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D.

Daatpour, s. Tanjebs.

Dacca, sind baumwollene Zeuche, welche die dänisch-asiatische Gesellschaft aus Ostindien nach Europa bringt. Die Stücke sind gewöhnlich 14 kopenhagener Ellen lang: ihre Breite ist 1 bis 9/16 Elle.

Daba, ein baumwollener Zeuch, s. Kattun.

Dabas, s. Drapperie d'Abas.

Dachs, Taxus, Ursus meles Linn., ist ein bekanntes Thier, das häufig sowohl in Europa, als auch in Asien bis gen China hin hauset. Das Fell dieses Thiers wird nicht sonderlich geschäzt, und blos zu einigen Sattlerarbeiten und zu Jagdtaschen gebraucht: das Fett oder Schmalz ist ein Artikel für Materialisten und Apotheker. In verschiedenen, besonders den kälteren Gegenden wird auch das Fleisch dieser Thiere gegessen, es ist aber nicht sehr schmakhaft, süßlicht und fett.

Dactyli, s. Datteln.

Damaras, oder Damavars, nennt man in Frankreich eine Gattung geblumter ostindischer Taffende, die 7/16 bis 5/8 Stab breit und von verschiedener Länge sind. S. Armosin.

Damaraye, s. Therindaines.

Damascener-Gold, s. Gold.

Damascener-Pflaumen, franz. Pruneaux noirs de Damas, eine Art sehr schmakhafter Pflaumen, die in Frankreich im Departement von Indre und Loire wachsen, und sowohl im Lande selbst häufig abgesezt, als auch in andere Länder verschikt werden.

Damascener-Rosinen, franz. Raisins de Damas, sind levantische Rosinen, die um Damasko in Syrien wachsen und daher ihren Namen haben. Sie kommen in Schachteln von verschiedener Grösse nach Europa, werden aber blos in den Apotheken zu Brusttränken gebraucht und sind auch eine Conditorwaare.

Damascener oder Damascirte Klingen, sind eine Art sehr geschäzter Säbel- und Degenklingen, die ehemals blos zu Damasko in Syrien verfertigt wurden, nun aber auch in andern Gegenden der Türkei gemacht, und sowohl wegen ihrer besondern Biegsamkeit und Feder-Härte, als ihres äussern schönen Ansehens halber vor allen andern Gattungen von Klingen den Vorzug behaupten. Zu Solingen im Herzogthum Berg, und zu Neusohl in Ungarn werden diese sehr gut nachgemacht. Die beste Probe der Güte dieser Klingen ist die, wenn man Messing und Eisen damit durchhauen kann, ohne daß sich eine Scharte auf der Schneide zeigt. Zu Passau werden auch sehr gute Klingen dieser Art gemacht, die man, des Stadtzeichens wegen, welches darauf geschlagen und ein Wolf ist, Wolfsklingen nennet. Zu Brescia in Cisalpinien macht man gleichfalls fürtrefliche Klingen, die den türkischen gar nichts nachgeben, ja an Güte und am schönen Aussehen sie noch übertreffen.

Damascener-Eisen und Stahl, s. unter Stahlarbeit.

Damascener-Rose, s. Rose.

Damascirtes Tischzeug, s. Tischzeug.

Damaschetto, nennet man zu Venedig eine Gattung reicher Zeuche, die nach dem Orient verhandelt werden. Eben dieser Name wird auch beinahe in ganz Italien den leichten Damasten beigelegt, die in Stücken von 50 bis 100 leipziger Ellen und 7/8 der Breite zum Handel kommen. Tazzoletti a Damasco (Damascirte Halstücher) sind in Spanien, Italien etc. die geblumten seidenen Tücher, die nach Damastart mit eingewebten Blumen und dergleichen mehr gemacht sind. Genua, Mantua, Mayland, Reggio und Venedig sind in dem Rufe, die besten dieser Art zu liefern.

Damasquinas, sind spanische Citronen, die in der Gegend von Corduba wachsen. Sie sind kleiner als die gewöhnlichen Citronen, aber ihr Geruch ist überaus angenehm, und sie sind überhaupt besser und saftiger als jene.

Damassin, ist eine Gattung gold- oder silberreicher Damastzeuche, die zu Lyon und Tours in Frankreich gewebt und größtentheils nach Italien und der Levante ausgeführt werden.

Damast, eine mit Blumen durchwirkte ein- oder mehrfärbigte Art von Gewebe, die man für den ältesten figurirten Zeuch hält. Der Damast unterscheidet sich dadurch von den Stoffen, daß er mit einem atlasartigen Grund versehen ist. Die einfärbigen sind die gangbarsten. Die seidenen Damaste mit grossen Blumen zu Zimmertapeten werden in Italien, und zwar zu Florenz, Genua und Turin fabrizirt. Jene mit kleinern Desseins zu Damenkleidern, Schlafröcken etc. werden in Lyon und Lucca, in unserm Deutschlande vorzüglich zu Krefeld, Leipzig und Berlin, und auch hie und da in Holland verfertigt. Die französischen Manufacturen liefern verschiedene Gattungen von Damasten, als: Damast auf genueser Art; der 50 Stab lang und 20 Zoll breit ist; Damast auf lyoner Art; Damast façon de Tours u. s. w. Zu Genua und Turin werden schwere und leichte Damaste, die durch die Benennungen Damaschi und Damaschetti unterschieden werden, in grosser Menge verfertiget. Auch Ostindien liefert eine Menge Damaste von verschiedenen Gattungen, die gemeiniglich Golddamaste genannt und von den holländisch-ostindischen und dänisch-asiatischen Gesellschaften nach Europa gebracht werden. Diese Damaste werden aber wieder häufig nach den afrikanischen Küsten verhandelt.

Der wollene Damast ist eigentlich ein geblumter Kalmank, woran der Grund stark geköpert und die Figuren atlasartig glatt sind. Die einfärbigen wollenen Damaste werden von ungefärbter Wolle gemacht: die mehrfärbigen haben Kette und Einschlag von verschiedener Farbe. Man nimmt auch wohl hie und da, besonders zu den französischen Damas-Caffard, Kamelhaar, Ziegenhaar, Floretseide, Schaaf- und Baumwolle oder Leinen, statt der Wolle zum Einschlag. Die meisten dieser Sorten haben mehr Glanz und sehen überhaupt schöner aus als die ganz wollenen. Die Damas-Caffard werden 7 bis 9/16 franz. Stab breit gemacht. Die vorzüglichsten wollenen Damaste liefern England, Brandenburg und Sachsen; im französischen Departement an der Marne und dem ehemaligen Flandern werden ganz wollene Damaste gemacht, die 20 Stab lang und 3/8 breit sind. Damas économique ist ein seidener, nach ostindischer Art gewebter Damast; noch giebt es verschiedene andere Arten und Benennungen dieses Artikels, als: Damas d'Abbeville; Damas de Caux mit Mosaikgrund u. s. w.

Dänische Handschuhe, s. unter Handschuh.

Dänische Haare, eine Art schwärzlicher dänischer Wolle, die wegen ihrer Fettigkeit nicht leicht eine Farbe annimmt, daher man sie in den Tuchmanufacturen blos zu Saalleisten braucht.

Dänische Pferde, s. unter Pferde.

Damen-Kaffe, eine Conditorwaare und Composition von halb süß- und halb bittern Mandeln, die gebrannt und wie Kaffe bereitet werden.

Damenpapier, eine Sorte feinen Papiers, s. unter Papier.

Dante pflaumen, sind sehr geschäzte französische Pflaumen, die getroknet in Kistchen von 40 bis 100 Pfund, oder auch in Fäßchen, über Bourdeaux ausgeführt werden.

Danziger Liqueure, s. Aquavit und Liqueur.

Daphne laureola, s. Seidelbast.

Daphne mezereum, s. Kellerhals.

Dariabanis, ist eine Gattung ostindischer Kattune, die von den Franzosen nach Europa gebracht werden.

Daridas, Aridas, eine Gattung leichter taffendartiger Gewebe, die in Ostindien aus weichem seidenartigen Grase gemacht und im Handel daher auch Grastaffende genennet werden.

Darnamas, nennet man die beste Sorte der smyrnischen Baumwolle. Man ermässiget die jährliche Ausfuhr davon auf 10,000 Balln.

Datteln, lat. Dactyli, Caryotis, franz. Dattes, sind die Früchte des Palmbaums von der grössern Art, der nur vorzüglich im Orient gedeihet. Dieser Baum liefert den Bewohnern jener Länder, wo er wächst, fast alle ihre Bedürfnisse. Aus den Blättern, der Rinde und dem Holze des Baums bereiten sie ihre Wohnungen und Kleider; aus den Früchten Speise und Trank. Unter diesen Früchten giebt es einige mit und andere ohne Kerne. Diejenigen Datteln, so aus Tunis über Marseille, Genua und Venedig kommen, sind die besten: die spanischen von Valencia sind selten völlig reif. Eben so wenig taugen die syrischen, egyptischen und andere levantischen Früchte dieser Art für unsere Gegenden, da sie meistens, bevor sie zu uns gelangen, alt, verlegen, ausgetroknet und wurmstichig sind. Die besten Datteln sind jene, welche groß, fleischigt, rein und süß von Geschmak sind. Ihre äussere dünne Haut ist bräunlich oder röthlich und etwas runzlich. Uebrigens hat die Form der Datteln eine Aehnlichkeit mit jener der grossen Eicheln. Nebst dem, daß man die Datteln unter den Deserts bei Tafeln als Confect aufstellt, werden sie auch noch in den Apotheken gebraucht und unter die Brustthee und Latwergen genommen. Die mit Zucker eingemachten Datteln werden Caryotae genennet; man macht auch aus dem Fleisch der Datteln einen leckern Honig oder Syrup und gebraucht sie sonst noch in der Küche.

Dattelnbaum, Dattelpalme, Palma major, Phoenix dactylifera, ist derjenige nüzliche Baum, der in Indien, ausser seinen zahlreichen und im vorstehenden Artikel bemerkten Früchten, noch von manchfaltigem Nutzen ist. Die Fruchtsäcke geben Geschirre; die Ranken der Blüthen Tauwerk und Stricke; die Blätter Matten und Decken zum Waaren-Einpacken; und die zähen Fasern des Holzes Schnüre und Bindfaden auch Garn zu Gewürken.

Datura stramonium, s. Aegyptiaca, s. Stechapfel.

