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Denken und nimmer vergessen Apollons will ich, des Schützen,
      Den zum Palaste des Zeus eingeh'nd die Unsterblichen fürchten;
      Und sie erheben sich alle sogleich, wiebald er herankommt,
      Flugs von den Sitzen zumal, da den glänzenden Bogen er spannet.
      Leto bleibet allein bei dem donnererfreuten Kronion,
      Welche die Senn' ihm sofort abspannt und den Köcher verschließet
      Und von den mächtigen Schultern herab ihm dann mit den Händen
      Nehmend den Bogen, ihn hängt an die Säul' in des Vaters Gemache,
      Auf an den goldenen Pflock; ihn führet sie aber zum Throne.
      Nektar gibt ihm sodann in der goldenen Schale der Vater,
      Bringend dem Sohn ihn zu, und die anderen Seligen setzen
      Sich dann wiederum hin, und es freut sich die heilige Leto,
      Daß sie den bogenbewehrten, den mächtigen Sohn sie geboren.
          Heil dir, selige Leto, die herrliche Kinder geboren,
      Phöbos Apollon, den König, und Artemis, die das Geschoß freut,
      In Ortygia sie, doch ihn in der felsigen Delos,
      An den gewaltigen Berg und den Kynthischen Hügel gelehnet
      Neben dem Palmbaum an des Inopos strömenden Wogen.
          Wie doch soll ich dich preisen, den vielfach preislichen Herrscher?
      Denn allwärts dir, Phöbos, erschallt vieltöniger Jubel
      Auf rindweidenden Triften des Festlands wie auf den Inseln;
      Dir sind alle die Warten geliebt und die spitzigen Kuppen
      Hoher Gebirg' und hinab in das Meer sich ergießende Ströme
      Und zu dem Meer gesenkte Gestad' und die Buchten der Salzflut.
      Sing ich, wie Leto zuerst dich gebar zu der Freude der Menschen,
      Hin zu des Kynthos Berge gelehnt in der felsigen Insel
      Delos, der meerumwogten? es rauscheten dunkele Wellen
      Rings an das Land von dem Hauch scharfwehender Winde getrieben,
      Von woher du entsprossen den sämtlichen Menschen gebietest.
      Wie viel Kreta in sich faßt und das Volk von Athenae
      Und Eiland Aegina und, segelberühmt, Euböa,
      Aegae, Eiresiae auch und nahe dem Meer Peparethos,
      Ferner der thrakische Athos und Pelions ragende Häupter
 So wie die thrakische Samos und Idas schattige Berge,
      Skyros auch und Phokaea mit Kanes hohem Gebirge,
      Imbros, die trefflich bebaute sodann und die neblige Lemnos
      So wie die herrliche Lesbos, der Sitz des aeolischen Makar,
      Chios sodann, die der Inseln gesegnetste lieget im Meere,
      Ferner der zackige Mimas und Korykos' ragende Häupter,
      Klaros, die glänzende, dann und Aesageas hohes Gebirge
      Und die bewässerte Samos und Mykales ragende Häupter,
      Auch Miletos und Koos, die Stadt der Meropischen Menschen
      Und die erhabene Knidos und Karpathos windumwehet,
      Naxos und Paros auch und die felsumstarrte Rhenaea:
      Diese betrat allsamt Leto mit dem Bogner in Wehen,
      Ob wohl eines der Länder dem Sohn Wohnstätte verliehe.
      Aber sie fürchteten sich und bebeten; keins von denselben
      Wagte den Gott zu empfangen, wie fruchtbar immer es wäre,
      Ehe bevor nach Delos die heilige Leto gekommen;
      Und sie befragend, begann sie zu ihr die geflügelten Worte:
      »Delos, wenn du fürwahr doch ein Wohnsitz wolltest dem Sohne
      Phöbos Apollon sein und den herrlichen Tempel empfangen!
      Nicht ja wird dich berühren ein anderer oder dich ehren,
      Reich nicht wirst du an Stieren, so deucht mir's, oder an Schafen,
      Noch auch bringest du Wein, noch sprossest du Pflanzen in Unzahl;
      Hättest du aber den Tempel des fernhinschießenden Phöbos,
      Brächten fürwahr dir alle die Menschen zumal Hekatomben,
      Kommend zusammen hieher, und es dampfte der Opfergeruch stets.
      [Immer ernährte der Gott, und die Himmlischen immer erhielten
      Dich von den Händen der Fremden, da nicht dein Boden gesegnet.«]
      Sprach's, und es freute sich Delos und sagt' antwortend zu jener:
      »Leto, herrlichste Tochter o du des erhabenen Köos!
      Willig und gern wohl nähm' ich den fernhinschießenden König
      Auf zur Geburt, denn schrecklich verhaßt ja bin ich den Menschen
      Sicherlich; so doch könnt' ich geehrt wohl werden vor allen.
      Dies doch fürcht' ich, o Leto, und will dir's nimmer verhehlen:
      Denn man sagt, daß Phöbos Apollon werde gewaltig
      Stolz von Gemüt und werde mit Macht obherrschen den Göttern
      So wie den sterblichen Menschen der nahrungspendenden Erde.
      Drum denn fürcht' ich es sehr in dem Geist und in dem Gemüte,
      Daß er, sobald nur erst er des Helios Strahlen erblickt hat,
      Möge die Insel verachten, dieweil ich felsig von Grund bin,
      Und in die Tiefe des Meeres, verkehrt, mich stoßen mit Füßen.
 Mir dann werden beständig ums Haupt die unendlichen Wogen
      Spülen, und er geht fort in ein anderes Land, wo es gut ihm
      Deucht, sich den Tempel zu gründen und heilige Waldbaumhaine.
      Doch die Polypen, die werden ihr Bett, und die dunkelen Robben
      Wohnungen machen in mir sorglos, aus Mangel an Leuten.
      Aber es sei, wenn du wagst, mit gewaltigem Eid mir zu schwören,
      Daß er zuerst allhier sich den herrlichen Tempel errichte,
      Um ein Orakel zu sein für die Sterblichen, aber hernachmals
      Auch bei den anderen Menschen, dieweil vielnamig derselbe.«
      Sprach's, und es schwur nun Leto der Götter gewaltigen Eidschwur:
      »Des sei Zeuge die Erd' und der wölbende Himmel da droben
      So wie das Wasser des Styx, das hinabrollt, welches der größte
      Und der entsetzlichste Eid auch ist für die seligen Götter.
      Ja, traun, hier wird immer des Phöbos Opferaltar sein
      Und der geweihte Bezirk, und er wird dich ehren vor allen.«
      Als sie geschworen jedoch und den Eidschwur hatte geendet,
      Freute sich Delos sehr der Geburt des gewaltigen Bogners.
      Doch neun Tag' und Nächte sofort ward über Erwarten
      Leto von Wehn durchzuckt; und es waren die Göttinnen alle
      Dort miteinander versammelt, die edelsten, Rheia, Dione,
      Themis Ichnaea sodann und die stöhnende Amphitrite
      So wie die übrigen außer der lilienarmigen Here;
      Nur war nicht zu erschaun die entbindende Eileithyia;
      Denn die saß im Olympos, in goldene Wolken gehüllet,
      Heres Willen zufolge, der Königin, welche sie abhielt,
      Ganz voll Eifer und Neid, weil Leto, die herrlichgelockte,
      Sollte den mächtigen Sohn, den untadligen, jetzo gebären.
