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Auf dem Wege von der Weide zum Schwimmbassin unterhielt sich Graham mit der Gattin seines Wirts und ritt so dicht neben ihr, wie die Bosheit Stutzers es zuließ, während Dick und Hennessy, in verschiedene, den Betrieb betreffende Fragen vertieft, vorausritten.

»Unter Schlaflosigkeit habe ich mein ganzes Leben gelitten«, sagte sie und kitzelte Stutzer mit dem Sporn, um einen Versuch, sich aufzulehnen, im Keim zu ersticken. »Aber ich habe früh gelernt, meine Nerven nicht dadurch reizen zu lassen. Tatsächlich habe ich mich schon früh daran gewöhnt, meinen Geist dann zu beschäftigen, so daß ich direkt Freude davon hatte. Das war die einzige Möglichkeit, mit dieser Schlaflosigkeit fertig zu werden, die dauern wird, solange ich lebe. Haben Sie, – es ist übrigens selbstverständlich, – gelernt, sich durch eine Unterströmung durchzuarbeiten?«

»Ja, indem ich nicht dagegen ankämpfte«, antwortete Graham, während er seinen Blick auf der warmen Farbe ihrer Wange und den winzigen Schweißperlen, einer Folge ihres beständigen Kampfes mit dem nervösen Tier, das sie ritt, ruhen ließ. Achtunddreißig! dachte er. Warum Ernestine wohl gelogen hatte? Sie sah nicht einmal nach achtundzwanzig aus. Ihre Haut war wie die eines jungen Mädchens, zart und durchsichtig, mit feinen Poren.

»Eben«, fuhr sie fort. »Indem man nicht gegen sie ankämpft. Indem man sich ihr überläßt, sich von ihr hinabziehen läßt und mit ihr schwimmt, um wieder nach oben zu kommen. Das hat Dick mich gelehrt. Und ebenso geht es mit meiner Schlaflosigkeit. Wenn ich vor Aufregung über unmittelbar vorhergegangene Ereignisse nicht einschlafen kann, so gebe ich nach und gelange aus den verwickelten Strömungen schneller zum Unterbewußtsein.

Nehmen Sie zum Beispiel das gestrige Schwimmbad mit Bergkönig. Ich erlebte es heute nacht wieder, wie ich es in der Wirklichkeit erlebte. Dann erlebte ich es als Zuschauer, – wie die Mädchen es sahen, wie Sie es sahen, wie der Cowboy, und vor allem, wie mein Mann es sah. Dann machte ich mir ein Bild davon, viele Bilder, von jedem Gesichtspunkt aus eines, malte sie, rahmte sie ein und hing sie auf, und dann sah ich sie mir an, als sähe ich zum erstenmal. Und ich machte mir vielerlei Zuschauer, von krittligen, alten Jungfern und dürren Junggesellen bis zu höheren Töchtern und bis zu jungen Griechen vor Jahrtausenden.

Dann setzte ich es in Musik. Ich spielte es auf dem Klavier und dachte mir, wie es wohl mit vollem Orchester klingen mochte. Ich rezitierte es, – sang es als Lied, und nach vielen ermüdenden Stunden schlief ich natürlich mitten drin ein und wußte nicht, daß ich schlief, bis ich heute mittag um zwölf aufwachte. Als ich die Uhr das letztemal schlagen hörte, war es sechs. Sechs Stunden ununterbrochener Schlaf sind ein großer Gewinn in der Lotterie des Schlafs für mich.«

Als sie schwieg, ritt Hennessy auf einem Seitenweg fort, und Dick Forrest hielt sein Pferd zurück, um auf der anderen Seite seiner Frau weiterzureiten.

»Haben Sie Lust zu einer Wette, Evan?«

»Lassen Sie mich erst die Bedingungen hören«, lautete die Antwort.

»Zigarre gegen Zigarre, daß Sie Paula nicht in zehn Minuten im Schwimmbassin fangen können – nein, sagen wir, in fünf, ich erinnere mich, daß Sie ein guter Schwimmer sind.«

»Ach, laß ihm doch eine Chance, Dick«, rief Paula edelmütig. »In zehn Minuten wird es ihm schon sauer genug werden.«

»Du kennst ihn nicht«, wandte Dick ein. »Und du bewertest meine Zigarren nicht richtig. Er ist ein glänzender Schwimmer, hat Kanaken besiegt, und du weißt, was das heißt.«

»Ich hätte es möglicherweise doch bedenken sollen. Vielleicht hat er mich im Crawlen eingeholt, ehe ich überhaupt richtig in Gang gekommen bin. Erzähl' mir von seinen Taten und Preisen.«

»Ich will dir nur eine erzählen. Man spricht noch davon auf den Marquesas. Es war bei dem großen Orkan im Jahre 1892. Er schwamm vierzig Meilen in fünfundvierzig Stunden, und nur er und noch einer erreichten das Land. Und doch waren alle anderen Kanaken. Er war der einzige Weiße, und er hielt aus, als der letzte Kanake ertrunken war –«

»Du sagtest doch, daß noch einer gerettet wurde?« fiel Paula ihm ins Wort.