Dauben, Daufeln, Faßtauben, sind die verschiedenen Benennungen schmaler und kleiner Bretter, die aus eichenem, büchenem und auch aus weichem Holze in den Mayn- und Rheingegenden, in Schlesien, Schweden u. s. w. häufig gemacht oder gerissen und zum Handel gebracht werden. Bekanntlich werden daraus allerhand grosse und kleine Fässer, Oxhöfte, Pipen und andere Böttger- oder Faßbinderarbeiten gemacht. In den deutschen und holländischen Seestädten, vorzüglich zu Hamburg, Bremen etc. wird ein beträchtlicher Verkehr mit diesem Artikel gemacht, der schokweise gehandelt und von dorten in grosser Menge nach Holland, Frankreich, Spanien u. s. w. verschiffet wird. Zu Bourdeaux werden die Dauben bei 1616 Stücken gehandelt. Die Pipendauben gelten gewöhnlich noch einmal so viel als die Oxhöftdauben, und werden nach Barzellona, Lissabon u. s. w. verfahren. Neapel und Genua liefern ebenfalls starke Parthien Dauben nach Frankreich, Spanien etc. Erstere werden von Mandeln- und Castanienholz gerissen und bei Coperte von 39 Stük gehandelt. Aus Norwegen kommt indessen doch der meiste Theil dieser Holzwaare, jezt aber auch aus Nordamerika.

Daucus, s. Carrote, gelbe Rübe.

Daucus creticus, s. Möhren- oder Gelbrübensaamen (cretischer).

Dauphine wird eine Gattung französischer wollener Droguets genannt, die leicht und ohne Köper von gefärbter Wolle häufig zu Rheims fabrizirt werden. Die Wolle wird nämlich, bevor sie kardirt und gesponnen wird, gefärbt und gemischt, so daß diese Zeuche, wann sie fertig sind, wie jaspirt aussehen. Sie sind in Stücken von 35 bis 45 Stab, und ¼ Stab breit. Man macht daraus Kleidungsstücke für beiderlei Geschlechter. Zu Amiens werden diese Zeuche ebenfalls gemacht. Zu Lyon und an andern Orten Frankreichs macht man noch ganz- und halbseidene Dauphines mit kleinen Streifen u. s. w.

Dauphiné, eine Gattung guter französischer Weine, die zu Vienne erzeugt werden. Die gesuchtesten sind die rothen von Cote-rotie, und die weissen von Seyssuel und Chateau-Grillet. Diese Sorten, welche man von Lyon, Avignon und Condrieux beziehet, werden eben so wie die übrigen in ledernen Schläuchen (Outres) auf Maulesel gepakt und verschikt; doch geschieht dies nur im Land, ins Ausland werden die Sendungen von den feinen Sorten in Bouteillen und von den geringern Gattungen in Fässern gemacht.

Debrecziner Seife, ist eine Art sehr weisser und dabei leichter Waschseife, die zu Debreczin in Ungarn verfertigt und ihrer Güte wegen sowohl nach Oesterreich, Mähren, Schlesien etc. als auch nach andern Ländern häufig verschikt wird. Sie gleicht viel der Venetianischen Seife, nur daß sie weisser ist.

Decken, baumwollene Decken, werden von der nämlichen Breite und Länge wie die wollenen Decken, seit 1782 vorzüglich auf der Burg im Bergischen Amte Hückeswagen gemacht, und mit denen daselbst häufig fabrizirten wollenen Decken weit und breit versendet. Zwei junge Handelsleute, Namens Schreiber, brachten das Geheimnis dieser Manufaktur aus Lothringen nach ihrer Heimath. Dermalen giebt es aber daselbst mehrere Fabrikanten dieser Decken. Die Kette daran ist von Linnen, der Einschlag von Baumwolle. Sie werden nicht gewalkt, sondern trocken mit Karden (Carduus Linn.) gerauhet. Zum Theil werden die Decken mit eingestikten Blumen und einer Einfassung von seidenem Bande verziert. Das Stük kostet, nachdem die Decken groß oder klein sind, 7 bis 12 Gulden rheinisch.

Gestikte Decken von Zitz und Kattun, zwischen die man mit Baumwolle oder Floretseide ausstopft, werden fast in allen Städten gemacht und zum Handel gebracht.

Nicht allein die feinen Gattungen Decken, welche die Menschen zu ihrem eigenen Schuz und zur Bequemlichkeit gebrauchen, sind eine Handelswaare; es sind es auch diejenigen, die man von Bast, Stroh, Binsen, Schilf, Rohr, groben Haaren und Wolle verschiedener Thiere u. a. m. verfertiget, und theils zum Bedecken des Viehs, der Schiffe, der Wägen und zum Einpacken der Waaren gebraucht. Diese gröbere Art Decken werden auch noch Matten, Kozen, Planen u. s. w. genennet. S. diese Artikel.

Degen, Gladius, franz. Epée, wird bekanntlich das Gewehr genannt, welches von Schwerdtfegern, Klingenschmieden, Gold- und Silberschmieden, Galanteriehändlern u. s. w., theils mit, theils ohne Gefäß verhandelt wird. Die Degenklingen sind von verschiedener Art und Güte. So sind z. B. die spanischen sehr stark gehärtet und doch sehr elastisch. Die Wolfsklingen, welche diesen Namen unter andern auch von ihrem Erfinder, Namens Wolf, einem ehemaligen geschikten Klingenschmiede zu Solingen im Bergischen führen, und mit einem Wolf gezeichnet sind, sind rundlich und wegen ihrer Breite auch zum Hauen tauglich, fallen auch nicht flach auf. Die Zieglerklingen, von der Fabrike des ehemaligen sächsischen Ministers Ziegler in Dresden also benannt, und mit dem Buchstaben G Z bezeichnet, sind sehr leicht und wie Scheermesser ausgeschliffen; die Fleurets, Rappir- oder Schulklingen, die auf den Fechtböden zum Ueben gebraucht werden, sind vierseitig und am Ende mit einer Platte versehen, die mit ausgestopftem Leder überzogen ist. Endlich sind noch die Schilf- oder Hohlklingen, sind dreieckig, hohlgeschliffen und taugen nur zum Stoß. Die besten und meisten Klingen werden unstreitig noch immer zu Solingen gemacht. Hier ist der Siz dreier geschlossener Handwerker, welche die Klingen verfertigen, nämlich: 1) der Klingen- oder sogenannten Schwerdtschmiede; 2) der Härter und Schleifer; 3) der Schwerdtfeger. Kein Einheimischer, der nicht ein Sohn eines dieser Handwerker ist, noch weniger ein Fremder wird hier in die Lehre genommen. Diese Handwerker sind in dem Besitze ganz ausserordentlicher Privilegien und Freiheiten. Unter andern haben sie ihre eigenen Ober- und Unterbeamten, wovon leztere Vogt und Rathsleute heissen, die selbst auch Handwerksgenossene sind. Bei der Regierung zu Düsseldorf haben sie einen eigenen Kommissär, vor welchem in der lezten Instanz alle ihre Handwerksstrittigkeiten, deren es nicht wenige giebt, zu Protokoll gebracht und auf einem sehr verkürzten Wege abgethan werden. Dagegen sind diese Handwerksgenossen aber auch vereidet, und dürfen bei Verlust ihres Kopfs nicht ausser Landes ziehen. Den Handwerkern selbst ist eine gewisse Anzahl von Solinger Kaufleuten einverleibt, an welche die erstern ihre fertige Waare gegen einen gewissen festgesezten Preis, der durchaus nicht vermindert werden darf, abgeben müssen. Von diesen geschieht also die Versendung der Klingen beinahe in alle Länder und Staaten. Die Berg, die Teschen, die Mumm, Beyersberg und die Martens sind dermalen noch die berühmtesten Klingen-Verleger der Solinger Fabriken. Ehemals waren diese Klingenfabrikanten in einem sehr blühenden Zustande, seit einigen Jahren aber sind diese sehr in Verfall gerathen, woran wohl hauptsächlich Mangel an hinlänglicher Unterstützung und vorzüglich Mangel am Absatze Schuld seyn mag. Auch zu Spandau im Brandenburgischen, Suhlau und Schmalkalden im Hennebergischen, Lüttich, Passau und an mehrern andern Orten werden gute Degenklingen gemacht.

Degengefässe, werden eben so, wie die Degenklingen, theils mit, theils ohne diese von Galanteriehändlern, Stahlarbeitern, Gürtlern u. s. w. verkauft. Man hat deren bekanntlich von Gold, Silber, Stahl, Semilor etc. glatte, durchbrochene, mit Steinen besezte u. s. w. Die schönsten stählernen Gefässe werden zu Birmingham in England, zu Wien, Solingen, Pforzheim, Rastadt u. s. w. gemacht. Von Silber, Gold und andern Metallen liefern Paris, Genf, Wien, Augsburg etc. sehr kunstreiche und kostbare Arbeiten. Dermalen hat jedoch der Gebrauch Degen zu tragen in Deutschland unter dem Civilstande sehr stark abgenommen, somit ist auch der Absaz dieses Artikels sehr heruntergekommen.

De-haut-païs, sind französische Weine, die in Gebinden von 60 Veltes aus dem ehemaligen Ober-Guyenne kommen und von Bordeaux aus zum auswärtigen Handel gebracht werden.

Deilen, Eilen, Luppen, sind grosse Stücken Gußeisen, die man an die Hammerwerke zum Ausschmieden verhandelt.

De-la Marque, s. Schweizer-Weine.

Delaverde heißt die Wolle, welche der Hundskohl trägt.

Delfter Porzellain, ein auf Porzellainart gemahltes irrdenes Geschirr, oder eine Gattung Majolica.

Delftsche, eine Töpferwaare mit weisser Glasur.

Delphinium, s. Rittersporn.

Demant, s. Diamant.

Demas sedas, wird in der spanischen Handelssprache die Organsinseide genannt.

Demeschin, nennen die Türken ihre aus Damaszenerstahl verfertigten Säbel.

Demi-draps, werden in Frankreich eine Gattung Halbtücher genannt, die in der ehemaligen Normandie 5/8 Stab breit gemacht und auf englische Art zugerichtet werden.

Demi-Florences, sind florentinische Taffende, die besonders zu Avignon von vorzüglicher Güte und Schönheit gemacht werden. Sie sind ½ bis 5/8 Stab breit.