          Jene nun sandten die Iris vom trefflich gebodmeten Eiland,
      Eileithyia zu holen, ein Halsband dieser versprechend,
      Ganz aus goldenen Fäden geknüpft, neun Ellen an Länge,
      Und sie zu rufen geheim vor der lilienarmigen Here,
      Daß sie dieselbe nicht wieder vom Gang abwende mit Worten.
      Als sie nun alles vernommen, die windschnelleilende Iris,
      Eilte sie fort, und den trennenden Raum durchschritt sie geschwinde.
      Doch nachdem zum Olympos, der Himmlischen Sitz, sie gekommen,
      Rief sie die Eileithyia sogleich dort aus dem Palaste
      Her vor die Tür und begann die geflügelten Worte zu dieser,
      Alles genau, wie's ihr die olympischen Göttinnen hießen,
 Und sie beredete der nun das Herz in der Tiefe des Busens.
      Und sie begaben sich fort, gleich schüchternen Tauben dahinziehnd.
          Als nun Delos betrat die entbindende Eileithyia,
      Kam das Gebären die Göttin nun an, und sie wollte gebären.
      Und mit den Armen umschlang sie die Palm' und stützte die Kniee
      Auf den erschwellenden Rasen, und unter ihr lachte die Erde.
      Und er entwand sich ans Licht, und die Göttinnen jauchzten zusammen.
      Siehe, da wuschen, o Phöbos, mit lieblichem Wasser dich jene
      Sauber und rein, und sie wickelten dich in ein schneeiges Linnen,
      Fein und neu, und sie schlangen ein goldenes Band um dasselbe.
      Doch nicht säugte die Mutter den goldenen Phöbos Apollon,
      Sondern es reicht' ihm Nektar und süßes Ambrosia Themis
      Mit den unsterblichen Händen sogleich, und es freute sich Leto,
      Daß sie den bogenbewehrten, den mächtigen Sohn sie geboren.
          Doch nachdem du, o Phöbos, ambrosische Speise genossen,
      Wollte die goldene Schnur dich Zappelnden nicht mehr halten
      Noch dich hemmen ein Band, und es lösten sich alle die Schleifen.
      Und alsbald sprach so zu den Göttinnen Phöbos Apollon:
          »Mir sei teuer die Zither zusamt dem gekrümmeten Bogen,
      Und ich verkünde den Menschen des Zeus untrüglichen Ratschluß.«
      Also sprach er und schritt nun auf der geräumigen Erde,
      Phöbos, der Schütze, der lockenumwallete; aber es staunten
      Alle die Göttinnen sehr; und Delos wurde von Golde
      Rings umblüht wie der Gipfel des Bergs von der blühenden Waldung.
          Doch du, Fürst Ferntreffer mit silbernem Bogen, Apollon,
      Wandeltest jetzt bald hin zu den zackigen Höhen des Kynthos,
      Bald auch schweiftest du rings zu den Völkern und Meereilanden.
      Du hast viele der Tempel und viel baumprangende Haine;
      [Dir sind alle die Warten geliebt und die spitzigen Kuppen
      Hoher Gebirg' und hinab in das Meer sich ergießende Ströme;]
      Aber an Delos erfreust du das Herz, o Phöbos, am meisten,
      Wo in den langen Gewanden die Jonier kommen zusammen
      Dir, mit den Kindern zugleich und den züchtigen Ehegemahlen,
      Welche mit Faustkampf dich und mit Reihntanz und mit Gesängen
      Feiernd ergötzen allda, wann Wettstreit ihnen bestellt ist.
      Ja für Unsterbliche hielte, für stets Unalternde diese,
      Wer hinkäme zur Zeit, wo die Jonier wären versammelt:
      Denn er erblickte von allem den Reiz und ergötzte die Seele,
 Schauend die Männer zumal und die schönumgürteten Frauen
      So wie die hurtigen Schiff' und die vielerlei Schätze derselben;
      Dann dies Wunder so groß, des Ruhm niemalen vergehn wird:
      Delische Jungfraun, dienend dem fernhinschießenden Gotte,
      Welche, sobald sie zuerst den Apollon singend gefeiert,
      Weiter von Leto sodann und von Artemis, die das Geschoß freut,
      Lobpreis sangen, ein Lied auf Männer und Frauen aus alter
      Zeit anstimmen sofort, die versammelten Menschen entzückend.
      Sie auch können die Stimm' und das Zymbelgetöne von allen
      Menschen geschickt nachahmen, und selbst glaubt jeder zu sprechen
      Da, so schön stimmt ihnen der holde Gesang zueinander.
          Aber wohlan, sei mir samt Artemis gnädig Apollon;
      Seid mir gegrüßt, Jungfraun, und auch in künftigen Tagen
      Denkt mein, wann euch einer der erdebewohnenden Menschen
      Kommend hieher ausfraget, ein weitumreisender Fremdling:
      »Jungfraun, sagt, wer ist's, der euch als süßester Sänger
      Weilet dahier, und an dem ihr zumeist euch freuet vor allen?«
      Dann antwortet ihm alle zusamt mit den freundlichen Worten:
      »Blind ist dieser und wohnt in dem Felseilande von Chios,
      Dessen Gesänge die ersten genannt sind unter den Menschen.«
      Eueren Ruhm hinwieder verbreiten wir, wo wir nur irgend
      Hin auf Erden gelangen in menschenbewohnete Städte;
      Die dann werden es glauben, dieweil's auch selber ja wahr ist.
      Ich doch höre zu preisen den Fernhintreffer Apollon,
      Ihn mit dem Silbergeschoss, nie auf, den Leto geboren.
Aphrodite, die schöne, die züchtige, will ich besingen,
      Sie mit dem goldenen Kranz, die der meerumflossenen Kypros
      Zinnen beherrscht, wohin sie des Zephyros schwellender Windhauch
      Sanft hintrug auf der Woge des vielaufrauschenden Meeres
      Im weichflockigen Schaum; und die Horen mit Golddiademen
      Nahmen mit Freuden sie auf und taten ihr göttliche Kleider
      An und setzten ihr ferner den schön aus Golde gemachten
      Kranz aufs heilige Haupt und hängten ihr dann in die Ohren
      Blumengeschmeid, aus Erz und gepriesenem Golde verfertigt.
      Aber den zierlichen Hals und den schneeweißstrahlenden Busen
 Schmückten mit goldener Ketten Geschmeide sie, welche die Horen
      Selber geschmückt, die mit Gold umkränzeten, wann zu der Götter
      Anmutseligem Reih'n und dem Vaterpalaste sie gingen.
      Doch nachdem sie den Schmuck an dem Leib ihr fertig geordnet,
      Führten sie drauf zu den Göttern sie hin, die sie freudig empfingen,
      Reichend zum Gruße die Hand, und ein jeglicher fühlte Verlangen,
      Sie zur Gemahlin zu haben und heim als Braut sie zu führen,
      Höchlich bewundernd die schöne Gestalt der bekränzten Kythere.
