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Eine Weihnachtsfeier in Damaskus

Es war in Damaskus. Am Weihnachtsheiligabend. Ein gutes Stück hinter dem Vorort Es Salehije. Auf dem Weg, den man zu jener Zeit den »Weg der Aussätzigen« nannte, weil er an der Stätte vorüberführte, die diesen Unglücklichen damals zum Aufenthalt im Freien angewiesen war. Der Eindruck, den sie infolge der entstellenden und abschreckenden Hautausschläge hervorriefen, war grauenerregend. Sie hockten und lagen da in allen möglichen Entwicklungsstufen ihrer entsetzlichen Krankheit an der Erde herum und flehten das Mitleid der Vorübergehenden an, von deren Gaben sie lebten. Geld nützte ihnen nichts, da kein Mensch es nach ihnen berührt hätte. Grund war die bekannte ungeheure Ansteckungsgefahr des Aussatzes, die allerdings nur durch persönliches Berühren der Kranken oder durch Angreifen der von ihnen benützten oder angefaßten Gegenstände erfolgt, nicht etwa schon durch den Atem wie bei anderen Seuchen. Darum konnte man sie nur mit Gebrauchssachen und Nahrungsmitteln unterstützen. Und da nur sehr wenige von den Leuten, die diesen Weg begingen, dergleichen Dinge bei sich führten oder übrig hatten, so kann man sich denken, daß diese Gaben sehr spärlich ausfielen. Sie waren nicht imstande, den Hunger dieser armen Geschöpfe zu stillen und ihre Blöße zu bedecken. Dabei war es den Erkrankten bei strenger Strafe verboten, sich den Gesunden zu nähern oder gar sie anzurühren. Bis auf zwanzig Schritte durften sie herankommen, weiter nicht. Man warf ihnen von da aus die Gabe zu und entfernte sich schleunigst.

Ich war jetzt schon über zwei Wochen lang in Damaskus mit Hadschi Halef Omar, meinem arabischen Diener, Freund und treuen Reisebegleiter. Gleich mir fühlte er sich von dem Elend der Aussätzigen tief ergriffen und bat mich, täglich hinausreiten zu dürfen, um ihnen etwas zu bringen. Selbstverständlich gab ich ihm nicht nur meine Erlaubnis, sondern ich ritt selber mit. Wir wählten Gaben, die ihnen sonst niemand bot und die trotz aller Billigkeit Leckerbissen für sie waren. Das gewann uns ihre Herzen. Wenn wir kamen, sahen wir schon aus weiter Ferne, wie erwartungsvoll sie nach uns ausschauten. Und sobald sie uns erblickten, brachen sie in Jubel aus. Wenn es Beobachter gab, mußten wir vorsichtig sein; waren wir aber mit ihnen allein, so beachteten wir das Gebot der zwanzig Schritte nicht, sondern gingen näher zu ihnen hin, um ihnen das, was wir mitgebracht hatten, in die Hände zu geben, ohne dabei jedoch die Personen selbst zu berühren. Man kann sich denken, wie lieb sie uns gewannen, besonders den kleinen Hadschi, der sie durch seine Heiterkeit und seine drolligen Witze auch innerlich beschenkte.