Demi-Hollandes, werden gewisse Gattungen weisser und feiner französischer Leinwande genannt, die im ehemaligen Isle de France, in der Picardie, in Noyon, Beauvais u. s. w. zu ¾ Stab breit gemacht werden. Sie werden gerollt und in braunes Papier eingeschlagen.

Demi-Londres. Diese Sorte französischer Tücher wird im ehemaligen Champagne und Languedok 5/8 Stab breit und 44 lang aus ungefärbter Wolle verfertiget, und nach dem südlichen Frankreich, Spanien etc. verschikt.

Demi-Marque- Weine, werden zu Bourdeaux etc. die Weine genannt, so oberhalb Bourdeaux gebaut werden.

Demi-Mousselines, heißt man eine Gattung Linons, die in dem französischen Flandern, besonders in und um Valenciennes von verschiedener Art, Güte, Breite und Länge gemacht werden. Man hat deren halb von leinenen und halb von baumwollenen Garn, mit Streifen, Muschen u. s. w. von 40 bis 180 Livres das Stük.

Demi-toiles. Diese Gattung flächsener Leinwande wird besonders zu Abbeville häufig gewebt.

Demittas, oder Demittes, sind Zeuche, die auf den Inseln Scio, Cypern und zu Menemen gewebt werden und einen Köper haben. Sie kommen über Smyrna nach Marseille, und werden auch nach Holland verhandelt. Zu Amersfort in Holland wird dieser Artikel dermalen ebenfalls gemacht.

Demittons, ein ähnlicher, nur etwas schmälerer Zeuch als der vorstehende.

Demoiselle (papier à la) werden in Frankreich gewisse Sorten grauen und röthlichen Packpapiers genannt, worin man die Waaren einschlägt. Man verfertigt es vorzüglich um Rouen aus altem Schiffstauwerk und Seegeltüchern, und man hat dessen feines und grobes.

Deniacaly, s. Dourias.

Dens, s. Zahn.

Dens caballinus, s,. Bilsenkraut.

Dens leonis, s. Löwenzahn.

Dentalium, s. Antalium.

Dentaria, s.Zahnkraut.

Dente die vecchia, s. Erbsen.

Dentelles, s. Spitzen.

Dentillaria, s. Flöhkraut.

Dendrachat, s. Achat.

Deringa, heißt in der russischen Handelssprache die Packleinwand, welche nach tausend Arschini verhandelt wird.

Derberz, wird jedes reichhaltige Erz benannt.

Deribands, sind weisse ostindische baumwollene Zeuche.

Dermani-Shirazi, wird in der Levante der ächte Wurmsaamen (Semen cinae) und Dermani-turki der unächte genannt. Beide Gattungen werden nach Batman gehandelt.

Des Champs, ein weisser, dem vortreflichen Mulseault ähnlicher Burgunderwein, der gleich andern vorzüglichen Weinen dieses Landes meist in Flaschen abgezogen zum Handel kommt.

Deutschschwarz, s. Frankfurter-Schwärze, auch Buchdrucker-Schwärze.

Devonshiri sche Plains, sind englische wollene Tücher, melirt oder von mehrern Farben, daher in der Wolle gefärbt. Sie sind nicht fein, aber sehr dauerhaft und werden meistens nach Amerika ausgeführt.

Dezaley, s. Schweizerweine.

Diablement fort, ein starker halb leinen und halb baumwollener Zeuch, der häufigen Gebrauch in Frankreich hat, wo er auch mehrentheils fabrizirt wird.

Diagrydium, ist eigentlich das Scammonium correctum oder cydoniatum und eine Apothekerwaare. Es wird unter die drastischen Mitteln gezählet, und mit Vorsicht gebraucht.

Diamant, Demant, Diamas, Adamas, Gemma vera colore aqueo, franz. Diamant und Adamant, ist der härteste, durchsichtigste, schwerste, kostbarste und feurigste Edelstein. Weder die schärfsten Feilen, noch die stärksten sauern Geister greifen ihn an; blos das heftige Feuer der Brennspiegel und der Porzellan- und Glasöfen macht ihn zerspringend und sich selbst verzehrend, und mit Zusaz von Borax kann man ihn zu einem reinen, ungefärbten Glas verwandeln. In die Sonnenstrahlen gehalten oder sonst von einem Feuer erwärmet, leuchten die meisten Diamanten. - Die ächten und ganz reinen Diamanten sollen ohne alle Farbe und einem Tropfen sehr hellen und reinen Wassers gleich seyn; da man aber gewohnt ist, alle Steine, die die Härte, Schwere und Feuerbeständigkeit des eigentlichen Diamants haben, auch mit dessen Namen zu beehren, so entstehen daraus die mancherlei Sorten. Die grünen Diamanten, wenn sie rein sind, sind am rarsten und auch zum theuersten; diesen folgen die rothen; die gelben citronenfärbigen sind die beliebtesten; und die schwärzlich, bräunlicht, stahlfarbenen und blaulichten, die geringsten und wohlfeilsten. Jeder Diamant, wann er nur eine gute Farbe hat, wird in Ansehung der Schönheit nach dreierlei Eigenschaften beurtheilt, nämlich: nach dem Wasser oder der Durchsichtigkeit; nach der Reinigkeit oder der durchaus gleichgetheilten Farbe; und nach dem Glanz oder der Lebhaftigkeit seines Feuers. Die Juweliere oder Edelsteinhändler haben ihre eigene Vortheile, wornach sie besonders die Diamanten zu erkennen und deren Werth zu bestimmen wissen. Denn nicht allein vorgedachte erforderliche Eigenschaften gehören zu einem guten Diamant, es muß auch seine Gestalt, Form oder Bildung gut und regelmässig seyn, wenn er grossen Werth haben soll. Besonders erhöhet die Grösse und ausserordentliche Reinheit den Preis. Man benennet die Diamanten folgendermassen:

Parangon oder Nonpareil werden die größten und schönsten in Farbe, Wasser und Feuer genannt.

Schwach- oder Dünn-Steine heissen diejenige, welche nicht die gehörige Dicke haben; die Tafelsteine sind besser.

Roh-Steine sind diejenige, welche noch mit einer Kruste überzogen, ungeschnitten und ungeschliffen sind.

Brillant wird der geschliffene Diamant genennet, wenn er besonders schön ist und eine Gestalt hat wie zwei abgekürzte Kegel, die man an ihren Grundflächen zusammen sezt.

Pendeloques sind birn- oder tropfenförmige Brillanten.

Brillonet ist ein Diamant, der nur auf der obern Seite brillantirt auf der untern aber platt ist.

Rose, Rosen- oder Rautenstein, franz. Rosette, hat oben einige Reihen Fassetten oder geschliffene breite Linien, die in eine Spitze zusammen laufen.

Stückelrosen sind die ganz kleinen geschliffene Diamanten.

Dicksteine haben oben und unten eine horizontale Fläche und an selbigen eine Reihe Fassetten.

Das Vaterland der Diamanten ist bekannt. Man findet sie in der Provinz Carnatik, zu Golconda, im Königreich Bengala, auf der Insel Borneo und an andern Orten des Orients mehr, imgleichen auch in Brasilien. Sie werden als Kiesel und als Krystalle sowohl in den Gruben als auch an den Ufern der Flüsse und in denselben selbst gefunden. Die arabische und mazedonische Diamanten werden auch noch zu den ächten gezählet; die armenischen, egyptischen, ungarischen, böhmischen, schlesischen und sächsischen rechnet man aber zu den geringen oder unächten. Man macht auch falsche Diamanten, und zwar dadurch, wenn man andern Edelsteinen, die einige Härte und Schwere haben, die Farbe durch chemische Kunstgriffe nimmt und ihnen eine gewisse Weisse giebt. Ueberhaupt ist der Betrug bei dieser Edelsteingattung ungemein manchfaltig, daher man sich wohl vorzusehen hat.

Der Gebrauch, den die Juweliere und Edelsteinschleifer aus den Diamanten machen, ist bekannt, aber nicht der einzige. Man gebraucht ihn noch zum Glasschneiden, zum Steinschneiden, zum Schleifen und Poliren seiner selbst und anderer harter Edelsteine und zum Emaillefluß. Zu all diesem Gebrauch ist aber der Abgang tauglich, den die Diamantschleifer von den rohen Steinen erhalten. Es ist demnach der Diamant ein wichtiger Handelsgegenstand und der lucrativeste im Juwelenhandel. Sowohl roh als geschliffen wird der Diamant nach dem Apothekergewicht verkauft, blos mit dem Unterschied, daß das Medizingewicht 480, das Edelsteingewicht aber 600 Gran in der Unze hat. Die Unze oder 2 Loth vom Edelsteingewicht wird auch noch auf 150 Karat gerechnet und daher das Karatgewicht genennet. Der Preis der Diamanten, so wie aller andern Edelsteine ist nie fest zu bestimmen, er richtet sich nach dem, wann viele Steine zu Markte gebracht werden oder fehlen, und hauptsächlich nach der Gelegenheit, ob man die Steine häufig sucht; man kann also keinen sichern Maasstab angeben, da auch die Mode, Steine zu tragen, hier Einfluß hat, und deren Werth erhöht oder verringert.

London, Amsterdam und Antwerpen treiben den stärksten Diamanthandel, doch wird auch, besonders dermalen, viel darinnen in Paris und Venedig, Wien, und in den Messen zu Frankfurt und Leipzig gethan. Nach der Levante gehen eine grosse Menge geschnittener Diamanten, sie sind aber mehrentheils von der geringsten Sorte oder dem Ausschuß, machen aber doch einen Umsaz jährlich von einigen Millionen aus.

Diamanten (böhmische oder deutsche), sind sehr feine Bergkristalle, denen nur die Härte des ächten Diamants fehlt. Sie werden dem ächten öfters unterschoben, und zwar so, daß man sehr künstlich auf den böhmischen Diamant einen dünnen ächten Stein mit Mastix aufküttet. Die Künstler wissen die Fugen so genau zu machen, daß man ohne ein Vergrösserungsglas dieselbe nicht bemerken kann. - Durch das Glühen verliert der Sapphir oder orientalische Amethyst, und der Topasier oder Chrysolith die Farbe und wird dem Diamant gleich, allein nun greift diese Steine die Feile an und zeigt ihre Unächtheit. Man macht auch sehr täuschende und schöne Glasflüsse, allein diese unterscheiden sich neben dem, daß sie die Feile angreift, auch durch ihre Leichtigkeit und den Mangel an metallähnlichem Glanz, welcher dem Diamant allein eigen ist.