          Heil, Schönblickende, dir, Holdselige! Aber im Kampf hier
      Lasse den Sieg mir werden, und segne du meinen Gesang jetzt!
      Aber ich selbst will deiner und anderen Liedes gedenken.
Von Dionysos sing ich, der herrlichen Semele Sohne,
      Jetzo, wie er erschien am Gestad ödwogender Meerflut
      Auf vorspringendem Ufer, dem Jüngling gleichend von Ansehn,
      Welcher heranreift; und es umwallten ihn herrliche Locken
      Dunkelen Haars, und es hüllte der Purpurmantel die starken
      Schultern ihm ein. Bald kamen jedoch auf trefflichem Schiffe
      Schnell Seeräuber, Tyrrhener, in purpurdunkeler Meerflut
      Segelnd heran; doch führte Verderben sie. Aber sie winkten,
      Jenen erblickend, einander und lauerten; dann ihn ergreifend
      Brachten sie hurtig ihn hin aufs Schiff, sich im Innersten freuend;
      Denn sie vermuteten, daß er vom göttlichen Stamme der Herrscher
      Sei, und sie trachteten ihn mit beschwerlichen Fesseln zu binden.
      Aber das Band hielt nicht, und weit von den Händen und Füßen
      Fielen die Wieden ihm weg; doch er mit lachendem Blick im
      Dunkelen Aug' saß da; und der Steuerer, solches gewahrend,
      Rief gleich seinen Gefährten und redete folgende Worte:
          »Ihr Unseligen, was doch fesselt ihr diesen, den starken
      Gott da? Nimmer vermag ja das stattliche Schiff ihn zu tragen.
      Denn Zeus oder Apollon mit silbernem Bogen ja ist es
      Oder Poseidon auch, da nicht er den sterblichen Menschen
      Gleich ist, sondern den Göttern, olympischer Häuser Bewohnern.
      Aber wohlan, entlassen wir ihn denn gleich an das dunkle
      Land; und erhebet die Hand nicht gegen ihn, daß er im Zorn nicht
 Stürmende Wind' uns mög' und gewaltige Wetter erregen.«
      Sprach es; der Führer jedoch schalt ihn mit den finsteren Worten:
      »Schau Du nur nach dem Wind! und die Taue zusammengenommen,
      Auf mit dem Segelgewand! für den doch werden wir sorgen.
      Nach Aegypten gelangt er, so hoff ich es, oder nach Kypros
      Oder zu Hyperboreern und weiterhin; aber am Ende
      Wird er uns wohl die Verwandten und sämtlichen Schätze gestehen
      Wie auch seine Geschwister, dieweil ihn ein Gott uns gegeben.«
          Sprach es und stellte den Mast und tat auseinander das Segel.
      Wind nun blies in die Mitte des Segelgewands, und das Tauwerk
      Spannten sie fest. Bald aber begaben sich seltsame Dinge.
      Nämlich es rieselte erst in dem hurtigen, dunkelen Schiffe
      Lieblicher Wein jetzt hin, süßhauchender, und es erhub sich
      Göttlicher Duft; doch Schrecken ergriff, wie sie's sahen, die Schiffer.
      Und bald breiteten bis zu dem äußersten Rande des Segels
      Hier und dort Weinreben sich aus, und Trauben die Fülle
      Hingen herab; um den Mast auch rankete dunkeler Efeu,
      Sprossend mit Blüten empor, und es keimt' anmutige Frucht dran;
      Alle die Bänke bekamen Umwindungen. Jene befahlen
      Aber, es sehend, dem Steurer sofort, an das Ufer zu fahren
      Gleich mit dem Schiff. Dionysos jedoch ward jetzo zum grausen
      Leu'n an dem Ende des Schiffs und brüllete, doch in der Mitte
      Schuf er ein Bärtier, rauch und zottelig, Wunder verrichtend.
      Dies stand gierig nun auf; doch dort auf der äußersten Bank stand
      Graunvoll schielend der Leu; und bang zu dem Hinterverdeck flohn
      Jene zum Steuerer hin, der begabt mit gesundem Verstand war,
      Tretend in Angst um denselben. Geschwind doch stürzte der Löwe
      Drauf und packte den Führer; und sie, um dem Tod zu entrinnen,
      Stürzten zumal, wie sie's sahen, hinaus in die heilige Meerflut,
      Wo zu Delphinen sie wurden. Des Steurers jedoch sich erbarmend,
      Hielt er denselben zurück, und er macht' ihn glücklich und sagte:
          »Sei nur, Steurer, getrost, der du lieb mir bist in dem Herzen;
      Wiss', ich bin Dionysos, der lärmende, welchen geboren
      Semele, Kadmos' Tochter, dem Zeus in Umarmung gesellet.« –
          Sei mir gegrüßt, o Sprößling der Semele! Nimmer geziemt's ja,
      Daß man süßen Gesang anordne, deiner vergessend. 
Von der umlockten Demeter, der heiligen, heb' ich Gesang an,
      Von ihr selbst und der Tochter, der herrlichen, die Aïdoneus
      Einst entführt; ihm gab sie der donnernde Herrscher der Welt, Zeus,
      Als, von Demeter entfernt, von der goldenen, früchtebegabten,
      Sie mit Okeanos' Töchtern, den tiefgegürteten, spielte,
      Und sich Blumen gepflückt, Safran und Violen und Rosen,
      Auf weichschwellender Au, Schwertlilien und Hyakinthos,
      Auch Narkissos, welchen zur Täuschung der rosigen Jungfrau
      Gäa gesproßt, Zeus' Willen gemäß, Polydektes zu Liebe,
      Blühend, ein herrlich Gewächs, zur Bewunderung allen zu sehen,
      So den unsterblichen Göttern zumal wie den sterblichen Menschen;
      Auf von der Wurzel auch stiegen der schimmernden Kronen ihm hundert,
      Daß von dem Balsamduft ringsum der gewölbete Himmel
      Lachte, die Erde zugleich und das salzige Meeresgewässer.
      Jene von Staunen erfüllt nun streckete hurtig die Hände
      Nach dem ergötzlichen Spiel; doch auf tat flugs sich die weite
      Erd' in der Nysischen Flur, und es stürmet' heraus Polydegmon
      Mit den unsterblichen Rossen, der Sohn des erhabenen Kronos.
      Schnelle sie raubend, wie sehr sie sich sträubt', auf dem goldenen Wagen
      Führt' er die Jammernde fort, und sie schrie laut auf mit der Stimme,
      Rufend zu Vater Kronion empor, zu dem Höchsten und Stärksten.
      Und der Unsterblichen keiner und keiner der sterblichen Menschen
      Hörte der Jungfrau Ruf, und der schönen Gespielinnen keine,
      Außer des Perses Tochter allein, die zärtlichgesinnte,
      Hekate, hört's in der Grotte, die weißumschleierte Göttin,
      Helios ferner, der König, der strahlende Sohn Hyperions,
      Als zu dem Vater Kronion sie rief; der aber befand sich
      Von den Unsterblichen fern in gebetdurchhalletem Tempel,
      Herrliche Opfer empfangend vom sterblichen Menschengeschlechte.
