning?«« –
Aewer Hanning was nich mihr in Sicht. Helene hadd, as sei de grote Upregung von ehre Mutter seihn hadd, sei rund ümfat't un hadd sei de Kajütentrepp 'runne leddt: »Komm Mutter, komm, liebe Mutter, wir wollen unser Quartier suchen.« – Dat was denn nu bald in de ein' Damenkabin' funnen; æwer stats de Rauh, de sei söchten, funnen sei blot de olle grise Dam', de sick up ehren lütten Reis'kuffert, den sei in de hoge Kant stellt hadd, ganz hüslich inricht't hadd. – »'T freut mi, min leiwe Dochter, dat wi tausamen logiren; aber ich habe hier so meine Betrachtungen. Seihn Sei mi an, ick bün drög as en Hiring un von Krinolinen werden Sie keine Spur bei mir entdecken, un doch bün ick unrauhig in minen Gemäuth, wo hir teihn Mann – dat heit Frugenstimmers – unnerbröcht warden sælen.« – Mutter Groterjahnen hadd wat Anners in den Kopp tau nemen, as sick mit den Dræhnsnack von de olle Dam' aftaugewen, ehre Nerven verlangten 'ne Sophaeck, un unnerwegs hadden sei jo ok in jeden Gasthof dese funnen; æwer hir? Du leiwer Gott! Hir sach 't jo ut, as in en Laden von 'ne Putzmamsell, wo ümmer ein' Schachtel æwer de anner steiht, dat wiren de Kojen, de rings üm an de Wänn' fast makt wiren. – ›Meine Ruh ist hin, mein Herz ist schwer, ich finde sie nimmer und nimmer mehr.‹ – Ne, sei funn sei nich; mit ehre Nerven kunn sei doch nich in de bæwelste Schachtel 'ruppe woltigiren, un as sei sick up de scharpe Kant von de ündelste Schachtel dal sett't hadd, stödden ehre Nerven ümmer mit den Kopp gegen de bæwelste Schachtel. – »Hella, mein Kind, der Baron und nun der Seif . . . .« bautz – stödd sei gegen de Schachtel. – »»Wat is, min leiwe Dochter? Is Sei wat passirt? Is Sei wat Verdreitlichs passirt? – Wat seggen Sei von den Baron un von Seep? Hett de Kirl sick nich wuschen?«« – »Nein, Tante Line, kommen Sie, helfen Sie mir, wir wollen Mutter hier auf das unterste Lager legen, Mutter ist krank.« – »Ja woll, min leiw' Dochter, nemen Sei dat Koppenn', un ick nem de Beinen. – So, nu schuwen Sei sei man sachten unner. – Un Sei, min leiw' Dochter, möten un ganz stilling liggen, süs warden Sei sick baben de Näs' stöten. Ja, wie gesagt, knapp wird's hier werden.«« –
Nu slog de Stimm von ehren Vader an Helene ehr Uhr, un was 't Füer up en anner Flag utbraken. – »Herr, das leide ich nicht!« rep ehr Vader. – »»Aber Herr Jahn . . . .«« was de Antwurt von einen Kellner. – »Der Deuwel ist Ihr Herr schlechtweg ›Jahn‹; mein Name ist Groterjahn, und mit dem Herrn Jahn will ich nicht in einer Kabine schlafen, Herr Nemlich soll bei mir und meinem Sohne schlafen.« – »»Herr Groterjahn, das geht nicht, der Herr, den Sie eben genannt haben, ist im Vorschiff untergebracht, wo alle jungen Herren schlafen.«« – »Wo kümmt mein Herr zu slafen?« frog 'ne Stimm, de Helene för Jochen Klæhnen sin estimiren müßte. – »»Hir,«« säd de Kellner. – »Das leide ich nicht!« rep Herr Groterjahn dormang, un Helene sprung tau Höcht, üm Unglück tau möten: »»Vater, laß das; das kommt Alles zurecht. und Du, Jochen, setz Deine Sachen vorläufig hierher, ich will erst mit Deinem Herrn sprechen.«« – »Ja, Mamselling, minentwegen, æwer ick bün expreh von unsern jungen Herrn, Korl, dortau sett't, dat ick minen Herrn verwachten sall.« – »»Wo is Din Herr?«« – »Je, wo süll hei sin? Baben steiht hei un kickt mit den bunten Vagel in 't Water 'rin.« – Un Helene sprung de Kajütentrepp in de Höcht: »»Onkel Jahn, lieber Onkel Jahn, der Zufall hat es so gefügt, daß Du mit meinem Vater in einer Kabine schlafen sollst, und das geht doch nicht.