»Das war eine Frau«, antwortete Dick. »Der letzte Kanake ertrank.«

»Dann war die Frau also eine Weiße?« fragte Paula weiter.

Graham warf ihr einen hastigen Blick zu, und obgleich die Frage an Dick gerichtet war, wandte sie doch gleichzeitig mit Graham den Kopf, so daß ihr fragender Blick dem seinen begegnete.

Graham sah ihr ruhig in die Augen und antwortete: »Sie war eine Kanakin.«

»Eine Königin, wenn ich bitten darf«, warf Dick ein. »Eine Königin vom ältesten Häuptlingsgeschlecht. Sie war die Königin von Huohoa.«

»Machte es das Häuptlingsblut, daß sie länger aushielt als die eingeborenen Männer?« fragte Paula. »Oder halfen Sie ihr?«

»Ich glaube eher, wir halfen uns gegenseitig«, erwiderte Graham. »Wir waren beide zeitweise ganz von Sinnen. Manchmal war der eine, manchmal der andere völlig erschöpft. Bei Sonnenuntergang erreichten wir das Land, – das heißt eine Küste wie eine eiserne Mauer, über die der Südostpassat die Brandung hinwegpeitschte. Sie packte mich, krallte mir ihre Nägel in den Arm, um mich zum Bewußtsein zu bringen. Ich wollte direkt in die Brandung hinein, was unweigerlich das Ende bedeutet hätte.

Sie machte mir begreiflich, daß sie wüßte, wo wir uns befänden, und daß die Strömung uns westwärts die Küste entlang in zwei Stunden zu einer Stelle führen würde, wo wir ans Land kommen könnten. Ich versichere Ihnen, den größten Teil der zwei Stunden schlief ich oder war bewußtlos. Und als ich zufällig zum Bewußtsein kam und die Brandung nicht mehr brüllen hörte, da schlief sie oder war bewußtlos, so daß ich sie gewaltsam wieder zum Bewußtsein bringen mußte. Es dauerte noch drei Stunden, bis wir an Land waren, und im selben Augenblick schliefen wir ein. Am nächsten Morgen brannte die Sonne uns wach, und wir krochen in den Schatten einiger wilder Bananen, fanden frisches Wasser und schliefen wieder ein. Als ich das nächste Mal aufwachte, war Nacht. Ich trank wieder und schlief die ganze Nacht bis zum nächsten Morgen. Sie schlief noch, als wir morgens von einer Schar Kanaken gefunden wurden, die auf der Ziegenjagd waren.«

»Sie muß Ihnen doch ewig dankbar gewesen sein«, sagte Paula herausfordernd und sah ihm in die Augen. »Sie wollen mir doch nicht einreden, daß sie nicht jung und schön, eine goldbraune, junge Göttin gewesen sei?«

»Ihre Mutter war Königin von Huohoa«, antwortete Graham. »Ihr Vater war Engländer, griechischer Philologe. Die Mutter lebte nicht mehr zu der Zeit, als die Geschichte passierte, und Nomare war Königin. Sie war jung. Sie war das schönste Weib, das man sich denken kann. Dank ihrem englischen Vater war sie nicht goldbraun, sondern hell. Aber Sie haben die Geschichte doch sicher gehört –«

Er brach ab und sah fragend Dick an, der den Kopf schüttelte.

Kreischen und Plätschern hinter einer schirmenden Baumgruppe sagte ihnen, daß sie sich in der Nähe des Schwimmbassins befanden.

»Den Rest der Geschichte müssen Sie mir ein andermal erzählen«, sagte Paula.

»Dick kennt sie ja. Ich verstehe nicht, daß er Sie Ihnen nicht erzählt hat.«

Sie zuckte die Achseln.

»Vielleicht hat er nie Zeit oder Gelegenheit dazu gehabt.«

»Sie ist, weiß Gott, eigentlich bekannt genug«, lachte Graham. »Denn Sie müssen wissen, daß ich einmal morganatischer König, oder wie man es nennen soll, von Kannibaleninseln oder doch jedenfalls von einer paradiesischen, polynesischen Insel gewesen bin«, schloß er, sich aus dem Sattel schwingend. Stutzer wollte die Zähne in Paulas Bein schlagen, aber sie wies ihn mit den Sporen zurecht und wartete, bis Dick ihr aus dem Sattel half und das Pferd anband.

 

»Zigarren! – Da mache ich mit! – Sie fangen sie nicht!« rief Bert Wainright von dem zwölf Meter hohen Sprungbrett herab. »Einen Augenblick! Ich komme!«

Und er kam mit einem Kopfsprung, der ihm den stürmischen Beifall der jungen Mädchen eintrug.