      Also führte die Sträubende dort auf den Rat des Kroniden
      Weg ihr leiblicher Oehm, der gewaltige Fürst Polydegmon,
      Mit den unsterblichen Rossen, des Kronos herrlicher Sprößling.
          Während das Erdreich nun und den sternigen Himmel die Göttin
      Schauete noch und des Meers fischwimmelndes, weites Gewoge
 So wie des Helios Licht und noch sie die teuere Mutter
      Hoffte zu sehn und die Scharen der ewiglebenden Götter,
      Sänftigte Hoffnung noch ihr Herz, obgleich sie betrübt war.
      Und es erschallten die Gipfel der Berg' und die Tiefen des Pontos
      Von der unsterblichen Stimm', und die würdige Mutter vernahm sie.
      Schmerz durchzuckte die Brust ihr im Innersten, und sie zerriß sich
      Um die ambrosischen Locken den Hauptschmuck ganz mit den Händen;
      Dann mit dunkelem Schleier umhüllte sie beide die Schultern
      Und eilt' über das Land und die See wie ein Vogel im Fluge
      Suchend umher; doch war kein einziger, der ihr Gewißheit
      Meldete, weder von Göttern noch auch von den sterblichen Menschen,
      Noch kam irgendein Vogel heran als kündender Bote.
          Schon neun Tag' umschweifte die heilige Deo den Erdkreis
      Ringsum, haltend in Händen die hellauflodernden Fackeln;
      Nie mit Ambrosiakost und lieblichem Tranke des Nektars
      Labte die Traurige sich, noch gab sie die Glieder dem Bad hin.
      Als ihr aber zum zehnten die leuchtende Eos erschienen,
      Nahete Hekate ihr mit der strahlenden Fackel in Händen,
      Und, ihr Kunde zu melden, begann sie und redete also:
          »Heilige, Zeitigerin reichglänzender Gaben, Demeter,
      Wer von den Himmlischen oder den sterblichgeborenen Menschen
      Raubte Persephone weg und kränkte dich tief in dem Herzen?
      Denn ich hörte das Schrein, doch nicht mit den Augen ersah ich,
      Wer es getan; dort aber der Gott, der sagt es dir wahrhaft.«
          So sprach Hekate da; doch nichts antwortete Rheias
      Tochter, der lockigen, ihr; sie stürmete aber mit dieser
      Schleunig hinweg, in den Händen die hellauflodernden Fackeln.
      Jetzo dem Helios nah, der auf Götter und Menschen herabschaut,
      Traten sie vor das Gespann, und es fragte die herrliche Göttin:
          »Höre, bei Theia! mich an, o Helios! wenn ich dir jemals
      Ob durch Wort, ob Werke das Herz in dem Busen erfreuet:
      Das ich gebar, mein Kind, das geliebteste, herrlich von Ansehn,
      Heftiges Rufen vernahm ich den Äther hindurch von der Tochter,
      Gleich als zwänge man sie; doch sah ich es nicht mit den Augen.
      Aber du schauest ja über die sämtliche Erd' und die Meerflut
      Hoch von dem heiligen Äther herab mit den leuchtenden Strahlen;
      Sag' es in Wahrheit: mein lieb Töchterchen, ob du gesehn hast,
      Wer sie, entfernt von mir, hat wider ihr Wollen gewaltsam
 Raubend entführt, von den Göttern, den himmlischen, oder den Menschen.«
          Sprach's; es erwiderte aber darauf der Hyperionide:
      »Tochter der lockigen Rheia, Demeter, erhabene Herrin,
      Kund sei dir's; denn innig verehr' ich dich, und es erbarmt mich
      Dein, die der Gram um die Tochter so tief beugt; keiner von allen
      Hat des Schuld als einzig der Wolkenversammler Kronion,
      Der sie dem Aïdes schenkte, dem leiblichen Bruder, zum holden
      Ehegemahl; und dieser entführte sie dir in die dunkle
      Nacht mit den Rossen hinunter, die Lautaufschreiende raubend.
      Doch den gewaltigen Zorn nun sänftige; nimmer geziemt dir's,
      Rastlos Groll zu bewahren umsonst; kein schimpflicher Eidam
      Ist dir unter den Göttern der mächtige Fürst Aïdoneus,
      Er, dein leiblicher Bruder und Blutsfreund; auch ja gewann er
      Königsehre durchs Los, wie zuerst dreifältig geteilt ward;
      Deren Beherrscher zu sein, ward ihm, bei denen er wohnet.«
          Redete so, und die Rosse ermuntert' er; unter dem Zuruf
      Zogen den hurtigen Wagen sie schnell wie geflügelte Vögel.
      Aber es tobte der Schmerz nur grimmiger ihr in dem Busen;
      Schwer ihm zürnend anjetzo, dem schwarzumwölkten Kronion,
      Eilte sie, ganz von der Götter Verein aus dem weiten Olympos
      Scheidend hinweg, zu den Städten und blühenden Fluren der Menschen,
      Lange die göttliche Bildung verheimlichend; keiner der Männer
      Kannte sie sehend und keine der tiefgegürteten Frauen,
      Ehe bevor sie betrat des verständigen Keleos Wohnung,
      Der damals in Eleusis, der opferumdufteten, herrschte.
          Neben den Weg nun setzte sie sich, Gram tragend im Herzen,
      Bei dem Parthenischen Brunn, wo die Stadt sich holet das Wasser,
      Nieder im Schatten (es wuchsen des Ölbaums Äste darüber),
      Gleichend von Ansehn einer Betageten, die vom Gebären
      Fern schon ist und den Gaben der lieblichen Aphrodite,
      So wie die Ammen der Kinder gesetzausübender Fürsten
      Sind, wie die Schaffnerin ist in den hallenden Königspalästen.
      Sie nun erblickten des Eleusinischen Keleos Töchter,
      Welche zum lieblichen Born hereileten, Wasser zu holen
      Heim in den ehernen Krügen zum teueren Vaterpalaste.
      Vier, gleich Göttinnen schön, jungfräuliche Blüte bewahrend,
      Demo, Kallidike auch und Kleisidike war es, die holde,
      So wie Kallithoe, welche die älteste war von den Schwestern.
 Und sie erkannten sie nicht; schwer kennet die Götter ein Mensch ja.
      Nah ihr traten sie nun, die geflügelten Worte beginnend:
          »Wer und woher doch bist du, o Weib, von der Zahl der Betagten?
      Was doch hältst du dich fern von der Stadt und gehst zu den Häusern
      Nicht, wo Frauen genug in schattiger Kühle der Wohnung,
      Solche, wie du jetzt bist, und jüngere, leben gemeinsam,
      Die wohl gerne mit Wort und mit Tat dir Liebes erzeigten?«
          Redeten so, und es sprach antwortend die heilige Göttin:
      »Töchterchen, wer auch irgend ihr seid von den blühenden Frauen,
      Seid mir gegrüßt! euch will ich es kund tun; nicht ungeziemend
      Ist's, auf euere Fragen die Wahrheit euch zu verkünden.
      Deo, so heißt mein Nam', ihn gab mir die teuere Mutter.
