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Vorrede.

Für den, der die neuere dänische Literatur in der Originalsprache verfolgt und Gelegenheit gehabt hat, sie mit den Übersetzungen zu vergleichen, wird es auffallend sein, daß der eigentliche und eigenste Stil der jungen Schriftsteller außerordentlich schwer widerzugeben ist.

Ihr Wortvorrat ist größer, sie vermeiden gern die stereotypen Redensarten, fürchten sich vor den Wendungen, die andere benutzt haben, versuchen wieder und wieder, dem seelischen Wert der Dinge näher zu kommen. So wie es auf dem Gebiete der Farben nur durch Neuschöpfungen in der Sprache möglich ist, die Nuancen auszudrücken – so suchen diese modernen Schriftsteller, für die die tiefste Kunst darin besteht, gerade die verschiedensten Farbentöne im Seelenleben ausfindig zu machen und zu schildern, dies auf eine ganz neue Weise zu erreichen.

J. P. Jakobsen machte den Anfang mit dieser Schule, aber sein Stil geriet dadurch in eine gewisse stubenartige Unwirklichkeit. Auf neue und frischere Weise wurde sein Grundgedanke von Joh. V. Jensen, A. H. v. Kohl und Otto Rung wieder aufgenommen.

Ich glaube, daß ich mit diesem Buch – Im Palaste der Mikroben – die erste bin, die sich erkühnt, den Versuch zu machen, auch den deutschen Lesern einen Eindruck zu geben von der eigentümlichen Kraft und dem Eindringen in die Sprache, die diese Dichter erreicht haben.

Mathilde Mann.