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Von St. Helena nach Reval.

Den 30sten sahen wir die Insel Ascension auf 50 Meilen in NW 40º. Mittags war sie noch 22 Meilen entfernt; wir umschifften ihre östliche Seite, und um halb sechs Uhr Abends lag ihre Mitte im wahren W, in einer Entfernung von 1½ Meile; die Chronometer gaben für ihre Länge 14º 22' 30". Jetzt nahmen wir den Cours dem Aequator zu, den wir den 6ten Mai in der Länge 20º 26' durchschnitten. Der Strom, welcher uns von St. Helena regelmäßig nach SW getrieben, änderte heute seine Richtung nach SO. Wir nahmen Abschied von der südlichen Halbkugel, und begingen feierlich den Tag, an dem wir den Aequator zum letzten Mal durchschnitten.

Den 3ten Juni. Um fünf Uhr Morgens sahen wir die westliche der Azorischen Inseln, Flores, umschifften ihre östliche Seite, nahmen dann den Weg dem Englischen Kanal zu, und warfen den 16ten Juni Abends vor der Stadt Portsmouth die Anker. Geschäfte zwangen mich zu einer Reise nach London, wo ich die Ehre hatte, unserm Großfürsten Nicolai Pawlowitch nebst dem Prinz Regenten vorgestellt zu werden. Ich ließ hier einige Dosen Patentfleisch, zum Beweis, wie gut es sich gehalten, dem Erfinder desselben zurück, dem alle Seefahrer unstreitig sehr viel Dank schuldig sind.

Den 30sten verließen wir England, verweilten einen Tag in Kopenhagen, und ich sah den 23sten Juli mit unnennbarem Gefühl Reval wieder, das ich vor drei Jahren voll freudiger Erwartung, doch nicht ohne Furcht, verlassen; das Glück begünstigte meine Reise, und meine Freude über den Anblick der geliebten Vaterstadt ward zum Dankgebet.

Den 27sten Juli verließ ich Reval, und den 3ten August 1818 warf ich die Anker in der Newa vor dem Hause des Grafen Rumanzoff.


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