      Jetzo von Kreta über den mächtigen Rücken des Meeres
      Kam ich daher, nicht mit Willen; es führten mich aber gezwungen
      Männer hinweg mit Gewalt, seeräubrische; diese nun endlich
      Lenkten das hurtige Schiff gen Thorikos, wo die gesamten
      Weiber ans Land ausstiegen sofort und die Räuber mit ihnen;
      Und sie bestellten das Essen am Hinterverdecke des Schiffes;
      Aber mir sehnte das Herz sich nicht nach lieblicher Speise,
      Sondern geheim fortrennend indes auf der Feste des Landes,
      Floh ich hinweg von den schnöden Gebietern, damit sie durch mich nicht
      Sollten sich Vorteils freuen, mich Ungekaufte verkaufend.
      Also gelangt' ich Verirrte zuletzt hieher, und ich weiß nicht,
      Was für ein Land dies ist und welcherlei Menschen darin sind.
      Doch euch mögen die Götter, olympischer Höhen Bewohner,
      Jugendgemahle verleihen und daß ihr Kinder gebäret,
      Wie es die Eltern sich wünschen; dagegen erbarmet euch, Jungfraun,
      Meiner mit gütigem Herzen, o Töchterchen, bis ich gelange
      In die Behausung von Mann und Frau, wo ich ihnen die Arbeit
      Tue mit Sorgfalt, was es für ältere Weiber zu tun gibt.
      Wohl ja ein Kind, das eben zur Welt kam, würd' ich im Arme
      Schön aufziehn als Wärtrin und Obacht haben im Hause;
      Und ich besorgte das Lager der Herrschaft auch in dem Innern
      Ihres Gemachs und lehrte die Weiber die Fraunarbeiten.«
          Redete so; doch hurtig erwiderte dieser die Jungfrau
      Drauf, die Kallidike, unter des Keleos Töchtern die schönste:
     »Mütterchen, was uns die Götter verleihn, das müssen wir Menschen
      Tragen, wie sehr's auch kränkt; weit mächtiger sind sie wie wir ja.
      Dies doch will ich dir alles verkündigen und dir die Männer
      Sagen in unserer Stadt, bei welchen die Herrschergewalt ist
      Und die dem Volk vorstehen und unserer Stadt Ringmauern
      Schirmen mit ihren Beschlüssen und gradausgehendem Rechte.
      Dies ist erstlich der weise Triptolemos, zweitens Diokles,
      Polyxeinos sodann und der edele Fürst Eumolpos,
      Dolichos ferner und endlich der treffliche Vater von uns auch.
      Diesen zumal nun walten Gemahlinnen herrschend im Hause,
      Deren gewiß nicht eine sogleich beim ersten Erblicken,
      Dein Aussehen verachtend, die Wohnung würde dir weigern;
      Sondern sie nähmen dich auf; denn traun, gottähnlich ja bist du.
      Willst du jedoch, so verweile, damit wir zum Hause des Vaters
      Kehren zurück und dies Metaneira, unserer Mutter,
      Alles genau und treulich verkündigen, ob sie vielleicht dich
      Heißet zu uns eingehn, nicht Obdach suchen bei andern.
      Ihr ist aber ein Knäbchen, in späteren Jahren geboren,
      In dem vortrefflichen Haus, das ersehnete, innig geliebte:
      Wenn du ihr das aufzögst, und es käm' in die Jahre des Jünglings,
      Da wohl möchte dich manche fürwahr von den sämtlichen Weibern
      Preisen beglückt, so reichlich belohnte sie dir die Erziehung.«
          Sprach's, und es nickte die Göttin; doch jetzo die blinkenden Eimer
      Füllten am Brunnen die Mädchen und trugen sie stattlichen Ganges.
      Und zu des Vaters Palast schnell kamen sie, sagten der Mutter
      Hurtiglich, wie sie es sahen und höreten. Diese befahl nun
      Ihnen, geschwind hingehnd um gewaltigen Lohn sie zu rufen.
      Jene sogleich, wie die Kälbchen, wie Hirsch' in den Tagen des Frühlings
      Springen umher auf der Wiese, gesättiget reichlich mit Futter,
      Also, den Saum aufhebend der zierlichen feinen Gewänder,
      Hüpften die Jungfraun fort auf dem Fahrweg, und um die Schultern
      Flatterten ihnen die Locken, der Safranblüte vergleichbar.
      Und an dem Wege noch, so wie zuvor, die erhabene Göttin
      Fanden sie dort und führten zum teueren Vaterpalast sie
      Heim dann; hinter denselben jedoch, Gram tragend im Herzen,
      Schritt sie, von oben bis unten verhüllt, und der dunkele Peplos
      Wallte herab bis rings um die herrlichen Füße der Göttin.
 Bald nun kamen sie hin zu des göttlichen Keleos Wohnung,
      Gingen die Halle hindurch, wo die würdige Mutter derselben
      Saß dicht neben der Pfoste des wohlgebühneten Saales,
      Haltend ihr Kind am Busen, das blühende. Diese nun liefen
      Hin, doch jene betrat mit dem Fuße die Schwell', und zur Decke
      Ragte das Haupt, und sie füllte mit göttlichem Glanze die Türe.
      Ehrfurcht aber ergriff und erbleichende Angst Metaneira,
      Und sie erhub sich vom Sessel und nötigte jene zum Sitzen.
      Aber Demeter, die Zeitigerin reichglänzender Gaben,
      Wollte sich nicht hinsetzen alldort auf den schimmernden Sessel,
      Sondern sie blieb demütig, die herrlichen Augen gesenket,
      Bis den gezimmerten Stuhl nun Iambe, die sinnige Magd, ihr
      Hatte gestellt und darüber ein schneeiges Vlies ihr gebreitet.
      Sitzend darauf nun hielt mit der Hand sie den Schleier vors Antlitz.
      Lang so blieb sie verstummt und in Gram dort sitzen am Platze,
      Keiner der Frauen begegnend mit freundlichen Worten noch Werken,
      Sondern sie saß, nicht lächelnd, der Speis' und des Tranks sich enthaltend,
      Stille, von Sehnen verzehrt um die schöngegürtete Tochter:
      Bis mit neckischen Mienen Iambe, die sinnige Magd, nun
      Allerlei Mutwill treibend die Heilige, Hehre vermochte,
      Heiter zu schaun und zu lachen und fröhlich zu sein in dem Herzen;
      Die auch später dem Herzen der Himmlischen teuer geblieben.
          Jetzt bot ihr den Pokal voll lieblichen Weins Metaneira
      Dar; doch sie winkt' ihn hinweg: denn ihr nicht, sprach sie, geziem' es,
      Purpurnen Wein zu genießen, und hieß ihr dagegen zum Tranke
      Wasser und Gerste zu reichen, vermischt mit dem zarten Poleie.
      Die nun macht' es und reicht' es der Himmlischen, wie sie befohlen.
      Also empfing ihr Geweihtes zuerst die erhabene Deo.
      Und es begann Metaneira, die köstlich gegürtete Fürstin:
          »Heil dir, o Weib! nicht, dünkt mich, von niedrigen Eltern entstammst du,
      Sondern von edlen gewiß; denn Anmut wohnet und Sitte
      Dir in den Augen wie nur bei den rechtausteilenden Herrschern.
