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C.

Nota. Was unter C. gefunden wird, beliebe man im Buchstaben "K" zu suchen.

 

Caballeros, Cavalleros, ist in Spanien die Benennung einer Gattung Landwolle, die häufig über Bayonne und auch über Barcellona ausgeführt wird. Für Deutschland bezieht man sie über Holland und Hamburg und nennt sie Soriaswolle.

Caballina, s. Aloe.

Cabassoni, sind eine Art Fische, die Aehnlichkeit mit unsern Gangfischen und silberfarbene, durchsichtige Schuppen haben. Man fängt sie an der genuesischen Küste in Menge und verschikt sie, von Genua und Nizza aus, sowohl gesalzen als marinirt ins Ausland. Sie sind zwar von fürtreflichem Geschmak, halten sich aber nicht lange.

Cabeca, s. Cabessa.

Cabesa, der Name einer Gattung Wolle, die in Estremadura erzeugt, aber nicht in grosser Menge ausgeführt wird.

Cabessa, Cabeça, ist der Name einer Gattung vorzüglich feiner Seide, welche aus dem portugiesischen und englischen Ostindien kommt, jedoch aber in verschiedene Sorten eingetheilt und mit den Buchstaben AA so die geringere und LA. so die feinere Art oder Mohren-Cabesse bezeichnet, marquirt wird. Dermalen bezieht man diese Gattungen Seide am besten über Hamburg.

Cabliau, Bakkeljau, Gadus Morhua L., Dogge, Bolch, Asellus maris, sind Namen des Stockfisches von der grössern Gattung, der auch noch Weichfisch genannt wird. Er wird, wie die übrigen Stockfische, vorzüglich aber im Herbste, an den Küsten von New-Found-Land, bei Doggersbank im Nordwesten von Holland, zwischen Jütland und England, gefangen, gesalzen, und in Tonnen verschikt. Zu uns und überhaupt in alle weit von der See entlegene Gegenden kann er nur bei kalter Witterung frisch gebracht werden, weil er ausserdeme leicht Schaden nimmt und übelriechend wird. Aus Holland und über Hamburg, Bremen etc. wird diese Fischgattung am natürlichsten bezogen. Es wird aber der Cabliau verschiedentlich sortirt. Die erste Sorte heißt grosser Cabliau, oder Kaufmannsfisch, von dem das Hundert 850 bis 900 Pfund wiegen muß. Die andere Gattung wird Mittelfische genennet und soll das Hundert 550 bis 600 Pfund wiegen. Die dritte Sorte heißt kleiner- und die vierte Ausschuß-Cabliau. Unter die lezte Gattung rechnet man alle kleine, fleckigte, zu weich oder wenig gesalzene und zerbrochene Stücke. Die kleinste Gattung Cabliau ist nicht leicht über zwei Spannen lang und wird insbesondere mit dem Namen Schellfisch (Asellus minor) beleget. Nur so lange der Cabliau frisch oder nur wenig gesalzen ist, behält er den Namen, sobald er eingepöckelt oder scharf gesalzen wird, erhält er die Benennung Laber- oder Labberdan, Salzfisch; - gesalzen und nachher getroknet, Flachfisch, Hengfisch, Titling, Rotschau, Rundfisch, Klippfisch oder Felsenfisch. Alle diese so eben benannte Fische werden, gleich dem Cabliau, über Holland und Hamburg bezogen.

Cabujan, eine Art westindischen Hanfs, der in der Provinz Panama wild wächst und ausserordentlich dauerhaftes Gespinnst giebt.

Cacao, siehe nachstehenden Artikel.

Cacaoyer, Cacacio, Cacavate, spanisch Cacaotal, (Theobroma Cacao L.) ist der Name eines Baums, der den Kirschbäumen an Grösse und den Orangebäumen in Ansehung der Blätter gleicht. Dieser Baum, der seines grossen Nutzens wegen von den Amerikanern fleissig angepflanzt wird, blüht des Jahres zwei- bis dreimal und trägt den bekannten Cacao, Kaccao, Kacau, woraus die Choccolade verfertiget wird. Die Cacaofrucht hat die Gestalt einer Cucumer oder Gurke und enthält 30 bis 40 Bohnen oder Kerne, die frisch sehr fleischig und saftig, getroknet aber hart und öhligt und den rauhen Mandeln oder Oliven an Gestalt ähnlich sind. Sie sind mit einer dünnen und leicht zerbrechlichen Schale überzogen, von aussen rothbraun, innen aber dunkel oder schwarzbräunlicht. Man giebt insgemein drei bis vier Gattungen Cacao an, der ganze Unterschied ist aber wohl nur der, daß diese Bohnen aus drei oder vier verschiedenen Orten kommen, nämlich von Soconusko, Caracque und Maragnan, aus den spanischen und portugiesischen Besitzungen in Amerika, und aus Westindien von den französisch-holländischen Inseln Martinique, Guadeloupe, Surinam und St. Domingo. Die beste Sorte, welche auch die fetteste und größte in Bohnen ist, ist der Cacao von Caracque, welcher aus dem spanischen Amerika von Nicaragua, Neu-Andalusien und Venezuela kommt. Diesen folgt der Cacao von Goyaquil, Berbice, Surinam, Martinique und Maragnon, welcher kleiner in Bohnen und weniger öligt auch etwas herber an Geschmak ist. Ueber Marseille, Cadix, Lissabon, Bordeaux, Holland und Hamburg werden die Cacaogattungen bezogen; so, daß man den Caracquischen von Cadix und Lissabon, aus den französischen Seeplätzen den Westindischen, und aus Holland von Hamburg den Holländischen, und zugleich auch, aus der zweiten Hand, von leztern Plätzen alle Gattungen kann kommen lassen. Er kommt gewöhnlich in Balln zu 150 – 200 bis 250 Pfund und man erhält darauf 1 ¾ bis 2 Pfund pr. Centner Thara, zuweilen auch noch ein Procent Gutgewicht. Aller Cacao muß, wann er für gute Waare gelten soll, rein und ohne zerbrochene Schalen, daher wohl gesiebt seyn, keinen dumpfigen Geruch und am allerwenigsten keinen modrigen Geschmak haben. Ausser dem Gebrauch zur Choccolade werden die Cacaobohnen auch in den Apotheken gebraucht. Man macht daraus eine Butter oder Oel, welches bei Husten und Catarrhen wirksam ist, wider den Brand, auch als ein Schminkmittel gebraucht wird. Von den noch nicht ganz reifen Cacaobohnen wird auf den antillischen Inseln das Cocaoconfect gemacht, welches sehr fürtreflich ist und die besten europäischen Confituren übertrift.

Cacavate, siehe vorstehenden Artikel.

Cachalong, ist ein Halbedelstein, welcher erst in neuern Zeiten entdekt wurde und in der bucharischen Kalmuckey gefunden wird. Er ist selten und daher ein Gegenstand der Bijouteriehandlungen, die daraus allerlei künstliche Gefässe und Figuren verfertigen lassen. Es gehört diese Steinart zu dem Geschlecht der Achate, ist weiß oder auch als Opal gefärbt, dabei etwas dicke und nur halb durchsichtig.

Cachu, Cachou, Catechou, japanische Erde, ist ein verhärteter, gummichter, röthlicher, anziehender Saft, der aus dem Holz und der Rinde des Baums Cate gezogen und aus Japan sowohl als auch aus dem Reich des grossen Mogols gebracht wird. Es ist ein Gegenstand der Materialhandlungen und Apotheken, in welchen leztern der geläuterte Cachou zu Mundzeltlein und zum Rauchwerk verbraucht wird.

Cacochon nennen die Juwelierer jeden Edelstein, der nur geschliffen, aber noch nicht geschnitten oder in eine ordentliche Form gebracht worden ist.

Cadeöl, s. Wacholderöl.

Cadene, eine sehr geringe Art Tapeten, welche von Smyrna zu uns kommen.

Cadis, Cardis, welch lezter Name aber unrichtig ist, ist ein feiner, wollener, geköperter zeuch, der ursprünglich aus Frankreich kam und noch kommt, in Deutschland aber, besonders in Schlesien, Sachsen, und in dem Brandenburgischen sehr gut nachgemacht wird. Die französische Cadise haben den Vorzug der Dauerhaftigkeit, feiner Wolle und ächter Farben. Man bringt sie auf die Messen nach Bordeaux und Beaucaire, und bezieht sie für Deutschland, von Lyon und Rouen über Paris und Strasburg. Der Zeuch ist ungefähr einen Stab breit und haben die Stücke zwischen 24 – 30 Stab Länge. Montauban, Castres und Bagneres sind die Haupt-Manufactur-Orte dieser Waare. Die deutsche Arten haben die nämliche Breite wie die französischen, sind aber nur in Stücken von 30 Elln und drüber. Man erhält die deutsche wie französische Cadise ganz gut auf den Messen zu Frankfurt am Mayn und Frankfurt an der Oder, zu Leipzig und zu Braunschweig.

Cadisée, Façon de Cadis, ist eine Gattung tuchartiger Cadise oder Rasch, der blos dichter und gewalken verfertigt wird. Frankreich ist sein Vaterland, in Deutschland macht man ihn gleichfalls, und die Verkaufsorte sind in beiden Reichen die nämlichen wie bei dem vorstehenden Artikel Cadis.

Cadon , s. Nägeleinnuß.

Cadmia fornacum, s. Galmey oder Zink.

Cadmia nativa, s. Galmey.

Cadu, Cuducaie, ist eine indianische Kernfrucht von der Grösse einer Muskatennuß, welche auf wilden Bäumen wächst und womit in Indien die Leinewand zum Färben zubereitet wird.

Cämentgold, s. Leonischen Drath.

Cämentstahl, s. Stahl.

Caementum, s. Kitterde.

Caens, Serges de Caen, eine Gattung französischer Serschen, welche vorzüglich in der ehemaligen Normandie, jetzt Departement de la Seine inferieure et de l'Eure, gewebt werden, eine Elle breit und 50 Ellen lang sind. - Auch eine Gattung leinenes Tischzeuch, so besonders zu Caen, Falaise und Vire schön gemacht wird, wird gleichfalls Caen genannt.

Cafas de bois, sind noch geringere Zeuche als die gemeine Ligaturen von Leinewand und Wolle.

Caffa, eine grobe, geschnittene Art Zeuch, die mit Mustern gewebt und der Grund auf der rechten Seite glatt ist. Ehedem wurde diese Zeuchart häufig gebraucht, ist aber jezt ganz abgekommen und nur noch ein Gegenstand für einzelne Landweber.

Caffee, Kaffee, Koffee, franz. Caffé, ist die bekannte Bohne, woraus der Lieblingstrank fast aller Nationen bereitet wird. Der Kaffeebaum Coffea arabica, franz. Caffier, wurde ursprünglich in dem glükseeligen Arabien, auf einigen afrikanischen Inseln, Bourbon, Madagaskar u. s. w. wild gefunden, nunmehr aber in vielen Ländern Ost- und Westindiens mit Fleis gebauet, und gehört zu dem Jasmingeschlecht. Er hat dunkelgrüne, dem Lorbeerlaub ähnliche, Blätter, die er nie zugleich abwirft, und weisse, wohlriechende Blumen, wie der Jasmin. Seine Frucht ist eine fleischige, saftige, aber nicht sonderlich schmakhafte Beere, ungefähr von der Gestalt einer länglichten Herzkirsche, die, wann sie zeitig ist, dunkelroth aussieht, und innen in einer dünnen Schaale zwei Bohnen beschließt, welches der eigentliche Kaffee ist, der in den Handel kommt. Die Venezianer sind die ersten gewesen, die unter den Europäern dieses Product haben kennen gelernt. Gegen Ende des 16ten Jahrhunderts wurde der Kaffee in Italien, und 50 Jahre später in Frankreich bekannt. In Deutschland war dessen Gebrauch viel später, nun aber ist kein Reich in Europa mehr, wo nicht Kaffee der Lieblingstrank, wenigstens der der Damen, wäre. Der meiste und beste Kaffee wurde zuerst um Mecca im glüklichen Arabien gebauet. Nachdem aber die benachbarten Völker sich dessen auch zu bedienen anfiengen, so hat sich desselben Bau in Asien ausgebreitet und ist damit von Alexandrien, Smirna und Aleppo grosser Handel getrieben worden, so zum Theil noch über Venedig, Livorno und Marseille geschiehet. Als man in Ostindien wahrnahm, daß damit ein guter Handel zu machen seye, hat man den Kaffee ebenfalls, und zwar zuerst zu Anfang dieses Jahrhunderts auf der Insel Java, sodann auf Zeilan u. s. w. angebauet. Hierdurch entstund der Unterschied, daß jene Bohnen levantischer Kaffee, diese aber ostindischer genennet worden. Nachdem nun der Vertrieb dieser Kerne oder Bohnen immer grösser wurde, so baute man solche auch in andern Ländern in Ost- und Westindien häufig an. Die Franzosen haben auf den Inseln Bourbon und Madagascar, auf Cayenne, Martinique, St. Domingo und Guadeloupe, und die Holländer auf Surinam und den Antillen Pflanzungen errichtet, und man bezieht also allen Kaffee in Europa von daher. Es sind demnach Marseille, Nantes, L' Orient, Bordeaux, Amsterdam, Rotterdam und Hamburg die Hauptplätze, woher man den Kaffee am richtigsten in Parthien beziehen kann; in der zweiten Hand sind Kölln am Rhein, Maynz, Frankfurt und Nürnberg gut geeignete Plätze dazu. Levantischer Kaffee kann auch über Wien, Triest und Salzburg bezogen werden. Man hat im Handel vorzüglich folgende Sorten. Der levantische Kaffee aus Arabien und vorzüglich aus dem Königreich Yemen, ist der beste, nicht sowohl, weil er besser wächset, sondern vielmehr weil er besser gewartet und am reinlichsten bei der Sammlung gehalten und gepflegt, auch beim Troknen und Einpacken sorgsamer damit verfahren wird. Er ist klein in den Bohnen, von bleichgelber Farbe, die manchmal in das grünliche fällt und niemalen von dumpfigem oder modrigem Geruch. Diesem folgt der Javanische und Bourbonische, der groß und weißgelb, und der Ceylanische, der klein und strohgelb ist. Unter den Kaffeebohnen, die auf den Antilleninseln gewonnen werden, sind die von Martinique besonders geschäzt. St. Domingo Kaffee folgt diesen, und dann kommt Surinam und Guadeloupe. Alle andere westindische Bohnen werden schon in der ersten Hand unter diejenigen Gattungen gemischt, mit denen sie am meisten an Farbe und Gleichheit der Bohnen Verwandsame haben; dann der westindische Kaffee ist entweder auf das Grüne oder auf das blaulichte ziehend an Farbe. Da nun in manchen Gegenden überaus auf die Farbe der Kaffeebohnen gesehen wird, so wird solcher entweder sortirt oder man fabrizirt ihn, d. i. man giebt ihm die begehrte Farbe auf eine unschädliche Art durch Kunst. Der sogenannte marinirte Kaffee ist nichts anders dann solcher, der auf den Schiffen durch das Eindringen des Seewassers naß geworden ist und dadurch Ansehen und natürlichen Geruch verlohren hat, auch einen salzigen und scharfen Geschmak behält. Diejenigen, so marinirten Kaffee verbrauchen wollen, müssen diesen vor dem Brennen, durch Aufgiessen höchst kochenden Wassers tüchtig brühen, im kalten Wasser rein auswaschen und wieder vollkommen troknen. Auf diese Weise kann man nicht allein den marinirten Kaffee um viel verbessern, sondern man kann auch dem reinen Kaffee dadurch einen feinen und viel reinern Geschmak geben. Wer Kaffee von der ersten Hand beziehen will, muß sich vorher auf dem Plaz, wo er seine Bestellungen macht, um das, was auf Thara und Gutgewicht passirt wird, erkundigen, um seine Calculationen rein machen zu können.

Caffée à la Sultane, Sultanskaffee, die Araber nehmen die von der Sonne frisch getroknete äussere Schale samt den innern dünnen Häutchen, das um die Kaffeebohnen sizt, und rösten solche gelinde. Nach vorsichtigem Kochen wird daraus ein Trank, der dem englischen Bier an Farbe gleicht und viel angenehmer als der Kaffee selbsten schmekt. Da dieser Trank nur schwer im Ausland kann bereitet werden, weilen die halbdürren Schalen selten ohne Verderb zu uns gebracht werden, so ist dies blos ein Gegenstand für die Confitüriers und Conditors, welche die Schalen in Zucker eingemacht kommen lassen.

Caffier, s. Caffe.

Cagosanna, s. Ipecacuanha.

Cahors, Vin de Cahor, ein dikrother Wein und der beste am Geschmak und Haltbarkeit unter den Pontac-Weinen. Er wird über Bordeaux und Hamburg bezogen und ist ein specifiques Mittel wider den Durchlauf und die Ruhr, wann vorher der Körper durch dienliche Mittel dazu vorbereitet worden ist.

Cajantes, eine Art wollener, auch manchmal wollen und seidener Zeuche, die sonst viel in den ehemaligen östreichischen Niederlanden gewebt und Calanders oder Grosgrains' genennet wurden. In Deutschland wird diese Zeuchart jezt noch in Sachsen und Hessen, Hanau, Offenbach u. s. w. gemacht und ist ein Gegenstand des Kleinhandels.

Cajaputbaum, (Melaleuca, Leucadendra), ist ein strauchartiger Baum in Ostindien, dessen kleine, glatte, glänzende und gewürzhafte Saamenkörnerchen und Blätter das Cajaputöl geben, welches sehr angenehm und penetrant riechet und in den Apotheken als ein krampfstillendes Carminativ und Nervenmittel gegeben wird. Die Destillateurs gebrauchen auch die Cajabutkörner statt der Cardamomen unter die Spezies zu den Liqueurs und Rosolis.

Caillotis, heißt man in Frankreich die Sode oder Suda, welche noch in ganzen Stücken ist, und der zerbrochenen oder zermalmten vorgezogen, daher auch theurer verkauft wird.

Caillon, s. Feuersteine.

Caimacanis, s. Cambrasines.

Calabresa, neapolitanische Seide, welche meist roh über Ancona, Genua und Nizza ins Ausland kommt. Die Sorten sind verschieden und auf den Packeten, die ein Pfund halten, mit Buchstaben bezeichnet, nämlich: M. M. B., O O. B., O. B. V., V. und M. Die feinste Gattung führt das leztere Zeichen.

Calabreser Wein, ist eine feine Art italiänischer Muscateller, der im Königreich Neapel aber nicht häufig wächst, und daher nur in Bouteillen in den Handel kommt.

Caladaris, sind schwarz und roth gestreifte Cattune, welche von Bengala aus dem englischen Ostindien kommen, und daher am besten aus England bezogen werden. Die Stücke sind 8 franz. Stab lang und 7/8 breit.

Calamachi, eine Art Seidenzeuch auf Atlasart gewebt, der von Genua bezogen wird.

Calamande, s. Calmande oder Calmang.

Calamandrina, s. Gamanderlein.

Calamangis, Calamanganis, sind baumwollene Zeuche, die die englisch-ostindische Compagnie nach Europa bringt. Die feinere Gattung heißt Ponnicail, die geringere aber Mannapaar; sie sind 1 1/2 holländische Elln breit und 21 – 22 Elln lang. Die Feine bestimmt den Preis.

Calamank, s. Calmande und Calmang.

Calamatta, eine Gattung italiänischer Seide, welche roh ausgeführt wird.

Calambac, s. Paradiesholz.

Calambour, Calambom, ein grünlichtes, dichtes, schweres und wohlriechendes Holz, welches in dicken und langen Scheiten aus Indien gebracht und von den Kunsttischlern und Drechslern verbraucht wird. Es ist Materialwaare, wird aber nicht in den Apotheken gebraucht.

Calamink, eine Zeuchart, die aus Rußland kommt. S. Calmande.

Calamintha, s. Ackermünze.

Calamita bianca, s. Magnetstein.

Calamita alba, ist eine Gattung sehr feiner und weisser Thon, der in den Handel kommt und zu Tobackspfeifen verarbeitet wird.

Calamus rotang, s. Drachenblut.

Calanca, Calancards, sind weisse baumwollene Zeuche, die aus Ostindien kommen und in den Cattun-Druckereien in England, Holland, Bremen, Hamburg, Berlin, Augsburg, Schwabach u. s. w. gedrukt und gemahlt, aber auch in leztern Orten mit dem besten Erfolg nachgemacht werden. Gewöhnlich haben die Stücke 24 Brabanter Elln Länge und 5 bis 6 Viertel Elle Breite. Auch zu Erlang werden die Calanken sehr schön gedrukt.

Calcatripa, s. Rittersporn.

Calcedon, Calcedonier, Chalcedonier, lat. Calcedonius, Calchedonius, ein halbdurchsichtiger, milchfarbener und mit Wolken vermengter Achatstein. Die vorzüglichste Art ist die mit hell- oder purpurrothen Wolken, wovon die Mischung der Farben, durch Brechung des Lichts, einen Regenbogen bildet. Der Calcedonstein bricht bei den Achaten, wird demnach überall gefunden, wo man Achate findet und auch zu dem nämlichen Behuf verwendet.

Calcernier, ein guter französischer Wein, welcher in der ehemaligen Grafschaft Avignon wächset, aber nicht häufig ausgeführt wird.

Calendula, s. Ringelblume.

Calfonium, s. Colophonium.

Caligan, s. Tansjebs.

Callapaty, eine Art Baftas von verschiedener Länge und Breite, welche uns die Dänen aus Ostindien bringen.

Callée, Cuirs de Callée, nennet man die aus der Barbarei kommende Leder, welche zu Bona gekauft werden. Sie sind fürtreflich, allein schwer zu bekommen, indem die Tangraner und Andalusier sie aufkaufen und zum Gebrauch des Landes zurichten.

