Ferdinand Raimund
Gedichte
Ferdinand Raimund

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Gruß und Abschied

Ins Stammbuch des Klaviervirtuosen J. E. Keßler

Breslau, den 26. März 1832.

            Glaube nicht, weil dem Jokus ich diene,
Fehle mir Ernst in der männlichen Brust.
Ach, vor Melpomenens düsterer Miene
Floh nur zu oft mir im Leben die Lust.
Wie mich das eine tröstend erhebet,
Zieht schon das andre mich kränkend herab;
Wo mir ein freudiger Augenblick lebet,
Wird schon der zweite des ersteren Grab.
Fühlend bewährt sich dies jetzt auch im Herzen,
Da ich dir, Freund! meine Rechte hier reich';
Denn es durchströmen mich Freude und Schmerzen,
Sie gelten dem Gruß und dem Abschied zugleich.

 


 


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