Sie hatten unter sich einen Anführer gewählt, dem sie unbedingt gehorchten. Man nannte ihn den »Scheik der Aussätzigen«. Es war ein langer, starker Mann mit sehr entstelltem Gesicht und nur einer Hand; die andere hatte ihm der Aussatz weggefressen. Früher war er im deutschen Heim für Aussätzige in Jerusalem untergebracht gewesen, hatte dort die echte Menschlichkeit des Christentums von der erzwungenen Wohltätigkeit des Islams unterscheiden gelernt und sich einige Kenntnisse angeeignet, die ihn befähigten, hier in Damaskus im Namen seiner Leidensgenossen mit der Behörde zu verkehren. Er stand gerade jetzt mit ihr in einem außerordentlich erbitterten Zwist. Man wollte die Aussätzigen nicht mehr an ihrer jetzigen Stelle lassen. Man warf ihnen vor, sie verpesteten die Luft. Die noch leidlich Aussehenden sollten in ein dicht verschlossenes Haus gesteckt werden und die Freiheit nie wieder erblicken. Die anderen aber wollte man nach einer Ruine in der Wüste bringen, wo sie von Soldaten streng zu bewachen waren, bis sie vollends starben. Es konnte kein Zweifel bestehen, daß beides einem Todesurteil gleichzunehmen war. Daher die große Aufregung, die unter den Aussätzigen hierüber herrschte. Sie wollten ihre freie Luft, ihren Sonnenschein und den Anblick des Himmels nicht hergeben und wollten weder eingesperrt noch in die Wüste geschafft werden. Sie behaupteten, daß man es in beiden Fällen darauf abgesehen habe, sie schnell verhungern und verschmachten zu lassen, damit man sie los sei. Der Pascha aber achtete auf ihre Einwendungen und Wünsche nicht. Er ließ ihnen befehlen, sich bereit zu halten, es bleibe bei seinen Bestimmungen. Sie waren hierüber derartig ergrimmt, daß sie nun nicht mehr auf Abwehr, sondern auf Rache sannen. Diese konnte eine außergewöhnliche und fürchterliche werden.

Das erfuhren wir nicht nur von ihnen selbst, sondern auch von unserem Gastfreund, dem reichen Kauf- und Handelsherrn Jacub Afarah, bei dem wir wohnten. Meine Leser haben ihn und sein Haus im Band »Von Bagdad nach Stambul« kennengelernt. Er war ein überaus menschenfreundlich denkender Herr und hatte sich, was hier ganz besonders zu erwähnen ist, den Pascha zur Dankbarkeit verpflichtet. Daß die Aussätzigen vernichtet werden sollten, war Stadt- und Tagesgespräch. Jacub Afarah bemitleidete sie. Er wußte, daß ich mit Halef täglich zu ihnen hinausritt, um sie zu beschenken, und fügte an jedem Morgen zu dem, was wir aus unseren armen Mitteln spendeten, auch seine reichlicher bemessenen Gaben bei. Nun fügte es sich, daß mein Halef, der innerliche Christ und äußerliche Mohammedaner, auf den Gedanken gekommen war, am heutigen heiligen Weihnachtsabend bei den Aussätzigen eine Christbescherung zu veranstalten. Wie das anzufangen sei, das wußte er genau. Ich hatte es ihm oft beschrieben und dann später einmal am Lagerplatz seiner Haddedihn-Araber einen großen, weithin leuchtenden Christbaum angebrannt. Als Jacub Afarah von diesem Plan hörte, erklärte er, daß er sich beteiligen werde. Die Geschenke seien von ihm, die Bäume aber von uns zu liefern. Er bitte aber um Verschwiegenheit, damit niemand die einzigartige Feier störe. Nur einigen seiner vornehmen Freunde und ihren Frauen dürfe gestattet sein, an ihr teilzunehmen.

So war ich denn gestern mit Halef hinauf in das Wadi Methelun geritten, wo wir einige gut passende Tannen fanden. Von da zurückgekehrt, erfuhren wir, daß die geladenen vornehmen Freunde und ihre Frauen bereits in allen Basaren herumgelaufen seien, um auch ihrerseits Geschenke einzukaufen. Wir freuten uns herzlich, daß die von uns ursprünglich nur bescheiden geplante Bescherung jetzt ein so glänzendes Gepräge bekam, und verwendeten den heutigen Vormittag darauf, für gute Kerzen und eine reichliche Anzahl von Lichthaltern zu sorgen. Als es zu dunkeln begann, waren wir bereit. Es regte sich, solange die Bäume dann brannten, auch nicht ein einziges Lüftchen.