Diamantboord, ist ein dunkel, schwarz und grün aussehender ächter Diamant, und der härteste unter allen. Man gebraucht ihn, die reinen Diamanten mit seinem Pulver zu schleifen und zum Siegel- und Glasschneiden. Das Pulver, welches sich von den Diamanten beim Schleifen abreibt, wird auch Diamantboord genannt, man gebraucht es zum Poliren der geschliffenen Edelsteine und zum Emaillefluß.

Diamant (englischer), ist ein feiner Crystall, und eben das, was der böhmische, französische, spanische und schwedische Diamant ist. In Frankreich hat man auch noch die Medocsteine, Pierres de Medoc, welches eine Art glänzender und durchsichtiger Kieseln sind, die man schleift, polirt und in Ringe faßt.

Diamantspath, ist grau-schwärzlich, oft mit Glimmer eingesprengt. Er wird in sechsseitigen Säulen und auch uncrystallisirt gefunden. In China und Bombay, so wie auch an andern Orten soll der uncrystallisirte zum Schleifen der Diamanten gebraucht werden. In Deutschland braucht man ihn zum Emaillefluß und zum Fassettiren der Crystalle.

Dickstein, s. Diamant.

Dickzüchen, sind 11/8 bis 6/4 breite und 60 Ellen lange Leinen mit blauen oder rosenfarbigen Streifen, auch ächt blauen Flammen, die um Sebnitz im Sächsischen gewebt und vorzüglich nach Spanien verhandelt werden.

Dielen, s. Bretter, Bohlen.

Digne pflaumen, eine Art sehr geschäzter Pflaumen, die in der Gegend der Stadt dieses Namens in Frankreich erzeugt und auch in andere Länder häufig getroknet verhandelt werden. Es giebt von diesen Pflaumen drei Sorten, als: Pistoles, welche die besten sind; Prunes pélées, oder geschälte Pflaumen mit den Kernen; und Pruneaux, oder ungeschälte Pflaumen. Die Pistoles werden geschält, dann an dünne Stäbchen von Weidenholz angespießt und in der Sonne getroknet. Die Kerne werden hierauf behutsam von unten herausgedrükt, die Früchte tapirt, oder in die Länge getrieben und nochmals in der Sonne getroknet, endlich wie die Brunellen in Schachteln verpakt und verschikt. Da auch in andern Gegenden Pflaumen auf die nämliche Art zubereitet und zum Handel gebracht werden, die aber bei weitem nicht so gut und schmackhaft sind, so wird als ein Merkmal der ächten Früchte ein ausgeschnittenes Papier mit dem Wappen der Stadt Brignoles auf die Deckeln der Schachteln angeklebt, welches man indessen ganz genau nachmacht, man muß also den Geschmak urtheilen lassen.

Dill, s. Kukummernkraut.

Dinkel, Dünkel, Spelt oder Spelz, eine Gattung Getreide mit weitschichtig gezähnten, dem Waizen am meisten gleichkommenden, Aehren. Es wird in Franken, in der obern Pfalz, in Schwaben und in der Rhein-Pfalz häufig gebauet und sowohl mit den Hülsen, als auch unter dem Namen Kern ohne diese, häufig zu Markte gebracht. Mit den Hülsen wird diese Getraideart statt Hafer den Pferden verfüttert, und auch zu Malz gemacht und weisses Bier daraus gebrauet. In der obern Pfalz wird aus dem Mehl dieses Kerns ein vortrefliches weisses Brod gebacken und in Schwaben und andern Ländern macht man daraus Gries, Weißmehl und die kostbarsten Mehlspeisen. Franken liefert eine Menge Dünkelmehl und Dünkelgries nach Hamburg und Niedersachsen zum Handel; auch von Mannheim geht viel dergleichen an den Niederrhein.

Dintenfisch, s. Blackfisch.

Dionysia oder Dionysias, ein sehr harter und schwarzer Edelstein mit rothen Flecken, welchen man aus der Levante bringt.

Dipsacus, s. Kartendistel, Kartetschen.

Diptam, Aeschwurz, lat. Dictamnus, ist ein Gewächse, wovon die Rinde ein offizineller Artikel für Apotheken ist. Der weisse Diptam wird bei uns hin und wieder in Gärten gezogen, in Thüringen findet man denselben jedoch häufig in den Gehölzen, womit die Kalkberge bewachsen sind. Die candischen und kretischen oder ausländischen Diptamrinden kommen von Venedig und Triest, und werden für die besten gehalten.

Distel, Carden, Carduus fullonum, franz. Chardons, sind die Köpfe oder Häupter einer Distelgattung, die man überall besonders anbauet, wo Tuchmanufacturen sind, indem man diese Distelköpfe zum Rauhen oder Cardetschen der Tuche braucht. Da dieses Gewächse nicht überall gleich gut geräth, so wird aus Italien, Frankreich und Böhmen Handel damit getrieben.

Dissay, einer von den Franzweinen, der in Poitou gewonnen und auch wohl nach andern Ländern, doch nur wenig, verschikt wird.

Dirmuydener Butter, ein besonders in Frankreich beliebter Artikel, der in Westflandern um den Ort dieses Namens erzeugt und in Gefässen von 10 bis 60 Pfund zum Handel gebracht wird.

Docken oder Puppen, werden die aus Holz, Pappe, Wachs und andern Dingen zusammengesezte, auch wohl ordentlich gekleidete Figuren genannt, welche eigentlich nur zum Spielzeug kleiner Mädchen dienen. Nürnberg, Augsburg und mehrere andere Städte versenden diese Waare häufig nach ganz Europa. Einen weit wichtigern Handelszweig geben jedoch die pariser Modepuppen ab, welche alle Jahre zweimal an Modenarren und Puzhändlerinnen nach allen Enden verschicket werden, und beinahe zum allgemeinen Reglement der Trachten und Kleidungen angenommen sind. Es ereignet sich daher nicht selten, daß durch die schnelle Veränderung der Moden die ansehnlichsten Fabriken und Manufacturen solider Kleidungsstoffe mit einemmal ins Stocken gerathen und Tausende brodlos werden.

Doesootjes, sind ostindische aus baumwollenem Garn gewebte Zeuche, welche von der holländisch-ostindischen Kompagnie nach Europa gebracht werden. Die Stücke sind 30 Cobidos lang und 2 ¼ breit.

Dogge, s. Cabliau.

Dolch, eigentlich ein ganz kurzer zweischneidiger Degen und eine Waare der Schwerdtfeger. Man trägt sie noch in Spanien, Portugal und Italien.

Dollkraut, s. Bilsenkraut.

Dollrübe, s. Zaunrübe.

Domback, Tombac, Metallum tombacinum, franz. Tambac, ein durch die Kunst gemachtes oder zusammengeseztes Metall von rothgelber Farbe, das sich schmieden, ziehen und schlagen läßt, und daher zu vielerlei Galanteriearbeiten und zu allerlei Geräthe gebraucht wird. Der Hauptbestandteil ist feines Kupfer mit etwas feinem Messing und Zink vermischt. Der feinste Tombac ist der englische, den man Pinschbec oder Pinscheback nennet, und der besonders die Vergoldung gut annimmt.

Dominiklütges, Herrnbackwerk, ist eine Art von Zuckergebäcke, das in Amsterdam, Bremen, Hamburg etc. als Konfekt zum Thee und Kaffee genommen wird. Domini werden in Holland durchgehends die protestantischen Geistlichen genannt, woher dieses Backwerk, als Lieblingsspeise dieser Herren, wahrscheinlich seinen Namen erhalten hat.

Dommes, ist der Name eines guten rothen Bourdeaux-Weins. Er kommt in Bariques von 30 Veltes zum Handel.

Donacolly, eine Art baumwollenen ostindischer Carradares, die von der dänisch-asiatischen Gesellschaft in Stücken von 11 kopenhagener Ellen der Länge und 1 3/8 der Breite zum Handel gebracht werden.

Doncherys, sind starke wollene Serschen, die um den Ort dieses Namens, unweit Sedan im ehemaligen Champagne gemacht werden.

Donnerbart, s. Hauswurz.

Donnerkraut, s. Fettehenne.

Donnerrebe, Erdepheu, lat. Hedera terrestris, Chamaecissus, ein Kraut, das hin und wieder um die Hecken angetroffen und für die Apotheken als ein Brust- und Wundkraut gesammelt wird.

Donnerstein, s. Alpschoß und Belemniten.

Doppelblech, s. Blech.

Doppel-Perse, eine Gattung Kattune, die zu Ebereichersdorf in Oesterreich in Stücken von 16 wiener Ellen gemacht werden.

Doppelsalz, s. Arcan. duplicatum.

Doppelsteinlinnen, eine blau und weiß gewürfelte Leinwand, die häufig zu Elberfeld, Gemarke und in andern Oertern des Herzogthums Berg gemacht werden. Die Kette ist von Leinen, der Einschlag aber von baumwollenen Garn. Der stärkste Absaz dieses Artikels wird in Holland gemacht.

Dorant, Antirrhinum, ein Kraut, welches von den Apothekern gesammelt wird.

Doreas, Durias, sind Gewebe, welche von den ostindischen Kompagnien und von den Franzosen aus Bengalen etc. nach Europa gebracht werden. Die Dänen liefern folgende Gattungen: ordinäre Durias 1 3/8 kopenhagener Elle breit und 12 bis 13 Ellen lang, auch dergleichen von 1 5/16 Elle in der Breite und 21 bis 22 in der Länge; feine brodirte mit goldenen Leisten 1 11/16 Elle breit und 14 lang; dergleichen 1 7/16 breit und 13 ½ Elle lang; brodirte weisse 13 bis 14 Ellen lang und 1 5/8 breit; brodirte bundfärbige zu 14 Ellen lang und 6/4 breit; feine Durias Dacca, von 24 bis 25 Ellen in der Länge und 5/4 bis 1 5/16 Elle in der Breite; Durias Cotta Malla; Durias Tanda; Songorats; Puteats; und mehrere andere von verschiedenen Längen und Breiten.

Die Holländer bringen zu Markte: Durias Deniacaly, die 40 Cubidos lang und 2 auch 2 ¼ breit sind; feinere von dieser Art mit goldenen Leisten, 40 Cubidos lang und 2 ¼ breit; dergleichen Herriapaal und Jaconat genannt, wovon leztere gestreift sind und ebenfalls goldene Leisten haben, von 40 Cubidos in der Länge und 2 in der Breite; Dourias cassora u. s. w.