Callewappes, oder Calwaps, sind ostindische baumwollene Zeuche, nicht über 9 bis 10 koppenhagener Elln lang und 1 bis 1 3/8 Elln breit, welche uns die Dänen aus Ostindien zum Handel bringen.

Calliaturholz, s. Sandelholz.

Callitrichum, s. Frauenhaar.

Calloti, ist eine Gattung kieselsteinförmiger Soda, die in Italien gewonnen und für sehr gut gehalten wird, Saife damit zu bereiten.

Calmandar, sind gedrukte oder gemahlte ostindische Zeuche, die eigentlich eine Art von Chits können genannt werden. S. unter Chits das mehrere davon.

Calmande, Calamande, oder Calamandre, den man in Holland Calaminque nennet, ist ein Zeuch, der demjenigen gleichet, welchen man ehehin Utrechter Rasch nannte. Er wird in dem ehemaligen Brabant und Flandern, sonderlich zu Antwerpen, Tournay, Ryssel, Roubaire und Lannay verfertiget. Sowohl die Länge als Breite ist verschieden und richtet sich nach dem Gutdünken der Arbeiter oder nach der Bestimmung der Bestellere. Diese Zeuchart ist sehr glänzend, und hat einen kreuzweise laufenden Aufzug, daher dann auch das Kreuz nur auf der rechten Seite zu sehen ist. Er wird gewöhnlich von Wolle gemacht, doch giebt es auch einige, die, auf Bestellung, mit untermengter Seide und Ziegenhaar gemacht werden. Man hat die Calmande von allerlei Farben und Façon: einige durchaus einerlei; einige mit breiten und blumichten Streifen; noch andere mit schmalen Streifen, und endlich eine Art mit wellenförmigen. Man debitirt deren sehr viele im Land selbsten, sie werden aber auch in grosser Menge ins Ausland und namentlich nach Frankreich, Spanien und Portugal versendet.

Calmang, Calmank, Calamank, Kalamank, franz. Calamanque, ist ein guter wollener, ein- oder mehrfärbigter Zeuch, von unterschiedener Güte und Sorten, mehr gestreift als geblümt; er erhält durch den Kalander eine glänzende Zurichtung und heißt dann auch manchmal Wollen-Atlas. Die allergeringste und leichteste Art von Calamank wird insgemein Serge de poils genennet. Man macht diese Zeuchart von lauter gekämmter Wolle und wirkt ihn nur auf einer Seite rechts. Der englische Calamank, welcher von Norwich, Bristol, Colchester und London in größter Menge kommt, hat, wegen der Feinheit und Gleichheit der Fäden, und wegen der bessern Appretur den Vorzug. Dermalen aber macht man im Brandenburgischen und vorzüglich in Berlin, und auch in Sachsen zu Gera, Weyda, Pönig, Krimizschau, Rochliz, Burgstädt und Leipzig etc. Calamanke, die sich denen Englischen sehr nähern. In Berlin und sonderlich in Gera, macht man diese Zeuchart mit Blumen und in doppelten Farben, und nennt ihn dann Wolldamast. Ausser den benannten Orten, werden auch in Frankreich, sonderlich zu Chalous für Marne, an einigen Orten in dem ehemaligen Flandern, ganz wollene Damaste oder geblumte Calamangs in Stücken zu 20 Elln Länge und ¾ Breite verfertiget. Die gewöhnlichen Calamankstücke haben 30 Berliner Elln Länge und ¾ Breite; die englischen aber zählen 32 Yards Länge und 18 Zoll Breite. Man macht auch in Schlesien und in den östreichischen Staaten Calamanke, allein sie kommen den englischen und sächsischen weder an Schönheit noch Wohlfeile gleich.

Calin, eine Art Metall, schöner als Bley, aber schlechter als Zinn. Es ist in Indien zu Hause, wo man es zum Dachdecken braucht, und sonst noch mancherlei Gefässe davon macht. Die ostindischen Theebüchsen sind von diesem Metall, man macht aber auch Thee- und Caffeekannen davon, die in den Handel kommen.

Calmi, eine Art gedrukter oder gemahlter Leinewand, welche in den Staaten des Großmogols fabrizirt wird und unter die Indiennen gehört.

Calmouks, sind eine Gattung Londontücher, welche in den französischen Departements der Lozerre und des Tarns, besonders um und in Castres verfertigt werden und starken Absaz haben. Man hat glatte, gestreifte und broschirte. Die Länge und Breite ist verschieden.

Calmus, Kalmus, Acorus, ist ein Schilfgewächs und eine Gattung der Schwerdlilien, so gerne an feuchten und sumpfichten Orten wächset. Man hat davon hauptsächlich zweierlei Gattungen zu bemerken, nämlich wahren und falschen. Der wahre Calmus, sonst noch Ackermann, Ackerwurz, Acorus aromaticus, odoratus, wächst nicht allein in verschiedenen asiatischen und amerikanischen Ländern, sondern auch in Europa, nämlich in der Tatarey, Polen, Lithauen, Italien, sonderheitlich in dem Königreich Neapel, England, Holland und auch bei uns in Deutschland, sowohl auf dem Lande als auch in den Gärten auf feuchtem Boden, am häufigsten aber in den Teichen. Man gebraucht von diesem Gewächse blos die Wurzel, die nicht allein in den Apotheken roh zu verschiedenem Arzneigebrauch, sondern auch von den Zuckerbäckern und Conditors, mit Zucker überzogen, verwendet wird. Die Brandeweinbrenner und Liqueurfabricanten brauchen die ächte Calmuswurzel gleichfalls häufig zu ihren Aquavits, und die chemischen Fabriks-Laboratorien ziehen daraus ein Oel, Salz, Spiritus und Essenz. Zu allem diesem Behuf dient die Calmuswurzel, sie mag gewachsen seyn wo sie will, indem es allemal einerlei Wurzel bleibt; obwohl nicht zu läugnen ist, daß der in Asien gewachsene oder sogenannte indianische Calmus, welcher dünnere und zerbrechliche Wurzeln hat, einen stärkern und schärfern Würzgeschmak und Geruch besizt, als der europäische gemeine Calmus. Die besten Calmuswurzeln sind die, so noch recht frisch, zähe und von frischer hellbrauner und innen weisser Farbe sind, einen guten Geruch haben und eine angenehme aromatische Bitterkeit auf der Zunge zurücke lassen. Sonst kommt noch eine eigene Calmus-Gattung aus Ostindien, der die Wurzel von dem indianischen Rohr und dünnstenglicht ist, lieblich riecht und in kleinen zerbrechlichen 2 bis 3 Schuh langen Gebunden in den Handel gebracht wird. Man nennt ihn im Land Cassabel und Bamira (Calamus indicus), und er wird auch in den Apotheken zur Vieharznei gebraucht. Der Calmus ist durchaus eine Waare der Materialhandlungen, die ihn ins kleine sammeln lassen und so zu Parthien anhäufen und wieder verkaufen.

Calmusgerten, s. Sandriedgras.

Calmuthwein, eine Gattung fürtreflichen Frankenweins, der auf und an dem Calmuthberg zwischen Lengfurth und Werthheim am linken Maynufer liegenden regulirten Korstift zu Triefenstein zugehört. Es kommt nur wenig von dieser Weingattung in den auswärtigen Handel.

Calquiers, eine Gattung ostindischer Taffentatlasse, welche die Franzosen in den Handel bringen. Es giebt deren vorzüglich schön geflammte Gattungen.

Caltha, s. Ringelblume.

Calvisson, ein weisser sowohl, als blaßrother französischer Wein, der über Cette ausgeführt wird und angenehmen Geschmaks ist. Man hat auch eine Muskatellersorte, die gleichfalls um Calvisson wächst, Calvisson musat genennet und stark ausgeführt wird.

Calx, s. Kalk.

Camarones, sind ostindische Wildhäute von einer Rehgattung, die roh in den Handel gebracht und viel in England und Frankreich sämisch verarbeitet werden.

Cambaja- Steine, sind ostindische Granaten, welche die Dänen zum Handel liefern und die unsern böhmischen Granaten ziemlich gleichen.

Cambaye, eine Art ostindische Zeuche, welche die dänische Indienkompagnie in den Handel bringt. Sie bestehen in ungleichen Stücken von 11 bis 24 Elln und sind 4 bis 5 Viertel Elle breit. Es giebt aber auch Stücke, wo das ganze Stük nur eine Frauenzimmer-Schürze giebt. Die Franzosen bringen auch Cambayes von der Küste von Coromandel, welche sie aber blos zum Stichhandel auf die Philipinen gebrauchen.

Cambray, s. Kammertuch.

Cambe, Campe, ein tuchartiger Droguet, mit einem ins Kreuz durchschossenen Eintrag.

Cambrasines, Cambresines, eine Art feiner levantischer Leinewand, womit zu Cairo, Alexandrien und Rosetta ein ziemlich grosser Handel getrieben wird. Den Namen hat diese Waare daher erhalten, weil sie mit dem Cambray oder Kammertuch grosse Aehnlichkeit hat. Es giebt auch Cambrasinen, welche die Franzosen aus Smyrna holen, wovon es zweierlei hat, eine die aus Persien, und die andere, die von Mecca kommt. Die erstern behalten ihren Namen Cambrasinen, die andern nennet man aber Mamoudis; diese sind gelblicht aber weicher und feiner als jene. Ausser diesen persianischen Cambrasines und denen von Mecca, giebt es noch über 30 Sorten Leinewandarten, welchen man diesen Namen giebt, und absonderlich denen, welche aus Bengala kommen und verschiedene Längen und Breiten haben. Unter diesen lezten sind auch 2 oder 3 Gattungen, die durch besondere Namen, als: Hufeisen, Fer de cheval, Turbans und Caimacanis von einander unterschieden werden. Die Breite und Länge der sämtlichen Cambrasingattungen ist sehr verschieden. Man bezieht sie am besten von Livorno und Marseille.

Camechain, eine Art grosser Pomeranzen, welche im Königreiche Tunquin wachsen, eine rauhe, dicke und fahlgelbe Schaale haben, aber innwendig so schön gelb wie Bernstein und von fürtreflichem Geruch und Geschmak sind. Man bringt sie, aber nicht häufig, nach Europa zum Handel.

Camee, Cameo, heißt 1) ein Edelstein oder sonst ein feiner Stein, z. B. ein Onyx oder Sardonyx, der aus zweien Schichten von verschiedener Farbe besteht, und auf dessen obern Schicht die Natur zuweilen allerlei Figuren von Bäumen, Thieren etc. gebildet hat. 2) ein jeder erhaben geschnittener Edelstein, eigentlich aber nur ein solcher, dessen Grundlage von anderer Farbe ist, als die darauf geschnittene Figur. Weilen nun gemeiniglich Onyxe zum Schneiden genommen werden, so nennt man in weiterer Bedeutung erhaben geschnittene Onyxe Cameen. Man macht auch künstliche Cameen aus Muschelschaalen, die den natürlichen sehr ähnlich sind, und es findet sich davon zu Trapani eine eigene Fabricke.

Cameel, s. Kameel.

Cameelheu, Cameelstroh, Squinanthum, ist ein getroknetes Kraut, so aus harten und gelben Stengeln und Blättern besteht, fast wie Stroh aussiehet, und von scharfem, bittern, doch dabei lieblichen und aromatischen Geschmak und angenehmen Geruch ist. Es kommt aus der Levante über Marseille und Venedig in kleinen Schachteln zu uns. Es ist dieses Gewächse eine Art wohlriechenden Binsengrases (Juncus odoratus), und man hat davon zweierlei Sorten, davon die bessere Gattung feuerröthlich aussiehet. Es ist dieses Kraut ein Hauptmaterial- und Apotheker-Artikel.

Camelot, Camlot, Kamelot, heißt 1) ein bekannter sauberer und dichtgewirkter Zeuch aus Kameel- oder Ziegenhaaren, die zuweilen mit der Hälfte Seide vermischt sind. 2) ein wollener Zeuch, zu welchem, nach den Schauordnungen der Zeuch- und Raschmacher, auf ein Stük von 30 Elln Länge und ein Elle Breite, 8 Pfund wohlgekämmter Wolle soll genommen werden. 3) Ein seidener Zeuch von verschiedenen Farben, der auch Seidencamlot genennet und zu Venedig, Florenz, Mayland, Neapel und Lucca fabrizirt wird, aber nichts anders als ein guter Tabis oder Taffent ist. Die gewässerten Camelote von Verona, die man auch veronesische Tapeten, Tapis de Verone nennet, sind eine ähnliche Art von Tabis.

So verschieden die Materie ist, woraus die Camelote gewebt werden, eben so verschieden ist die Sortirung dieser Zeuchart und ihre Länge und Breite der Stücke. Man macht die Camelote von allerlei Farben und Gestalt. Einige werden im Faden gefärbt, andere erst im Stük; wieder andere sind jaspirt oder melirt; andere gestreift, geflammt, gewässert, mit Figuren bedrukt und glanzgepreßt.

Unter allen Cameloten sind a) die in Kleinasien verfertigten die schönsten und feinsten. Auf diese folgen b) die Brüßler-Camelote, welche entweder einfärbig oder melirt, jedoch ohne Streifen und Muster sind. Ihre gewöhnliche Breite ist 5/8 und 2/3 pariser Elle, und die Länge der Stücke 35 bis 60 pariser Elln. Sie übertreffen an Schönheit und Güte alle in Deutschland, Frankreich, Holland und England fabrizirten Camelote. c) Die englischen Camelote folgen unmittelbar auf die Brüsselschen, diesen d) die von Ryssel und dortigen Gegenden. Sie haben mehrentheils 1/2 bis 7/16 pariser Elln in der Breite und 21 bis 22 Elln Länge im Stük. Ausserdem wird noch zu Ryssel und in dem ursprünglich französischen Flandern, eine beträchtliche Menge von geringen Cameloten gemacht, die sehr dickt und leicht sind und meistentheils nach Spanien gehen. Die Flamänder geben ihnen verschiedene seltsame Namen, unter denen folgende die vornehmsten sind und unter ihren eigenen Artikeln sollen beschrieben werden. Nämlich: Lamparillas oder Nonpareille; Polimitte, Polomit oder Polomitte; Picotte oder Gueuse; Quinette oder Guinget und Guignette; und endlich Changeant etc. e) Die französischen Camelote, davon sind zu bemerken: die von Amiens, von verschiedenen Namen und Beschaffenheiten, nämlich brüßler Art (Façon de Bruxelles), gezwirnte (Fil retors), à gros grain, Quinettes u. s. w.; die von Neuville, welche den Brüßlern gleich geschäzt werden; und die von Auvergne, welche meist gestreift sind. f) Die deutschen Camelote werden vorzüglich gut zu Berlin, Gera, Pönig, Burgstädt, Weyda, Mühlhausen und Linz in Oestreich gemacht. Diejenigen, die Camelote fabriziren und die Kaufleute, die solche verkaufen, müssen sich wohl in Acht nehmen, daß derselbe keine falsche oder schlimme Falten bekomme, indem sie aus diesem Zeuche sehr schwer heraus zu bringen sind.

Camelotine , ist eine auf Camelotart gewirkte Zeuchart, die nicht mehr sonderlich gesucht ist.

Cameelziegenwolle, Liamaswolle, ist die Wolle von einem in Südamerika einheimischen Thier, das die Einwohner Liama, Clacma oder Guanako nennen, und das einem Cameel und einer Ziege zugleich ähnlich siehet, d. i. von jedem der beiden Thiere etwas an sich hat. Die Wolle dieses Thiers ist lang, ziemlich fein und von vermischten Farben, als weiß, grau und röthlich. Mit dieser Wolle wird die Vigognerwolle häufig verfälscht, man kann aber den Betrug leichtlich durch den Geruch entdecken, welcher bei der Liamaswolle stark und unangenehm ist.

Camillen, s. Kamille.

Camions, s. Nadeln.

Camisettas, s. Kamisöler.

Camojano, ein guter italiänischer Wein, der im Großherzogthum Toskana erzeugt wird.

Camotes, s. Batatas.

Campane, Campanes, Campanen oder Campagnen, nennet man nicht allein eine Art Franzen von gesponnenem Golde, Silber, oder Seide, die sich unten in kleinen Flocken, wie kleine Glöckchen geformt, endigen, zu Kirchenornaten und zum Zimmer-Ameublement gebraucht werden; sondern durch eine Art kleiner, flacher, leichter und feiner Spitzen oder Kanten, von Zwirn- oder allerlei färbigter Seide, welche man zu Garnirungen der Frauenzimmer-Kleidungsstücke braucht. Beiderlei Artikel sind ein Gegenstand der Galanteriehandlungen und werden in Italien, Frankreich, und in Deutschland an verschiedenen Orten, von den Spitzenfabrikanten und Possementirern gemacht.

Campanini, ist ein italiänischer Marmor, den man aus dem Gebirge von Carrara zu Pietra Santa bricht. Er klingt, wenn man ihn bearbeitet, wie eine Glocke, zerspringt aber auch sehr leicht. Er hat verschiedene Farben und kommt zu Bildsäulen in den Handel.

Campatillas, eine besondere Gattung wollener Zeuche, die in den ehemaligen östreichischen Niederlanden bei Brügge verfertigt werden und starken Vertrieb nach den spanischen Inseln haben.

Campecheholz, Campescheholz, Indianischholz, Blauholz, Bois d'Inde, Bois de Campeche, Achou, Achouron, Laurier aromatique, ein bekanntes Farbholz, das in Europa in sehr grossem Werth steht. Es wird durch die Spanier und Engländer zu uns in den Handel gebracht und kommt am häufigsten aus der Bay von Campesche, aus der Halbinsel Yucatan in Neuspanien, und auch von der Insel Jamaica, daher es auch noch Jamaicaholz, Bois de la Jamaique und St. Croix genennet wird. Der Baum, wovon man dieses Holz erhält, ist die Caesalpina Sapan L., und sieht dem Laub nach, welches wohlriechend ist, einem sehr starken Lorbeerbaum gleich. Nur der Kern vom Holz kann zum Färben gebraucht werden, die äussere Schale taugt nichts. Es kommt zur Handlung in zweierlei Sorten, nämlich geschält und ungeschält; in beiden Fällen hält man die größten Stücken für die Besten und zieht das ungeraspelte dem geraspelten vor. Bei den Artikeln Bresilholz, Fernambuc und Rothholz kommt ein mehrers hierher Verwandtes vor. Das Campecheholz ist nicht allein für die Färbereien ein unentbehrlicher Artikel, sondern es dient auch zu Saftfarben, und man kann durch Salze und Säuren mancherlei Farbenpräparate daraus ziehen. Dasjenige Campecheholz, welches die Engländer aus der Hondurasbay bringen, ist geringer als das spanische, und daher auch immer um 20 Prozente wohlfeiler. Holland versorgt uns mit dieser Waare.

Campes, eine Art geköperter Tuchrasche, die im Departement der Vienne in Frankreich gemacht werden und 40 Stab Länge aber nur ½ Stab Breite halten.

Campessiane, Campetiane, s. Cochenille.

Campher, Camphora, franz. Camphre, ist eine vegetabilische, feste, trockene und doch zerreibliche, sehr flüchtige und, nach Art der wesentlichen Oele, entzündbare Substanz, von einem sehr durchdringenden und starken Geruch, bitterm und gewürzhaftem brennenden Geschmak. Der Campherbaum, Lauros camphora, Arbor camphorifera, wächst durchaus in Ostindien, vorzüglich aber auf Sumatra, auf Java, Siam und Japan, besonders auf Borneo in Menge. Er gehört, seinem Geschlecht nach, zu den Lorbeerbäumen, und seine Blätter sowohl als seine Rinde, Blüthen und Früchte, sind von der Camphersubstanz durchdrungen, und man erhält diese aus dem Baum durch Aufritzen der Rinde von selbst, oder durch Kochen seiner Theile. Der natürliche Campher ist ungleich besser als der durchs Kochen gewonnene und daher auch noch so theuer wie dieser. Weil nun der Campher, so wie er aus Ostindien zu uns gebracht wird, immer unrein und von ungleicher Güte ist, so wird er in Europa geläutert oder raffinirt, wodurch also zwei Sorten entstehen, nämlich roher Campher und geläuterter oder raffinirter, welch lezter aus Venedig, Holland und England zu uns in den Handel kommt, in etwa 2 Pfund schweren, runden, etwas ausgehölten Scheiben besteht, und in dichtes, graues Papier eingewickelt ist. Der beste geläuterte Campher muß schön weiß, dabei klar und glänzend seyn, auch keine gelben Flecken haben. Er ist von Natur sehr flüchtig, daher muß man ihn wohl vor der Luft bewahren und wenn man die Scheiben aus dem Papier nimmt, etwas Leinsaat oder Pfefferkörner hinzuthun und verschliessen; damit er sich nicht so leicht verflüchtigen kann. Da dieser Artikel neben dem, daß er ein nöthiges und fürtrefliches Arzneimittel ist, auch häufig in der Feuerwerkskunst gebraucht wird, so ist er in Kriegszeiten eine kontrabante Waare. Die Holländer sind in dem hauptsächlichen Besiz des Campherhandels, sowohl in Ostindien selbsten als auch in Europa, sie verstehen ihn auch am besten zu präpariren. Der Kaveling dieses Artikels bei der ostindischen Compagnie in Holland besteht in 12 Tobben, wovon jeder im Durchschnitt 1150 – 1160 Pfunde wiegt, beim Einkauf 25 Pfund Thara, 1 Pfund Gutgewicht und 2 Pfund Ausschlag erhält. Die rohe oder ungeläuterte Sorte wird netto Thara gehandelt. Man kann auch aus andern Bäumen und Pflanzen z. B. aus Wachholder, Galgant, Zitwer, Ysopen, Lavendel, Salbey und Thymian, überhaupt aus allen balsamischen Pflanzen Campher gewinnen, wie dies unsere neuern Chymici darthun, nur ist zu merken, daß ungleiche Pflanzen, auch ungleich an Heilkräften und Brennbarkeit, und ungleich riechenden Campher geben.