»Ein guter Sprung, sehr schön ausbalanciert«, sagte Graham, als er aus dem Bassin kletterte.

Bert tat, als machten die anerkennenden Worte keinen Eindruck auf ihn, was ihm aber nicht ganz glückte, und um darüber hinwegzukommen, begann er, von der Wette zu reden.

»Ich weiß nicht, wie Sie schwimmen, Graham«, sagte er, »aber ich möchte auch gern eine Zigarre haben.«

»Ich will auch mitmachen!« riefen Ernestine, Lute und Rita im Chor.

»Um Schokolade, Handschuhe, oder was Sie daran wagen wollen«, fügte Ernestine hinzu.

»Ich weiß ja gar nicht, was Frau Forrest leistet«, wandte Graham ein, als die Wette abgeschlossen war. »Wenn ich aber in fünf Minuten –«

»Zehn Minuten,« sagte Paula, »und wir starten jeder von einem Ende des Bassins. Sobald Sie mich berühren, gelte ich als gefangen.«

Graham sah die Gattin seines Wirts mit heimlicher Bewunderung an. Sie trug nicht den einfachen, weißseidenen Badeanzug, den sie offenbar nur benutzte, wenn sie mit den jungen Mädchen allein war, sondern eine kokette Nachahmung der herrschenden Mode: einen Anzug aus changierender, blaugrüner Seide – ungefähr von der Farbe des Wassers im Becken. Auf dem Kopfe hatte sie eine fesche Bademütze, und fesch war sie selbst, wie sie dastand und zehn Minuten statt der fünf forderte.

Rita Wainright hielt die Uhr, während Graham sich nach dem anderen Ende des fünfundvierzig Meter langen Bassins begab.

»Wenn du nicht aufpaßt, fängt er dich, Paula«, warnte Dick sie. »Evan Graham ist der reine Fischmensch.«

»Ich glaube, Paula würde selbst ohne die Röhre gewinnen«, setzte Bert sich für sie ein. »Und ich möchte wetten, daß sie besser taucht als er.«

»Dann verlierst du«, antwortete Dick. »Ich sah den Felsen, von dem er in Huohoa hinuntersprang. Es war nach seiner Zeit und nach dem Tode der Königin Nomare. Er sprang vom Gipfel des Pauwi – genau achtunddreißig Meter hoch. Und dazu mußte er noch im Sprunge aufpassen, daß er nicht gegen zwei niedrige Felsvorsprünge schlug, deren oberer nach der Tradition der Kanaken der höchste Absprung war, den je einer von ihnen gewagt hatte. Also los, Rita. Wenn die Minute voll ist.«

»Es ist beinahe eine Schande, einen so tüchtigen Schwimmer anzuführen«, sagte Paula zu ihnen, als sie und Graham sich Angesicht zu Angesicht, das Bassin in seiner ganzen Ausdehnung zwischen sich, gegenüberstanden und auf das Zeichen warteten.

»Er ist imstande, dich zu fangen, ehe du Zeit zu deinem kleinen Kniff bekommst,« warnte Dick sie wieder; dann wandte er sich mit leichter Besorgnis in der Stimme zu Bert. »Ist es auch in Ordnung? Sonst kann Paula ein paar schwere Sekunden haben.«

»Es funktioniert tadellos«, versicherte Bert. »Ich war selbst unten, die Röhre ist in Ordnung, sie kriegt Luft, soviel sie will.«

»Fertig!« rief Rita. »Los!«

Graham kam wie ein Wettläufer angerannt, während Paula die Leiter zu dem hohen Sprungbrett hinaufeilte. Als sie die oberste Plattform erreicht hatte, war er gerade auf den untersten Sprossen angelangt. Als er halb oben war, drohte sie abzuspringen, wodurch er von weiterem Klettern abgehalten wurde und sich auf die sechs Meter hohe Plattform setzte, bereit, ihr sofort ins Wasser zu folgen. Worauf sie ihm zulachte und den Sprung unterließ.

»Die Zeit vergeht, – die kostbaren Sekunden schwinden,« deklamierte Ernestine.

Er wollte weiter klettern, aber Paula trieb ihn durch die Drohung, abzuspringen, wieder auf die mittlere Plattform zurück. Viele Sekunden vergeudete Graham jedoch nicht. Er kletterte weiter, entschlossen, es darauf ankommen zu lassen, und Paula, die sprungbereit dastand, konnte ihn nicht zur Umkehr bewegen. Er hoffte die neun Meter hohe Plattform zu erreichen, ehe sie springen konnte, aber sie war klug genug, nicht zu warten. Sie stürzte sich in den leeren Raum, mit zurückgeworfenem Kopf, gebeugten Armen, dicht an die Brust gelegten Händen und gestreckten, geschlossenen Beinen. Wagerecht schoß sie vorwärts und abwärts durch die Luft.