Die französischen Sorten sind ebenfalls von verschiedener Art. Es giebt deren nämlich ordinäre und feine, gestreifte und gegitterte. Die meisten sind 16 Stab lang und 7/8 breit.

Die brodirten Doréas, welche die Engländer zum Handel bringen, sind 20 ½ Yards lang und 1 Yard breit.

Dor-Emul, ostindische geblumte Musseline, die durch die Engländer zum europäischen Handel kommen.

Dorfcaffard, Bauerncaffard ist ein grober Zeuch, der theils blos von Wolle, theils auch von Wolle und Leinen verfertiget und in Frankreich Caffard de village genannt wird. Er wird von den Landleuten zu Kleidungsstücken verwendet, kommt daher wenig in den ausländischen Handel.

Dorgusecs, s. Chits.

Dorniger Mohn, Argemone, Papaver spinosum, eine Pflanze mit gekerbten stachelichten Blättern, die mit einem Safte angefüllt sind, welcher ein offizineller Artikel für Apotheken ist, dessen Saft aus den halbreifen Köpfen sich dem Opium substituiren läßt, besonders wenn man ihn stark eindikt.

Doronicum, s. Gemsenwurz.

Dörrwurz, s. Altheen.

Dorsch, lat. Gadus callarias Linn., franz. Merluche, wird ein sehr zarter Meerfisch genannt, welcher die kleinste Art von Kabeljau ist. In Preussen ist derselbe unter dem Namen Pomuchel bekannt. Er wird sehr häufig von den Engländern bei Terreneuve oder Newfoundland gefangen, wo fast das ganze Jahr hindurch sehr viele arbeitsame Hände mit dem Fang, Einsalzen, Trocknen und mit übrigen Zubereitungen dieses Fisches beschäftiget sind. Ausserdem wird derselbe auch in der Ostsee und anderwärts in nicht geringer Menge gefangen. Lübeck liefert viele frische Dorsche nach Hamburg u. s. w. Von den gesalzenen und zum auswärtigen Handel zubereiteten Fischen sind jene die beste, welche im Frühling eingelegt werden: nur muß derselbe nicht allzustark, noch aber auch zu wenig seyn gesalzen worden. Der Lingard, welcher für das Männchen dieser Fischart gehalten wird, ist der zarteste und schmakhafteste. Der französische Dorsch ist etwas theurer, als der englische, daher der leztere in Spanien, Italien etc. einen stärkern Abgang findet; der französische ist jedoch besser von Geschmak.

Dorstein, lat. Dorstenia, eine Pflanze, welche in der Arznei gebraucht wird.

Dorures fausses, heissen in der französischen Handlungssprache gewisse chinesische Stoffe, die mit Figuren von aus Seide verfertigten Gold- oder Silberpapier durchwirkt sind, das aber einen fast schönern Glanz hat, als das lyoner oder mayländer Gold und Silber, so zu den französischen und italiänischen Stoffen genommen wird. Diese Dorures fausses sind jedoch, so sinnreich auch übrigens die Erfindung ist, einem schnellen Verbrauch und dem Verderben allzusehr ausgesezt.

Dorures fines, werden zum Unterschied der Dorures fausses alle ächtreiche Stoffe im chinesischen Handel genannt.

Dorures de Nanquin, heissen bei den Franzosen die chinesischen Atlasse mit goldenen Blumen und zwar nur die von dem Orte Nanquin, welches in dem Rufe stehet: nicht allein das schönste und feinste Gold in seinen Gewürken, sondern auch die geschiktesten Seidenweber zu haben.

Dosen, Schnupftabaksdosen. Man hat deren bekanntlich aus allerhand Materien, als: Gold, Silber, Semilor, Zinn, Elfenbein, Schildpatte, Perlmutter, Agatstein, versteinertem Holz, Buchsbaumwurzel, gepreßtem Leder, Papier maché oder feiner Pappe u. s. w. Nebst dem sind diese öfters mit Edelsteinen eingefaßt, mit Gold oder Silber eingelegt, mit kostbaren Miginaturgemälden ausgeschmükt u. s. w. Die gewöhnlichsten sind die aus feiner Pappe, die indessen nach dem höhern oder mindern Grad der Lackirung und Fütterung von Schildkröten, Elfenbein u. s. w. und nach anderer daran angebrachten Verzierungen mehr oder minder kostbar sind. Seit dem der Gebrauch des Schnupftabaks so allgemein überhand genommen hat, sind auch fast in allen Ländern Fabriken von Dosen angelegt worden, die in neuern Zeiten einen gewiß sehr beträchtlichen Zweig der Industrie und der Handlung ausmachen. Von dem Abfall der aus Pappe verfertigten Dosen werden die Pfeifenköpfe von sogenannten Papier maché bereitet. Dieser wird nämlich in Wasser eingeweicht, dann gleich den Hadern in den Papiermühlen zu einem Brey gestampft, um blecherne Pfeifenköpfe geklebt, und in Formen gebracht. Die Dosen sind zum Theil ein Modeartikel, der zwar weniger als andere, jedoch öfters auch einer schnellen Veränderung unterworfen ist. Seit einigen Jahren sind, besonders in den Niederlanden, in Holland und in den daran stossenden Provinzen Deutschlands, die in Lüttich aus Buchsbaumholz verfertigten Dosen stark in Mode gekommen. Einige derselben haben drei, andere fünf Abtheilungen und eben so viele Deckel, so daß man ausser dem Taback darinn Bleistift, Augengläser, ein Schwämmchen mit Dinte, Zahnstocher und dergleichen mehr bei sich führen kann, und dieselben zugleich statt der Etuis dienen. Sie sind gewöhnlich nach der Form der Reisekoffers gebildet, und mit dünnen silbernen Einfassungen versehen. Dosen aus gepreßtem Leder und aus Pappe werden am schönsten und feinsten in England zu Birmingham und in Frankreich zu Paris und Rouen gemacht. In Deutschland sind die zu Mannheim, Wien, Pforzheim, Fürth, Nürnberg, Offenbach etc. verfertigten Dosen am gangbarsten, gehen auch, besonders die von Papier maché, welche man zu Schweinau, Steinbühl, Fürth, Wöhrd und Gostenhof bei Nürnberg macht, in grosser Menge nach Frankreich, Spanien, Portugal u. s. w., wo sie viel zum ost- und westindischen Handel dienen.

Dosten, Wohlgemuth, Origanum, ein dem wilden Majoran sehr ähnliches Kraut, das auch häufig wilder Majoran genannt und in der Medizin gebraucht wird. Auch zum Roth- und Braunfärben kann man die Pflanze brauchen.

Dotterblume, s. Butterblume.

Dotterbrod, eine Art Confect oder Zuckergebackenes mit Anis und Fenchel versezt. Man bringt es in Schnitten, welche geröstet sind, aus Frankreich, von Verdün.

Doublure, wird in Frankreich ein ungefärbter geringer wollener Zeuch genannt, der zu Dreux gemacht, und hauptsächlich zu Kamisolern und Hosen für die Soldaten verwendet wird. Eigentlich aber heißt das Unterfutter eines jeden Kleides Doublure, allein hier leidet dies eine Ausnahme.

Doucette, heißt in Frankreich die Haut von einer Art kleinen Seehundes, die zum Poliren der Holzarbeiten gebraucht wird.

Doucette, wird auch in den Seestädten Frankreichs der Zuckersyrup genannt. S. Roussette.

Douillon, ist in einigen französischen Provinzen, besonders in und um Poitou, die Ausschuß- oder Brackwolle.

Doulebsais, sind in Frankreich gewisse ostindische Nesseltücher, die eigentlich mit unter dem allgemeinen Namen Mallemolles begriffen sind. Die Länge derselben ist 16 Stab: die Breite ¾ bis 7/8 des Stabs.

Doupions, nennen die Fabrikanten und Handelsleute in Frankreich die vierte Sorte der Seide von Alais. Diese wird gewöhnlich zur Cordeline oder sogenannten Grenade verbraucht.

Dourias, s. Doreas.

Doutis, eine Gattung roher oder weisser gemeiner ostindischer Kattune, die von den Engländern und Franzosen nach Europa gebracht werden, und in Ostindien einen beträchtlichen Handelszweig ausmachen. Die Sorten der Franzosen bestehen aus Doutis sciate, rohen Doutis ec. die ehedem im Lande gedruckt und zugerichtet wurden. Die Engländer liefern weiße und rohe oder ungebleichte Doutis-Dungaris; Doutis-Gourgouches ec. Man muß die Doutis nicht mit den Sauvaguzes oder Sauvagagis verwechseln, welche eine ganz andere Handelswaare sind.

Douzaine (draps de). Dieser name wird in Frankreich den Halbtüchern beigelegt.

Dowlas, sind in England die nämlichen schlesischen, böhmischen und sächsischen Leinwande, welche in Frankreich und Spanien unter dem Namen Creas oder Crés bekannt sind. Es giebt deren von 50 bis 54 Ellen in der Länge, und 5 bis 6 Viertel in der Breite. Rouff-Dowlas sind 60 Ellen lang und 5/4 breit. Diese werden von Sebniz bezogen.

Dozens, sind in England eine Art Kerseys, die zu Devonshire in Stücken von 12 bis 13 Yards gemacht werden.

Drachenblut, Sanguis s. gummi draconis, ein Harz von hochrother Farbe, das aus dem Pterocarpus, einem sogenannten amerikanischen Baume fließt, nachdem vorher Einschnitte in die Rinde sind gemacht worden. Man läßt anfangs flüssigen Tropfen verhärten und bringt diese unter dem Namen des Thränenharzes zu Markte; auch wird dieses Harz wie eine grosse Eichel geformt und mit Schilf umwickelt. Es giebt mehrere Sorten von diesem Artikel, die aus dem spanischen Amerika, aus Ostindien, von den canarischen Inseln u. s. w. zu uns gebracht werden. Das Drachenblut wird in der Medizin und auch von Lackirern, Goldarbeitern, Malern, Ebenisten u. s. w. gebraucht. Die beste Waare von dieser Art ist jene, welche von Karthagena, im spanischen Amerika, und von Sumatra kommt. Am stärksten wird dieser Artikel von der holländisch-ostindischen Kompagnie geliefert. Da jedoch das Drachenblut öfters aus Gewinnsucht mit Senegalgummi etc. verfälscht wird, so ist es rathsam, dasselbe vor dem Einkaufe auf folgende Art zu probiren: man macht mit der Spitze eines Stüks Drachenblut auf einem warmen Glase, oder auf einem angefeuchteten Wetzsteine Striche: fallen diese schön roth aus, so ist die Waare gut. Auch kennt man die ächte Waare daran, wenn sie beim Zerreiben durchaus schön hochroth ist.