Campherbaum, ein starker ostindischer Baum, der den so eben beschriebenen Campher liefert. Sein Holz ist weiß, wann es troknet, so wird es röthlich und streifig, hat einen angenehmen Geruch, ist sehr fest, und wird, nebst der Wurzel, die besonders schön gemarmelt ist, zu Kunsttischlerarbeiten und zum Parfümiren gebraucht.

Campherholz, ist eine Gattung streifigtes, röthlich-braun und wohlriechenden Holzes, welches aus Ostindien kommt, zu Kunsttischlerarbeiten dienet und seines Geruchs wegen, der campherartig ist, den Namen erhalten hat.

Campherkraut, Camphorosma L., ein Gewächs, welches in Niederfrankreich an heissen und sandigen Orten wächst, und dessen Blätter, wenn man sie reibt, einen starken Camphergeruch geben. Man destillirt ein Oel daraus, das, wann es eintroknet, so wie das Oel von Majoran und andern Pflanzen, eine Art Camphers giebt.

Campo, Campos, eine Art spanischer Wolle, die von Sevilla und Malaga kommt, auch häufig nach Frankreich in die dortigen Zeuchmanufacturen verschikt wird. Eine Sorte davon wird Petits campos de Seville genannt.

Campote, eine Gattung schön und dichtes baumwollen Tuch, welches auf den philipinischen Inseln verfertiget wird.

Camugliano, eine sehr gute Sorte Toskanischen Weins, davon man weissen und rothen hat. Die Ausfuhr über Livorno und Venedig davon ist stark, jedoch mehrentheils nur für Holland und England.

Canabassettes, eine Art gestreifter Zeuche, die in der Gegend von Lyon in Frankreich verfertigt werden und davon man zwei Sorten zählet, nämlich eine ganz wollene, und eine, welche seidene Streifen hat.

Canadas, eine Art feiner Bettdecken, welche im Departement de l'Eure und Calvados in Frankreich gewirkt und viel nach Nordamerika verhandelt werden.

Canadelle, ein kleiner, wohlschmeckender, dem Perschling ähnlicher zarter Fisch, der an den Küsten des mittelländischen Meers, in Frankreich, gefangen, gesalzen, und häufig ausgeführt wird. Die Italiäner nennen diesen Fisch Sacchetto und machen ein grosses Wesen daraus.

Canariengras und Canariensaamen. Von den canarischen Inseln brachte man eine Gattung Gras (Phalaris canariensis L.) das erstlich in Frankreich und Spanien gebaut wurde, und endlich auch nach Deutschland kam, wo man es jezt vorzüglich um Erfurth, Bamberg und Nürnberg mit Fleiß auf den Feldern und Gärten bauet und mit dem Saamen, zu Vögelfutter, ziemlichen Handel treibt. Dieser Saame ist fast wie der Leinsaame gestaltet, glänzet aber wie Hirse, daher er auch noch Canarienhirse (Semen canariense, franz. Graine de Canarie) genennet wird. In den warmen Ländern, wo dieser Saame wild wächset, wie z. B. in Italien und Frankreich, preßt man ein Oel daraus und gebraucht ihn auch zur Appretur der Seidenzeuche. In der Medizin hat er gleichfalls Nutzen.

Canariensect, ist ein weisser, sehr süsser, dabei angenehmer und starker Wein, der auf den kanarischen Inseln in Menge gewonnen und zum Handel gebracht wird. Der beste wird auf der Insel Teneriffa gebauet und man unterscheidet ihn in Malvasier, in Canarien- und Palmsect, wovon die erstere Art die beste und theuerste ist. Es ist eigentlich ein gekochter Wein und aus lauter höchst reifen Muskatellertrauben bereitet, daher sich der ächte sehr lange hält und immer stärker wird. Indessen macht man diese Weine alle, und besonders häufig in Hamburg und Bremen, aus Zucker, Rosinen und weissen Franzwein nach, und nur selten bekommt man die Secte ächt. Man bezieht diesen Artikel am besten über Cadix und Amsterdam oder Hamburg und handelt ihn in Fässern von zwei Pipen. Der Sect von Teneriffa wird auch noch Vidonia genannt.

Canarienvogel, Fringilla canaria, franz. Serin de Canarie ein bekannter, zahmer Hausvogel, der ursprünglich von den canarischen Inseln kam, nun aber in ganz Europa in den Zimmern gezogen und damit besonders in der Gegend von Nördlingen, Oettingen im Rhies, um und in Nürnberg ein ziemlicher Handel nach Dänemark und Schweden, Rußland und jene Gegenden getrieben wird. Es kommen nämlich alle Frühjahre eine ziemliche Anzahl Handelsleute aus Tyrol und Bayern an die angemerkten Orte, kaufen die das Jahr zuvor gezogene jungen Canarienvögel zusammen, und tragen sie in grossen Vogelbauern auf dem Rücken in die bemerkten nördlichen Gegenden.

Canarienzucker, s. Zucker.

Canaster, s. Knaster.

Canavouw, eine geringe Gattung des Varinas-Tobacks.

Cancamum, ist ein sehr rares afrikanisches Gummi, welches aussiehet, als wann es aus mancherlei Gummiarten, die sich durch ihre verschiedene Farben unterscheiden, zusammengesezt wäre. Es wird hauptsächlich in den Apotheken gebraucht. S. Animaharz.

Cancanias, eine Gattung ostindischer Atlasse. S. Atlas.

Cancer, s. Krebs.

Candirte Waaren, Candirtes, lat. Candisata, franz. Candis, werden alle mit geläutertem Zucker überzogene Sachen, als: Früchte, Blumen, Gewürze, Wurzeln u. a. m. sie seyen glatt oder kraus, genannt. Sie sind die eigentlichen Conditorwaaren und werden zwar überall von den Conditorn, Zuckerbäckern und Lebküchnern gemacht, allein diejenigen kandirten Sachen, welche aus Italien und Frankreich kommen, verdienen doch daher den Vorzug, weil man auf den dortigen Plätzen die Gewächse, Blumen, Blüten und Früchte in vorzüglicherer Güte hat und das Clima deren Zeitigung und Vollkommenheit mehr befördert und vollendet. Die Italiäner haben ihre besten Conditors und Confitüriers in Genua, Florenz, Rom und Neapel, und die Franzosen zu Montpellier, Marseille, Beziers, Beaucaire, Tours, Mez, Verdun und Nancy. In Deutschland haben Berlin, Dresden, Wien, Nürnberg und Mannheim den Vorzug. Wann der Zucker an den kandirten Sachen nicht schön hell und klar, sondern dunkel und weißlicht anliegt, so werden sie leicht müsicht.

Candis, Candiszucker, s. Zucker.

Candisstörzel, so nennet man in den Zuckersiedereien den Syrup, welcher bei Verfertigung des Candiszucker zurücke bleibt und sich nicht krystallisieren läßt.

Caneel, so benennet man an manchen Orten den Zimmet; eigentlich gehört aber diese Benennung für die Rinde des weissen Kaneelbaums und der Costuspflanze. S. Zimmet.

Canefice, s. Cassien.

Canella, Canellata, eine Art Zuckerkörner mit Zimmet gesättiget, welche aus Mayland zum Handel kommen.

Canevas, Kanefas, auch Belesmes genannt, eine Art bekannter, dichter, hanfener Leinewand, welche ungebleicht verbraucht und aller wegen von den Leinewebern gemacht wird. Man hat der Canevase mehrerlei, aus Hanf, Flachs und Baumwolle und bedient sich ihrer zu verschiedenem Gebrauch, zu Steifleinewand, Tapetengrundstücken, zu Kleidungsstücken und zu Seegeltüchern. Frankreich und Böhmen, auch die Schweiz, liefern die meisten und zwar von sehr verschiedener Länge und Breite. Hie und da hat man auch gebleichte Canefase.

Cangam, s. Bethilles.

Cangette, eine Art kleiner Sersche, welcher aus Frankreich zu uns gebracht wird; er dient zu Kleidungen für das Landvolk und ist kein gesuchter Artikel.

Canica, eine Art wilder Zimmet, welcher auf der Insel Cuba wächst, an Geschmak der Gewürznelke beikommt und in den Apotheken zuweilen statt der Cassia gegeben wird.

Canirami wird der Baum genannt, auf welchem die Krähenaugen (Nuces vomicae) wachsen.

Canis, s. Hund.

Canna, s. Rohr.

Cannabis, s. Hanf.

Cannamasos, rohe niedersächsische Leinen, welche über Bremen und Hamburg nach Spanien gehen.

Cannefas, s. Canevas.

Cannelés. Eine Art feiner französischer Drogette; imgleichen eine Gattung reicher Atlasse zu Lyon; eine Sorte halb Seiden- und halb Baumwollenzeuche zu Rouen; und endlich eine Bisquit- oder Zuckerbrodgattung, führen sämtliche den Namen Cannelés und sind auch sämtlich Ausfuhrartikel.

Cannequin, eine Art ostindischer Kattune von weisser Baumwolle, welche nur 8 Elln Länge im Stük haben und womit auf der Guineaküste starker Handel getrieben wird.

Cannonao, eine liebliche Gattung Muskatenwein, der um Cagliari in Sardinien wächst und sehr beliebt ist.

Cannos, eine Sorte Bassinen, welche in der Lausiz verfertiget und starker Handel damit getrieben wird. Zittau in der Oberlausiz versendet die meisten.

Cannourges, eine Gattung französischer Sergen.

Canon, s. Kanone.

Canonstordues, sind eine fürtrefliche Art doppelter Flintenläufe, welche zu St. Etienne im Forrests, St. Cloud und noch in andern Gewehrfabriken in Frankreich sehr mühesam, jedoch künstlich, aus Drath gewunden und dann geschmiedet werden, daher, neben ausserordentlicher Leichtigkeit, auch Sicherheit und Dauer gewähren. Man gebraucht sie blos zu Jagdgewehren und besonders zu der Art, die man Zwillinge nennet. Auf den Läufen, die blau angelaufen sind, stehet mit goldenen Buchstaben Canon Tordu, zuweilen auch der Name des Meisters. Einige dieser Flintenläufe haben auch massiv goldene Zündlöcher. Man bezieht diese Gewehrläufe von Strasburg und bezahlt gewöhnlich das Paar mit 4 – 5 Louisd'or. Völlig fertige Gewehre mit Silber garnirt à Canon Tordu kosten 8 – 10 – 12 Louisd'or das Stük.

Canques , s. Nankin

Canques, eine Art baumwollener Zeuche, die in China fabrizirt werden und woraus die Sineser ihre Hemden zu machen pflegen.

Canschi, ein dicker, bastartiger Baum, woraus die Japaner ihr Papier machen. Linné nennt ihn Trewia nudiflora.

Cantal, s. Quantal.

Cantenac, s. Bourdeauxer Wein.

Èante-perdrix, eine feine Gattung französischer Muscatenweine, die in der ehemaligen Provence erzeugt und für sehr rar und delicat gehalten werden, daher auch ungewöhnlich theuer sind.

Cantharides, s. spanische Fliegen.

Cantillen, Cannetilles, s. Bouïllon oder Rasch. Den Namen Cantille, führt auch eine Art Gewebe von halb Seide und halb Nesselgarn. S. Gaze.

Caoba, nennen die Indianer das Zuckerkistenholz, Lignum saccharinum, d. i. das Holz, woraus die Kisten gemacht werden, in welchen man den noch unzubereiteten Zucker nach Europa sendet. Es gleicht unserem Eichenholze, doch ist es poröser und fast purpurroth, dabei schwer und wohlriechend. Es ist eine Waare der Kunsttischler, welche die Zuckerkisten alle verarbeiten.

Caopia, Caopoiba, s. Gummigutt.

Caoutchou, Caoutehouc, s. Federharz.

Cap-Breton, eine gute Sorte rother Franzwein, der mehrentheils über Bayonne ausgeführt wird.

Caper, s. Ziegenbock.

Capicciola, oder Spicchetto di cappicciola, ein seidenes Zeuch, dessen Einschuss Floretseide ist. Man macht den meisten zu Neapel und Messina.

Capilli veneris, s. Frauenhaar.

Capiresti, ist der Name einer auserlesenen und besonders grossen Gattung Corallen. Sie theilen sich in 6 Nummern und Farben, stehen auf schwächern Maschen als die übrigen, und werden von Genua und Livorno bezogen.

Capiton, s. Floretseide.

Capock, Capuck, Capoc, nennet man eine Art ostindische seidenartige und sehr feine Baumwolle, die aber so kurz ist, daß man sie nicht spinnen kann. Sie wird in bastenen Säcken zu uns nach Europa gebracht, wo man sie zum Ausstopfen von Matrazen, Kissen und andern Dingen, imgleichen zur Besetzung der Palanquins gebraucht; sie taugt auch Watten daraus zu bereiten.

Capotkapern, sind die geringste Sorte der französischen Kapern.

Capottücher, sind eine Art langhäriger Zeuche, die besonders zu Ryssel und jenen Gegenden, im ehemaligen Flandern, gewebt werden und nach Amerika gehen.

Capperoe, s. Coronde.

Cappern, s. Kapern.

Caprea, Capreola, s. Gemse.

Capriata, s. italiänische Weine.

Caprifolium, s. Geisblatt.

Capsicum, s. Pfeffer (spanischer).

Capucines, nennet man die kleinste Sorte Kapern in Frankreich. Sie sind theuer und kommen in steinernen Töpfen zu 5–6 Pfunden auch in Zuckergläsern zu 2-3 Pfunden von Marseille, Nimes und Aix über Strasburg zu uns.

Capuck, s. Capock.

Capullo de seda, ist die schlechteste oder geringste Sorte der levantischen Seide.

Caput mortuum, ist diejenige Masse oder Erde, welche bey Verfertigung des Vitriolöls und dessen nachherigen Destillation in der Retorte zurücke bleibt. Es ist eine rothe Erde, die man zum Färben pulverichter Massen, z.B. des Tobacks, auch sonst noch in den Apotheken gebraucht. Man bezieht diesen Artikel aus den Fabriken chemischer Erzeugnisse und aus den Scheidewasserbrennereien, und handelt ihn nach Centnern und Pfunden.

Capweine, Vin de Cap, sind fürtrefliche rothe und weisse Weine, die von dem Vorgebirge der guten Hoffnung kommen und dort aus angepflanzten Trauben, zu welchen die Stöcke aus dem Rheingau, aus Ungarn und sonst noch aus andern guten Weingegenden geholt und veredelt wurden, gewonnen werden. Die holländische ostindische Gesellschaft war sonst im alleinigen Besiz dieses Weinhandels, nun, da ich dieses schreibe, sind es, durch Eroberung, die Engländer. Gewöhnlich bezeichnet man bei uns die Capweine sämtlich mit dem Namen Constantiawein, allein der, welcher diesen Namen eigentlich führt, ist der vorzüglichste und theuerste, und wächst auf einem kleinen District um das Fort Constantia herum. Der diesem folgende Wein wächst in grösserer Menge und auf mehrern Pläzen und heißt Peterswein, wird aber auch für Constantiawein verkauft. Die dritte Sorte ist eine Pontacgattung, kommt nur selten in den Handel, und ist, obgleich theurer, doch geringer als der Peterswein. Die Capweine sind blos eine Waare für grosse Herren, reiche Prasser und Capitalisten, denn sie sind enorm theuer. Man handelt sie in Fässern von ungefähr 2 Eymern und drunter und bezahlt ein dergleichen Faß nicht selten für 5-6-800 bis 1000 fl. holländisches Bancogeld. Man kann aber auch auf Bouteillen gefüllten Capwein haben, welcher mit einem prächtigen Siegel pranget, worauf die Festung Constantia zu sehen ist, allein es ist mehrentheils Machwerk gewinnsüchtiger Weinhändler.

Carabe, s. Agtstein oder Bernstein.

Caracoli, ein auf den Antillen sehr bekanntes Metall, welches aus Silber, Kupfer und Gold zusammengesezt und dessen Mischung so vollkommen ist, daß sich seine Farbe weder im Wasser noch in der Erde verändert. Die Engländer und Franzosen machen dieses Metall durch ein Composition von 6 Theilen Silber, 3 Theilen rothem gereinigten Kupfer und einem Theil Gold, nach, allein die Kenner befinden diese Mischung, ob sie zwar im Verarbeiten sehr schön ausfällt, doch weit unter dem ächten zurük.

Caragach, ist der Name einer sehr feinen Sorte Baumwolle, welche nicht allein roh, sondern auch zu feinem Garn gesponnen, nach Marseille, Genua und andere Seeplätze von Smyrna aus gebracht wird. Das Gespinnst dieser Wolle nennet man Caragachgarn, franz. Filet de Caragach.

Caramel, Caramelle, nennen die Franzosen den recht stark und braun gesottenen Zucker, womit sie hauptsächlich die Früchte kandiren. Wann dieser Zucker in Stangen oder Täfelein geformt ist, so dient er als ein Brust- oder Auflösungszucker, und ist der sogenannte Gerstenschleim oder Gerstenzucker nichts anders als Caramel.

Carannaharz, Carannagummi, Gummi carannae, franz. Caragne, ein harziges, graues oder gelbschwarzes und zähes Gummi, das einen schleimigen und bittern Geschmak hat, angezündet aber einen guten Geruch von sich giebt. Es fließt aus einem Baum und wird um Karthagena in Neuspanien häufig gesammelt, in Schilfblätter gewickelt und so in Massen nach Europa gebracht. Der Gebrauch dieses Artikels ist für Apotheken und Parfümirer, daher ein Gegenstand für die Materialisten.

Carapace nennet man die äussere grobe Schale der Schildkröte, s. diesen Artikel.

Caravanenthee, ist der feine sogenannte rußische Thee, welchen die Kaufleute, die in Caravanen von Moskau nach Peking in China reisen, von da mit zurücke bringen. Es ist an und für sich die feinste Sorte Thee, den man in Peking hat, und da er noch zu Lande transportirt auch vorzüglich gut in Flaschen gepackt und verlöthet wird, nicht minder das nicht von der Seeluft und dem dumpfigen Schiffsgeruch leider, was die Theesorten auszustehen haben, die man zur See transportirt, so ist dieser Thee ganz natürlich besser, aber auch ungleich theurer, dann andere mit ihm verwandte Sorten.

Carbones fossiles, auch Carbones petrae, s. Steinkohlen.

Carbonetti, eine dunkele und in das Schwarzrothe fallende Sorte Corallen, die man in Livorno unter die wohlfeilsten und geringsten zählet.

Carbonnieux, ein guter, weisser, sogenannter Bourdeauxer Wein.

Carbunkel, Carfunkel, Carbunculus, franz. Carboucle, Escarboucle, ist der Name eines scharlachroth- oder hochrothen Rubins. S. Rubin.

Carcanes, eine Sorte ostindischer Zeuche, die wir durch die dänisch-asiatische Handlungsgesellschaft erhalten. Sie sind 24 dänische Elln lang und 5/4 breit.

Carcapulli, ist der Name der Frucht von dem Guttäbaum, von welchem das Gummigutt gewonnen wird.

Carcassonnsche Tücher, eine leichte Art französischer Tücher, welche zu Carcassonne im Departement von Aude verfertiget und in Menge, hauptsächlich nach der Levante, ausgeführt werden. Sie bestehen aus vielerlei Sorten, davon jede benennet ist. Z. B. Londrins séconds, Londrins larges, Façon d'Elboeuf–Sedan–Mahon, Draps forts u. s. w. Die vorzüglich feinen Sorten gehen nach Deutschland und Italien.

Carcharias, s. Seehund und Hayfisch.

Cardätschen, s. Kardätschen.

Cardamomen, Kardemomen, Ammomum, cardamomum, franz. Cardamôme, ist ein perennirendes, lilienartiges Gewächs, welches in Asia und Afrika zu Hause ist, und durch die ostindischen Handelsgesellschaften zunächst nach Europa gebracht wird. Es giebt verschiedene Sorten der Cardamomfrucht, von allen Arten werden aber nur die Saamenkörner gebraucht und diese sind es, die bei uns allein unter dem Namen Cardamomen bekannt sind.

Man hat von der Frucht folgende Hauptarten: 1) Den grossen Cardamom, Cardamomum majus s. longum, dessen Saamenkapseln lang und von grauer Farbe sind. Die Körner haben die Grösse des Corianders, sind röthlich weiß, eckig, und haben wenig Oel, Geruch und Geschmak; sie kommen aus Syrien, Malabar und Egypten zu uns. 2) Den runden Cardamom oder die Mittelkardamome, Cardamomum rotundum s. medium, dessen Fruchtbalg beinahe die Grösse und Gestalt der Haselnüsse hat; die Körner sind groß, auf einer Seite eckig, auf der andern rund, braunroth oder schwarzbraun, und haben mehr Oel und stärkern Geruch und Geschmak als die vorigen. Sie kommen aus Java und Malakka. 3) Den kleinen Cardamom, Kardemömlein, Cardamomum minus s. vulgare, dessen Frucht dreieckig und gestreift ist. Die Körner sind klein, eckigt, rauh und dunkelbraun, haben viel Oel, einen sehr angenehmen Geruch und penetranten bittern und kampferartigen Geschmak; sie kommen von Malabar, Zeilan, Java und aus China. 4) Den Großcardamom, Cardamomum maximum, dessen Fruchtbalg die Grösse einer Feige oder Taubeneys und eine rothe Schale hat. Die Körner sind klein, ungleich, eckigt, glänzend, sehen auswendig braun auch schwärzlich, innwendig aber weißlicht aus, werden auch im Handel noch Paradieskörner, Granae paradisi, auch guineischer Pfeffer genannt. Sie haben einen scharfen, gewürzhaften, angenehmen Geschmak, und dem Lavendel und Thymian sehr nahekommenden Geruch. Alle Gattungen Cardamomenkörner bleiben bei besserem Geruch und würzhafterem Geschmak, wenn man sie in den Fruchtbälgen oder Hülsen aufbewahrt.