Es war bestimmt worden, daß die einzelnen Parteien zur Stunde des Abendgebetes aufbrechen und sich am Ende von Salehije zusammenfinden sollten. Das geschah. Dann ging es auf dem »Weg der Aussätzigen« weiter. Voran Halef hoch zu Roß, zwischen zwei Kamelen mit je zwei Tannenbäumen, hierauf Jacub Afarah mit seinen Freunden. Hinter ihnen die Frauen im Ochsenwagen, der mit Geschenken derart gefüllt war, daß gar nichts mehr hineinging. Zuletzt ritt ich allein. Ich wollte mir diese Stunde nicht durch die Rücksicht auf andere aus dem Herzen stehlen lassen.

Wir waren heute noch nicht bei den Unglücklichen gewesen. Sie hatten uns vergeblich erwartet und sich enttäuscht zur schlaflosen Ruhe hingelegt. Der Himmel stand voller Sterne, doch Mondschein gab es nicht. Es herrschte tiefes Schweigen. Da erscholl Halefs laute Stimme, die sie alle kannten. Sofort erhoben sich Freudenrufe und dann, als er ihnen sagte, was geschehen sollte, jubelnde Stimmen, die Allahs und der Menschen Güte priesen. Ich hatte ihm genau Anweisung gegeben. Er leitete das ganze Werk, von den Kutschern und Kameltreibern unterstützt. Die Bäume wurden in der Erde befestigt und die Geschenke vor ihnen ausgebreitet. Hierauf stellten sich die Aussätzigen im Halbkreis auf, die Augen nach den Bäumen gerichtet. Zwanzig Schritt hinter ihnen die bescherenden Männer und Frauen. Ich hielt mich abseits, um nicht gestört zu werden. Da erblickte ich, noch weiterhin entfernt, eine Gruppe von vier oder fünf Männern, die nicht zu uns gehörten. Das waren jedenfalls Neugierige, die zufällig vorübergekommen und, als sie uns bemerkten, stehengeblieben waren. Ich achtete nicht auf sie, zumal Halef mit seinen Gehilfen jetzt die Kerzen anzubrennen begann.

Noch nie hatte man hier einen brennenden Lichterbaum gesehen. Und nun gar mehrere! An dieser Stelle des berühmten Dschebel Kassium! Unter diesem unbeschreiblichen, heilig flammenden Sternenhimmel! Hilflos, flehend, wie nach Rettung suchend, flackerte das irdische, vergängliche Licht zu den ewigen Lichtern des Himmelszeltes empor, und ein langer, tiefer, hörbarer Atemzug entrang sich den Herzen all der Unglückseligen, die hier im Staub lagen! Einige begannen zu weinen, erst leise, dann laut und lauter. Das war die einfache, die unmittelbare Wirkung der strahlenden Bäume, das ganze Geheimnis der natürlichen Weihnachtsqual und Weihnachtsfreude!

»Maschallah! Weihnachtsbescherung, wirkliche Weihnachtsbescherung!« hörte ich einen jener Männer sagen, die ich nicht kannte.

Da sah ich die hohe Gestalt des »Scheiks der Aussätzigen«, der zu den Bäumen trat. Er war natürlich der erste, dem Halef gesagt hatte, daß heute Weihnacht sei. Er kannte von Jerusalem aus die Bedeutung dieses Wortes und wußte wohl auch, in welcher Weise der Christ dieses Geburtsfest seines Erlösers zu feiern pflegt. Er sah mich nicht und erhob seine Stimme zu der Frage:

»Wo ist der deutsche Effendi? Er sage es.«

»Hier bin ich!« antwortete ich ebenso laut.

»Dürfen wir singen zu dieser Stunde der Menschenfreundlichkeit?«

»Ja. Ich bitte darum!«

»Und darf ich auch den Gefährten meines Unglücks sagen, was mir Allah jetzt auf meine Zunge legt?«

»Du darfst – – – du sollst – – – ja, du mußt es sogar tun!«

»Ich danke dir. Ich habe dich verstanden und du auch mich.«

Er ging von Gruppe zu Gruppe seiner Leute, um ihnen zu sagen, was er wünsche. Dann kehrte er nach seinem Platz vor den Bäumen zurück und gab das Zeichen, mit dem Gesang anzuheben.