      Was uns aber die Götter verleihn, das müssen wir Menschen
      Tragen, wie sehr's auch kränkt, da das Joch uns liegt auf dem Nacken.
      Doch da du hier nun bist, soll alles dir sein, wie es mir ist.
 Aber dies Knäbchen erziehe, das spät und ganz unverhofft mir
      Haben die Götter geschenkt und das mir so innig erwünscht ist.
      Wenn du mir dies aufzögst und es käm' in die Jahre des Jünglings,
      Da wohl möchte dich manche fürwahr von den sämtlichen Weibern
      Preisen beglückt, so reichlich belohnt' ich dir die Erziehung.«
          Ihr antwortete aber die schönumkränzte Demeter:
      »Dir auch, o Weib, viel Heil! und segnende Gnade der Götter!
      Ja, dein Knäbchen, ich nehm' es und pflege dir's, wie du verlangest,
      Gern. Ihm solle, so hoff' ich, durch mangelnde Sorge der Wärtrin
      Keine Bezauberung schaden und keins von den bösen Gewächsen,
      Da mir ein Mittel dagegen bekannt, weit stärker wie Waldkraut,
      Und ich den trefflichsten Schutz vor der bösen Bezauberung kenne.«
          Also redete sie und nahm's an den duftigen Busen
      In den unsterblichen Arm; da freute sich herzlich die Mutter.
      So denn pflegte dieselbe des Keleos lieblichen Sprößling,
      Ihn, den Demophoon, den Metaneira hatte geboren,
      Sorgsam in dem Palast; und er wuchs wie ein Gott in die Höhe,
      Nichts von Speise genießend, gesäugt nicht, sondern Demeter
      Rieb mit Ambrosia ihn, wie ein götterentsprossenes Knäbchen,
      Sanft mit dem Mund anhauchend dabei und ihn hegend am Busen.
      Nachts doch steckte sie gleich wie den Holzbrand ihn in das Feuer,
      Ganz vor den Eltern geheim; doch selbigen war es ein Wunder,
      Wie er so rasch aufwuchs und den Himmlischen ähnlich zu schaun war.
      Ja sie macht' ihn gewiß zum Unsterblichen, frei von dem Alter,
      Wenn nicht einst Metaneira, betört in dem Wahne des Herzens,
      Während der Nacht auflauernd, hervor aus ihrem Gemache
      Schauete; laut auf schrie sie zumal und schlug an die Hüften,
      Wegen des Kindes entsetzt, und war voll Schrecken im Herzen;
      Und sie erhub wehklagend sogleich die geflügelten Worte:
          »Dich, o Demophoon, birgt in gewaltigem Feuer die Fremde,
      Teueres Kind, und bereitet mir Weh und unendlichen Jammer!«
          Also rief sie voll Schmerz, und die herrliche Göttin vernahm sie.
      Aber erzürnt dann legte die schönumkränzte Demeter
      Ihr lieb Kind, das ganz unverhofft im Palast sie geboren,
      Mit den unsterblichen Händen sogleich hinweg auf den Boden
      Aus dem umhüllenden Feuer, im Innersten heftig erzürnet;
      Und sie begann alsbald zu der herrlichen Metaneira:
          »Törichte Menschen, ihr ganz Blödsinnigen! weder des Guten
      Schickung, weder des Bösen erkennet ihr, wann sie herannaht.
 So hast du dir anjetzt durch Torheit mächtig geschadet.
      Denn dies zeuge mir Styx, der Unsterblichen heiliger Eidschwur:
      Ja, unsterblich fürwahr und frei von dem Alter für immer
      Hätt' ich den Sohn dir gemacht und ihm ewige Ehre verliehen.
      Jetzt doch geht's nicht, daß er dem Tod und den Keren entrinne;
      Unvergängliche Ehre nur bleibet ihm, weil er gesessen
      Hat auf unseren Knie'n und in unseren Armen geschlummert.
      Siehe, Demeter bin ich, die gepriesene, welche den Göttern
      So wie den Menschen zur Wonne gereicht und zum Segen vor allen.
      Aber wohlan, mir baue den mächtigen Tempel und drinnen
      Einen Altar dies Volk in der Nähe der Stadt und der Mauer
      Über Kallichoros-Quell dort auf dem erhabenen Hügel.
      Ich will selber euch lehren die Orgien, daß ihr sodann mir
      Heiliger Weise die Opfer begehnd das Gemüt aussühnet.«
          Also sagte die Göttin und wandelte Größ' und Gestalt um,
      Streifend das Alter sich ab, und rings umhauchte sie Schönheit.
      Anmutsvoller Geruch von dem süßdurchdufteten Peplos
      Füllte die Luft, und der Glanz vom unsterblichen Leibe der Göttin
      Strahlete weit; und Locken wie Gold umblühten die Schultern.
      Und es erfüllte das Haus Lichtglanz wie vom Strahle des Blitzes;
      Und sie begab sich hinweg. Doch ihr dort wankten die Knie.
      Lang dann blieb sie verstummt und starrete, ja sie gedachte
      Nicht von dem Boden zu nehmen das spätergeborene Knäblein.
      Aber die Schwestern vernahmen die klägliche Stimme desselben,
      Und von dem Lager geschwind aufsprangen sie; eine sogleich nun
      Nahm in die Arme das Kind und legt' es sofort an den Busen;
      Feuer beschickte die zweite, geschwind dort rannte die dritte,
      Wegzugeleiten die Mutter vom duftdurchwalleten Saale.
      Aber das zappelnde Kind dann wuschen sie, ringsherstehend,
      Ihm liebkosend zumal; doch nicht zu besänftigen war es;
      Denn weit schlechtere Ammen und Wärt'rinnen pflegten es jetzo.
          Sie nun sühnten die Nacht hindurch die erhabene Göttin,
      Ganz durchschüttelt von Angst. Doch gleich beim Erscheinen des Frührots
      Sagten dem Keleos sie, dem gewaltigen, alles genau an,
      Wie es die Göttin befohlen, die schönumkränzte Demeter.
      Dieser versammelte gleich unzählbares Volk zu dem Markte,
      Und der umlockten Demeter den stattlichen Tempel zu bauen,
      Hieß er sie, und den Altar dort auf dem erhabenen Hügel.
      Jene bewilligten schnell, und gehorsam seiner Ermahnung,
 Baueten sie nach Geheiß, und das Werk durch göttliche Huld wuchs.
      Aber nachdem sie vollendet und Rast nun hatten der Arbeit,
      Gingen sie heim insgesamt. Doch die goldumlockte Demeter,
      Dort einnehmend den Sitz, von den Seligen allen gesondert
      Blieb sie, verschmachtend in Gram um die schöngegürtete Tochter.
          Aber ein schreckliches Jahr nun schuf sie dem Menschengeschlechte
      Auf vielnährender Erde, das greulichste: nichts von dem Samen
      Sproßte das Land empor; denn sie, die Demeter, verbarg ihn.
      Und umsonst zog viele gebogene Pflüge das Rindvieh,
      Und umsonst ward viel in das Erdreich Gerste gestreuet.