Die Cardamomen sind nicht allein eine Waare der Spezereihändler, die sie zu Küchengewürzen an die Destillateurs und Liqueursbrenner ins Kleine absetzen, sondern sie sind auch eine Conditor- und Apothekerwaare, wozu die unter Nro. 3. beschriebenen die vorzüglichsten sind. Zum Küchen- und Destillationsgebrauch sucht man diejenigen aus, welche einen wohlverschlossenen vollen Fruchtbalg haben, nicht wurmstichig sind und recht scharf und gewürzhaft schmecken. Man bezieht diesen Artikel am besten von Amster- und Rotterdam, wo man auch das aus den Hülsen gezogene Oel und die aus den Blüten bereitete Conserve haben kann.

Carden, s. Distel.

Cardiaca, s. Herzgespannkraut.

Cardies oder Cardis auch Cattis, ein sächsisches Zeuch von gekämmter Wolle, besser als Rasch und geringer als Soy. Es giebt gewalkten und ungewalkten, und man gebraucht ihn zu Unterfuttern.

Cardobenedicten- auch Bornkraut, Bitterdistel, Carduus benedictus, ein bekanntes Arzneikraut, welches seiner fürtreflichen Eigenschaften wegen den Namen geseegnete Distel erhalten hat und bei uns in den Gärten gebauet wird. Das Vaterland dieser herrlichen Pflanze, welche sich auf der Erde in Rosengestalt ausbreitet, ist die Levante, von woher es in grosser Menge für den Dienst der Apotheken gebracht wird. Kraut, Wurzel und Saamen sind heilsam und werden zu mancherlei Präparaten gebraucht.

Cardopatii radix, s. Eberwurz.

Carduzille, ein wollener, auf Raschart gewebter Zeuch, der aus Frankreich in Stücken von 10 Stab in den Handel kommt.

Carduus benedictus, s. Cardobenedicten.

Carduus fullonum, s. Distel.

Carduus Mariae, s. Mariendistel.

Carduus vulgaris, s. Distel.

Caredaris, sind eine Gattung baumwollener Zeuche, welche die dänisch-asiatische Compagnie von Tranquebar zum Handel bringt.

Carfunkel, s. Carbunkel.

Cargaison- Leinen, eine ordinaire Sorte der französischen Bretagnes, die von der Stadt Reimes zum Handel geschikt werden.

Caribous, oder Peaux de caribou, ist die Benennung, welche die Franzosen den rohen Rennthierhäuten beilegen.

Carica, s. Feige.

Cariche, der Name der Feigen in Italien.

Carillon, eine Art dünnen und viereckigten Eisens, welches man in Frankreich hat, um Bänder daraus zu machen.

Carinbohlen, s. Bohlen.

Carisée, Carizets, eine Art Molton, so zu Fontenay le Comte, im Departement der Vendee in Frankreich, aus Landwolle gewebt wird. Man versteht auch unter diesen Namen in Frankreich die Zeuchart, so wir Kersey benennen.

Carisel oder Orseau, eine starke aber doch sehr klare Leinewand, die wie der Canevas zu Tapetenarbeiten dient. Man hat weisse und auch auf unterschiedene Art gefärbte Sorten.

Carla, eine Art ostindischer gemalter Leinewand, die zu Cananor auf der malabarischen Küste fabrizirt wird.

Carlet, s. Schiefer.

Carlina, s. Eberwurz.

Carlock, s. Hausenblase.

Carlsbader Arbeit. Diese hat von dem durch sein warmes Bad berühmten böhmischen Städtchen Carlsbad ihren Namen. Sie besteht: aus schönen und guten Schießgewehren; feinen und geschmakvollen Zinngiesserarbeiten; Messern; Scheeren; feinen Stecknadeln; Stahlarbeiten und allerlei kleinen Galanteriekram aus mit Gold und Silber eingelegten mancherlei Geräthschaften.

Carme, eine Sorte Stahl, s. unter diesem Artikel.

Carmeline, nennet man in Frankreich die Mittelsorte der Vigognewolle.

Carmeliterweiß, Blanc de Carmes, s. unter Weiß.

Carmenische Wolle, Laine de la Carmenie, wird in Frankreich das persianische Ziegenhaar benennet.

Carmesin, Carmensinfarbe, s. unter Roth.

Carmignano, eine gute Sorte italiänischen Muskatellerweins, welcher im Toskanischen wächst.

Carmin, Carminum, eine der schönsten aber auch theuersten rothen Lakfarbe, die auf Purpur und Scharlach zieht. Der ächte Carmin ist ein überaus zartes Pulver, welches auf dem Boden des Gefässes zurücke bleibt, worinnen man Cochenille, Chouan und Autour weichen lassen und gut untereinander vermischt hat. Sonst hielt man den Carmin, welcher aus Neuspanien nach Cadix gebracht wird, für den besten, und er ist auch wirklich ein so zartes Pulver, daß man es fast nicht mit den Händen fühlen kann; allein dermalen macht man ihn in Florenz, Wien, Berlin, Braunschweig, Nürnberg und Augsburg eben so gut und fein. Der ordinaire Carmin wird von Brasilien- oder Fernambukholz gemacht und mit Schieferweiß etwas versezt. Der Carmin ist eine Mahlerfarbe, man gebraucht ihn auch zu mathematischen Rissen und es ist eine Waare, die sehr der Verfälschung unterworfen ist.

Carmoisin, s. Carmesin.

Carneol, Carniol, Sarder, Carneolus, Sardus, franz. Cornaline, ein Stein, der unter die Achatarten gehört und von dem auch im Artikel: Achat, schon gehandelt worden ist. Hier ist noch davon nachzuholen, daß es der Carneole eigentlich dreierlei Gattungen giebt, nämlich: a) recht schön rothen wie Blut und etwas durchscheinend mit seiner Röthe; b) bleichrothen, oder von einer nachlassenden Röthe, und c) gelbrothen. Die erste Art ist die beste und wird in Sardinien, Indien, Egypten und Arabien gefunden – die andern beiden Arten aber findet man in Böhmen und Schlesien, in Hessen u. s. w. in Deutschland.

Carnet, eine französische Gattung Leinen, nach Art der Bretagnes gewirkt, welche stark nach Spanien ausgeführt wird.

Carnoulles, heißt man die gekochten Weine (Vins cuits) deren viele in Frankreich in dem Departement Des Var und Des Bouches de Rhone bereitet und nachher unter verändertem Namen als rothe und weisse Malvasier-Muscateller verhandelt werden.

Carobe, s. Johannisbrod.

Carotten, s. Stangen-Toback.

Carpettes, sind rohe streifige Packleinen, welche man in Frankreich zum Emballiren der Waaren gebraucht.

Carpio, s. Karpen.

Carpioni del lago di Garda, eine fürtrefliche Art Lachskarpen, welche man im Gardasee fängt, marinirt, und als eine Leckerspeise weit und breit verführt. Es ist ein Italiänerwaaren-Artikel.

Carpobalsamum, s. Balsam.

Carradaris, s. Caredaris.

Carré, oder Grand-compte, eine Sorte französisches Papier, welches zu Annonay gemacht wird.

Carré double und Carré simple, sind Namen, welche die Franzosen den ersten dem Druck- und den andern dem Schreibpapier beilegen.

Carreaux, ist der Name einer Gattung französischer baumwollener Zeuche, welche man zu St. Quentin im Departement von der Somme fabrizirt. Den nämlichen Namen führen auch die marmornen, fayancenen und andere irrdene Fußbodenplatten in Frankreich. Imgleichen werden eine Gattung Quadersteine also genannt, womit man zu Nantes und Havre de Grace ziemlichen Handel treibt.

Carret, s. Schildkröte- oder Schildpatschalen.

Carrobe, s. Johannisbrod.

Cursaye, Kersey.

Carte, s. Karte.

Cartesienne à la Boulonoise, heißt eine Gattung Seide, welche man in Holland aus Mayland bezieht.

Carthamus, s. Saflor.

Carum, Carvi semen, s. schwarzer Kümmel.

Carviol, Carfiol, s. Blumenkohl.

Carwenzelstein, s. Belemnit.

Caryophyllata, s. Benedictenwurz.

Caryophylli, s. Nägelein – Gewürznelken.

Casa, ein baumwollenes Gewebe, welches die Franzosen von Surate aus Ostindien bringen.

Cascante, eine fürtrefliche Sorte spanischen Weins, welcher über Barzellona zum Handel kommt.

Cascarilla, Chacharilla, Cascarille, eine von aussen runzlichte und aschgraue Rinde, von bitterm und gewürzhaftem Geschmak, welche aus Peru in kleinen zusammen gerollten Röhren zu uns gebracht wird, und sonst noch unter dem Namen graue Fieberrinde bekannt ist. Man bringt sie dermalen auch aus Florida, Providentia und aus Paraquay von nämlicher Güte. Es ist ein Haupt-Arzneigegenstand, daher eine Waare der Materialhandlungen und Apotheken.

Cassaimabath, s. Casses.

Cassave, Cassado, ist das Mehl aus der Wurzel eines gewissen Baums oder vielmehr Strauchgewächses in America, woraus das sogenannte Cassave- oder Antillenbrod gebacken wird. Es wird damit in den Colonien starker Handel getrieben und auch das Cassavemehl weit und breit verschikt. Sowohl die süsse als bittere Art äusserst getroknet werden muß, indeme der frische Saft giftig ist, getroknet aber gar nichts schadet. Das Gewächs dieser Wurzel wird Manioc genannt.

Cassenolles, eine Art Knoppern oder leichter Galläpfel, welche zum Seidenfärben gebraucht werden.

Casserillos, auch Casserillos aplatillados, sind gemeine deutsche und flamändische Leinewandgattungen, die mehrentheils in Schlesien gemacht und in Menge nach Spanien und Portugall ausgeführt werden. Es sind eigentlich eine Art von Creas, 5 bis 6 Viertel breit und 60 Elln lang.

Casses, oder Cassas, sind feine ostindische Nesseltücher, die besonders aus Bengalen in Menge gebracht werden. Sie bestehen aus Sorten von mancherlei Arten und Feine, daher sie dann auch mancherlei Beinamen führen. Die Hauptsorten, welche die holländisch-ostindische Gesellschaft liefert, bestehen in ordinairen Casses von 3 Cobidos Breite und 40 Länge; in feinern von Jagernapour von gleicher Länge und Breite, wie die Ordinairen; in Casses-Hendial, 2 ½ Cobidos Breite und 40 Länge; eben dergleichen mit goldenen Leistenbändern; wieder dergleichen Jagernapour; geblümte Jagernapour; Bourong-Casses, eine Mittelsorte; Bierboom-Casses und Casses-Behaar. S. Behaar.

Die dänisch-asiatische Gesellschaft bringt zum Handel: Casses-Luckipore, die etwa 30 Elln lang und 1 3/8 Elle breit sind; etwas Breitere; Casses-Jugdea, viererlei Sorten; Casses Commercolly; Casses Susjapore; Casses Chandpore; dreierlei Sorten; Casses Parna, dreierlei Arten; Casses Allibat, gleichfalls dreierlei Sorten; Casses Tandah, achterlei Gattungen, welche sich in Länge und Breite, auch einigermassen in der Feine unterscheiden; Casses Rosora, 28 Elln lang und 1 ½ Elle breit; Casses Harrial, desgleichen; Casses Jagernapour, 28 bis 30 Elln lang und 1 5/8 Elle breit; Casses Cassaimabath, 23 - 24 Elln lang und 1 3/8 Elle breit; Casses-Moud, 22 Elln lang und so breit wie vorige; Bouroncasses, eben so breit und lang wie erst gemeldte; Casses-Nodey, mit goldenen Salleisten, 29 Elln lang und 1 5/8 Elle breit. Ferner Casses in Stücken von 31 - 32 Elln Länge und 6/4 Breite; andere in Stücken von 30 - 31 Elln Länge und 6/4 - 9/16 Elle Breite; noch andere 29 bis 30 Elln lang und 6/4 - 1 Elle und 5/8 breit. Extrasorte Casses Parna 26 – 27 Elln lang und 1 3/8 - 1 7/16 Elle breit. Alle andere Sorten sind unter ihren Namen als eigene Artikel beschrieben. Ausserdem sind noch in verschiedenen Sorten zu bemerken, die Gouculnaty- und Solisoatycasses, imgleichen die Birpoory. Dann giebt es noch die kurzen Casses Patna, die nur 20 bis 21 Ellen lang und 1 3/8 Elle breit sind. Die Engländer nennen ihre Cassas, Cossas.

Cassia caryophyllata, und Cassia cinnamomea, Nägeleinszimmet oder Nägeleinsholz, dann Zimmetkassien oder Mutterzimmet, beides Artikel, die mit dem ächten Zimmet einige Verwandtschaft haben, und werden daher unter dem Artikel Zimmet am füglichsten mit abgehandelt.

Cassien, Canesices, Rohr-Cassien, Purgier-Cassien, Fistul-Cassien, Cassien-Pfeifen, Cassien in Röhren, sind durch die Araber bekannt worden. Der Baum ist zwar sonst nur in Arabien gewesen, ist aber hernach nach Aethiopien und Egypten gebracht worden. Man findet ihn auch in Westindien, in Brasilien, auf den antillischen Inseln u. s. f. Er ist hoch, und hat von aussen mit den welschen Nußbäumen eine ziemliche Gleichheit. Die Blumen riechen besonders des Morgens ganz angenehm. Wenn diese verblühet sind, so wachsen Früchte in Form einer runden und walzenförmigen Schote, ein bis drei Schuhe lang, meistens gerade, oder am Ende etwas krummgebogen, ohngefähr eines Zolls Dicke. Es umgiebt dieselbe eine dünne, hölzerne und harte Schale, die von aussen dunkelbraun oder schwarz, von innen gelblich und mit verschiedenen Zellen versehen ist, ein weiches, schwarzes, etwas süßlich- und scharf-schmeckendes Mark, so dik wie Honig, worinnen länglich runde, harte, gelbe und glatte Saamen liegen. Bei uns wird allein das Mark in den Apotheken gebraucht. Man macht zwischen den orientalischen und occidentalischen Cassie einen grossen Unterschied. Die orientalische ist wieder zweierlei. Die levantische Cassie, die aus Camboya, Cananor und andern Orten Indiens kommt, hat viel grössere und dickere Schoten als die andere, und wird für die beste gehalten. Die alexandrinische oder egyptische Cassie, die aus Egypten und Alexandrien kommt, und unreif gesammelt wird, ist dünner, und wird jener nachgesezt. Die occidentalische wird überhaupt für schlechter als die orientalische gehalten. Sie ist auch zweierlei. Die Antillische, auf welchen Inseln dieser Baum so häufig wächset, daß man die Schiffe mit dessen Früchten, statt Ballast beladet, ist noch die beste, und meistens im Handel. Von der Brasilischen, die sehr groß und stark ist, sagt man, daß sie nicht purgierend sey. In Indien macht man die grünen und weichen Früchte, nachdem sie vorher im Wasser gekocht worden, mit Zucker ein, welches auch mit den Blüthen geschiehet, woraus man auf diese Weise eine Conserve bereitet. Von der Cassienrinde, Cassienholz, Holzkassie, Cassia caryophyllata, einer braunrothen Rinde, die man auch Mutterzimmet nennet, und oft damit den Zimmet verfälscht findet, s. unter dem Artikel das mehrere.

Cassinenstaude, Cassine, Apalachine, Paragay- oder Südseetheekraut, ist die Pflanze, welche im südlichen und nördlichen Amerika wächst, daselbste Rapon genennet wird, bittere aber gewürzhafte Blätter hat, welche im Land selbsten als Thee und Vomitiv zugleich gebraucht werden. Die Jesuiten aus Paragay senden uns diese Blätter mit einiger Appretur unter dem Namen des Paragay- oder Südseethee, allein in Europa wird nicht sonderlich viel (ausser arzneilicher) Gebrauch davon gemacht, im spanischen Amerika aber ist der Consumms ungeheuer.

Cassis, sind weisse und angenehme französische Muskatenweine, welche um den Ort gleichen Namens und um Marseille gebaut werden.

Cassonadzucker, Farinzucker, Cassonade, Farin, s. unter Zucker.

Cassummuniar, Cassumunar, Risagon, Blockzittwer, eine aus Ostindien kommende dicke, knotigte Wurzel, von aussen gelbgrau, innen gelblich, von starken, angenehmem Geruch und bittern, gewürzhaften und etwas scharfem Geschmacke. Die Engländer preisen solche sehr an; sie soll die Nerven fest machen, die Lebensgeister erregen, den Magen stärken, und Winde treiben, daher man diese Wurzel in allen englischen Apotheken findet. In Deutschland ist der Gebrauch noch wenig.

Castagnette, eine aus Seide, Wolle und flächserenem Garn gewebter und auf beiden Seiten gekreuzter Zeuch, welcher in Frankreich zu Amiens verfertigt wird.

Castanien, s. Kastanien, Kästen.

Castellanes, eine fürtrefliche Gattung Pflaumen, die für noch besser gehalten werden als die von Digne aus Frankreich kommen. Sie kommen von Marseille und Aix getroknet und in Schachteln gepakt zu uns.

Castello, eine Gattung toskanischen Weins, der dem florentinischen Muskateller, Chiante genannt, sehr ähnnlich und in Italien beliebt ist.

Castellogne auch Castalogne, sind Bettdecken von feiner Wolle, welche ursprünglich zu Barcellona in Catalonien, jezt aber auch an andern Orten, besonders in Frankreich, gemacht werden. Sie sind eine Art Flanells, mit Banden eingefaßt, gewöhnlich 3 Stab lang und 2 ½ Stab breit.

Castes, eine Sorte bourdeauxer Wein.

Castine, eine mit Eisenerz vermischte besondere Erde, welche in den Bergwerken des Departements der Nyevre gefunden und für sehr nüzlich zum Einschmelzen gehalten wird.

Castor, s. Bieber, Biber.

Castoreum, s. Bibergeil.

Castorhaar, s. Biber.

Castorhüte, Biberhüte, sind feine Hüte, die fast ganz aus Biberhaar gefertigt sind, oder doch hätten draus sollen gefertigt werden. Die besten Castorhüte verfertigt man in England und Frankreich, indessen die in Dännemark, Wien und Erlang verfertigten den französischen ziemlich nahe kommen. Neuerlich werden in München, in der Fabrike des Herrn Dallarmi, sehr schöne Castorhüte aus Biberhaar und der Wolle des Schwarzpapelbaums gemacht, die an Leichtigkeit und Glanz die ganz biberhärnen übertreffen. In den Hutfabriken zu Hanau, Offenbach, Cassel, Berlin und Hamburg werden hübsche und dauerhafte Castorhüte gemacht, welche aber nur zu der Mittelsorte gehören; davon unter dem Artikel Hüte ein mehreres. Lyon in Frankreich liefert die meisten Castorhüte zum Handel, von welchen die ganz biberhärnen mit dem Buchstaben C. die halben D. C. die gemischten aber mit M. bezeichnet sind.

Castravane, eine Gattung Possamentirseide, die von Aleppo zum Handel kommt.

Castrame , s. Pech.

Catalana, eine Art Tannenharz, welches aus Sizilien kommt und wundarzneiliche Kräfte hat.

Catalogne, s. Castellogne.

Catania, ein fürtreflicher weisser und auch rother sizilianischer Wein, der um die Stadt gleichen Namens gewonnen wird und dem Cyperwein viel gleicht.

Catapucia, s. Euphorbien.

Cate, s. Cachu.

Catechu, s. Cachu und Japanische Erde.

Catonische Hefe, s. Kraftmehl.

Catrame, heißt im italiänischen Handel der Theer.

Catta, s. Japanische Erde.

Cattaria, s. Kazenkraut.

Catte-Caatjes, sind feine baumwollene Gewebe, welche von der holländisch-ostindischen Gesellschaft aus Bengalen und der Coromandelküste zum Handel gebracht werden. Die gewöhnlichen Sorten sind weisse Catte-Caatjes Ponnicail und Mannapaar.

Cattis, s. Cadis - Cardis.

Cattivella, ein floretseidener, italiänischer Zeuch von gezwirnter Art.

Cattun, Catun, s. Katun.

Cavalhos, Cavailhos, ist eine Art Leinewand, so meist in Schlesien verfertiget und wie die Tandems gelegt wird. Auf dem Papier, worein diese Leinewandgattung gepakt ist, sind gewöhnlich zwei Pferde gezeichnet, woher sie dann auch den Namen mag bekommen haben. Sie wird am häufigsten nach Spanien und Portugall versandt und von dorten nach beiden Indien damit gehandelt.

Cavalier, heißt man in Frankreich eine Gattung des Schreibpapiers von Annonay, so auch sonst noch mit dem Namen Etville bezeichnet wird. Cavaliers- und Damenpapier ist in Deutschland eine Gattung feinen Postpapiers des kleinsten Formats, welches gewöhnlich auf dem Schnitt vergoldet, und zuweilen auch gefärbt ist. Es ist eine Buchbinderwaare.

Cavallinen, Tele cavalline, Roßleinen, eine Art gemeiner schlesischer und böhmischer Leinewand, welche in Menge nach Italien ausgeführt wird. Den Namen hat sie von dem silbernen Roß erhalten, das auf dem dunkelgrauen Umschlage der Stücke abgedrukt stehet. Diese Leinewand ist gewöhnlich in Stücken oder Schocken von nahe 60 Elln Länge und 6/4 Elle Breite, doppelt gelegt und dreimal gebunden. Sie wird nach Sortimenten gehandelt und fängt die erste Nummer des Sortiments mit 4500 an. Auch nach Spanien und Portugall geht viel dieses Artikels.