Er begann. Es war eines jener Lieder des arabischen Dichters Kadar, deren Klang die Tränen zwingt, aus der tiefsten Tiefe in die Augen emporzusteigen. Als es zu Ende war, weinten die Aussätzigen alle, nur ihr Scheik nicht. Er, der Moslem, begann seine Weihnachtsrede. Er sprach von der Qual der Aussätzigen und Ausgesetzten im besonderen, die beide kein Ende nehmen; ferner von der Grausamkeit der menschlichen Gesetze und von der Erbarmungslosigkeit derer, die Liebe geben sollen und doch keine haben. Seine Worte wirkten so überzeugend und so hinreißend, daß es alle Anwesenden ergriff und auch mich erschütterte und durchschauerte. Zuletzt rief er:

»Und wenn die Not am allergrößten ist, wenn nirgends Hilfe, nirgends Rettung winkt, wenn wir vergeblich uns an Mohammed und auch erfolglos uns an Allah wenden, so kommt der Christ mit seinem Stern aus Bethlehem, mit seiner heiligen Weihnachtskunde, mit seiner Liebe, seiner Herzensgüte und rettet uns aus aller – – –«

Er kam nicht weiter; er wurde unterbrochen. Nämlich derselbe Mann in der seitwärts stehenden Gruppe, der schon einmal gesprochen hatte, sprang plötzlich herbei, blieb in der Nähe des Redners halten und schrie ihn zornig an:

»Schweig, Halunke! Du hast mich gerührt mit deinen Bäumen, deinen Lichtern, deinen Klagen. Auch wir sind Menschen. Doch brauchen wir keine Weihnachten – –«

»Aber wir!« unterbrach ihn der Scheik, ohne sich einschüchtern zu lassen.

»Auch ihr nicht! Denn ich nehme meinen Befehl zurück. Ihr werdet nicht eingesperrt und nicht in die Wüste geschafft. Es bleibt so, wie es war und wie es ist!«

Das geschah so plötzlich und so schnell, daß man erst jetzt rundum den Ruf der Überraschung hörte: »Der Pascha – der Pascha – der Pascha ist es selbst!«

»Ja, ich bin es selbst!« antwortete jener, sehr befriedigt von dem Schreck, den er verbreitete. Und sich an unseren Jacub Afarah wendend, fuhr er fort: »Die Aussätzigen wurden bewacht, ich traute ihnen nicht. Auch deinem Deutschen nicht, der bei dir wohnt und täglich mit ihnen redet. So erfuhr ich von eurer Bescherung und kam in eigener Person hierher, um euch zu beobachten. Danke Allah, daß meine Seele dir nicht übel will! Diese aussätzigen Schurken wagten, sich gegen meine Befehle zu empören. Es hätte mich nur einen Wink gekostet, sie zu vernichten, aber um diesem Christen, deinem Gast, zu beweisen, daß – – –«

Jetzt war er es, der nicht weitersprechen konnte, weil er vom Scheik unterbrochen wurde.

»Schweig!« rief dieser ihm sein eigenes Wort entgegen. »Du bist der Pascha von Damaskus, weiter nichts. Ich aber bin der Scheik der Aussätzigen. Wer ist mächtiger, du oder ich?«

Er streckte den Arm, an dem die Hand fehlte, nach ihm aus. Da wich der Pascha erschrocken zurück.

»Rühre mich nicht an!« schrie er voller Angst und wollte sich entfernen, konnte aber nicht, weil die Aussätzigen alle aufgesprungen waren und ihn umringten. Er schrie um Hilfe. Er rief seine Begleiter herbei, die Offiziere waren, sich aber sehr hüteten, ihm zu gehorchen.