      Ja nun hätte sie gänzlich der redenden Menschen Geschlechter
      Aus durch schrecklichen Hunger getilgt und der Gaben und Opfer
      Herrliche Ehre geraubt der olympischen Häuser Bewohnern,
      Wenn nicht Zeus es bedacht und es wohl in dem Herzen erwogen.
      Iris, die goldenbeschwingte, zuvörderst entsandt' er, zu rufen
      Sie, die umlockte Demeter, begabt mit der herrlichsten Bildung,
      Daß zu den Scharen sie käme der ewiggeborenen Götter.
          Sprach's, und jene gehorchte dem schwarzumwölkten Kronion,
      Zeus, und den trennenden Raum durchlief sie geschwind mit den Füßen.
      Aber sofort nach Eleusis, der duftenden Stadt, nun gekommen,
      Fand sie daselbst im Tempel die schwarzumhüllte Demeter,
      Und sie begann so redend zu ihr die geflügelten Worte:
          »Höre, Demeter, es ruft dich Zeus, der das Ewige denket,
      Hin zu den Scharen zu kommen der ewiggeborenen Götter.
      Geh denn, laß mein Mahnen von Zeus nicht ohne Erfüllung!«
          Also sprach sie und bat; doch nicht ließ die sich bereden.
      Hierauf sendete Zeus die unsterblichen, seligen Götter
      Alle sofort zu derselben; und die, hingehnd nacheinander,
      Riefen sie denn und boten ihr viel hochherrliche Gaben
      Und was für Ehren sie selbst nur wählete unter den Göttern.
      Aber es konnte nicht einer das Herz und die Seele bewegen
      Der im Busen Erzürnten, und standhaft wies sie es all' ab.
      Denn nicht werde, so sprach sie, zum duftumwallten Olympos
      Jemals eher sie gehn und Frucht entsenden dem Erdreich,
      Ehe bevor sie mit Augen gesehn ihr liebliches Mägdlein.
          Als nun solches vernommen der donnernde Herrscher der Welt, Zeus,
      Schnell zum Erebos schickt' er den goldstabführenden Hermes,
      Daß er, den Aïs beredend mit sanfteinschmeichelnden Worten,
 Möge vom nächtlichen Dunkel die heilige Persephoneia
      Führen herauf an das Licht zu den Seligen, daß mit den Augen
      Möge die Mutter sie sehn und sodann ablassen vom Zorne.
      Hermes aber gehorcht', und sogleich in die Schlünde der Erde
      Stürmt' er hinunter mit Eile, den Sitz des Olympos verlassend.
      Dort nun fand er den König im Inneren seines Palastes,
      Hin aufs Polster gelehnt mit der züchtigen Ehegemahlin,
      Die nach der Mutter begehrend sich härmete, über den Ratschluß
      Ewiger Götter empört und ihn unablässig verwünschend.
      Nah nun tretend hinzu, sprach also der Argostöter:
          »Aïdes, dunkelgelockter, den Untergegangnen gebietend,
      Vater Kronion hieß mich die herrliche Persephoneia
      Führen zu ihnen hinauf aus dem Erebos, daß mit den Augen
      Möge die Mutter sie sehn und von Zorn und schrecklicher Rachsucht
      Dann ablassen den Göttern, dieweil sie Entsetzliches aussinnt,
      Daß sie die schwachen Geschlechter der irdischen Menschen vertilge,
      Bergend den Samen im Land und die Ehrengeschenke der Götter
      Richtend zugrund; und sie heget Erbitterung, und zu den Göttern
      Gehet sie nicht, nein, fern in dem weihrauchduftenden Tempel
      Sitzt sie, jetzo die felsige Stadt Eleusis bewohnend.«
          Sprach's, und es lächelt', erheiternd die Stirne, der Totenbeherrscher,
      Fürst Aïdoneus, und er gehorchte des Königes Zeus Wort.
      Hurtig befahl er sodann der verständigen Persephoneia:
          »Gehe, Persephone, hin zu der schwarzumhülleten Mutter,
      Freundlichen Sinn und ein sanftes Gemüt in dem Busen bewahrend,
      Und nicht hege du gar so über die Maßen den Unmut.
      Nicht ja bin ich ein schlechter Gemahl dir unter den Göttern,
      Der ich ein leiblicher Bruder von Zeus bin; denn so du hier bist,
      Wirst du von allem Gebieterin sein, was lebet und webet,
      Und in dem Kreise der Götter die herrlichste Würde besitzen.
      Die dich beleidigen, werden bestraft sein immer und ewig,
      Welche das Herz nicht werden mit heiligen Opfern dir sühnen,
      Tuend nach heiligem Brauch und geziemende Gaben dir weihend.«
          Sprach's, und es freuete sich die verständige Persephoneia
      Und sprang rasch in der Freude vom Bett auf. Jener nun aber
      Gab ihr heimlich zu kosten den lieblichen Kern der Granate,
      Ab nach der Seite sich wendend, damit sie für immer nicht bleibe
      Dort bei der züchtigen Mutter, der schwarzumhüllten Demeter.
      Drauf dann holt' er und schirrt' an den goldenen Wagen im Hofe
 Seine unsterblichen Rosse, der mächtige Fürst Aïdoneus.
      Und sie bestieg das Geschirr, und der tapfere Argostöter,
      Neben derselben den Zaum und die Peitsch' in den Händen regierend,
      Jagt' aus dem Hof des Palastes, und gern hinflogen die Rosse.
      Rasch unermeßliche Wege vollbrachten sie; weder die Meerflut,
      Weder der Ströme Gebraus noch grasige Bergtalgründe
      Hinderten, noch auch Höhen den Flug der unsterblichen Rosse,
      Sondern darüber hinweg durchrannten sie schneidend die Lüfte.
      Doch alldort, wo Demeter, die schönumkränzte, verweilte,
      Hielt er sie an vor dem Tempel, dem duftigen; die, es erblickend,
      Sprang gleich wie die Mänad' in dem wälderbedeckten Gebirge.
      Auch Persephone drüben, sobald sie das herrliche Antlitz
      Sah der geliebtesten Mutter, herab von dem glänzenden Wagen
      Stürzte sie sich ihr entgegen und schlang inbrünstig die Arme
      Ihr um den göttlichen Hals; sie aber, die hohe Demeter,
      Bebete, küssend ihr Kind, und sie sprach die geflügelten Worte:
          »Töchterchen, hast du mir nicht dort unten bei Aïdes etwa
      Speise versucht? O sprich! und verhehle mir ja nicht die Wahrheit!
      Wo du nicht solches getan, so würdest du nimmer ihn schauen,
      Sondern bei mir und dem Vater, dem schwarzumwölkten Kronion,
      Würdest du wohnen, von allen geehrt den unsterblichen Göttern.
      Aßest du aber, dann, wieder hinabgehnd, wirst du beständig
      Wohnen die dritte der Horen des Jahrs in den Schlünden der Erde,
      Doch zwei andre bei mir und den übrigen himmlischen Göttern.