Drachenwurz, s. Schlangenkraut.

Dragant, s. Tragant.

Dragee, franz. Dragée, heißt bei den Conditorn, allerlei mit weissem Zucker hart überzogene Körner und Kerne, als: Anis, Kümmel, Mandel, Pistacien, Nüsse u. s. w., auch allerlei klein geschnittene Wurzeln, Früchte und dergleichen. Man macht das Dragee in Deutschland, besonders zu Mannheim, Wien, Frankfurt und Nürnberg, bringt es aber auch aus Italien und Frankreich; unter allen wird das, so von Verdün kommt (Dragée de Verdun), für das beste gehalten.

Dragun, Gartendragun, Bertram, Kaisersalat, Draco herba, Dracunculus esculentus, ein Gewächs, das in Gärten gezogen und sowohl in der Medizin gebraucht wird.

Draht, s. Drath.

Drakena, Contrayerva, Bezoarwurzel, peruvianische Giftwurzel, eine Wurzel von ungefähr 2 Zoll Länge und einen halben Zoll dick, knotig, von aussen rothgelb, innen weiß, hat einen bittern, etwas zusammenziehenden gewürzhaften Geschmak. Sie kommt aus Neuspanien, Peru und Mexico, auch von der Insel St. Vincent, und hat viele arzneiliche Kräfte. Eine Gattung der Contrayerva ist die virginianische Schlangen- oder Vipernwurzel (Serpentaria virginiana s. viperina), die wir aus Virginien erhalten, und welche sowohl wie die erste mit unserer deutschen Schwalbenwurzel (Rad. vincetoxici s. hirundoariae) vermischt wird.

Drap, Draps, ist eigentlich die französische Benennung aller wollener Tücher: man legt jedoch in Frankreich diesen Namen auch verschiedenen wollenen, seidenen und selbst reichen Zeuchen bei. Die verschiedenen Arten der unter diesem Namen bekannten Tücher und Zeuche kommen hier nach ihrer Ordnung vor.

Drap oder Draps d'Abbeville, werden in Frankreich verschiedene, zu Abbeville in der ehemaligen Picardie verfertige Tücher genannt. Man macht daselbst Draps de castor, 18 bis 20 Stab lang und 5/4 breit; Draps fins von nämlicher Breite und 23 bis 26 Stab in der Länge; Draps en couleur fine, welche aus Caffeebraun, Scharlach und sächsisch grün und der damit verwandten Farben bestehen; Draps royales, unter welcher Benennung sowohl gestreifte als glatte Tücher verstanden werden, und Draps de Silesie, auf schlesische Art nachgemachte Tücher. Die Draps royales haben sich, vermög der jezigen republikanischen Verfassung in Frankreich, die alle Benennungen, welche sich auf das Königthum beziehen, verbietet, in Draps de la nation, dem Namen nach, umgewandelt. Diese Bemerkung gilt bey allen französischen Fabrikaten, die sich sonst mit roy – royale – à la reine benannten.

Draps d'Alliance, geflammte Tücher und Halbtücher, die sowohl in den Niederlanden als auch in deutschen Tuchfabriken dermalen fast allenthalben gemacht werden.

Draps d'Andely, sind ganz feine Tücher, von der Art, wie im vorlezten Artikel beschriebene Draps d'Abbeville. Man legt jedoch auch gewissen auf englische Art zugerichteten Halbtüchern diesen Namen bei, die in der Normandie gewebt werden.

Drap d'Argent, ein aus Seide und gesponnenem Silber verfertigter schwerer Zeuch, der mit Blumen und andern Verzierungen durchgewirkt ist. Der Gebrauch dieses Zeuchs beschränkt sich jedoch dermalen fast einzig auf die katholischen Kirchenornate. Die reichen Zeuchen, worunter der Drap d'Argent auch gehört, werden mehrentheils in Lyon und Mayland gemacht.

Draps croisés, werden die im ehemaligen Languedoc aus feiner Landwolle verfertigten Tücher genannt, welche, nach Art der holländischen, einen Köper haben. Sie sind sehr dicht und 7/12 Stab breit.

Draps croisés double brochés, heissen die besonders im ehemaligen Dauphiné fabrizirten und geköperten 5/4 des Stabs breiten franz. Tücher.

Draps de Baye, auch Boye, ein schwarzes tuchartiges, stark gewalktes, aber wenig appretirtes Gewebe, das besonders zur Trauer verwendet wird.

Drap de billard, ein feines und sehr breites grünes Tuch, das, seiner Benennung gemäs, zum Beziehen der Billards gebraucht und sowohl in Frankreich, als auch in England, Deutschland u. s. w. fast in allen Tuchfabriken gemacht wird.

Drap de chasse, eine starke und dichte Tuchart, die sowohl in Frankreich als in England häufig fabrizirt, und nach beiden Indien, Amerika etc. ausgeführt wird.

Draps de châteaux roux, werden gewisse in denen französischen Departements vom Cher und der Indre verfertigte Tücher genannt, die ihrer Güte halber in einem guten Rufe stehen, und daher einen starken Absaz finden. Es giebt deren ganz feine, welche zu Chateaux-Roux selbst verfertigt werden, die 5/4 des Stabs breit sind, und geringere von 1 Stab in der Breite, die man auf dem Lande macht, beide Gattungen messen in der Länge 17 bis 20 Stab.

Draps de château du parc, sind feine Tücher, die von einer eigenen, ehedem privilegirten Fabrik zu Chateau-roux in Frankreich aus spanischer Wolle gemacht werden. Sie sind 4 bis 5/4 des Stabs breit, und man macht sie jezt auch zu Aubigny und St. Amand.

Draps de dames, nennt man eine Gattung feiner, leichter Tücher, die sonst meistens aus spanischer, zuweilen aber auch aus feiner zweischüriger Landwolle gewebt und wenig gewalkt werden. Auch in Berlin und in Schlesien wird diese Art Tücher gemacht, die 30 Ellen lang und 6/4 breit sind. Sie sind meistens schwarz gefärbt, weil sie gewöhnlich nur zur Trauer gebraucht werden. Jezt wird diese Tuchart von dem wollenen Kasimir verdrungen.

Drap de gros bureau, eine Art grober franz. Tücher für Landleute und zu Winterkleider für die Matrosen.

Drap d'Elbeuf, und St. Aubin de la riviere, sind feine den holländischen und englischen nachgemachte französische Tücher, die meistens im Lande selbst verhandelt werden, und die Arten, denen sie nachgemacht worden sind, an Feine und Schönheit übertreffen.

Drap de Languedoc, werden die in der französischen Provinz dieses Namens häufig fabrizirten mittelfeinen Tücher genannt. Sie sind sowohl in Ansehung der Oerter, wo sie gemacht werden, als in Rüksicht des Gewebes, der Zurichtung etc. von verschiedener Art, so daß man von diesem Artikel 7 Hauptgattungen zählt, deren Beschaffenheit durch eigene obrigkeitliche Verordnungen festgesezt ist. Ausser einem sehr starken Absatze im Lande selbst, werden diese Tücher auch in so ungeheurer Menge nach Italien, der Levante, Portugal, Westindien etc. verschikt, daß man den Betrag, der jährlich in dieser Provinz verfertigten Tücher und tuchartiger Gewebe auf 8,450,000 Livres und jenen der Ausfuhr auf 5,300,000 Livres anschlägt. Die böhmischen und schlesischen Tuchmanufacturen haben indessen einen ziemlichen Theil des Absatzes fürs Ausland an sich gezogen.

Draps de Louviers, sind superfeine, aus purer Segoviawolle verfertigte Tücher, die im Departement der Eure in der Stadt dieses Namens fabrizirt werden. Diese Tücher sind sowohl in Rüksicht ihrer Feine, als auch in Ansehung ihrer Stärke und ihres guten Aussehens die ersten und schönsten unter den französischen Artikeln dieser Art. Man hat deren von verschiedenen Farben, auch melirte, aber keine schwarze. Sie kommen über Rouen in den ausländischen Handel.

Draps de montagne, werden die im ehemaligen Oberlanguedoc gewebten Tücher von geringer Art genannt. Sie werden meistens in Frankreich selbst abgesezt, und zum Theil nach Italien verschikt.

Drap d'or, s. Goldstück.

Draps petits, sind bei den Franzosen leichte tuchartige Gewebe, die größtentheils zu Unterfutter verwendet werden.

Draps de Sedan. Diese Tücher werden in und um Sedan, im Departement der Ardennen blos aus spanischer Wolle, und nach Art der holländischen und spanischen Tuche fabrizirt, und der größte Theil davon nach Deutschland, der Schweiz, Italien, Spanien etc. verhandelt. Man hat achterlei Gattungen von dieser Tuchart, deren Unterschied in der Verschiedenheit der Wolle, der Appretur, der Breite etc. und auch der Farbe besteht. Man bezieht sie bei uns am besten von den Messen zu Frankfurt.

Draps de Silesie, s. Draps d'Abbeville.

Draps de Vire, sind französische ordinäre Tücher, die um den Ort dieses Namens im Departement von Calvados gemacht werden.

Drap de Wilton, ist eigentlich eine feine englische Tuchart, welche aber dermalen auch in Frankreich, besonders zu Rheims und Troyes nachgemacht wird.

Draperie d'Abas, Dabas, heissen zu Lyon die Tücher und wollene Zeuche, die in den Manufacturen des ehemaligen Nieder-Languedocs verfertigt und dahin zum Handel gebracht werden.

Drappo, Drappi, werden in Italien die wollenen Tücher genannt, welche zu Fabriano, Narni, Pergola, San Severino u. s. w. verfertiget werden. Drappi di Seta sind in eben diesem Lande allerlei seidene Zeuche. Drappi Spolinati heißt man ebendaselbst die broschirten und mit ächtem Gold und Silber durchwirkten Zeuche, woran der Aufzug von Organsinseide, der Einschuß aber von Tramseide ist. Leztere werden zu Neapel, Venedig, Messina etc. fabrizirt.