Caviar, s. Kaviar.

Caudebecs, s. Hüte.

Cauliflora, s. Blumenkohl.

Cauris, s. Kauris.

Cayang, s. Geisklee.

Cayaputöl, ein angenehm und penetrant riechendes Oel, welches aus den Früchten oder Saamenkörnern des in Ostindien wachsenden Cayaputbaum (Melaleuca leucadendra) und aus dessen Blättern bereitet und in den Apotheken gebraucht wird.

Cayennes, eine Art französischer Leinewand, so in und um Mans fabriziret und nach Amerika verführt wird. Man hat deren von verschiedener Breite und Feine.

Cayenne à fond chiné, ein halbseidener Modezeuch mit Streifen, welcher in der Schweiz verfertigt wird.

Cazimir, s. Kasimir.

Ceder, Zeder, Cedernbaum, Cedrus, ein Baum, welcher in warmen Ländern, als: Italien, Spanien und einigen Orten in Frankreich, desgleichen an einigen Orten in Afrika, wie nicht weniger auf den Inseln Cypern und Creta, oder Candia, und besonders auf dem Berge Libanon in Asien wächst. Man zählet derselben verschiedene Arten, welche aber meistens nur ihrer Grösse und Früchte nach unterschieden sind. Der Stamm ist lang und gerade, die Aeste aber krumm und knotigt. Das Holz ist röthlich, eines angenehmen Geruchs, wie Cypressen. Die Blätter sind immer grün, schmal, spizig und liegen schuppenweise auf einander. Die Blumen sind von zweierlei Art, einige bringen Früchte, einige nicht. Die Früchte sind rundlich, welche, wenn sie zeitig sind, zu gelben Beeren werden. Diese sind fleischig, wohlriechend, eines angenehmen Geschmaks, enthalten drei kleine, harte Körner oder Saamen, und werden Cedernüsse genennt. Aus dem Stamme und den dicken Aesten dieses Baums rinnt bei grosser Hize von sich selbst, und ohne daß man darein schneiden darf, ein weisses, klares und durchsichtiges Gummi und Harz, welches man Cedergummi nennet, weil es sich wie Mastixkörner formiret und auch so hart wird. Jedoch geben die diksten Bäume desselben des Tages kaum 6 Unzen von sich. Wenn das Gummi von sich selbst herauszurinnen aufgehöret hat, so schneidet man in den Baum, und es gehet alsdann eine ölichte Feuchtigkeit heraus, welche, da sie an dem Stamme die Länge herunterrinnet, dürre und trocken wird. Dieses ist das sogenannte Cederharz, das von einer schönen gelben Farbe, leicht zu zerreiben, glänzend, durchsichtig und von einem guten Geruche ist. Endlich liefert der Zedernbaum noch eine dritte Spezerei, Terpentin, oder weiches Zedernharz, welches eine weisse und klare Feuchtigkeit, wie Wasser, auch von einem starken und durchdringenden Geruche, und in kleinen Blasen enthalten ist, welche die übermässige Hize der Sonne am Stamme des Baumes herausziehet. Es ist der Zedernbaum sowohl seines Holzes, als auch seiner übrigen Theile wegen nüzlich. Ob nun gleich in Ansehung der Arznei die Theile dieses Gewächses bei uns nicht sehr gebrauchet werden; so dienen doch die Blätter und Zedernnüsse, den Magen zu stärken und die Dauung zu befördern, das Holz erregt den Schweiß, dienet auch, wegen seiner Fest- und Dauerhaftigkeit, sonderlich wohl zum Schiff- und anderm Bau; auch wird daraus allerhand künstliche Tischler- und Drechslerarbeit gemacht, besonders gebraucht man es zum Einfassen der Bleystifte oder Bleyfedern. Es kommt das Zedernholz in Bohlen und Blöcken aus Ostindien, und man handelt es von den Holländern nach 100 Pfund.

Cederngummi, Cedernharz und Cedernholz, s. vorstehenden Artikel.

Cedernbaum (kleiner) Oxycedrus, ist eine Gattung des Cedernbaums, hat viele Aeste und ein röthliches Holz, das wie Cypressen riechet. Aus dem Stamme desselben ziehet man, wenn man Einschnitte darein macht, ein sehr klares und durchsichtiges Gummi, welches das wahrhaftige Sandarach und von einigen auch Vernis und Vernix genannt wird. Es kommt aus Afrika zu uns und besteht aus Körnern von verschiedener Gestalt und Grösse, die hellgelb und an sich ohne Geruch sind, auf Kohlen geworfen aber sehr angenehm riechen. Es ist aber bei uns selten zu sehen, und brauchet man anstatt dessen gemeiniglich das Gummi von den Wachholderstauden oder Radigholz. Aus dem Holz der kleinen Zeder wird durch Hülfe des Feuers und der Retorte auf gewöhnliche Weise auch ein schwarzes Oel (Cedria, Oleum cedri, Cedrinum) bereitet. Man bekommt selbiges auch selten aufrichtig, weil besagte Bäume nicht häufig wachsen. Das aufrichtige Oel ist gut wider die Schwinden und Schuppen, imgleichen wider die Raude der Pferde, Ochsen, Schaafe, und andere Thiere, daher ein Gegenstand für die Apotheken.

Cedra di maraviglia, eine Gattung ungeheuer grosser Cedratfrüchte, welche im Florentinischen wachsen, und ihrer moströsen Gestalt wegen gesucht werden.

Cedratfrüchte heißt man die grobschäligen grossen Citronen, mit rauher und höckerigter Schale. S. Adamapfel. Die Bozzi-Bozzi, oder Purretti der Italiäner sind dergleichen, und werden zu Genua in Zucker eingemacht und so versendet.

Cedri, s. Bergamoten auch Citronat.

Cedri all' ebrea, s. Adamsapfel.

Cedraessenz, Cedraöl, ist der Extract aus frischen Schalen der Cedratfrüchte, und wird zum Parfümiren und unter die Pomaden, Saifenkugeln u. s. w. verbraucht. Dasjenige Oel, welches durchs Ausdrücken oder Pressen aus den frischen Schalen der Früchte gewonnen wird, ist viel besser, aber auch viel theurer als dasjenige, welches man durch die Destillation gewinnt. Das französische Cedratöl kommt von Montpellier, Nismes und Marseille, das Italiänische aber von Livorno, Neapel und Ragusa. Man hat sich vor Betrug zu hüten, indem es oft mit Mandelöl vermischt zu seyn pflegt.

Ceiba, s. Mapou.

Ceixupira, ein sehr schmakhafter Fisch aus dem Hayengeschlecht, der sich von seinen Brüdern dadurch unterscheidet, daß er einen schönen, blauschwarzen Rücken und glatten weissen Bauch hat, auch nicht so gierig eckelhafte Sachen verschlingt. Er wird in Brasilien gefangen und versalzen verschikt. Gewöhnlich ist er 10 Fuß lang.

Cementdrath, s. Drath.

Cementkupfer, s. Kupfer.

Cementpulver, lat. Pulvis cementatorius, ein aus Salzen, imsonderheit aus Kochsalz, oder aus Schwefel, Arsenik oder Kalksteinen, Kohlenstaub, Horn, Knochen und dergleichen bestehendes Pulver oder Teig, womit man gewisse Substanzen in den Cementbüchsen oder Cementirkästen und Schmelztiegeln umgiebt, und welche die Eigenschaft haben, durch Hülfe des Feuers, gewisse Veränderungen in eben diesen Substanzen zu verursachen. Die Cementpulver sind eine Waare der chemischen Laboratorien und Fabriken. Das vornehmste ist das Goldcement-Pulver, lat. Cementum regale, dessen man sich zur trockenen concentrirten Scheidung des Silbers von dem Golde bedient; das Cementpulver zur Verwandlung des Eisens in Stahl; das Cementpulver, dessen man sich bedient, Glasmassen dem Porzellan ähnlich zu machen; und endlich das Cementpulver zur Verwandlung des Kupfers in Messing und um die Goldfarbe auf den Kupferdrath zu bringen, welchen man nachher leonischen Drath nennet.

Cendales de Bolonna, heißt im spanischen Handel der italiänische Krepp- oder Schleyerflor.

Cendre verte, grüne Asche, s. Armenischer Stein. Cendre de plomb, wird der feinste Bleyschrot oder Vogeldunst genannt. Cendre de la Roquette, Levantische Asche. Cendre bleue, die Smalte. Cendre de bronze, weisses Almei oder Augennichts. Cendre gravelée, Drusenasche.

Centaurea benedicta, s. Cardobenedicten.

Centaureum, s. Tausendgulden-Kraut.

Cepa, s. Zwiebel. Cepa ascalonica, s. Schallote. Cepa marina, s. Meerzwiebel.

Cera, s. Wachs.

Cera hispanica, s. Siegellack.

Cerasus, s. Kirsche oder Kirschbaum.

Ceratonia, s. Johannisbrod.

Cerconier oder Circonier, werden von den Juwelierern die weißlicht gebrannten Hyacinthe genannt; d. m. s. unter Hyachinth.

Cerefolium, s. Kerbelkraut.

Cerevisia, s. Bier.

Cerinth, s. Fleckkraut.

Cerussa, s. Bleyweiß. Cerussa citrina, s. Bleyasche.

Cervelatwürste, ital. Salami, franz. Saucissons de Bologne, bologneser oder bonnonische Würste, Mortadellen, sind kurze, dicke, mit Bindfaden unterbundene italiänische Würste, die vorzüglich um Bologna, aber auch noch an mehrern andern Orten in Italien gemacht und geräuchert zum Handel gebracht werden. Die meisten werden in Deutschland nachgemacht, besonders zu Wien, Berlin, Prag, Nürnberg, Augsburg u. s. w. Den Unterschied findet man blos in der Säure, welche bei den ächt Italiänischen pikanter ist; sonst will man auch an den italiänischen einen feinern Geschmak wahrnehmen, welcher vom Eselsfleisch herkommen soll, das die Italiäner vorzüglich dazu gebrauchen sollen. Es ist eine Italiäner-Waare, und man macht unter den Salami und Mortadelli einen Unterschied, den ich aber nicht sonderlich bemerkbar fand.

Cervus, s. Hirsch. Cervus alces, s. Elendthier.

Cespes bituminosus, s. Torf.

Cete, s. Wallfisch.

Ceterach, s. Milzkraut.

Cha, Chaa, ein sehr leichter seidener Zeuch, worein sich die Chineser im Sommer kleiden. Er wird in China selbsten gemacht und kommt viel unsern Taffenden gleich, nur daß er weniger glänzend, lockerer gewebt und dabei viel weicher anzufühlen ist. Er kommt in dem englischen Handel als eine rare Waare vor.

Chablis, eine Gattung weissen Burgunder-Weins, welcher um den Ort gleichen Namens wächst und häufig ausgeführt wird.

Chabnam, ist eine Gattung Nesseltuch oder sehr feiner Kattun, wovon das Stük 16 englische Elln Länge und ¾ Breite hält. Man bringt diese Waare aus Ostindien, und zwar mehrentheils aus Bengalen, und nennet sie auch wohl zuweilen Rosée.

Chacarts, eine Art gewürfelter Kattune, welche aus Ostindien kommen und zu Surate gemacht werden.

Chaconnes, eine Gattung seidener Bande, welche um den Hals geschlungen werden und vorne, am Hemdkragen, herunterhängen. Sind eine Galanteriewaare.

Chacharill rinde, s. Cascarille – Cortex winteranus.

Chadra, s. Baftas.

Chaeresolium, s. Kerbelkraut.

Chaserconnées, sind ostindische, von Surate kommende, bemahlte Hals- und Schnupftücher, welche die Franzosen in den Handel bringen.

Chagrain, Chagrin, ein auf besondere Art zubereitetes Leder oder harte Haut mit starken und erhabenen Narben. Es kommt diese Waare hauptsächlich aus der Türkey, aus Persien, Rußland und der Tatarey, wo sie aus dem Rücken der Esel- und Pferdehäute zubereitet, nun aber auch in England, in der Schweiz und in Deutschland, mit gutem Erfolg und in allen Farben, nachgemacht wird. Es ist eine Waare für die Etuimacher, Schwerdfeger, Uhrgehäusegarnirer und Buchbinder. Die Stücken müssen groß und schön gleich seyn, auch ein gleiches, rundes und kleines Korn haben. Man handelt sie nach Duzenden. Man nennet auch die mit körnigten Narben bereitete Häute der Fischotter, Seehunde und Meerkazen Chagrin, und gebraucht sie vielfältig.

Chagrintaffend, eine Gattung kleingetüpfelter Taffends, welcher mehrentheils in Italien, zu Lucca und im Mayländischen, gemacht, und daselbsten Ermesino pichettato benennet, auch häufig nach Polen, Rußland, die Moldau und in die Levante ausgeführt wird.

Chair salée, s. Böckelfleisch.

Chalcedonier, s. Calcedonier und Achat.

Challes, eine Gattung weissen Stofs, 1 ½ Elle lang und 1 Elle breit, an beiden Enden mit einer Einfassung versehen, welche wie gestikt aussieht. Sie werden in dem Königreich Cachenrir in der grossen Tatarey, verfertiget; die Indianer nennen sie Mogols und tragen sie, sowohl Männer als Weiber, im Winter um den Kopf, und lassen sie als einen Mantel über die linke Schulter herabhängen. Das europäische Frauenzimmer trägt sie zu Halstüchern.

Chalon, Schalong, ein feiner wollener geköperter Zeuch, der feiner ist, aber so wie Rasch verfertigt wird. Es giebt dessen, rüksichtlich der Feine, verschiedene Sorten, und man macht diese Zeuchart in England, Frankreich, und in Deutschland am besten zu Berlin; doch liefern Sachsen, Thüringen und das Voigtland auch noch gute Waare, etwas geringere aber Böhmen und Mähren. Die Stücke sind gewöhnlich 30 nürnberger oder berliner Elln lang und 4/4 Elle breit. Man macht den Schalong in allen Farben.

Chalosse, eine Art Franzwein, der von Bayonne aus häufig nach Holland verschikt wird. Man hat davon petite, basse und haute Chalosse, so auch im Preis verschieden sind.

Chals, Schals, eine dermalen bekannte Art sehr grosser, sowohl seidener, als auch kattunener und musselinener Halstücher, von 2 bis 2 ½ Elln ins Gevierte, welche unsere Damen statt der Envelopen und Putzmäntel tragen. Italien, Frankreich, Belgien und die Schweiz liefern diese Waare. Die oben beschriebenen Challes gaben die Idee zu dieser Damentracht.

Chalybs, s. Stahl.

Chamaedris, s. Gamanderlein.

Chamaelea, s. Kellerhals.

Chamaeleon niger, s. Eberwurz.

Chamaemyrthus, s. Mausdorn.

Chamaepytis, s. Je länger je lieber.

Chambertin, eine fürtrefliche Art Burgunder-Weins, welcher an dem Ort gleichen Namens, im obern Burgund, wächst, und häufig ausgeführt wird.

Chamillen und Chamomilla, s. Camillen.

Champagner Wein, s. unter Wein.

Champignons, Schampionen, eine Art sehr guter und eßbarer Schwämme, die man getroknet und eingemacht aus Italien und Frankreich bringt, in Deutschland aber in jeder Gegend eben so gut frisch haben kann, wenn man sich nur die Mühe nehmen mag, sie in den Wäldern aufzusuchen oder in den Gärten zu bauen. Sie sind eine Italiäner-Waare, und frisch ein Gegenstand für die Speisemärkte.

Champignonpulver, ist ein aus getrokneten kleinen Moosschwämmen, Schampionen, Trüfeln, Morcheln und Gewürz bereitetes Pulver, welches man in der Küche gebraucht und in den Italiänerläden haben kann.

Chanas, eine Art rothen Franzweins, welcher in der Gegend von Vienne wächst und dem Burgunder ähnelt.

Changeant, so nennet man verschiedene, sowohl seidene als wollene Zeuche, nämlich Taffende, Stoffe, Camelote u. s. w., welche aus Fäden von zweierlei Farben gewebt werden, daher, je nachdem die Lichtstralen auffallen, anders schillern, im Schatten aber nur die Grundfarbe zeigen.

Changnarica, s. Orlean.

Chanvre d'affinage, s. Affinage.

Chapeaux dauphins, sind eine Gattung Hüte, welche man in Frankreich aus Vigognewolle und Hasenhaar macht; die Chapeaux de sept fortes sind diejenigen Hüte, welche aus purer Vigognewolle gemacht werden. S. Hüte.

Chapelet, eine Gattung französisches Papier, so zu Annonay gemacht wird.

Chapelets, s. Rosenkränze.

Chaquerilla, s. Cascarill.

Charcanas, ein seidener und baumwollener Zeuch, der in Ostindien gemacht wird. Die Länge ist 7 bis 8, und die Breite 5/8 franz. Stab. Es kommen auch aus Indien baumwollene und seidene Tücher, welche den nämlichen Namen führen.

Charentenay, eine Mittelsorte Burgunder-Weins.

Charta, s. Papier. Charta di spagnia, s. Kochenille.

Charten, s. Karten, Landcharten.

Chasselas, eine Gattung baumwollener Zeuche, die man in Frankreich, in der Gegend um Rouen, verfertigt, und zum Handel auf der Guineaküste gebraucht.

Chat, s. Färberröthe.

Chat-cervier, s. Genette. Im Pelzhandel von Canada wird der Luchs, dessen Balg sehr geschäzt ist, auch mit diesem Namen belegt.

Chateau-Gonthiers, eine Gattung Etamine, welche in und um die Stadt gleichen Namens in Frankreich fabrizirt und häufig nach Italien und Portugall verführt werden.

Chateau-Prèmaux, eine Art guten Burgunder-Weins.

Chavonnis, eine Gattung Mousseline oder Nesseltuch von Bengala, welches eine Art von Tarnatana ist.

Chaussettes, eine Art weisser Zwirnstrümpfe, mit ganzem Fuß, welche in Frankreich im Departement von der Ille und Vilaine, zu und um Vitré verfertigt, und weit und breit versandt und verhandelt werden.

Chay, Chaya, eine Pflanze, welche nur im Königreich Golconda, auch an einigen Orten die Länge hin an der Küste von Coromandel, und absonderlich zu Negapatnam in sandigten Gegenden gebauet wird, und woraus man die schöne rothe Farbe zieht, welche die damit gefärbte baumwollene Tücher von Masulipatam so schäzbar macht. Sie ist für diesen Theil von Indien eben das, was anderwärts und sonderlich in Europa die Cochenille ist; jedoch mit diesem Unterschiede, daß, je mehr man die mit dem Chay gemahlten oder gefärbten Tücher wäschet, die Lebhaftigkeit der Farbe sich um so mehr erhöhet, weil diese Farbe niemals ausgehet. Die Indianer haben durch die Erfahrung sich belehret gefunden, daß die Fleischfarbe, welche diese Wurzel giebt, sich mit allen Farben vermischen lasse und solchen eine besondere Lebhaftigkeit und Dauer gegen alle Anfälle der Luft, Witterung und Wasser geben. Die Staude ist der Färberröthe ähnlich, die Wurzel, welche zum Färben gebraucht wird, ist lang, dünne, gewellet, geradeaus in die Erde unterwärts gekehrt, und von blaßgelber Farbe; sie pflanzet sich durch den ausgefallenen Saamen ohne viele Mühe fort; man bringt sie zu Pulver gemalen nach Europa.

Check-Kerseys, auch Straits, eine Art von englischen Kersey, in Stücken von 17 bis 18 Yards Länge.

Cheiri, s. Lack (gelben).

Chellas, Chellis, Chelles, Chillas oder Chilas, eine Art gewürfelter und bunter Baumwollen-Zeuche, welche aus Ostindien und insonderheit aus Surate kommen, und von den ostindischen Handlungsgesellschaften zu Markte gebracht werden. In Europa bedient man sich dieser Waare nicht sonderlich. Auf der Küste von Coromandel fabrizirt man dergleichen, die alle würfelicht gemahlt sind. Einige dieser Zeuche nennt man auch Kattequi.

Chenay, ein guter weisser Burgunder-Wein.

Chenilles, Schenillienborten, ist eine Art Bortenagrements von Schnürchen und Streifchen von Seide, Schmelzfaden u. s. w., welche zu Garnirungen des Damen-Anzugs gehören, und eine Waare der Galanteriehändler sind. Man brachte sie sonst aus Frankreich, macht sie aber jezt im sächsischen Erzgebirge aller Orten, wo Spizenwirkereien sind, nach. Man nennt sie auch noch Schenillkanten und Raupenspizen.

Chenopodium, s. Allgut.

Chercolée, oder Cherconnée, ist eine Gattung von Chuquelas oder indianischer Zeuche von Seide und Baumwolle.

Chermes beeren, s. Kermes.

Cherque-molle, eine Art indianischer Zeuche von Seide und Bast, welche die Franzosen zum Handel bringen.

Chestabunder-Seide, ist die zweite Gattung der indianischen Seide, und eine von den sechs Sorten, welche in dem Reiche des Großmoguls, vom Februar bis in den May, gezogen und gewonnen wird. Sie fällt ins Gelbe, allein die Indianer besitzen das Geheimniß, sie, vermittelst der Asche des Adamfeigenbaums, weiß zu machen und die Holländer bringen sie nach Europa zu Markte. Dermalen haben sich auch die Engländer, vermög ihrer Superiorität in den indischen Meeren, den ostindischen Seidenhandel eigen gemacht.

Chery-dérry, ein halbseidener Zeuch, welcher ursprünglich in England gemacht wurde, jezt aber auch in Deutschland und zunächst in Sachsen gemacht wird. Man hat gestreiften und würfelichten.

Chevalier, s. Papier.

Chevalier-Mourachet, eine Mittelgattung weissen Burgunder-Weins.