»Die reine Annette Kellermann!« rief Bert Wainright bewundernd.

Graham blieb stehen, um den Sprung zu beobachten, und sah Paula Forrest dicht über dem Wasser den Kopf beugen, die Arme strecken, die Hände zusammenlegen, so daß die Arme einen Bogen über ihrem Kopf bildeten und in dem Winkel weitersausen, der am besten geeignet ist, das Wasser zu spalten. Im selben Augenblick, als sie ins Wasser tauchte, schwang er sich auf die neun Meter hohe Plattform und wartete. Von dieser Höhe aus konnte er sie unter Wasser sehen, wie sie mit voller Kraft nach dem anderen Ende des Bassins schwamm. Erst dann sprang er ab. Er war überzeugt, daß er schneller schwimmen konnte als sie, und mit einem Hechtsprung erreichte er das Wasser, sechs Meter weiter als sie.

Aber im Augenblick seines Absprungs tauchte Dick zwei flache Steine ins Wasser und schlug sie gegeneinander. Es war das Zeichen für Paula, ihre Taktik zu ändern. Graham hörte das Geräusch und dachte, was es wohl sein könne. Mit rasender Schnelligkeit schoß er nach dem Ende des Bassins. Die Mädchen klatschten in die Hände, und dadurch wurde er aufmerksam auf die kleine Dame, die am andern Ende aus dem Wasser stieg.

Wieder lief er am Bassin entlang, und wieder erklomm sie das Sprungbrett. Diesmal behielt er dank seiner größeren Ausdauer seinen Vorsprung, so daß sie auf die Sechsmeter-Plattform getrieben wurde. Sie verlor keine Zeit damit, sich in Positur zu stellen oder kunstfertig abzuspringen, sondern stürzte sich kopfüber ins Wasser und schwamm nach der Westseite des Bassins.

Als er die Seitenwand des Bassins erreichte, kletterte er aus dem Wasser. Sie war nirgends zu sehen. Er richtete sich auf, schnappte nach Luft und stand sprungbereit da. Aber alles war still.

»Sieben Minuten!« rief Rita. »Und eine halbe! ... Acht! ... Und eine halbe!«

Aber Paula Forrest kam immer noch nicht zum Vorschein. Graham verscheuchte die keimende Unruhe, weil er die anderen ruhig bleiben sah.

»Ich verliere«, erklärte er, als Rita »Neun Minuten!« meldete.

»Sie ist jetzt mehr als zwei Minuten unter Wasser, aber ihr seid mir Gott sei Dank zu ruhig, als daß ich mich ängstigen sollte«, sagte er. »Ich habe noch eine Minute Zeit, – vielleicht verliere ich doch nicht«, fügte er hastig hinzu und sprang ins Bassin.

Unter Wasser drehte er sich und untersuchte die Zementmauer des Bassins mit den Händen. In der Mitte, etwa drei Meter unter der Oberfläche, fanden seine Hände eine Öffnung in der Mauer. Er betastete den Rand, fand kein Hindernis und schwamm kühn hinein. Fast im selben Augenblick merkte er, daß er auftauchen konnte, er tat es langsam, ohne zu plätschern, und fand sich im Dunkeln.

Seine Finger berührten einen kühlen, weichen Arm, der zusammenzuckte, während ein kleiner, erschrockener Schrei ertönte. Er hielt fest und begann zu lachen, und Paula lachte auch.

»Sie haben mich wirklich erschreckt, als Sie mich anfaßten«, sagte sie. »Sie kamen so lautlos, und ich träumte gerade und war tausend Meilen fort von hier ...«

»Was träumten Sie?« fragte Graham.

»Offen gestanden hatte ich gerade eine Idee für ein Kleid bekommen – ein maulbeerfarbenes Samtkleid mit langen, geraden Linien, schweren, matten Goldborten, Litzen und so weiter. Und als einziger Schmuck ein Ring – ein riesiger, taubenblutfarbener Rubin, den Dick mir einmal vor Jahren schenkte, als wir auf der All Away fuhren.«

»Gibt es etwas, das Sie nicht können?« lachte er.

Auch sie lachte, und ihr Lachen klang seltsam hohl in dem dunklen, widerhallenden Raum.

»Wer hat es Ihnen erzählt?« lautete ihre nächste Frage.

»Niemand. Als Sie aber zwei Minuten unter Wasser gewesen waren, wußte ich, daß es etwas Derartiges sein mußte, und da begab ich mich auf die Entdeckungsreise.«

»Es war Dicks Idee. Er ließ es nachträglich in das Bassin einbauen. Er hat viele so lustige Einfälle. Es machte ihm Spaß, alte Damen vor Angst ganz außer sich zu bringen, indem er ihre Söhne und Enkel mit ins Bassin nahm und hier versteckte. Als aber ein paar von ihnen vor Schreck fast gestorben waren, – von den alten Damen, meine ich, – ließ er Leute mit stärkeren Nerven, wie Sie zum Beispiel, von mir anführen ...«

»Na, wollt ihr da übernachten?« tönte Bert Wainwrights Stimme durch die Röhre, wie aus einem Lautsprecher.