Drath, Draht, ein bekannter und höchst wichtiger Fabriks- und Handlungsartikel, den man aus verschiedenen Metallen macht, und theils unverändert, theils aber in mancherlei veränderten Gestalten in den Handel bringt. Man theilt den Drath a) in Gold- und Silberdrath; b) in leonischen Gold- und Silberdrath oder in Kupfergold und Kupfersilber; c) in Cementdrath; d) in Messindrath; e) in Kupfer- und Tombakdrath; f) in Zinn- und Bleydrath; und endlich g) in Stahl- und Eisendrath. Jede dieser 7 Drathgattungen ist ein eigener Fabrikszweig, und muß daher auch jeder besonders beschrieben werden.

a. Der Gold- und Silberdrath ist, rüksichtlich seines innern Werths, der bedeutendste und erscheint unter mancherlei Veränderungen im Handel. Golddrath, nämlich aus Massivgold gezogen, giebt es eigentlich nur höchst selten, und man macht ihn nur dann, wann besondere Arbeiten es erfordern, oder wo die ganze Masse Gold ohne Zusaz seyn muß, und dann ist er ein Gegenstand für Juweliere und Goldschmiede. Was man in den Fabriken von ächtem Gold- und Silberdrath, Golddrath nennet, ist immer nur vergoldeter ächter Silberdrath, den man, nach der Stärke der steigenden Vergoldung, einfach, doppelt oder dreifach Gold nennet. Man macht aber in den Fabriken weder den Gold- noch den Silberdrath alleine, sondern jedesmalen beiden aus ein und derselbigen Silberstange. Wann die Silberstange, welche Drath geben soll, aus dem Eingusse kommt, wo sie die Dicke eines mässigen Arms hat, wird sie geschmiedet, abgeschabt und auf dem Schiebboden durch etliche Löcher gezogen, damit sie ganz rein und gleich werde. Nun rauet oder schabt man den Stab nochmalen, glüht ihn und legt in die Mitte die aus dem feinsten Golde geschlagene und in der Dicke eines Postpapiers viereckigte Blätter mehrfach darauf; reibt sie mit einem Gerbstahl und Polierstein ein, und wiederholt dies so oft, bis man die verlangte Höhe im Golde zu erhalten überzeugt ist. Nun kommt der Zain oder Stab auf den Schiebboden, und wird da so lange durch mehrere Stahlstöcke mit immer engern Löchern gezogen, bis der Drath die Dicke eines Tobackpfeifenstiels oder Rohrs erhält. So wie dies erzielt worden ist, wird der aus dem Stab gezogene Drath-Ring getheilt; der Anfang und das Ende ist Silber- und die Mitte Golddrath, den nun die Scheiben-Arbeiter erstlich auf der Ziehbank und dann auf der Scheibe nach Nummern ins Feine ziehen, je nachdem man Arbeiten daraus fertigen will. Der auf diese Art erhaltene Gold- und Silberdrath wird nun entweder nach den Nummern seiner Feinheit zu allerlei Stickerei und Gewürke rund verkauft; oder er wird geplättet und als Lahn zu ähnlichem Behufe abgegeben; oder fein geplättet auf Seide gesponnen und Spitzen und Borten daraus gewürkt; oder man macht Flinzern, Rasch- Krauß- Canetille- oder Bouillon-Gold und Silber zur Stickerei daraus. Sonsten brachte man die meisten Arbeiten aus ächtem Gold- und Silberdrath aus Frankreich und namentlich aus Lyon; jezt macht man diese Sachen durchaus eben so gut in Deutschland nach. Man hat nun Fabriken zu Hamburg, zu Berlin, Dresden, Zerbst, Cöthen, Leipzig, Wien, Augsburg, Mannheim, Frankfurt, Nürnberg, Schwabach und Weissenburg, die von großer Bedeutenheit sind. Zu Schwabach zeichnet sich die Fabrike des Herrn Bergers, und zu Weissenburg in Franken die Fabriken der Herren Gebrüder Roth und der Herren Tröltsch und Hanselmann an Menge und fürtreflicher Waare vorzüglich aus. In St. Petersburg und Warschau sind gleichfalls Gold- und Silberdrathfabriken angelegt.

b. Der leonische Drath wird aus schwedischem feinen Kupfer gemacht, und es wird damit auf die nämliche Art verfahren wie beim Gold- und Silberdrath. Man gießt erstlich die Stange aus reinem schwedischen Kupfer, versilbert sie mit feinem Blattsilber, auf dieses legt man in die Mitte des Stabs feine Goldblätter, und es entstehen nun die nämlichen Nummern Drath durch das Ziehen wie bei dem ächten Gold- und Silberdrath. Man macht übrigens auch die nämlichen Arten von Arbeiten daraus, blos was gesponnen wird, spinnt man auf Zwirn, wogegen man den ächten Gold- und Silberdrath auf Seide spinnt. Kupfergold oder leonischer Drath, der auf Silber mit ächtem Gold belegt ist, wird nur allein in Nürnberg gemacht, und man nennet die Fabrikanten dieser Waare daselbsten Goldhändler. Leonischer Drath, blos mit Silber belegt, wird zu Nürnberg; zu Schwabach bei die Herren Beck und Kolb; zu Allersberg in der neuburgischen Pfalz bei die Herren Heckel und Gillardi, und zu Freistadt bei Hrn. Carl, in Menge gemacht. Man hat auch einige Fabriken in Sachsen, im Brandenburgischen und in Hamburg, sie sind aber nicht bedeutend. Alle diese eben genannte Fabriken liefern auch

c. den Cementdrath. Dieser ist gleichfalls aus Kupfer und die gelbe Goldfarbe ist ihm blos durch chemische Kunstgriffe aufgebeizt und in dem Cementirkasten gegeben worden. Er läßt sich eben so fein wie der andere leonische Drath ziehen, und man macht auch die nämliche Arbeiten daraus.

d. Der Messingdrath ist ein bedeutender Artikel, man hat ihn gleichfalls nach Nummern, und er wird auf den Messingwerken zu Görliz, Nürnberg, Goslar und Salzburg nach Pfunden gehandelt. Die Aachener und Iserlohner Messingdrathfabriken verarbeiten ihren Drath durchaus selbsten, ein gleiches geschieht auch mit dem, der zu Stollberg und zu Neustadt-Eberswalde gemacht wird, den die Nadler im Lande und der Gegend verarbeiten. Der Goslarische und Salzburgische Messingdrath wird für den besten gehalten, imgleichen der schwedische; es sind genannte 3 Arten theurer als andere. Den Messingdrath verbrauchen die Gürtler, die Nadler oder Kramarbeiter zu Stecknadeln und allerlei Geschmeidearbeiten, und man zieht ihn zu Bindwerk und zu Clavicord- und Zittersaiten. Den Clavier- Clavicord- Cardätschen- und Zitterdrath bezieht man am besten sowohl von Messing als von Stahl von Nürnberg, wo man ihn auf Rollen gesponnen nach der Nummer in grosser Menge haben kann.

e. Kupfer- und Tombak- dann

f. Zinn- und Bleydrath, sind Drathgattungen, die selten unverarbeitet in ihrer Drathgestalt in den Handel kommen. Den Kupfer- und Tombakdrath gebrauchen die Brillenmacher zu den Einfassungen der Brillen- Fern- und Brenngläser, imgleichen die Gürtler und Geschmeidemacher. Diese lassen sich solchen auf den Messingdrathfabriken machen, oder machen ihn auf eigenen Zugwerken selbst. Den Zinn- und Bleydrath gebrauchen die Zinngiesser und Glaser, und ziehen ihn auf eigenen Ziehbänken. Der bedeutendste unter allen ist aber

g. der Stahl- und Eisendrath. Man gebraucht ihn nicht allein vorzüglich in den Nähnadelnfabriken zu den Näh- Schneid- Stopf- Pack- und Sattlernadeln, sondern auch zu Nadeln für viele andere Professionisten und zu Stecknadeln; imgleichen auch zu unzählig andern Arbeiten, als: zu Kardätschen, Gittern, Sieben, Durchschlägen u. s. w. Man hat in Schweden, Oestreich, in Salzburg, in der Schweiz, in Nürnberg, in Bayreuth und selbst in Frankreich Stahl- und Eisendrathfabriken, alleine an Bedeutenheit und Ordnung kommt keine den Fabriken zu Altena und Iserlohn in der Grafschaft Mark bei. Der Drath, welcher daselbst verfertigt wird, ist nicht allein von dem besten sachdienlichen Metall, sondern auch besonders geschmeidig, ohne an der Elasticität etwas vermissen zu lassen, hübsch rund, wenig unganz, und gegen jede andere Drathgattung dieser Art billiger im Preis. Nicht allein die meisten sehr bedeutenden Nadelfabriken zu Aachen, Burgscheid, Iserlohn, Schwabach, Pappenheim, Weissenburg, Röglingen und Nürnberg werden zum größten Theil und theils ganz damit versehen, sondern es geht ausserdem noch eine grosse Menge zu anderem Behuf in alle Lande Europens und selbst nach beiden Indien. Die Altenaer und Iserlohner Drathfabriken liefern all ihren gefertigten Drath nach der Stadt Iserlohn auf ein Gemeinhaus, welches man den Stapel nennet. Hier hat jeder Fabrikante seine eigene Niederlage; hier wird der Drath von beeidigten Personen besichtiget und geprüft, abgewogen und in einfache Ringe zu 4 ½ oder in doppelte zu 9 Pfund nürnberger oder berliner Gewicht gebunden, und nun den Fabrikanten in ihre Niederlagen zurücke gegeben. Der Eisendrath geht hier nach folgender Benennung: Ein- Zwei- Drei- Vierschilling, sind die 4 stärksten Sorten; nun folgen Zwei- und Einfaden; auf diese 3 Band, 4 – 5 – 6 – 7 Band, und 1 – 2 – 3 – 4 Bley beschließt. Beim Stahldrath, der durchaus auf enge 9pfündige Ringe gebunden wird, unterscheidet man die Stärke nach kleinen, runden Bleyscheiben, die an die Drathringe angemacht und die Nummern darauf bemerkt werden. Der Eisendrath ist bis zum 6 Band auf weite Ringe geschlagen, mit dem 6 Band aber fangen die engen Ringe an. In Frankfurt, Braunschweig, Hamburg, Berlin und Leipzig unterhalten die Altenaer und Iserlohner Drathfabrikanten beständig Niederlagen, und man kann sich auf den Messen dieser Plätze füglich damit versehen. Alle andere oben genannte Fabriken hie und da in den verschiedenen Provinzen Europens, verhandeln ihren Drath mehrentheils im Lande selbst, und beinahe jede Fabrike hat ihre eigene Benennungen für die Stärke und Feine ihres Draths. Man hat eigene Stahlklingen in der Gestalt eines breiten und langen Messers, worinn die Nummern oder Grade der verschiedenen Stärke und Feine des Draths geschnitten und auf das genaueste abgestuft sind. Man nennet diese Schieß-Klingen, Klink- oder Kerbeisen, und jeder, der mit Drath handeln will, thut am besten, sich ein dergleichen Instrument aus einer Drathfabrike anzuschaffen, ausserdem er durch die hunderterlei Benennungen der Drathsorten irre gemacht wird.