Chevrette de riviere, s. Camarones.

Chevron, s. Balke.

Chevron, eine Gattung levantischen Ziegenhaars, das dem Kamelhaar gleicht und viel wohlfeiler ist. Die Italiäner nennen dieses Haar Pelo d'Angora. Es giebt schwarze, rothe und weisse Sorten, und es kommt über Livorno und Marseille zum Handel. In Frankreich macht man besonders eine Art Molton daraus, welcher langhaarig auf beiden Seiten ist, und Azor genennet wird.

Chiaboutria, s. Chits.

Chiadderboraal, s. Brauls.

Chianti, ein hochgelber Muskatellerwein, welcher um Radda im Toskanischen wächst und über Livorno ausgeführt wird.

Chiarello, Chiarello picante, ein blaßrother neapolitanischer Wein, den man unter den dortigen Weingewächsen auf die erste Stelle sezt. Er ist fein, leicht und angenehm süß vom Geschmak, daneben auch gesund. Man baut ihn in der Gegend von Pausilippo, und führt ihn als eine Rarität in Bouteillen aus.

Chibou- Gummi, americanisches Gallipot, franz. Gomme de Gommier, ist ein dem europäischen Galipot nicht ungleiches, aber nicht sogar stinkendes Harz. Es rinnt in häufiger Menge aus einem grossen Baum auf den amerikanischen Inseln, den man den Gummibaum zu nennen pfleget. Man bringt das Gummi, das Holz, welches sehr hart ist, und die Früchte des Gummibaums zum Handel. Die Früchte sind so dick wie eine Olive, beinahe dreieckig, dichte, braunroth, und haben ein mürbes Fleisch, welches voll eines leimichten Harzes ist. Gummi und das Harz aus Früchten wird mehrmals dem Gummi-Elemi, dem Anime-Gummi und Tacamahacaharz substituirt, hat auch beinahe die nämlichen Heilkräfte. Das Holz brauchen die Kunsttischler und Drechsler.

Chigny, eine rothe Sorte Schampagner-Weins von der Art, die man Montagneweine nennet.

Chilas, s. Cadeas-Chillas.

China, ist eine Art grober Tapeten, die zu Bergamo von Flockseide, Wolle, Baumwolle, Hanf, Ochsen- Küh- und Ziegenhaaren gemacht werden, und der Arbeit gleichen, welche unter dem Namen Point de la Chine bekannt ist, und mit der Nadel auf Cannefas aufgenäht oder brodirt wird.

China-China, Fieberrinde, Chinarinde, China, Kinkina, China-Chinae, China de China, Cortex Chinae, Chinchona, Cortex Americanus, Peruvianus, Sinensis, Febrifugus, Quinaquina, Quinquina, eine berühmte Rinde, welche nicht aus China, sondern aus dem Königreich Peru in America kommt, und aus Mißverstand verschiedene vorstehender Namen erhalten hat. Es war dieses vortrefliche Heilmittel längst unter den Indianern bekannt, aber von ihnen geheim gehalten. Im Jahr 1638 hatte die Vicekönigin, Gräfin del Cinchon ein gefährliches dreitägiges Fieber; dieses erfuhr der Statthalter von Loxa und schikte ihr eine hinlängliche Menge von dieser Rinde, sie nahm davon ein, und wurde in einigen Tagen gesund. Die Gräfin gab vielen andern Kranken dieses Mittel, und überließ nachmals die Austheilung desselben den Jesuiten, durch welche es nach Rom kam und in Italien, Spanien, und nach und nach in der ganzen Welt bekannt wurde. Der Fieberrindenbaum wächset im Königreich Peru, und zwar am gewöhnlichsten in den Provinzen Loxa, Ayavaca und Quenca, die zwischen dem 2 und 5 Grade der südlichen Breite gelegen sind, insonderheit aber bei Loxa oder Loja auf den Gebirgen, welche diese Stadt umgeben, nie aber auf Ebenen, von sich selber. Er wächset sehr hoch und stark, so, daß er öfters die Dicke des menschlichen Körpers übersteigt. Seit der Zeit aber, daß man die Rinde abzuschälen angefangen, findet man selten mehr Bäume von solcher Dicke, und die stärksten sind kaum Arms dik. Die Rinde wird bei trockenem Wetter vom Stamme, den Aesten und Wurzeln des Baumes abgeschälet, und nachher in der Sonne getroknet. Durch dieses Abschälen sterben die Bäume aus, und da man um die Anbauung derselben eben nicht sehr besorgt seyn soll, so kann dieses heilsame Arzneimittel einst sehr selten werden. Es giebt dreierlei Gattungen Fieberrinde. Man bringt sie theils in ziemlich dicken Rinden, die zu wenigsten 3 oder 4 Zoll lang und einen Zoll breit, aber zusammengerollet sind, dieses sind vom Stamme des Baumes abgerissene Rinden; die kleinen Röhrlein, welche auch zusammengerollet sind, von aussen rauh, braun, schwärzlich oder grau, innwendig gelb oder röthlich wie Kanell, dieses sind die Rinden von den kleinen Aesten, und vorzüglich zum innern Arzneigebrauche zu empfehlen. Ein andermal sind sie in sehr kleinen Stükchen, oder sehr klein geschnitten, innwendig gelb, und auswendig weißlich; dieses soll die von den Wurzeln abgezogene Rinde seyn und wird von den Spaniern sehr hoch gehalten. Der Geschmak von der guten Rinde ist bitterlich, etwas zusammenziehend und gewürzhaft, und der Geruch einigermassen balsamisch und beinahe dumpfig. Die Rinde pflegt oft mit andern Rinden verfälscht zu seyn, denen man den bittern Geschmak mit Aloesaft gegeben hat. Man giebt gemeiniglich der China, die über England kommt, vor der holländischen den Vorzug. Die Fieberrinde ist von den Aerzten bei vielerlei Krankheiten mit Nutzen versucht worden, und man weiß aus Erfahrungen, daß sie Krankheiten heilet, welche sonst die ganze Apotheke ungeheilet lassen müßte. Man findet sie wirksam in Wechselfiebern, bösartigen Faulfiebern, Ausschlagsfiebern, hektischen Fiebern, in periodischen, chronischen, konvulsivischen und Nerven-Krankheiten, in der Pest, Blattern, Bräune und Brand, in der Wassersucht, Gelbsucht, Ruhr, Gicht, Scharbock und Blutflüssen, gegen Würmer, Geschwülste und Krebs. Man gebrauchet sie auch äusserlich zu Bädern, Ueberschlägen und Klystieren. Man hat sich schon viele Mühe gegeben, an die Statt der peruvianischen Rinde eine andere einheimische zu stellen. Die Enzian-Wurzel, welche auch die Kraft das Fieber zu vertreiben hat, wird deswegen von einigen die europäische China genennet. Und in den neuesten Zeiten hat D. Buchave, Arzt der Ritterakademie zu Soroe, die Entdeckung gemacht, daß die Rad. Gejurbani Linn. oder R. Caryophillata in Wechselfiebern und in periodischen Krankheiten der amerikanischen Fieberrinde an die Seite zu setzen sey. Der Baum, von welchem die Fieberrinde kommt, heißt bei den Indianern der Rauschbaum, weil er die Eigenschaft hat, die Fische zu berauschen oder gleichsam trunken zu machen, wenn man das Holz in einen Sack thut und in die Teiche und andere stillstehende Wasser leget. Dermalen bringt man auch Chinarinde aus Ostindien, die wohl etwas schwächer an Kräften ist, allein durch die Menge diesen Fehler reichlich ersezt.

Chinawurzel, Chinastrauch, Smilax China Linn. wächset in China, Japan, Persien und hin- und wieder auf Jamaika. Man gebraucht davon die Wurzel, die Chinawurzel, Pockenwurzel genennet, und bei den Pocken, der Lustseuche und Gichtschmerzen gebraucht wird. Es giebt zweierlei Gattungen davon. Die orientalische, welche in vorbenannten Orten wächset, ist gebogen, knotig, holzig und schwer, und enthält unter einer braunröthlichen Haut ein weisses Mark, das etwas ins röthliche fället. Man ziehet diese der occidentalischen oder amerikanischen Chinawurzel, welche in Neuspanien, Peru, Brasilien und andern amerikanischen Ländern wächset, und, wie man glaubt, von einem andern Strauche Smilax Psendochina kommt, weit vor. Diese hat eine dunkler gefärbte Haut und schwammigteres Mark, ist auch ungleich leichter. Die Chinawurzel ist eine Materialistenwaare, und kommt über Holland zum Handel.

Chine (Point de la), s. China.

Chiné, Chinée, heißt man in Frankreich eine jede Gattung Zeuch, der auf geflammte Art oder mit flammigten Mustern gewebt ist. Man hat daher: Velours chinées, geflammete Sammete; Satins chinées, geflammte Atlasse; Taffetas chinées, geflammte Taffente; und auch Draps chinées oder flambés, flammirte Tücher, die man im Deutschen auch manchmal Donner und Bliz nennet.

Chinesisches Holz, s. Veilchenholz.

Chint, s. Chits oder Zizkotton.

Chiocboya, s. Färberröthe.

Chiques, ist der Name der geringen Landseide, welche in Frankreich, besonders im Departement des Gard um Alais gewonnen wird. Man macht Nähseide daraus.

Chistira, eine Art Binsenmatten, welche aus China kommen.

Chitabully, eine Art ostindischer Baftas, s. diesen Artikel.

Chits. Alle bunte Arten von Kattunen führen in Ostindien und besonders im Königreich Bengala den Namen Chits, daher denn auch in Europa die feinen und gemalten Kattune den Namen Chitsa und Zitz bekommen haben. S. Zitzkattune und Kattun.

Chocolade, lat. Chocolata, Chocolatum, Jocolada, Socolada, Succolada, franz. Chocolat, ital. Ciocolata, Schokolade, ist eine aus Kakao und Zucker, mit Zuziehung anderer Ingredienzien, welche indessen weniger wesentlich sind, nämlich Vanille, Zimmet und andere Gewürze, verfertigte dunkelbraune Masse, welche in viereckigte Täfelchen geformt und nach Pfunden verhandelt wird. Es ist eine Waare der Zuckerbäcker und Confituriers, doch giebt es auch hie und da eigene Schokoladefabrikanten, wie zu Paris, Turin, Wien, Salzburg, Passau, München und an andern Orten mehr. Ehedem wurde die spanische und portugiesische Schokolade für die beste gehalten, jezt haben aber die Pariser und Turiner den Vorzug, diesen folgt die Wiener, Hamburger und Münchener. So wie die Güte der Schokolade verschieden ist, so ist es auch der Preis derselben. Man hat sie gewöhnlich von 5 fl. bis auf 1 fl. das Pfund im Preise. Wer mit dieser Waare handelt, muß darauf sehen, sie immer frisch zu haben, indem Schokolade, die man länger als ein halbes Jahr aufbewahrt, unendlich an der Güte verliert, besonders die gewürzreiche Gattung. In Frankreich und Italien verfertigt man auch Chocolade-Liqueur und Rosoglio, welche sehr angenehm schmecken; man macht auch mancherlei Arten Schokoladekonfect, Cremen und Conserven.

Cholets, sind sowohl graue als auch weisse flächserne Leinen, so ehehin um den Ort gleichen Namens in Frankreich, nun aber auch an mehrern Orten und in Deutschland, in Schlesien, Böhmen, in der Lausitz u. s. w. häufig nachgemacht werden. Die deutschen Sorten bestehen vorzüglich von derselben Art wie die grauen Platilles, und werden meist ungebleicht versandt. Imgleichen wird auch eine Gattung Schnupftücher, welche auch in der Gegend von Cholet verfertiget werden, eben so benannt. Endlich giebt es auch gestreifte Choletleinen von verschiedenen Farben und verschiedener Feine. Alle diese Waaren gehen in Menge nach Italien, Spanien, Portugal, und werden von da nach Amerika verführt.

Chondrillkraut, Chondrilla, spanische Wegwarten, ein Sommergewächs mit zusammengesezten Blumen und wollichten Saamen, so arzneiliche Kräfte hat, daher eine Apothekerwaare ist.

Chopines, werden im französischen Weinhandel die halben Bouteillen benannt.

Chouan oder Kuan, ist ein gelblicht grüner Saame, den man aus der Levante zum Handel bringt, und der zum Karminbereiten und zum Färben der Federn gebraucht wird.

Chowtars, sind ostindische Nesseltücher, welche die Holländer von Patna zum Handel bringen, und davon es viererlei Sorten, rüksichtlich des Preises und der Feine, giebt.

Chrätsch, wird im rußischen Handel die grobe Sack- oder Ballnbinder-Leinewand genannt.

Christpalme, s. Ricinus und Wunderbaum.

Christophelet, Christoflete, eine Gattung gekochten französischen Liqueurs, welcher eine Parfumier- oder Conditorwaare ist, und aus 2/3 Pontak und 1/3 rectificirten Wein- oder Kornbranntwein, mit Zusaz von Zucker, Zimmet, Nelken und anderem Gewürz besteht.

Christwurzel, s. Niesewurz.

Chrysocolla, s. Borax, muß aber nicht mit dem Berggrün, Ochra veneris, so ebenfalls Chrysocolla heißt, verwechselt werden.

Chrysoberill, s. Berill.

Chrysolith, Chrysolithus, franz. Chrysolithe, ist ein im Anbruch glashafter, krystallförmiger, durchsichtiger, der Farbe nach gelbgrüner Edelstein, den man unter das Quarzgeschlecht zählet, und der Verwandtschaft mit dem Smaragd zu haben scheinet, auch da bricht, wo dieser gefunden wird. Er hat eine geringe Härte, und wird von der Feile angegriffen. Durch die Calcination wird er leichter, durchsichtiger, weiß, und behält nur innwendig ein wenig von seiner grünen Farbe. Die besten Chrysolithsteine kommen aus verschiedenen morgenländisch- und westindischen Gegenden, und vorzüglich aus Peru und Brasilien. Die europäischen erhalten wir aus Sachsen, Böhmen, Schlesien, Frankreich und andern Ländern. Man hat die Chrysolithe von hoher und blasser Farbe, und werden die hochfärbigen für die schönsten gehalten, jedoch achtet man sie dermalen nicht groß, und man kann das Karat für 15 bis 20 Thaler kaufen. Es giebt nachgemachte Chrysolithe von Glasfluß, die man Pseudochrysolithi nennet; auch wird mit den ächten, durch chemische Kunstgriffe, Betrug getrieben, und solche unter die Diamanten gemischt, jedoch giebt die wenige Härte ein Merkzeichen, sich dafür in Acht zu nehmen.

Chrysopras, Goldpraser, Chrysoprasius, Chrysoprase, ist ein Halbedelstein, lauch- oder seladongrün an Farbe, die jedoch mancherlei Abänderungen zeigt, und manchmal schön hell und durchsichtig, zuweilen auch trübe und wolkigt ist. Man zählet diesen Stein unter die Feuersteine, und die Feile hat keine Gewalt über ihn. Wann der Chrysopras in grossen Stücken bricht, wie dies oft der Fall in den Gruben des Fürstenthum Münsterbergs in Schlesien ist, so macht man Uhrgehäuse, Dosen und Stockknöpfe daraus, die kleinen und besonders reinen Stücke aber werden zu Ringen und andern Zierrathen verarbeitet. Der schönste dieser Steinart findet sich in Ostindien, nächst diesem liefert Schlesien den meisten, jedoch sind die Steine nicht immer von grossem oder gleichem Werth. Man macht auch den Chrysopras aus Glasfluß nach; und in dem Achatholze, welches man bei Coburg findet, trift man auch eine Gattung Chrysopras von einer schmutzigen grünen Farbe an, welcher mehrentheils für grünes Achatholz ausgegeben und verkauft wird.

Chrystal, s. Kristall.

Chulon, ein Thier aus der Tatarei, einem Wolfe in der Grösse und dem Ansehen nach ähnlich, dessen Pelz in Moskau sehr hoch geschäzt wird, indem er ein graues, langes, dichtes und weiches Haar hat.

Chuquelas, sind ostindische baumwollene und halbseidene gestreifte Zeuche. S. Chercolée. Es giebt deren mit grossen und kleinen Streifen, und sie halten 7 bis 8 franz. Stab Länge und 5/6 Stab Breite.

Chuselan, ein rother Franzwein, der über Cette ausgeführt wird. Er geht stark nach England, wo man ihn zum Gebrauch auf den Schiffen einkauft.

Cibeben, eine Art grosser Rosinen, die von Damaskus und Cypern zu uns gebracht werden. S. Rosinen.

Cichorien, s. Wegwarten.

Cider, s. Obstwein.

Cigales, oder Cigarros, ist eine Sorte Toback, die auf der Insel Cuba gewonnen und damit starker Handel nach der Havanna getrieben wird. Dieser Toback wird gewöhnlich ohne Pfeife geraucht, indem er aus den Blättern wie eine Blasröhre zusammen gerollt ist, welche man an dem untern Ende anzündet und bis nahe an den Mund oder das obere Theil der Röhre hin raucht. Die Spanier führen viel dieses Tobacks mit nach Europa, und man handelt ihn in Bunden von 2 bis 3 Pfunden schwer.

Cinae semen, s. Wurmsaamen.

Cinara, s. Artischocken.

Cineres clavettati, s. Potasche.

Cineres jovis, s. Zinnasche.

Cinis, s. Asche.

Cinis infectorius, s. Waidasche.

Cinnabris, s. Zinnober.

Cinnabaris antimonii, s. Spiesglas.

Cinnamomum, s. Zimmet.

Cintas, sind im spanischen Handel allerlei Bänder, welche aus Frankreich, Italien und Deutschland nach Spanien kommen, und nach dem Spanischen Indien verführt werden.

Ciotat, ein fürtreflicher und angenehmer Muskateller-Wein, welcher um den Ort gleichen Namens, im Departement des Bouches du Rhone in Frankreich erzeugt, und meistens auf Bouteillen abgezogen verführt wird.

Cipollacio, Cipollin, Cipollini, eine Art grünlichen Marmors, welcher insonderheit in den Gebirgen bei Carrara gefunden wird. Er ist an Farbe fast dem Serpentinstein gleich, nur etwas heller und fast gelbgrün, durchmengt mit schwarzen eckigten Flecken von verschiedener Grösse. Die Zubereitung dieses Steins ist wie am Porphyr und Serpentin; er taugt aber nur zu Tischblättern, Säulen etc. und nicht zu Statuen.

Circassienne, ein französischer, dem Grosdetour ähnlicher Zeuch, mit geköperten Streifen von einer andern Farbe, als der Grund ist. Man macht ihn zu Lyon und auch in der Schweiz.

Cirkel, s. Zirkel.

Cirsacca, s. Sirsacca.

Cirsaccas, sind indianische Zeuche, ganz von Baumwolle, und nur mit sehr weniger Seide vermischt. S. Sirsaccas.

Citrino, der Name eines gelben Topaskristalls, der oft für den ächten verkauft wird. Man erkennt ihn an der Härte, deren er weniger als der Topas hat.

Citronat und Citronen, siehe den nachstehenden Artikel Citronenbaum.

Citronenbaum, Zitronenbaum, Cidrus medica, ein kleiner, beständig grüner, mit vielen Aesten, die sich wohl biegen lassen, besezter Baum, der mit einer dichten und grünen Schale überzogen ist. Das Holz vom Zitronenbaum brauchten die Alten ehemals, Tische und Hausgeräthe daraus zu machen, welche sehr hoch gehalten wurden. Seitdem aber Westindien nach Europa eine Menge der schönsten Hölzer zur eingelegten und Tischlerarbeit geliefert hat, so hat das Holz vom Zitronenbaum seine Hochachtung fast ganz verlohren. Der Zitronenbaum ist ein ausländisches Gewächs, wird in warmen Ländern gezogen, und ist ursprünglich in Medien, Persien und Assyrien zu Hause, und dort sehr gemein, daher er auch Malus medica, Persica und Assyrica heisset. Aus Medien und Persien hat man sie nach Italien gebracht; sie sind auch nach Spanien und Portugal gerathen, so, daß ihrer allda ganze Felder voll, gleich den Wäldern, stehen; auch werden viele um Genua, im [?]ländischen und andern Provinzen von Italien in grosser Menge und von allerhand Sorten gefunden, und wird mit den Bäumen selbst starke Handlung getrieben. In Deutschland und Frankreich wird er nur in den Gärten, sonderlich in gr[?] Herren Lustgärten, wiewohl in grosser Anzahl, gesehen. Die Gattungen der Zitronenbäume sind sehr zahlreich. Sie werden gemeiniglich der Grösse und dem Geschmacke der Früchte nach unterschieden; da einige derselben groß, andere klein, einige länglicht, andere rund sind; einige süsse, andere sauer schmecken, welches oft von der Zeitigung oder Unterschied der Länge herrühret, indem die zeitigen viel grösser und süsser, als die unzeitigen sind. Es ist gewiß, daß die, so zu uns herauskommen, insgemein unzeitig abgenommen werden, weil sich die zeitigen nicht halten; weßwegen solche, besonders von der fleischigten und süssen Art, welche Cedrat, Cedra, oder Cedrato heisset, wenn sie zeitig sind, in Stücken zerschnitten mit Zucker eingemacht versandt werden, welche alsdann grüner Citronat oder Sukate, Caro citri heissen, innwendig klar und durchsichtig, oben mit einer dunkelgrünen Rinde, unten mit einer Kruste von kandisirtem Zucker bedecket, trocken und ohne alle schwarze Flecken seyn müssen. Es wird auch Citronensaft daraus gepresset, oder Citronenbranntwein und Citronenöl daraus gemacht.