»Himmel!« seufzte Graham erleichtert, denn er war zusammengefahren und hatte Paulas Arm gepackt. »Jetzt bin ich wirklich erschrocken.«

»Und jetzt wird es Zeit, daß wir wieder in die Welt zurückkehren«, schlug sie vor. »Ich kann mir ein gemütlicheres Plaudereckchen denken.«

»Es hat also jemand aus der Schule geplaudert«, sagte Bert vorwurfsvoll, sobald Graham wieder aufgetaucht war und aus dem Bassin kletterte.

»Hätte ich verloren, so würde ich Protest eingelegt haben«, sagte Graham. »Es war kein ehrliches Spiel – eine förmliche Verschwörung, und ich bin überzeugt, daß ein unparteiischer Richter es für Betrug erklären würde.«

»Aber Sie haben ja gewonnen«, rief Ernestine.

»Jawohl, und deshalb werde ich die Angelegenheit auch nicht weiter verfolgen, falls Sie sich alle bereit erklären, sofort zu bezahlen. Warten Sie – Dick, Sie schulden mir eine Kiste Zigarren –«

»Eine Zigarre, mein Lieber!«

»Eine Kiste! Eine Kiste!«

»Fangen!« rief Paula. »Laßt uns Fangen spielen! – Sie sind!«

Und dem Worte die Tat folgen lassend, schlug sie Graham auf die Schulter und sprang kopfüber ins Wasser. Ehe er ihr folgen konnte, packte Bert ihn, wirbelte ihn herum, »wurde« selbst und ließ den Schlag an Dick weitergehen, der nicht schnell genug beiseite sprang. Und während Dick seine Frau durch das Bassin verfolgte, und Bert und Graham hinterher schossen, flohen die jungen Mädchen die Leiter hinauf und standen in einer verlockenden Reihe auf dem Sprungbrett.

 

Als mäßiger Schwimmer war Donald Ware am Nachmittag dem Schwimmbassin ferngeblieben, nach dem Essen aber legte er zum großen Ärger Grahams auf Paula Beschlag und hielt sie am Klavier fest. Wie im Großen Haus zu erwarten, waren weitere Gäste gekommen, – ein Rechtsanwalt namens Adolph Weil, der mit Dick über eine große, irgendwelche Wasserrechte betreffende Sache zu sprechen hatte, Jeremy Braxton, der soeben aus Mexiko gekommen war, Dicks Generaldirektor der Harvest-Gruppe, einer Goldgrube, die, wie er selbst sagte, unerschöpflicher als je war, Edwin O'Hay, ein rothaariger, irischer Musik- und Theaterkritiker, und Chauncey Bishop, Chefredakteur und Besitzer des San Franciscoer Kuriers, ein Kommilitone Dicks, wie Graham hörte.

Dick hatte ein lärmendes Spiel inszeniert, bei dem zehn Cent als höchster Einsatz galten, und die Spieler waren schrecklich aufgeregt und ungeheuer kühn, obgleich der Bankhalter im besten Falle neunzig Cent gewinnen konnte, und jedes Spiel mindestens zehn Minuten dauerte. Sie saßen um einen großen Tisch an einem Ende des Raumes, und es gab ein ewiges Leihen kleiner Beträge und ununterbrochenes Rufen nach Wechselgeld.

Mehr als neun konnten sich an dem Spiel nicht beteiligen, und Graham hielt, statt mitzuspielen, ab und zu auf Ernestines Karte und warf hin und wieder einen Blick durch den langen Raum, auf den Geiger und Paula Forrest, die in Beethovenschen Symphonien und Delibesschen Balletten begraben waren. Jeremy Braxton verlangte, daß der Einsatz auf zwanzig Cent erhöht werden sollte, Dick, der am meisten, nämlich vier Dollar, sechzig Cent, verloren hatte, schlug kläglich vor, einen Pot einzurichten, aus dem Licht und Reinigung des Lokals am nächsten Morgen bezahlt werden sollten, und Graham sagte mit einem tiefen Seufzer über seinen letzten Verlust, – er mußte die zehn Cent doppelt bezahlen, – zu Ernestine, er wolle ein bißchen im Zimmer herumgehen, vielleicht habe er dann mehr Glück.

»Ich habe es Ihnen ja prophezeit«, sagte sie leise.

»Was?« fragte er.

Sie blickte mit vielsagender Miene auf Paula.

»Jetzt muß ich gerade hingehen«, antwortete er.