»Nun, wo ist deine Macht?« fragte der Scheik. »Siehst du die Lumpen, Lappen und Fetzen liegen, dort hinter den brennenden Bäumen? Die waren für dich aufgestapelt. Unsere Waffen gegen dich und deine Macht! Solche Waffen gibt es nicht wieder, soweit die Erde reicht! Wenn ich will, so rühre ich dich an, und deine Glieder werden zerfressen werden wie die meinigen. Schicke deine Soldaten her, uns von hier fortzuschaffen. Wir schreiten durch ihre Schar hindurch und keiner von ihnen wagt es, uns auch nur anzutasten! Hättest du uns von hier verjagt und in den Tod geschickt, so waren diese von unserem Speichel und Eiter durchtränkten Fetzen bestimmt, in deinem Hause und in den Wohnungen deiner Anhänger verteilt zu werden. Was euer Schicksal gewesen wäre, das weißt du wohl? Kennst du nun meine Macht? Ich darf dir wohl widerstehen, doch du nicht mir!«

Er trat noch näher an den Pascha heran, so daß dieser vor Entsetzen ganz in sich zusammenbrach, und raunte ihm halblaut, aber in drohendstem Ton zu:

»Du magst diesen Deutschen, diesen Christen nicht; aber glaube mir, er hat heute dich und viele andere aus großer Gefahr gerettet. Und nun höre, was ich dir sage: Du hast deinen Befehl zurückgenommen, aber ich traue dir nicht. Ich gebe dir genau einen Monat Zeit. Wenn du dann noch Pascha bist und Damaskus nicht verlassen hast, so bist du mir, dem Scheik der Aussätzigen, für immer verfallen. Jetzt fort mit dir!«

Der Kreis der Aussätzigen öffnete sich, zugleich stellte sich der Scheik, als ob er nach dem Pascha fassen wollte. Dieser tat einen Schreckenssprung, der ihn aus der unmittelbaren Nähe der Gefahr brachte, eilte schleunigst davon und wurde nicht mehr gesehen.

Ich war natürlich nicht auf der Straße stehengeblieben, sondern herbeigekommen. Jetzt stand ich in der Nähe des Redners. Ich sah den großen Haufen verseuchter Lumpen liegen. Mich schauerte bei seinem Anblick und bei dem Gedanken an den Zweck, dem er hatte dienen sollen. Der Scheik bemerkte es, lächelte und sprach:

»Effendi, wir hatten teuflische Gedanken, weil wir teuflisch behandelt werden sollten. Schenke mir einen einzigen deiner Weihnachtsbäume! Er genügt, um alle von dieser Sünde zu erlösen. Willst du?«

Ich nickte. Da wurde einer der Bäume zur Seite geschafft und mit all den ekelhaften Fetzen behangen. Sie wurden von dem Talg der Weihnachtslichter durchtränkt und von den Flammen ergriffen. Ihre Lohe stieg empor, sank aber bald nieder. Der Gestank, den sie verbreiteten, verflog. Die letzten Reste der überwundenen Unmenschlichkeit wurden von den letzten hin und her perlenden Fünkchen verzehrt, dann brach und floß alles in Asche, in nichts zusammen. Als dies geschehen war, rief der Scheik mit weithin schallender Stimme:

»Wir sind erlöst! Der Pascha ist besiegt, mit ihm auch unsere Rache! Er sagte zwar, daß wir keine Weihnacht brauchen, doch wäre er heute nicht zu uns gekommen, so hätten wir uns wohl rächen, jedoch nicht retten können. Die Rettung aber steht hoch über der Rache, soweit die Erde und soweit der Himmel reicht. Der Gestank, den die Vernichtung unserer Gedanken hier verbreitete, hat sich verzogen. Wir atmen wieder den reinen, heiligen Duft der Weihnachtsbäume. Die Liebe darf nun geben, und die Dankbarkeit darf nehmen. Kommt her zu mir und freut euch an den Gaben, die man uns bringt, weil man uns liebt, nicht aber, weil der Koran es befiehlt. Die Bescherung kann beginnen!«

Einen Monat später war der Pascha versetzt und sein Nachfolger bereits nach Damaskus unterwegs.


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