«« – »Ne, min Döchting, dat geiht nich.« – »Willst Du denn nicht mit einem andern Herrn tauschen?«« – »Girn, min Döchting, wenn 'ck man einen wüßt.« – »»Ich wollte gerne,«« säd Herr Beier sihr orig tau Helene, »»aber ich schlafe im Vorschiff.«« – »Holt,« säd de Oll un gung up den lütten, fründlichen Kopmann ut Thüringen tau. »Mein lieber Herr, Sie haben ein so freundliches Wesen . . . .« – »»Oh, bette, bette recht sehr«« – »daß ich Ihnen einen Vorschlag machen möchte, wollten Sie vielleicht Ihre Kabine mit meiner vertauschen? Sie kämen dadurch mit dem Vater dieser jungen Dame hier zusammen.« – »»Oh, bette, die Damen haben immer die Gewalt, ja, ja, immer die Gewalt. – Und wie heißt der Herr, wenn ich fragen darf?«« – »Es ist der Gutsbesitzer Groterjahn aus Mecklenburg.« – »»Allewetschkäs'! Gutsbesitzer aus Mecklenburg, ja, ja, die haben die Gewalt.«« – Also können wir annehmen, daß Sie auf den Tausch eingehn?« – »»Bette, bette recht sehr! Herr Du meines Lebens, warum denn nicht?«« – –
Dormit gung de Gesellschaft denn nah de Kajüt dal; de oll Jahn gung an sinen früheren Fründ vörbi, rep Jochen un säd: »Bring' de Saken hirher.« – »»Ja, mi is 't egal, Herr, mi is 't All egal; æwer Jung'-Herr, Korl, säd: . . . .«« – »So. – Nu sett den Nachtsack hir man 'rinner un nimm den lütten Herrn sinen un drag em dorhen, wo Groterjahn slöppt.« – »»Ja, dat kann ick jo denn ok dauhn, Herr, mi 's 't All egal; æwer lütt Paul seggt . . . .«« – »Nu mak, dat Du dat besorgt kriggst, un denn kannst Du Dinen Kram besorgen, ick bruk Di nu nich wider.«
Dat was nu düdlich naug, un Jochen was en uperweckten Minschen, hei verstunn glik, dat länger Reden nu nich mihr paßlich wir, hei drog de Saken in de anner Kabin' un kamm just tau de Tid, as Herr Groterjahn anfung, sick mit den lütten thüringschen Kopmann tau berüken. – Groterjahn befunn sick in 'ne erhabene Stimmung; hei hadd en groten Sig utfuchten, Jahn was utquartirt, un hei hadd sinen Willen kregen. – Dat passirte em nich oft, un 't was, as wenn de Geist von sine Fru æwer em kamen wir, hei traktirte den lütten Kopmann up dat Gebildetste un Vornehmste, un wil hei sick dat nich anners denken kunn, as dat jeder Kopmann, de 'ne Reis' nah Konstantinopel maken ded, tau 'm wenigsten Kommerzienrath wesen müßt, säd hei: »Freut mich recht sehr, Herr Kommerzienrath.« – »»Oh, bette, bette recht sehr, ich bin der gemeune Mann – bloß Schwofel – Kommerzienrath? – Herr Du meines Lebens! Na nu sehn Sie mal! Sie haben also auch schon in Meckelnburg davon gehört, Herr Grobian?«« – »Groterjahn,« säd Groterjahn. – »»Oh, bette! – Na, un sehn Sie mal, der Racker, der Hauptmann Micheli macht mich zum Kommerzienrath; aber – Herr Du meines Lebens! – mit unserer Macht ist nichts gethan, er hat ja nicht die Gewalt – die Gewalt hat der Großherzog. – Ja, ja, der Hauptmann Micheli! Allewetschkäs'! Macht er mir neulich wieder so 'n Spaß! Wir haben ein Kränzchen im Löwen, ein Kegelkränzchen, ich will nach Hause gehen, ich sag' also zu meinem Freund, dem Herrn Oberbürgermeister: »Herr Oberbürgermeister,« sag' ich, »thu mir den Gefallen, gieb mir mal meinen Hut her« – 's ist, wie Sie söhen ein weußer – sind in ganz Eisenach eigentlich nur dree weuße Hüte. Sr. Königlichen Hoheit tragen eunen, das heußt, wenn Sie da sind, der Herr O'Kelly tragen den zweuten, und ich den drütten – 's sind allerdings noch mehrere da, aber düs sind die bedeutenderen. – Also der Herr Oberbürgermeister giebt mir meinen Hut, ich setz ihn auf und gehe nach Hause, und nun sehn Sie mal! Als ich zu Hause komme, habe ich den Schellenober an dem Hut, hat mir der Hauptmann Micheli den Schellenober an den Hut gesteckt. – Na, nu sehn Sie mal, so machen sie's, ja, ja, so machen sie 's. – Oh, Ihr Männer, Ihr Männer!«« –