»Und wenn ich sage, daß Sie es nicht wagen?«

»Wenn Sie das sagen, dann wage ich es wohl nicht.«

»Gut, dann sage ich also, daß Sie es nicht wagen«, nahm sie ihn beim Wort.

Er schüttelte den Kopf. »Ich hatte schon beschlossen, hinzugehen und diesem Fiedelkünstler den Wind aus den Segeln zu nehmen. Es ist zu spät, um meinen Entschluß zu erschüttern. Außerdem wartet Herr O'Hay, daß Sie melden sollen.«

Ernestine setzte übereilt zehn Cent und wußte kaum, ob sie gewann oder verlor, so eifrig blickte sie Graham nach, obgleich sie wußte, daß ihr Blick der Aufmerksamkeit Bert Wainrights nicht entgangen war. Aber weder Bert noch sonst jemand am Tische wußte, daß auch die scharfen Augen Dicks jede Einzelheit des kleinen Zwischenspiels beobachtet hatten.

Ernestine, die nicht viel größer als Paula war, aber aussah, als könnte sie mit den Jahren etwas stärker werden, war eine gesunde, frische Blondine mit dem klaren, rosigen Teint ihrer achtzehn Jahre. In diesem Augenblick aber lag über der entzückenden und rosigen Durchsichtigkeit ein wärmerer Ton, der der Aufmerksamkeit Dicks nicht entging, als er sah, wie ihre Augen Graham durch den Raum folgten.

Auch Paula, die in einer Pause während der Musik in einen Streit mit dem Geiger geraten war, mußte unwillkürlich Graham ansehen, als er jetzt auf sie zukam. Sie bemerkte mit Vergnügen seine anmutigen Bewegungen, seine stolze, leichte Kopfhaltung, den natürlichen Fall seines Haares, die reine, sonnengebräunte Farbe seiner Wangen, die herrliche Stirn, die länglichen, grauen Augen mit den leicht gesenkten Lidern und den knabenhaft trotzigen Ausdruck, der jetzt dem Lächeln wich, mit dem er sie grüßte. Es war ein unwiderstehliches Lächeln, das die Augen lustig kameradschaftlich leuchten ließ und winzige Fältchen in den Augenwinkeln hervorrief.

Aber eine stillschweigende Vereinbarung zwischen ihr und Donald fesselte sie ans Klavier, und nach einigen leicht hingeworfenen Bemerkungen begann sie, eine Reihe ungarischer Tänze zu spielen, die Graham in seiner Fensternische, wo er mit seiner Zigarre Zuflucht gesucht hatte, wiederum mit Bewunderung erfüllten.

Anstandshalber konnte er nur wenige Minuten bleiben, dann kehrte er wieder zu den Spielenden zurück.

Als das Spiel dann beendet war, verdarben Bert und Lute das Andante aus Beethovens Pathétique, indem sie einen komischen Unsinn dazu sangen, bis Paula in Lachen ausbrach und nicht weiterspielen konnte.

Jetzt bildeten sich neue Gruppen. Weil, Rita, Bishop und Dick setzten sich zum Bridge. Donald Ware, der bisher Paula mit Beschlag belegt hatte, mußte den jungen Leuten unter Anführung von Jeremy Braxton Platz machen, während Graham und O'Hay sich in eine Fensternische setzten, wo letzterer zu fachsimpeln begann.

Nachdem die um das Klavier Versammelten hawaische Hulas im Chor gesungen hatten, sang Paula allein und begleitete sich selbst dazu; und Evan Graham freute sich beinahe, daß er endlich eine Schwäche bei ihr entdeckte. Sie mochte eine glänzende Pianistin, Reiterin und Schwimmerin sein, eine glänzende Sängerin war sie nicht. Dieses Urteil mußte er jedoch bald revidieren. Sie war Sängerin, eine ausgezeichnete Sängerin. Alles in allem war ihre Schwäche nur relativ. Ihre Stimme war nicht groß, aber schön und klangvoll und hatte denselben warmen, zitternden Klang wie ihr Lachen; nur Fülle, eine Vorbedingung für eine große Stimme, besaß sie nicht.

»Es freut mich, daß Sie noch am Leben sind«, riß Paulas Stimme ihn kurz darauf aus den Träumereien, in die er versunken war.

Sie war im Begriff, sich mit Lute in ihre Gemächer zurückzuziehen. Eine neue Bridgepartie hatte sich gebildet: Ernestine, Bert, Jeremy Braxton und Graham, während O'Hay und Bishop schon mitten in einem Pinocle zu zweien waren.