Die Türken machen von den kleinen unreifen Citronen einen Trank, welchen sie Serbet nennen. Er besteht aus Zucker und Citronensaft; wie denn die Engländer und Holländer ein dergleichen Gemenge aus Citronensaft, Zucker, Muskaten und Branntwein machen, und Poleponze nennen, womit sie die Seekranken stärken, auch sich damit präserviren. Es werden auch Citronen eingesalzen, und unter dem Namen Limonen verschicket. Die Citronenkerne wurden sonst auch zu verschiedenem Arzneigebrauch angewendet. Dieses geschiehet auch noch mit den getrokneten Citronenschalen, Cortices citri.

Die größten Citronen sind die Adamsäpfel, davon oben S. 8 gehandelt worden. Einige Citronen werden an Grösse und Gestalt den Melonen gleich, haben aber wenig Saft. In Calabrien sind sie gemeiniglich 6 bis 9, zuweilen wohl 20-pfündig. Zu Rom kommen sie auf 10 Pfund. Um Sevilien und in der Provence wachsen sie eines Kopfes groß.

Mit den Citronen wird zu Wasser und zu Land jährlich ein erstaunend grosser Handel getrieben, und man schicket viele hölzerne, länglichte Küsten voll, in welchen gemeiniglich 4-5-600 bis 800 Stücke in Papier eingepakt sind, aus Spanien, Portugal und Italien aller Orten hin; da in allen Apotheken und in den meisten Haushaltungen dergleichen in der Küche verbrauchet werden. Das Cedratwasser, welches man seines fürtreflichen Geruches und vielleicht auch wegen seiner Seltenheit in Frankreich sehr hoch hält, wird von den Schalen oder vielmehr von kleinen Stücken gemachet, die man von der obersten Schale der kleinen Cetrats, ehe sie zu ihrer völligen Reife kommen, abschneidet, und woraus man die Feuchtigkeit drücket. Einige nennen solches auch barbadisches Wasser, es ist aber dazwischen der Unterschied, daß lezteres nicht lauter, sondern vielmehr eine Vermischung von rektifizirtem Branntwein und reinem Cedratwasser ist.

In Tunquin giebt es zweierlei Sorten von Citronen oder Limonien, wovon eine gelb, die andere grün, beide aber so scharf und sauer sind, daß es nicht möglich ist davon zu essen, statt dessen gebrauchen sich die Tunquinesen desselben nicht allein, wie wir des Scheidwassers, das Kupfer, den Mössing und andere Metalle abzubeizen, wenn sie selbige vergolden wollen, sondern auch zu den Färbereien, absonderlich zu der Seide. Auf eine andere Art brauchen sie dieselben auch, das Leinengeräthe zu bleichen, und wirft man dergleichen in alle Lauge, absonderlich zu feinem Gewebe, welches ihnen eine fürtrefliche Weisse und Glanz giebt. Dieses kann man auch vornehmlich wegen aller cattunenen und baumwollenen Gewebe anmerken, die aus den Mogolischen Staaten kommen, welche alle mit dem Safte von dergleichen Citronen oder Limonen gebleichet werden.

Die Citronen, und alle damit verwandte Arten Früchte, sind eine Italiänerwaare, sowohl frisch als getroknet und eingemacht. Die meisten bezieht man aus Italien und Portugal, und zwar für Oberdeutschland aus Italien über Triest, Salzburg und Bozen, für Niederdeutschland aber liefern Hamburg, Bremen, Lübeck und dortige Seestädte die nöthigen Provisionen aus Portugal und Spanien. Ueber Holland versehen sich die Rheingegenden und die deutsch-französischen Provinzen mit diesen Waaren. Die spanische und portugiesischen Früchte sind die größten, und halten die Kisten nur 4 bis 500 Stücke; nach diesen folgen die genuesischen und neapolitanischen, wo 5 bis 600 eine Kiste füllen; die kleinsten endlich sind, die am Gardasee und um Roveredo wachsen, wovon 7 bis 800 Stücke nöthig sind, um eine gewöhnliche grosse Citronenkiste zu füllen.

Die Italiäner unterscheiden die Citronen noch durch verschiedene Namen. Sie nennen Cedrato di Firenze, die dünnschäligen süssen Cedratcitronen. Lumia di Valenza, die runden, eyrunden, grosse und süsse Citronen. Bernoccolo, die Citronatcitrone mit höckriger Schale. Lumia und Lumincella, süsse Citronen. Lumia agra, saure Sorten. Bergamotti und Piretti, welches birnförmige Cedratfrüchte sind. Augustaroli, diese sind oben schon S. 56 beschrieben.

Citronenholz, Jasminholz, Lichtholz, ist ein dichtes schweres, harzigtes, gelblichtes, oder zitronengelbes Holz, welches sehr stark, fast wie Zitronen riecht, und daher den Namen erhalten hat. Es kommt von einem schönen Baume, der in Amerika längst der See hin wächset, grosse lange Aeste und Blätter, wie die Lorbeerbäume, nur viel grösser und glänzend grün treibet. Seine Blüthen sehen wie Pomeranzenblüthe, und riechen wie Jasmin; die Früchte sind schwarz und so groß wie Pfefferkörner. Dieses Holz wird in grossen dicken Stücken verführet, deren jedes bis auf 200 Pfund wiegt. Es wird allerhand schöne Tischlerarbeit daraus verfertiget; denn wenn es poliret worden, und eine Zeitlang an der Luft gelegen, so siehet es aus, wie polirte Kokosnüsse. Die Indianer machen Schleiffen daraus, und gebrauchen sie des nachts zu leuchten, weswegen man es auch Lichtholz zu nennen pfleget. Zur Arzenei wird es nicht gebraucht.

Citronenkraut, s. Melisse.

Citronenöl, wird entweder vermittelst des Feuers und der Destillation, oder auch ohne dieselbe gemacht. Das feine Oel wird aus dem abgeriebenen Gelben der Citronenschalen gebrannt, ist schön weiß und hat einen starken gewürzhaften Geruch. Das gemeine Oel, welches aus den Drusen oder der Hefe des Saftes destillirt wird, ist grünlich, hell und weniger wohlriechend. Dann giebt es auch noch eine Gattung Citronenöls, welches man durch mühesame Handgriffe aus den Schalen gegen eine Glasscheibe sprizet, diese Art ist die köstlichste, aber auch ungemein theuer. Noch hat man eine Art Oels, welche man durchs Kochen der Schalen und durch nachheriges Pressen gewinnt. Das Citronenöl ist eine Apotheker- und Parfumirerwaare, und kommt aus Italien und den Inseln des Archipels in Flaschen. Es ist sehr oft verfälscht und mit anderem Oel vermischt, welches man durchs Abrauchen am besten erfahren kann.

Citronensaft, Suecus de citro, Citronensäure, ist der aus dem innern Theil der Citrone gewonnene Saft, und die edelste unter allen vegetabilischen Säuren. Sie ist ein unentbehrliches Arzneimittel und ein Gegengift gegen genossene Pflanzengifte, besonders dessen der Giftschwämme. Sie steuert der Entzündung und Fäulniß im menschlichen Körper, und kurirt sogar Wechselfieber, lindert Steinschmerzen und heilet den Scharbock und die Mundfäule. Der ökonomische Gebrauch des Citronensafts in der Küche und im Keller, bei den Färbereien, Gerbereien und beim Lichterziehen ist bekannt genug. Er ist demnach ein bedeutender Handelsgegenstand und einer weitläufrigern Beschreibung als andere Artikel wohl werth. Der Citronensaft wird bei uns selbsten aus fleckigen und angegangenen Citronen gezogen, der meiste aber kommt aus Italien, Spanien und Portugal, und überhaupt von allen den Orten, wo Citronen wachsen. Man bringt ihn in Topetten, Krügen, Flaschen und Fässern; zuweilen ist er aber auch mit dem Safte der Berberisbeeren verfälscht, daher derjenige, den man sich selbsten preßt, immer Vorzüge hat. In Krügen, worauf man, oben auf den Saft, Oel gegossen hat, hält er sich am besten, und man kann das Oel beim Gebrauch mit Baumwolle leicht abziehen. Zum Punschmachen kocht man den Citronensaft wohl mit Zucker ein, wornach er sich lange hält, besonders wann er in gläsernen oder porzellanenen Gefässen verwahrt wird.

Citronenzucker, ist eine Conditorwaare, und wird aus den Schalen der reifen Citronen durch das Abreiben mit Zucker gewonnen. Er kommt aus Italien und Frankreich, wird aber auch in Deutschland von den Apothekern und Zuckerbäckern gemacht.

Citrulle, Indianischer Kürbis, Pateque, Anguria, Cucurbita, Citrullus, ein der Wassermelone ähnliches, jedoch weit grösser und stärkeres Gewächs, welches auf dem Boden kriechende Ranken und rauhe Blätter treibt. Die Früchte davon sind rund und oft so groß, daß ein Mensch sie kaum fortbringen kann. Unter der harten, gleichen, dunkelgrünen, geflekten Schale enthalten sie ein weiches, röthliches oder gelblichtes, sehr saftiges und zuckersüsses Fleisch. Innerhalb demselben ist ein Mark, in welchem die länglichten, breiten, runzlichten, schwarzen oder rothen Saamen, Semina citrulli, Anguriae stecken. Die Citrullenkerne und das Fleisch haben mit dem der Kukumern und Melonen gleiche Eigenschaften und Wirkung, und werden zu Emulsionen und zur Abkühlung gebraucht. Die Citrullen wachsen nur in warmen Ländern, als: in Italien, Spanien, Portugal, wo man grosse Felder damit bepflanzt. Beide Indien haben solche im Ueberflusse. Sie wachsen auch in Frankreich gerne, aber in Deutschland werden sie mit grosser Mühe aufgebracht. Je mehr die Länder gegen die Linie zu liegen, desto schmakhafter, kräftiger und nüzlicher sind sie. In Frankreich vermischt man das gekochte Fleisch mit Mehl und bäcket Brod zur Erfrischung daraus. Bei uns sind sie wenig geachtet und auch nicht nüzlich. Die Saamenkörner aber werden in Apotheken zu kühlenden Emulsionen u. s. w. gebraucht; es wird auch ein Oel daraus gepresset und aus dem Mark wird ein Wasser gebrannt, so arzneiliche Kräfte hat.

Citrus-Röslein, Ziste, Ladanumbaum, Cistus, ein Strauchgewächs, dessen es verschiedene Gattungen giebt. Es wächset in warmen Ländern, z. E. in Arabien, auf Kandia oder Kreta, Cypern, Naxos u. s. w. häufig, aber auch schon in Frankreich hin und wieder. Die Blätter desselben schwizen zur Zeit der größten Sonnenhitze einen klebrichten Saft oder Harz aus, welches sich wie helle durchsichtige Tropfen auf denselben zeigen, und auf verschiedene sehr mühsame Weise gesammlet wird. In der Levante wird es nachher, um das Gewicht zu vermehren, mit feinem, schwarzen, eisenhaltigen Sande vermischet, so, daß oft ein ganzes Pfund bei uns kaum 4 Unzen reines Harz enthält. Man bringt es unter dem Namen Cadanum, Cadangummi zu uns. Entweder ist solches gewundenes Cadanum, Ladanum in tortis, wegen seiner Gestalt also genannt, und ganz trocken; dieß kommt aus Kreta, wo sehr viele Zisten wachsen, und ist am theuersten. Oder es ist schmieriges Ladanum, Ladanum liquidum, welches aus Kandia kommt, und nur den halben Preis hat. Das spanische kommt in Stangen, und das barbarische ist weicher als dieses und das gewundene. Es ist eine schwärzlichte oder dunkelgraue Masse, von geringem Geruch und keinem Geschmak, und eine Materialhandelswaare. - Man braucht es in den Apotheken, und die Parfumierer nehmen es unter die Rauchkerzen und Pulver.

Claires, eine Art von Cambrayleinewand oder Kammertuch, die zu Valenciennes in Menge verfertigt wird. Wir beziehen sie am besten von den Frankfurter-Messen.

Clairet, ist der Name verschiedener Sorten Weins im französischen Handel, besonders der Graves- und Piccardan-Weine, welche in grosser Menge über Bourdeaux ausgeführt werden. Ferner heißt man Clairet, Paillet oder Bleichert, einen guten, gesunden und leichten Wein, welcher um St. Jeaupied-de-Porc, im Departement der niedern Pyrenäen wächst. Der von Chateau Renard wird von Avignon zum Handel gebracht, und ist ein fürtreflicher weisser Wein, macht auch eine Ausnahme, indem die Clairetweine meist roth oder röthlich sind. Clairet du Calvisson, steht oben unter Calvisson.

Clairette, Eau clairrette, ein aus starkem Branntewein, Zucker, Zimmet und etwas Ambra zubereitetes Wasser, welches man auch manchmal noch mit Kirschen- Himbeeren- oder Johannisbeersaft versezt, und sodann Eau clairette d'Arménie nennet. Es ist eine Conditorwaare und kommt selten zubereitet zu uns.

Clam, eine Art amerikanischer Austern, groß, schön und von wohlschmeckendem Fleische. Sie hängen sich an die Felsen so fest an, daß man sie unmöglich losbringen kann; deshalben öffnet man sie an den Orten, wo man sie findet, und bringt das Fleisch eingesalzen zum Handel.

Clamesi, eine Art schlechten Stahls im französischen Handel, welcher aus Limousin kommt, und in viereckigten, 4 Zoll breiten Stangen verhandelt wird.

Clarequet, eine Gattung Gallerte oder durchsichtige Confitur, welche aus dem Safte von allerlei Obst und Früchten bereitet wird. Man bringt sie in porzellanenen Topetten aus Italien und Frankreich, die deutschen Confituriers machen sie aber auch nach.

Claret, ein bereiteter Wein aus Früchten und Gewürz, dergleichen der Kirschwein, Schlehen- und Hagebutten-Wein und der sogenannte Hippocras ist. Es ist eine Conditorwaare.

Classi di seta, auch Vintilizzi, heissen im italiänischen Handel die rauhen seidenen Zeuche.

Clavier, ein bekanntes musicalisches Instrument, welches aber nur wenig Gebrauch mehr hat, indem es durch die sogenannten Pantalons und Forte pianos, welche ungleich stärker und angenehmer im Ton sind, ist verdrängt worden. Unter den Clavieren, welche eine Waare der Musicalienhandlungen sind, werden die Spathischen von Regensburg; die Schiedmaierischen von Erlang; die Steinischen von Augsburg; die Hubertischen von Ansbach; und die Mannheimer und Maynzer vorzüglich gerühmt. An allen diesen Pläzen werden auch Fortepianos und Flügeln verfertigt, welche sehr geschäzt sind, und den englischen und wiener Instrumenten dieser Art gleichkommen. Der Instrumentenmacher Hr. Bieber zu Ellingen im fränkischen Kreise, der lange in England bei den besten Instrumentenmachern in Arbeit stund, macht gleichfalls sehr gute und schöne Fortepianos, die sich an fürtreflichem Ton und zierlicher Arbeit mit jeder Art dieser Instrumente messen dürfen, daneben ist er billig im Preis.

Clermont, ein rother französischer Muskateller-Wein, den man über Cette ausführt und zum Handel bringt.

Clincant oder Clinquant, s. Rauschgold.

Clinchamp, eine grobe, hänfene Leinewand, die im französischen Departement von der Maas gewebt wird.

Clissons, eine Gattung französischer gebleichter, flächsener Leinewande, welche von der Stadt Clisson, im Departement der Nordküste, ihren Namen erhalten hat. Man fertigt sie jezt an mehrern Orten und führt sie besonders nach den Colonien aus.

Cloche, eine Sorte französisches Papier aus den Papiermühlen von Annonay.

Clochepied, eine Art Organsinseide, so dreidräthig gezwirnt ist, und in den Gazefabriken gebraucht wird.

Clupea, s. Alose. Clupea encrasiolus L., s. Anchois.

Cobald, s. Kobald. Cobaltus testaceum, s. Arsenik.

Cabrisso, eine Art Silberstufe, die man aus den Bergwerken von Peru und Chili bringt. Sie ist grün, kupferhaltig, und schwer gut zu machen, man braucht sie daher zum Schlagloth.

Coca oder Coc, ein amerikanisches Gewächs, das am meisten in Peru gefunden wird. Es ist die traubenartige Frucht eines Baums, davon das Laub, wie Toback, geraucht, und die Frucht zur Nahrung gebraucht wird. Die getrokneten Cocabeeren gebraucht man in Peru und Mexico als Scheidemünze, und die Einwohner treiben ein grosses Gewerbe damit.

Coccinilla, s. Cochenille, Kochenille.

Coccoguidii semen, s. Kellerhals.

Coccos, s. Cocos.

Cochenille, s. Kochenille.

Cockelskörner, s. Kockelskörner.

Cocosbaum, Kokosbaum, Kokospalme, ein grosser, zur Klasse der palmenartigen Bäume gehöriger Baum, welcher an vielen Orten in Ostindien wächset, auch, seiner Nuzbarkeit halben, mit Fleiß in ganzen Wäldern angebauet wird. Auf den ostindischen Inseln wird er Klapperbaum, Calappus, Calappa genennet. Er wächset 60 bis 80 Schuhe hoch, wird aber selten dicker als ein Mann, und daher von den Winden leicht umgeworfen; sonst erstrecket sich sein Alter auf 80 bis 90 Jahre. Sein Stamm gehet gerade aus, hat keine Aeste und bestehet aus einem lockeren Holze. Sein Gipfel ist der einzige Theil, der beständig mit überaus grossen, breiten, harten, dicken, wie eine Feder gestalteten Blättern besezt ist. Es ist wohl kein Baum in der Welt, dessen Gebrauch so allgemein und vielfachen Nutzen giebt, als der Kokosbaum im asiatischen Indien. Alle seine Theile haben Nutzen, jedoch aber die einen mehr als die andern. Nur das Holz ist wenig zu gebrauchen. Sonst aber reichet dieser Baum den Ostindianern in den an der See gelegenen Ländern dasjenige, was sie zur Unterhaltung ihres Lebens bedürfen, reichlicher dar, als irgend eine andere Sache, so ihnen die Natur daselbst schenket. Ohne diesen Baum und ohne den Reiß, würden diese Länder ganz wüste seyn. Seine Frucht ist die Kokosnuß, oder indianische Nuß, Coquo, Cocos, Coccus, Nux indica, eines Kinderkopfs groß, von Gestalt dreieckig, oder ganz rund, von Farbe grünlich oder gleissendgrau, äusserlich mit einem dicken Baste und einer faserichten Schale umgeben. Aus diesem Bast oder Kokoshanf spinnt man in Ostindien allerhand Strickwerk, sonderlich sehr gute Schiffseile, die bei 50 Klaftern lang und fast eines halben Mannes dicke sind, auch im Salz- oder Meerwasser gut halten, aber im Regenwasser bald verderben, wenn sie nicht gut gepicht sind. Innerhalb dieser äussern Schale befindet sich eine ovalrunde Nuß mit erhabenen Striemen, gleichsam in drei Theile getheilet, mit einer dicken, holzigten Schale, die einen weissen, süssen Kern hat, so groß, wie ein mittelmässiges Ey, innwendig aber hohl ist. Dergleichen Früchte trägt ein Kokosbaum ungefähr 3 bis 6. Aus den Blütheknospen bekommt man, wenn man die Spize der Knospe umbindet und queer durchschneidet, einen Saft, welchen die Maleyen Tonac, oder Totti, und die Malabaren Suri nennen, der in den ersten 24 Stunden süsse und angenehm, wie Most, schmecket, nachher aber gähret, wonach ein lieblicher Wein, Orraca genannt, daraus bereitet wird. Der Suri tropfet in ziemlicher Menge so viele Tage fort, als die Frucht zum Zeitigen Zeit erfordert hätte. Man destilliret auch aus demselbigen einen Spiritus, dem Arak ähnlich, mit welchem in ganz Indien ein grosses Gewerb getrieben wird. Die Engländer lassen ihn in Menge mit Reisbranntewein vermischt zu ihrem Punsch kommen, mit welchen er auch andern Völkern nothwendig geworden ist. Wenn die Indianer den Saft Suri aus den Knospen gezogen haben, so bekommen sie hierauf noch einen andern daraus, der aber nicht so geistreich, noch kräftig ist. Doch lassen sie ihn im Feuer oder an der Sonne verdunsten, und bereiten daraus einen andern Saft, welchen sie Jagra zu nennen pflegen und eine Art Essig ist. Weiter ziehet man aus den Körnern der Kokosnüsse selbsten, absonderlich, wenn sie noch jung sind und ihre grüne Haut haben, einen andern Saft, oder ein klares Wasser, dergleichen sich allezeit darinnen sammlet, welches gut riechet, und annehmlich, auch etwas zuckerhaft schmecket, stärket, den Durst überaus löschet, die Leber und Nieren kühlet, und nicht den geringsten Schaden bringet, man mag dessen so viel trinken als man will. In der innwendigen Schale der Cocosnuß findet sich ein dicker, weisser Saft angehängt, dem Milchrahm an Geschmak gleich, welchen die Indianer Cochana und die Holländer Liplap nennen. Wenn die Nuß alt wird, so wird sie härter und das Mark oder der Kern wird fester. Es bleibt auch alsdann noch ein Wasser in seiner Höle, welches aber nicht mehr so gut ist, und von den Malabaren Elevi genennet wird. Endlich wird das Mark dicke in einem weissen, schwammigten, leichten, süssen, wie Mandeln schmeckender Apfel, welcher Copra genennet wird. Auf der Küste von Canara bedient man sich dieser Früchte stark des Brodes, und bereitet allerhand Gerichte daraus. Die Indianer machen die halbzeitigen Früchte ein und nennen sie Langes. Aus den Kernen presset man auch ein doppeltes Oel. Eines aus den frischen, welches gelinde laxiret und den harten Leib erweichet; das andere aus den dürren, oder etwas gerösteten Kernen, welches, in Lampen gebrannt, oder bei Gliederschmerzen und kontrakten Gliedern gebrauchet wird. Aus der harten und holzigten Schale der Nüsse drechselt und schnizet man allerhand Sachen, als: Trinkgeschirre, Löffel, Dosen, Stockknöpfe u. dergl. welche eine schöne Politur annehmen. Was von diesen Schalen abgehet, kann man entweder zu Dintenpulver brauchen, oder zu Kohlen verbrennen, welche den Goldschmieden sehr dienlich sind. Die Blätter des Kokosbaums, welche die Indianer Olla nennen, sind sehr nüzlich, die Häuser damit zu decken, wie man in Indien überhaupt dies nicht allein mit diesen, sondern auch mit viel andern Blättern von den Geschlechtern der palmenartigen Bäume thut. Man füget auf künstliche Weise Dächer davon zusammen, welche den größten Winden und Regen widerstehen. Die Spizen der Blätter werden statt des Papiers gebraucht; man schreibt mit eisernen Griffeln darauf. Auch wird eine Menge allerlei Hausrath davon gemacht. Eine besondere Gattung von Kokosnüssen sind die maldivischen, auch indianischen Giftnüsse genannt, welche nicht rund, sondern wie ein Herz gestaltet sind, und denen eine grosse Kraft wider allerhand Gift, wider die Kolik, Lähmung der Glieder, Epilepsie und Nervengebrechen zugeschrieben wird. Wenn von dieser Nuß der Bast abgesondert worden, so ist sie gemeiniglich so groß wie eine Birn, ovalrund und an beiden Seiten zugespizt, hart, schwarz und glänzend. Sie sind aber selten zu erhalten. Im Amerika, in Peru, Brasilien, auf den Antillen, giebt es auch Kokosbäume, sie werden aber nicht leicht über 25 Schuhe hoch, und ihre Früchte sind auch nicht so groß, als die ostindischen. In Peru wächset eine Sorte Kokosnüsse, die wie eine Glocke formirt sind. Die Schale ist Fingersdicke und so hart, wie bei andern Kokosnüssen; sie wird oben aufgemacht, und in ihrem Marke werden viel Kerne gefunden, die dreimal grösser als unsere Mandeln, und von gutem Geschmacke sind. Sie werden Andosmandeln genennet, weil sie auf dem Gebürge Andos wachsen. Sie stecken in einer so harten Schale, daß man sie mit dem Hammer aufschlagen muß. In Brasilien findet man Kokosnüsse, die so klein sind, daß jegliche Frucht nur ein Kügelein zu einem Rosenkranze abgiebt.