As dit Gespräk afhollen würd, stunn Jochen Klæhn un Paul vörn an 't Bucksprit un redten ok en por vernünftige Würd' mit einanner. – »Paul,« säd Jochen, »süh so: nu liggst Du mit Dinen Vater un den lütten, utländischen Kopmann tausam, un ick ligg mit Franz Nemlichen in ein un de sülwige Koje, ick baben, un hei unnen.« – »»Je, so is 't jo ok ganz recht, Du hest jo ok in de Kösterschaul ümmer baben em seten.«« – »Je, Paul, Du büst en schönen Gast mit Dine slichten Witzen! – Weitst wat hei nu deiht? Nu nennt hei mi ümmer ›Herr Klähn‹. – Herr Klähn, seggt hei, wir müssen auf Stunns hellsche Freundschaft mit einander halten. – Minentwegent, segg ick, Du möst dor unnen den Kopp man wohren, wenn ick utspuck. – Na, Paul, Du geihst gaud!« rep hei mit en mal dormang, denn Paul was up dat Bucksprit 'ruppe hüppt un rutschte nu gemüthlich dorup entlang. – »Paul,« rep Jochen, »ick segg Di, dat ward Di begrismulen, un dormit kletterte hei ok up dat Bucksprit un rutschte Paulen nah, »Jung', ick segg Di, Du föllst mi noch in dat Water, un denn seggt min Herr, ick hadd Di möten süllt, un denn mag ick 't Unglück gor nich seihn, hei jöggt mi jo woll von hir nah Land Meckelborg.« – »»So,«« säd Paul as sei binah bet an dat bütelste Enn' rutscht wiren, »»Jochen, nu sitten wi schön allein, nu kænen wi uns allerlei Heimlichs vertellen.«« – »Ja, dat künnen wi, wenn 't man nich so wacklig wir.« – »»Jochen, hest Du irst woll den Kirl seihn mit den brunen Paletoh?«« frog Paul mit Flustern. – »Ja,« säd Jochen ebenso, »up den Din Mutter los forte.« – »»Ja, dat is hei. Süh, dat is de Baron von Unkenstein, un de mag Lening so girn liden.«« – »Wat? – Din Helene? – Na so geiht hei gaud! Dat glöw ick sacht! Dor sünd mir, de de liden mægen; ick ok; æwer denn sallst Du seihn, denn ward hei sei ok woll frigen willen. Frag Du ehr man mal.« – »»Ne, sei seggt mi süs Allens; æwer dit seggt sei mi nich.«« – »Paul,« säd Jochen un flusterte noch sachter, »denn will ick Di wat seggen: uns' Korl will sei ok frigen.« – »»Wat? Korl Jahn?«« – »Ja, uns' Korl,« säd Jochen un lachte so swinplitsch, »sei meinen ümmer, ick bün so dumm. – Je,« säd hei un lachte noch heimlicher un nickköppte so vergnäuglich, »wer mi för dumm verköfft, de . . . . un dit kann jo doch en oll Wiw mit en Stock fäuhlen. – Ne, Paul, un denn is uns' Korl doch en ganz annern Kirl, as des' oll Pipenbuck.« – »»Ja, dat is hei, un ick mag Korl Jahnen girn liden.«« – »Na, dunn sünd wi uns jo ok ganz einig, dat wi sei tausam gewen willen, un denn will'n wi uns hir leiwerst man glik beid' verswören, dat wi den Baron ümmer von Din Helene afmöten will'n, un em ümmer allerlei Schawernack andauhn.« – »»Ja, dat will'n wi!«« rep Paul ganz lud' ut. – »Paul, Du büst jo doch einen gottlosen Slüngel,« flusterte Jochen, »dat hüren jo weck. – Süh, ick heww em irst all schön schawernackt, as ick an em vörbi gung.« – »»Na, wat hest denn dahn? Hest em stött?«« – »Ne.« – »»Hest em knepen?«« – »Ne.« – »»Hest em mit 'ne Nadel prickelt?«« – »Ne, ick spuckt em up den Stewel.« – »»Herunter von dem Bugspriet!«« rep 'ne utländsche Stimm, un ein von de Schippsoffzirers stunn dor un makte en hellsch borborsches Gesicht. – »Kumm, Paul, de Kirl brukt Irnst,« säd Jochen un red rüggwartsig taurügg, un Paul mit em. – –