In diesem Augenblick trat Ernestine zu ihnen und bemächtigte sich Grahams mit den Worten:

»Wir warten alle auf Sie. Wir haben gezogen, und Sie sind mein Partner. Außerdem scheint Paula müde zu sein. Sagen Sie ihr gute Nacht und lassen Sie sie gehen.«

 

Paula war um zehn Uhr zu Bett gegangen, und erst um eins waren sie mit ihrem Bridge fertig. Dick, den Arm brüderlich um Ernestine gelegt, sagte Graham am Fuße der Treppe, die zum Turmzimmer führte, gute Nacht und begleitete seine Schwägerin dann zu ihrem Zimmer.

»Ich möchte dir gern etwas sagen, Ernestine«, meinte er, als sie sich trennten, und sah ihr offen und freundlich in die Augen, obwohl seine Stimme so ernst klang, daß sie sofort zur Abwehr bereit war.

»Was habe ich nun schon wieder getan?« fragte sie lachend.

»Nichts ... bis jetzt. Aber fang gar nicht erst an, du würdest nur Kummer davon haben. Du bist ja noch ein Kind, erst achtzehn Jahre alt, und ein verflucht süßes Mädelchen. Es gibt wenige Männer, die sich nicht den Hals nach dir ausrecken würden, wenn du ihnen in den Weg liefest. Aber Evan Graham ist nicht so wie andere Männer ...«

»Oh, ich kann schon selber auf mich aufpassen«, warf sie ein wenig gekränkt ein.

»Aber deshalb sollst du doch hören, was ich sage. Es kommt ein Zeitpunkt im Leben eines jungen Mädchens, da die Liebesbiene sehr in seinem hübschen Köpfchen zu summen beginnt, und dann irrt es sich unweigerlich und verliebt sich in den Falschen. Du bist noch nicht in Evan Graham verliebt und brauchst nur dafür zu sorgen, daß du es nicht wirst. Er ist weder für dich noch sonst für ein junges Mädchen der rechte Mann. Er ist ein alter Knacker. Und wenn er je wieder heiratet –«

»Wieder!« fiel Ernestine ihm ins Wort.

»Ja, mein Kind, er ist seit über fünfzehn Jahren Witwer.«

»Und was schadet das?« fragte sie.

»Weiter nichts«, fuhr Dick ruhig fort. »Er hat seinen Jugendroman erlebt, einen wunderbaren Roman, und wenn er sich in diesen ganzen fünfzehn Jahren nicht wieder verheiratet hat, so bedeutet das eben –«

»Daß er seinen Verlust noch nicht überwunden hat?« unterbrach Ernestine ihn. »Aber das beweist doch nicht –«

»So bedeutet das eben, daß er seine Lehrjahre in junger, toller Romantik hinter sich hat«, sprach Dick ungestört weiter. »Du brauchst ihn ja nur anzusehen, um dir klar darüber zu sein, daß es ihm nicht an Gelegenheiten gefehlt hat, und daß schöne Frauen, kluge Frauen, reife Frauen ihre Netze nach ihm ausgeworfen und seine Standhaftigkeit auf eine schwere Probe gestellt haben. Aber bis heute ist es keiner geglückt, ihn zu fangen. Wenn du aufpaßt und dein Herz nicht zu warm für ihn schlagen läßt, so wird dir das später viel Kummer ersparen.«

Er nahm eine ihrer Hände zwischen die seinen und zog sie, den Arm beruhigend um ihre Schulter geschlungen, an sich.

»Du weißt, wir alten, abgebrühten Burschen« – fuhr er fort, halb sich entschuldigend, halb scherzhaft.

Aber sie machte eine hastige Bewegung des Unwillens und rief:

»– sind die einzigen, die etwas wissen! Die Jungen sind Kinder, das ist es eben. Sie sind voller Leben, Tollheiten, Tanz und Gesang. Aber sie sind nicht ernst zu nehmen. Sie sind nicht groß. Sie sind nicht – ach, sie geben einem Mädchen nicht das Gefühl von Klugheit, erprobter Kraft, von, von – nun, von Männlichkeit.«

»Ich verstehe«, murmelte Dick. »Aber vergiß, bitte, nicht die andere Seite der Sache. Ihr strahlend jungen Geschöpfe müßt auf ältere Männer genau die gleiche Wirkung ausüben. Ihr seid für sie möglicherweise ein entzückendes Spielzeug, reizende Geschöpfe, denen sie einige sehr nette Dummheiten beibringen können, aber nicht ihresgleichen, mit denen sie Freud und Leid teilen.«

»Erzähl' mir etwas von dieser tollen, jungen Romantik,« bat sie plötzlich, »von diesem Geschöpf, das jung war, als er jung war, vor fünfzehn Jahren.«

»Fünfzehn?« erwiderte Dick schnell. »Achtzehn! Sie waren drei Jahre verheiratet, als sie starb. Ja, denn sie waren verheiratet, – von einem englischen Geistlichen getraut, ein richtiges Ehepaar, als du mit deinem ersten Schrei deinen Eintritt in diese Welt verkündetest.«