      Wann alsbald das Gefild mit den duftenden Blumen des Lenzes
      Tausendfältig erblüht, dann kommst du vom nächtlichen Dunkel
      Wieder herauf, ein Wunder den Göttern und sterblichen Menschen.«
          Also die Göttin; doch jene verstummt', und es füllten sich ihre
      Augen mit Tränen alsbald. Da schaute die hohe Demeter
      Böses im Geist, und sie sagte sogleich die geflügelten Worte:
          »Wohl! ich merk', ich verstehe; so hat er es wahrlich vollendet!
      Sage, mit was für Betrug Polydegmon aber dich täuschte?«
          Dieser erwiderte aber die schöne Persephone also:
      »Dir ja will ich, o Mutter, in Wahrheit alles erzählen:
      Als mir Hermes kam, der gesegnende, hurtige Bote,
      Hin von dem Vater Kronion gesandt und den anderen Göttern,
      Mich aus dem Erebos holend, auf daß du, mich nun mit den Augen
 Schauend, den Göttern von Zorn ablassest und schrecklicher Rachsucht,
      Sprang ich geschwind in der Freude vom Bett auf; jener nun aber
      Brachte mir heimlich bei den Granatkern, lieblich zu kosten;
      Und ihn nötigt' er mich ganz gegen den Willen zu essen.
      Wie er jedoch mich raubend Kronions verständigem Rat nach,
      Meines Erzeugers, hinab mich geführt in die Schlünde der Erde,
      Will ich dir sagen und alles verkündigen, wie du es fragest.
      Sieh, wir spielten zusammen auf lieblicher Wiese, wir Mädchen,
      Phaino, Leukippe sodann und Elektra auch und Ianthe,
      Melite ferner, Iache, Kalliroë auch und Rhodeia,
      Tyche, Melobosis dann und Okyroë, rosig von Antlitz,
      Auch Chryseïs, Akaste, Admete nebst Ianeira,
      Rhodope, Pluto auch und die anmutvolle Kalypso,
      Styx und Urania dann mit der reizenden Galaxaure.
      Wir nun spielten und pflückten die lieblichen Blumen mit Händen,
      Herrlichen Safran nebst Schwertlilien und Hyakinthos,
      Untereinander, und Rosen und Lilien, Wunder zu schauen,
      Auch Narkissos, welchen im Unmaß sproßte das Erdreich.
      Ich nun pflückte vor allen mit Lust; doch es riß sich der Boden
      Auf, und heraus fuhr plötzlich der mächtige Fürst Polydegmon.
      Dann in die Erde mich führt' er hinab in dem goldenen Wagen,
      Die ich genug mich sträubt', und ich schrie hellauf mit der Stimme.
      Dies, obgleich mit Betrüben, erzähl' ich dir alles getreulich.«
          Also den Tag hindurch ganz eintrachtsvoll beieinander,
      Füllten sie eine der andern das Herz und die Seele mit Freude,
      Sich umfassend in Lieb'; und es ruhte vom Grame der Busen,
      Fröhlichen Mut nur empfingen und gaben sie eine der andern.
      Hekate auch naht' ihnen, die weißumschleierte Göttin,
      Und sie umschlang herzinnig die heilige Tochter Demeters;
      Seitdem Dienerin ihr und Begleiterin war sie beständig.
          Doch als Botin entsandte der donnernde Herrscher der Welt, Zeus,
      Rheia, die schönumlockte, zur schwarzumhüllten Demeter,
      Heim sie zu führen zum Götterverein, und versprach ihr zu geben
      Ehren, so viel sie sich wählt' in dem Kreis der unsterblichen Götter.
      Und er gewährte der Tochter, von jeglichem Jahre den dritten
      Teil nur unten zu sein in dem nächtlichen Dunkel der Erde,
      Aber die zwei bei der Mutter sodann und den übrigen Göttern.
     Also Zeus, und willig gehorchte die Göttin dem Auftrag.
      Stürmenden Schwunges entfuhr sie den Felsenhöhn des Olympos,
      Kam nach Rharion dann, dem gesegneten Schoße des Feldes
      Ehmals, doch nicht jetzt ein gesegnetes, sondern geruhig
      Lag es gewächslos da und hielt das Getreide verborgen
      Nach Demeters Willen, der herrlichen; aber hernachmals
      Sollt' es geschwind sich bedecken mit hochaufschießenden Halmen
      In dem erwachenden Lenz, und es sollten gedrängete Schwaden
      Starren von Ähren im Feld und sofort in Garben geschnürt sein.
      Dorthin kam sie zuerst aus der luftigen Öde des Äthers.
      O wie vergnügt einander sie sahn und sich labten die Herzen!
      Doch es begann zu derselben die weißumschleierte Rheia:
          »Komm, mein Kind, dich berufet der donnernde Herrscher der Welt, Zeus,
      Daß zu der Götter Vereine du gehst, und versprach dir zu geben
      Ehren, so viele du wählst in dem Kreis der unsterblichen Götter;
      Und er gewähret der Tochter von jeglichem Jahre den dritten
      Teil nur unten zu sein in dem nächtlichen Dunkel der Erde,
      Aber die zwei bei der Mutter sodann und den übrigen Göttern;
      Also bestimmt er das Los mit gewährendem Winke des Hauptes.
      Auf denn, gehe, mein Kind, in Gehorsam; nimmer auch zürne
      Gar so über die Maßen dem schwarzumwölkten Kronion,
      Aber die nährende Frucht laß gleich jetzt wachsen den Menschen.«
          Sprach's, und willig gehorchte die schönumkränzte Demeter.
      Schnell dann schickte die Frucht sie hervor aus scholligen Fluren.
      Und dicht starrte von Blättern umher und von Blüten das ganze
      Erdreich; aber sie selbst ging hin und zeigte den Herrschern,
      Ihm, dem Triptolemos so wie dem reisigen Fürsten Diokles,
      Auch dem Eumolpos und Keleos endlich, dem Führer des Volkes,
      Heiliger Opfer Gebrauch und lehrte sie alle die hohen
      Orgien, die zu verletzen durchaus nicht oder zu hören
      Oder zu plaudern erlaubt; denn sehr hemmt Scheu vor den Göttern.
      – Seliger, wer das schaute der sterblichen Erdebewohner!
      Wer teilhaftig der Weihn, wer's nicht ist: nicht zu vergleichen
      Ist ihr Los, auch selber im Tod, in dem schaurigen Dunkel. –
      Doch nachdem sie es alles, die heilige Göttin, geordnet,
      Wandelte sie zum Olymp, zu der anderen Götter Versammlung.
      Allda wohnen sie nun bei dem donnernden Herrscher Kronion,
      Heilig und hehr. O fürwahr ein Gesegneter ist, wen jene
 Freundlichen Sinns liebhaben, der sterblichen Erdebewohner!
      Schnell ja senden sie dem in die stattliche Wohnung den Hausfreund
      Plutos, welcher die Habe den sterblichen Menschen verleihet.
          Aber wohlan, o Herrin der duftumwallten Eleusis
      Und der umfluteten Paros und felsigen Insel von Antron,
      Heilige, Zeitigerin reichglänzender Gaben, o Deo,
      Du und die Tochter zugleich, die herrliche Persephoneia,
      Schenkt mir in Huld für meinen Gesang anmutiges Leben!
      Doch ich selbst will deiner und anderen Liedes gedenken.