Den feinen Bund- und Rollendrath findet man allein und am besten in Nürnberg, wo eine eigene Art Drathzieher sich damit beschäftiget, solchen auf mancherlei Weise und zu jedem Gebrauch herzurichten; auch die daraus verfertigten Arbeiten, nämlich: Krazbürsten, Tobackpfeifenräumer und Deckel, Drathsiebe, Fliegengitter, gezwirnten und übersponnenen Drath, Clavier- Zitter- und Cembaldrath, Kardätschen, Wollwölfe und 100 andere Dratharbeiten sind daselbst zu haben.

Dreißiger, sind wollene Tücher, die hundertmal 30 oder 3000 Fäden zum Zettel haben. Man hat auch 32ger, 4- 6- und 38ger. Jede dieser Sorten hat nämlich immer um 200 Fäden mehr und ist folglich stufenweise stärker und dauerhafter. Diese Benennung gilt in allen deutschen Tuchmanufacturen.

Drell, Drillich, s. Zwillicht.

Dreyband, s. Drath.

Dreyschilling, s. Drath.

Dreyviertelkastorhüte, s. Hüte

Drieband, Dreiband, wird in Riga und andern an der Ostsee gelegenen Städten eine Gattung ungehechelten Flachses genannt, der von dort in den Handel kommt. Dieser Name ist ohne Zweifel daher entstanden, weil jeder Ballen dreimal zusammen gebunden ist. In Frankreich wird dieser Artikel ebenfalls Lin à trois cordons und à trois ligatures genannt.

Droghetto heissen in Italien die Rasche oder Halbrasche, die aus Deutschland, besonders aus Mähren und auch aus Schlesien häufig dahin verhandelt werden.

Droguet, eigentlich ein französischer seidener und einfärbiger Zeuch, wozu eine dreifache Kette genommen wird. Gewöhnlich ist derselbe 7/8 Stab breit. Ehedem wurden auch reiche Droguets zu Kleidern für den männlichen Adel in Stücken von 9 bis 10 Stab gemacht, so viel nämlich beiläufig zu einem Kleide erforderlich ist. Eine dritte Gattung von Droguets heißt Droguet liseré oder lustriné, die fast auf eben die Art, wie die peruvienne gewebt wird. Man findet häufig dergleichen Droguets mit niedlichen Blumenmustern die mittels der Liseréarbeit hervorgebracht werden.

Droguet satiné, ein seidener atlas- oder damastartig geblumter Zeuch, der besonders zu Lyon häufig fabrizirt wird. Halbseidene Droguets, mit Einschlag von baumwollenem Garn, liefert vorzüglich die Schweiz. Wollene Droguets sind gezogene Zeuche, meistens mit kleinen Ranken, die in Sachsen an verschiedenen Orten, zu Berlin etc. gemacht werden. Frankreich liefert deren ebenfalls in Menge; die englischen, welche zu Bristol, Norwich und an mehrern andern Orten gewebt werden, behaupten jedoch in Rüksicht ihre Glanzes und ihrer schönen Zurichtung unter allen den ersten Rang. Es giebt von diesen auch eine Gattung, die Florette oder Florettas genannt werden. Von diesen hält das Stük 30 Yards, von den Droguets hingegen 48 Yards. Von den französischen Droguets hat man verschiedene Arten. So werden z. B. zu Langres im ehemaligen Champagne und an andern Orten glatte und gestreifte Droguets halb aus Wolle und halb aus Baumwolle verfertiget, die sehr fein und ½ Stab breit sind. Bourg en-Bresse, Cluy, Dijon etc. liefern leinwandartig aus feinem wollenen Garn gewebte Droguets. Chalons in Champagne, Breuil-Barret, Cheufois und andere Oerter im ehemaligen Poitou, Lude, Amboise, Partenay, Niort, Rouen, Rheims u. s. w. fabriziren Droguets, die meistens blos aus Wolle bestehen, und zum Theil geköpert sind. Sie sind von verschiedener Feine, Breite und Länge. Die feinsten Droguets werden zu Rheims aus feiner Segoviawolle gemacht. Es giebt davon dreierlei Sorten, nämlich superfeine, mittelfeine und ordinaire. Noch verdienet der sogenannte Droguet (étranger) sonst à l'imperiale hier bemerkt zu werden, der in Poitou dies aus spanischer Camposwolle verfertiget wird. Die geringsten Droguets werden zu Verneuil in Perche gemacht. Die Kette derselben besteht aus leinenem und der Einschlag aus grobem wollenem Garn.

Die Holländer liefern ebenfalls verschiedene Sorten von Droguets, als: glatte, gestreifte, marmorirte, geflammte und jaspirte, die von verschiedener Feine, Breite und Länge sind; imgleichen werden auch an verschiedenen Orten in Belgien welche gemacht.

Droop, wird in Holland, in den Niederlanden, im Kölnischen etc. der erhärtete Lakrizen- oder Süßholzsaft benennet.

Drosomeli, mel roscidum, s. Manna.

Drapa, Drupus, Drypetas, ist ein Beiname der Oliven.

Drusche, ist ein Beiname der Rutte oder Aalraupe; einige schreiben jedoch auch Trusche.

Drusenasche, nennet man die ausgeglühte Weinhefe oder die Weinhefeasche, welche als ein sehr scharfes Salz in der Färberei bei dem Bleichen und Beizen fetter Körper sehr wesentliche Dienste leistet. Die aus Bourgogne zum Handel kommende Drusenasche (Cendre gravelée) wird für die beste gehalten. Die ächte besteht aus grünlichen, sehr trockenen calcinirten Stücken von salzigem und bitterm Geschmacke. Man macht die Drusenasche überhaupt in allen Gegenden, wo Wein wächst, die aus rothem Wein ist aber die beste.

Dryopteris, polypodium quercinum, s. Engelsüß.

Dublette, s. Edelstein.

Duckstein, s. Tuchstein unter Bier.

Düffel, sind die bei uns unter dem Namen Bergen-op-Zoom bekannte grobe wollene Zeuche, die besonders zu Yorkshire in Engelland häufig fabrizirt und sowohl nach unserm Deutschland, als auch nach Amerika etc. zum Handel gebracht werden. Sie sind gewöhnlich 4 bis 5/4 Yards breit. Dermalen wird dieser Artikel in Deutschland ebenfalls in Menge gemacht. Die geköperten Bergen-op-Zooms hält man für die besten.

Dulcamara, s. Je länger, je lieber.

Dungarris, sind ostindische Kattune, die von Surate durch die Handlungskompagnien zu uns gebracht werden. Die durch die Engelländer in den europäischen Handel kommenden sind ungebleichte (Dungarris brown) und weisse (Dungarris whit). Beide sind ¾ breit und 14 Yards lang.

Dünnstein, s. Diamant.

Dünntuch, oder Flor, nennt man ein sehr feines Gewebe aus Nesselgarn, das besonders zu Hauben und andern Kleidungsstücken der Frauenzimmer, dann auch zum Bedecken schöner Zimmeruhren und andern kostbaren Hausraths verbraucht wird. Es giebt glatte, gestreifte und geblumte Dünntücher von verschiedener Breite. Frankreich liefert diesen Artikel, so wie alle andere Putzwaaren für Frauenzimmer in grosser Menge; aber auch Deutschland und besonders zu Wien giebt es häufige Manufacturen von Dünntuch. In Holland werden Zwirndünntücher gemacht, die ¾ Elle breit sind.

Dürstenöl. Dieses Oel wird in Tyrol aus einer Art schwarzen Kalksteins (Lapis suillus particulis granulatis) gebrannt und damit ein nicht unbeträchtlicher Klein-Handel getrieben.

Dunst, ist die allgemeine Benennung der feinsten Gattung des Bleyschroots.

Durances, sind wollene Zeuche, die in England fabrizirt und häufig nach Spanien verhandelt werden. Die Stücke sind 30 Yards lang und 45 englische Zoll breit.

Durant, nennt man in einigen Gegenden den Kalmanke.

Durantini, ist in Italien der Name der aus Frankreich häufig dahin kommenden Cadiszeuche.

Durchwachs, Bruchwurz, Perfoliata, eine Pflanze, die in der Wundarznei wider die Brüche und bei Quetschungen gebraucht wird, daher eine Apothekerwaare.

Dury oder Duty, ein roher ostindischer Kattun, dessen Stücke 14 Elln lang und ¾ Elle breit sind.

Duryagra , ein theils weisser theils blauer ostindischer Kattun, dessen tücke 11 Elln lang und ¾ Elle breit sind.

Dusch, s. Tusch.

Duschab oder Duschat, ein bis zur Lattwergenkonsistenz eingekochter Most- oder Weinsyrup, den man aus Persien bringt. Es ist Konditorwaare.

Dusau, eine Gattung rother und weisser Franzweine, die in Quercy gewonnen und über Bourdeaux ins Ausland gebracht werden.

Duty-Agra, s. Duryagra.

Duty-Dungapour, s. Dury.

Dutsch-Blankets, sind englische weisse gestreifte Bettdecken, die aus Wolle gemacht und insonderheit nach Amerika verhandelt werden. Sie sind an den 4 Enden geblumt, 6 Fuß lang und 4 ½ breit.

Duxer Strümpfe, werden von feiner Wolle zu Dux, einem Städtchen in Böhmen, eben so gut wie die englischen gemacht und auch auswärts stark abgesetzet. In Deutschland wird dieser Artikel sonst noch zu Erlang, Schwabach, Hanau, Köln und an mehrern andern Orten schon seit einigen Jahren recht gut nachgemacht.


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