»Ja, ja – nur weiter!« sagte sie nervös. »Wie war sie?«

»Sie war ein prachtvolles, goldbraunes Halbblut, eine polynesische Königin, deren Mutter vor ihr Königin gewesen und deren Vater ein englischer Gelehrter war. Sie hieß Nomare und war Königin von Huahoa. Ihrer Ehe lagen keinerlei niedrige Motive zugrunde. Er war kein armer Abenteurer. Sie brachte ihm als Mitgift ihr Inselreich und ihre vierzigtausend Untertanen, er ihr als Morgengabe sein Vermögen, – und das war nicht klein. Er baute einen Palast, wie keine Südseeinsel ihn je besessen hat oder besitzen wird. Es war ein richtiger Südseepalast, aus Balken erbaut, die mit der Hand zugehauen und mit Kokosfasern aneinander geknüpft waren. Er wurzelte in der Insel, wuchs aus der Insel hervor, gehörte dorthin, obwohl Graham sich Hopkins aus New-York kommen ließ, um die Entwürfe zu machen.

Sie hatten ihre eigene Königsjacht, ihr Bergschloß, ihr Kanuhaus, – letzteres ein ganzer Palast für sich. Ich weiß es, denn ich habe große Feste darin mitgemacht, wenn auch erst nach ihrer Zeit: Nomare war tot; niemand wußte, wo Graham steckte, und ein König aus einer Seitenlinie regierte.

Ich sage dir, Graham war barbarischer als seine Frau! Sie aßen von goldenen Tellern, – was soll ich dir mehr erzählen? Er war ein Knabe, sie halb Engländerin, halb Polynesierin und eine wirkliche Königin. Sie waren Blüten ihrer Rassen, ein Paar wundervolle Kinder. Ihr Leben war ein Märchen. Und ... nun ja, Ernestine, die Jahre sind vergangen, und Graham gehört nicht mehr der Welt der Jungen an. Es muß schon eine ganz besondere Frau sein, die jetzt noch Eindruck auf ihn machen soll. Dazu ist er arm, wenn er sein Geld auch nicht durchgebracht hat: Unglück und noch etwas dazu hat er gehabt.«

»Paula wäre mehr etwas für ihn«, sagte Ernestine nachdenklich.

»Das ist richtig«, räumte Dick ein. »Paula oder eine andere Frau von ihrem Format würde ihn tausendmal mehr anziehen als alle jungen Mädchen, selbst wenn sie so lieb und reizend wären wie du. Wir alten Burschen haben eben unseren eigenen Maßstab.«

»Und da muß ich mich mit den ganz Jungen begnügen«, seufzte Ernestine.

»Vorläufig ja«, lachte er. »Aber vergiß nicht, daß du dich mit der Zeit auch zu einer reifen Frau mit den Qualitäten entwickeln kannst, die einen Mann wie Evan im Wettlauf der Liebe schlagen können.«

»Aber bis dahin bin ich längst verheiratet«, schmollte sie.

»Glücklicherweise, mein Kind! Aber jetzt: Gute Nacht. Und du bist mir nicht böse, nicht wahr?«

Sie lächelte wehmütig und schüttelte den Kopf. Dann hob sie ihm ihr Antlitz zum Kuß entgegen und sagte ihm gute Nacht.

Dick Forrest begab sich in die Bibliothek, wo er ein Dutzend technischer und physikalischer Handbücher von den Regalen nahm. Dabei lächelte er, als sei er mit sich und dem, was zwischen ihm und seiner Schwägerin vorgefallen war, zufrieden. Er war sicher, im rechten Augenblick und keine Minute zu früh gesprochen zu haben. Als er aber halbwegs die Wendeltreppe zu seinem Arbeitszimmer hinaufgestiegen war, kam ihm plötzlich eine Bemerkung Ernestines in den Sinn, die in ihm weitergeklungen war und jetzt so unvermittelt auftauchte, daß er stehenblieb und die Schulter gegen die Wand lehnte.

»Paula wäre eher etwas für ihn.«

»Dummkopf!« lachte er laut und ging weiter. »Wo ich ein Dutzend Jahre verheiratet bin!«

Er dachte auch nicht mehr daran, bis er in seinem Bett lag, auf seine Barometer und Thermometer schaute und dann versuchen wollte, die Frage der elektrischen Anlage zu lösen, die ihm im Kopfe spukte. Da warf er einen Blick über den offenen Hof nach dem dunklen Flügel seiner Frau, um zu sehen, ob sie noch wach läge, und plötzlich fiel ihm die Bemerkung Ernestines wieder ein. Mit einem verächtlichen »Dummkopf!« schob er sie beiseite, steckte sich eine Zigarette an und ließ seinen geübten Blick über die Inhaltsangaben der Bücher schweifen, wobei er die gesuchten Stellen durch hineingelegte Streichhölzer bezeichnete.

* * *

 


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