Codebec, s. Caudebec.

Codille, so nennet man in einigen Departementern von Frankreich die Heede oder das Werg vom Hanf und Flachs.

Coeruleum berolinense, s. Berlinerblau.

Coffaire, eine Art levantischen Baumwollengarns, welches aus Alexandrien kommt.

Coffe, s. Caffee. Coffea arabica, s. Caffee.

Cogmary, eine Art ostindischer Cassas, welche die Dänen in den Handel bringen. Sie sind gewöhnlich 29 – 30 Elln lang und 1 5/8 Elln breit.

Cognac, Coignac, Coniac, eine fürtrefliche Gattung Franzbrannteweins, der seinen Namen von der Stadt Coignac im Departement der Charente hat. Er wird häufig ausgeführt und nicht selten der Arack damit verfälscht, mit dem er auch, in Ansehung des Geschmaks, Aehnlichkeit hat. In Ermangelung des Aracks dient Coniac, der aber von der Sorte seyn muß, welche man Preuve de poudre nennt, ganz gut zum Punschmachen. Man bezieht diesen Artikel für Deutschland über Holland und Hamburg am besten.

Colchicum album, s. Hermodatteln.

Colchicum commune, s. Zeitlose.

Colcothar, s. Caput mortuum.

Colette, eine Art deutscher Leinewand, welche im Osnabrükschen verfertigt und häufig nach den kanarischen Inseln über Hamburg und Holland verschikt wird.

Collapiscium, s. Hausenblase.

Collata (tella) auch tella inbevuta di colla, ist der italiänische Name einer Art Steifleinewand, welche in Oberschwaben und auch in Böhmen und Schlesien gemacht wird.

Collioures, s. Roussillonwein.

Cöllnisch-Garn, s. Köllner-Garn.

Cöllnische Erde, s. Umber.

Colombin, s. Bleystein.

Colombinlack, ist eine Gattung von Florentiner-Lack, welchen man sonst von Venedig, in kleinen länglicht- und viereckigen Stücken zum Handel brachte, das aber jezt an vielen Orten in Deutschland z. B. in Wien, Berlin, Mannheim, Nürnberg u. s. w. mit dem besten Erfolg nachgemacht wird.

Colombo wurzel, s. Columbawurzel.

Colophonium, s. Kolofonium und Geigenharz.

Coloquinthen, Koloquinten, wilde Kürbis, Cucumis colocynthis, Handal arabum, sind die Früchte einer Pflanze, die zur Gattung der Kürbisse gehört. Diese Früchte sind kugelförmig, meistens von der Grösse einer grossen Apfelart, und von einer gelblichten Farbe. Sie kommen aus der Levante und hauptsächlich von der Insel Cypern, wo sie wild wachsen. Weil man sie blos in den Apotheken gebraucht und zwar nur das Fleisch davon, welches die Apotheker Pulpa cloycynthidis nennen, so kommen sie geschält und getroknet in den Handel. Sie haben eine weisse, lederartige Haut, und ein leichtes, schwammigtes Mark, welches von sehr bitterm Geschmak ist, der am Ende Eckel erregt. Die in dem Mark befindlichen Saamenkerne geben ein drastisches Oel, welches man bei der Vieharznei braucht. Der Coloquinthenapfel wird auch in den Seidenfärbereien gebraucht, allein zu diesem Behuf darf er nicht geschält seyn. Gute Coloquinthen sollen weiß, locker, schwammicht, leicht, von starkem eckelhaft bittern Geschmak seyn, und müssen vor aller Feuchtigkeit wohlverwahrt bleiben, sonsten sie leicht verderben. Aus Cypern und Alexandrien gehen die meisten Coloquinthen nach Amsterdam, Livorno, Venedig und Marseille, woher wir sie denn auch beziehen. Da diese Waare ein heftiges Purgiermittel ist, und nicht selten Entzündungen verursacht; und da man in neuern Zeiten gelindere und zuverlässigere Arzneien zum Abführen hat kennen lernen, so ist ihr Gebrauch, ausser für Thierarzneien, auf den Apotheken nicht groß.

Colores, s. Farben.

Columbaholz, s. Adlerholz.

Columbawurzel, Colombowurzel, eine Wurzel, die arzneiliche Kräfte besizt, auf der Insel Ceylan wächst, und da sie von Colombo aus verschikt wird, wahrscheinlich auch daher den Namen bekommen hat. Sie kommt über Holland bereits geschnitten in ½ bis 1 Zoll hohen Scheiben zu uns, ist braungelb mit einem weißgrauen Kern, schwammichter, eisenfarbener Rinde, und hat einen bittern, etwas gewürzhaften Geschmak. Die arzneilichen Kräfte aber verflüchtigen sich gerne, daher man sie sehr wohl in Wachspapier und Gläsern verwahren muß.

Colubrinum (lignum), s. Schlangenholz.l

Combourgs, sind hanfene Leinen, die in Frankreich, im Departement der Nordküsten, zu Dinan und anderwärts in Menge gewebt und über Nantes nach den französischen und spanischen Colonien verschikt werden. Die beste Gattung nennet man Bazonge-Combourgs, es giebt auch ganz geringe und Mittelgattungen.

Comeaux, eine gute, aber etwas strenge Gattung Burgunder-Weins, welcher sich erst abliegen muß, ehe er trinkbar wird, durchs Abliegen aber täglich an Güte und Annehmlichkeit zunimmt.

Comenius lapis, s. Topfstein.

Cometta, eine delicate Sorte grosser Rosinen, welche in Italien in der Gegend um Spoleto erzeugt werden.

Compas, s. Mathematische Instrumente.

Compte, s. Goutte de lait.

Comptes brodés, auch Contrebrodés, eine Sorte Glaskorallen, die man im Guineahandel stark gebraucht. Man bringt sie aus Böhmen und der obern Pfalz in Fässern. Sie sind von rother, blauer oder gelber Farbe, und mit gelben, rothen oder blauen Blümchen geziert, auch nach drei Nummern sortirt, nämlich 36-37-38. Die feinere Gattung macht man in Venedig.

Concent, oder Conzent, Polamit, oder Polemit, eine etaminartige wollene Zeuchart, von stark gezwirntem Faden. Es giebt der Conzente von allen Farben, auch gedruckte, gestreifte u. s. w., welche sich nach Nummern unterscheiden, sie sind auch von verschiedener Güte und Feine, und daher auch ungleich im Preise. Man verfertigt diese Zeuchart hauptsächlich in Thüringen in und um Erfurth, ferner in Berlin, Gera, in Böhmen, und zu Linz in Oestreich. Die ganz schmalen Conzente nennt man Cuinette, s. auch Etamin.

Conchae, s. Muscheln.

Conchi, nennet man diejenige Art der Zimmetrinde, welche aus Indien über das rothe Meer nach Cairo gebracht wird, die aber etwas geringer ist, als die wahre Zimmetrinde aus Ceylan, und dem Mutterzimmet gleicht.

Condirte Sachen, s. Konfect und Eingemachte Sachen.

Condrieux, ein sehr guter und angenehmer weisser Franzwein, welcher um den Ort gleiches Namens, an den Ufern der Rhone, unterhalb Lyon, gewonnen wird. Man nennet ihn in Frankreich, um seine vorzügliche Güte zu bezeichnen, gewöhnlich: bon vin de Condrieux.

Confectio Alkermes, s. Kermes.

Confect, s. Konfect.

Conserve, Conserva, Conserven, nennet man in den Materialwaarenhandlungen und Apotheken alle diejenigen Früchte, Wurzeln, Blüthen, Blätter, Blumen, Kräuter, und die aus diesen Gegenständen gepreßten Teige und Säfte, welche in Zucker eingekocht oder eingelegt, oder nur mit Zucker übergossen worden, und dies in der Absicht, damit sie sich länger halten. Die meisten Conserven machen unsere Apotheker und Materialisten selbsten; man bringt aber auch diejenigen Conserven, deren Hauptingredienzen hier zu Lande entweder nicht wachsen oder doch nicht frisch zu haben sind, aus andern Ländern. Das Conservebereiten ist auch ein Hauptgeschäfte des Conditors und Confituriers, imgleichen der Liqueurfabrikanten und Köche.

Consolida aquatica, s. Hirschzüngel.

Consolida major, s. Wallwurz.

Consolida media, s. Güldenzinsel.

Consolida minor, s. Braunellen.

Consolida petraca, s. Wintergrün.

Consolida rubra, s. Tormentill.

Constantia wein, s. Capwein.

Contailles, benennet man eine Art Floretseide im französischen Handel. Sie ist von geringer Güte und gehört unter die Rondellets- und Strasses-Gattungen. S. Floretseide.

Contaria, wird im italiänischen Glashandel das venetianische Schmelzwerk oder die feinen Glasperlen benannt. Man hat Contaria di peso und Contaria di Conti, wo von erstern die Waare nach dem Gewicht, und von leztern nach der Anzahl der Schnüre zum Handel kommt.

Contatsche- oder Comtatsche-Weine, s. Wein.

Conterie nennet man im französischen Handel die Glaskorallen oder Glasperlen, deren eine ungeheure Menge aus Böhmen und der Oberpfalz, zum Handel auf die afrikanische Küste, nach Frankreich und Holland geschikt werden.

Contrayerva, s. Drakena.

Contrayerva germanica, s. Giftheil.

Contrayerva virginiana, s. Schlangenwurzel.

Contrebrodés, s. Glasperlen.

Conyza, s. Dürrwurz.

Copahu balsam, s. Balsam.

Copaiva balsam, s. Balsam.

Copal, s. Kopal.

Coperte per letto, sind im italiänischen Handel allerlei Bettdecken von Cattun, Ziz und andern baumwollenen Zeuchen. Man macht dergleichen baumwollene und auch wollene Decken in Menge zu Pisa, Lucca, Narni, Fabriano u. a. O. m. führt aber auch noch fremde aus Deutschland und Frankreich ein.

Copees, Copis und Coupis, sind baumwollene Zeuche, welche die holländisch-ostindische Gesellschaft, imgleichen auch die Franzosen und Dänen nach Europa bringen. Sie werden in Frankreich und Deutschland nachgemacht, auch die Schweiz liefert deren eine Menge.

Copou, ist eine Gattung von durchsichtigem, feinem, nesseltuchartigem Gewebe, welches man in China aus der Pflanze Co oder Coz, einer Epheuart, zu Sommerkleidern verfertiget. Man trägt zu diesem Nesseltuch Oberkleider von dem Zeuche Cha, und es sind dann beide so leicht, daß man glaubt, man habe gar nichts auf dem Leibe. Nach Europa kommt dieses Gewebe als eine Seltenheit, und es bedienen sich dessen blos die Damen zu Busentüchern.

Copra, s. Kokosnuß.

Coquempin, s. Schweizerweine, auch Wein.

Corallen, s. Korallen.

Corallenholz, Corallenmoos, Corallenstein, suche man im Buchstaben K, so wie mehrere Artikel, die man unter C. nicht findet.

Cordat, Corda, eine Gattung grober und gekreuzter Tuchsarsche, ganz von Wolle, und nur zur Kleidung der gemeinen Leute dienlich. In Deutschland heißt er La::sarsche.

Cordeln, Corden, s. Kordeln.

Cordelat, Cordillat, eine Art Cadis, den man in Frankreich, in den Departementern des Tarn und der Drome zu Alby, Massamet, Dourgne, Brassac u. s. w. in Menge verfertigt. Auch eine Gattung grobes Tuch hat diesen Namen, es giebt auch eine Art Moleton Cordillats.

Cordelet, eine halbseidene Zeuchart, bei dessen Verfertigung in eine ganz seidene Kette auch baumwollenes Garn geschossen wird. Man bekommt diesen Zeuch aus Frankreich.

Cordeliere, oder eigentlich Raz à la Cordeliere, ein geköperter und scharf geschorner wollener Zeuch oder Art Sarsche, welchen man zu Rheims und jener Gegend fabrizirt. Er wird meist schwarz in den Handel gebracht.

Cordelspizen, s. Kordelspizen.

Corderoy, eine Art gestreiften baumwollenen Sammets oder Manschesters, welcher aus England kommt, aber auch in Deutschland nachgemacht wird.

Cordet-Basins, sind feine englische Basins.

Cordet-Dimeti, sind gleichfalls eine Art der englischen Basins, jedoch von Cameelhaaren gewebt.

Cordettes, sind feine und schmale französische Hanfgewebe, die man zum Damenpuz verbraucht.

Cordonnets-en-laine, sind nichts anders als wollene Schnüre, deren man aus Frankreich und Belgien viele zum Handel bringt, und auch eine Menge in Deutschland macht, besonders in Westphalen.

Corduan, s. Korduan.

Corgoloin, eine fürtrefliche Sorte Burgunder-Weins, der in der Gegend von Nuits wächst, und auch zu den Nuits-Weinen gezählet wird.

Coriander, s. Koriander.

Corinten, s. Korinten.

Corlin, Corline, Cortlin, ist eine der feinsten Sorten Gold- und Silberdrath, der sich an Feinheit dem Menschenhaar nähert und mit Nro. 10. bezeichnet wird.

Cornaline, eine Gattung Glaskorallen, welche geschnitten und durchsichtig sind, man handelt damit, besonders aus Böhmen, nach Frankreich und Spanien, und diese verhandeln sie nach der Goldküste.

Cornas, eine gute Art rothen Franzweins, dessen viel über Cette und Marseille verhandelt wird.

Cornelkirschen, s. Korneliuskirschen.

Cornet (grand), eine Mittelsorte französischen Postpapiers, aus den Papierfabriken von Annonay.

Cornicabras, eine Gattung Schnupftobackdosen, welche unter die Galanteriewaaren gerechnet werden. Man macht sie in Spanien aus den Wurzeln des Terpenthinbaums. Sie sind von schöner, natürlicher Zeichnung, nehmen sich gut aus, und sind daher ein gesuchter Gegenstand des Galanteriewaaren-Handels.

Cornichons, s. Kappern.

Cornu alcis, s. Elendthier.

Cornu ammonis, s. Ammonshorn.

Cornu cervi, s. Hirschhorn.

Cornu rhinocerotis, s. Nasenhorn.

Cornus, s. Hartriegel.

Corona imperialis, s. Kaiserkrone.

Corona solis, s. Sonnenblume.

Coronopus, s. Grevinne.

Corroot, sind baumwollene Zeuche, welche die Holländer aus Ostindien bringen, und meistens auf die afrikanische Küsten verführen. Es giebt ihrer verschiedene Gattungen, die wieder ihre besondere Beinamen führen, als: Lalia, Tjokria, Poplia, Tjarolia, und Hosseny.

Corsery, eine Sorte Durias, welche die Dänen nach Ostindien zum Handel bringen.

Corsikaweine, sind rothe und weisse, süsse und dabei feurige Weine, die aber wenig Dauer auf dem Lager haben, nicht sehr häufig in den Handel kommen, und zwar das nur, um andere rauhe Weine damit zu versetzen. Indessen sind in guten Jahrgängen diejenigen, welche um Capo Corso und in den Kirchspielen Muriani und Campoloro wachsen, nicht zu verachten, werden auch ausgeführt.

Cortex aurantiorum, s. Pomeranzen.

Cortex bugiae, s. Wachholder.

Cortex capparum, s. Kappern.

Cortex caryophillata, s. Nelkenrinde.

Cortex chinae, s. China.

Cortex culilabani, s. Coulilaban oder Kulilaban.

Cortex essulæ, s. Wolfsmilch.

Cortex frangulae, s. Faulbaum.

Cortex fraxini, s. Esche.

Cortex granatarum, s. Granatapfel.

Cortex ligni sancti, s. Gujaca.

Cortex sambucii, s. Hollunder.

Cortex simaroubae, s. Simarouba.

Cortex tamarisci, s. Tamarisken.

Cortex tantey, s. Tantey.

Cortex winteranus, s. Chacharill.

Corton, eine Sorte der vorzüglichern Burgunder-Weine, welche um Beaume wächst und theuer bezahlt wird.

Cossarts, eine Gattung roher und auch brauner Cattune, welche die Franzosen aus Ostindien bringen.

Cossas, sind feine glatte Cattune, oder eigentlich eine Gattung Musseline, welche die Engländer aus Ostindien und vornehmlich aus Bengalen bringen. Sie haben nach den Orten, wo sie gewebt werden, verschiedene Beinamen, als: Bord- Doms- Seers- und Torps-Cossas.

Costa, oder Tratta di costa, eine Sorte der neapolitanischen Tramseide, welche sowohl roh als auch bereitet und gezwirnt in die Seidenmanufacturen nach Frankreich geht.

Costa sartoria, s. Fischbein.

Costus albus, s. weisser Zimmet.

Costus arabicus, s. Angelica.

Cóteaux, der Name einer Gattung Franzweine, welche stark nach Holland und Belgien gehen.

Cóte d'Anemoine, eine gute Sorte weissen Schampagnerweins.

Cóte-Cótie, eine französische, ganz fürtrefliche rothe Weingattung, die aber nur in geringer Menge in der Gegend von Vienne an der Rhone wächst. Imgleichen ist eine gute Weinsorte bekannt, welche im Pais de Vaud, im Berner Gebiet, in der Schweiz wächst, und Cótewein oder la Cótewein genennet wird.

Cóte de joué, ein guter rother Franzwein, der im Departement vom Indre und der Loire wächst und ziemlich gesucht wird.Der Cóte de Vouvray ist ein Camrad von dem erstgenannten Wein, aber von weisser Farbe. Beide Arten gehen viel nach den Colonien.

Cóte de St. Andre, von dem Städtchen gleichen Namens benennet, ist ein naher Verwandter zu dem berühmten Vin d'Eremitage, welche beide im Departement der Drome in Frankreich wachsen, aber nur in Bouteillen verführt werden.

Cotignac, eine Quittenmarmelade, welche aus Frankreich und Italien zu uns in den Confecthandel gebracht, in Deutschland aber eben so gut aus Bozener Quitten bereitet wird. Die Fremde sowohl wie die Deutsche ist in runde Schachteln eingegossen.

Cotinus (rhus), s. Gelbholz.

Cottognini, heissen im Italiänerwaaren- und Früchtehandel die Bozener und Welschtiroler Quittenäpfel, die über Roveredo, Trient und Bozen zu uns kommen. In Augsburg und München ist starker Handel damit.

Cotonis, eine Art ostindischer Atlasse oder auch gewisse Atlasdecken, welche 2 ½ Elln lang und 2 ¼ Elle breit sind. Die Engländer und die Dänen bringen sie zum Handel.

Cotons oder Cotonnes, sind Zeuche von leinengrau - und baumwollenem Garn, mit Streifen und Gittern, die man in Frankreich, aber auch in Deutschland, vornämlich in Schwaben, verfertiget.

Cottonade, ein baumwollener, auf Leinewandart gewebter, buntstreifigter Zeuch, den man vorzüglich schön zu Brieg und Gnadenfrey in Schlesien, zu Chemniz im sächsischen Erzgebirge, zu Görliz in der Lausitz und sonst noch an mehr Orten in Deutschland fabriziret. Die fürstl. Baumwollenzeuche-Manufactur zu Eichstett im fränkischen Kreise, macht nicht allein vorzüglich schöne Cottonades, sondern auch überhaupt alle andere Arten Zeuche von vorzüglicher Güte und lebhaften Farben; imgleichen auch alle Arten Siamoisen.

Cottoninnes, eine starke und dichte Leinewandart, deren Aufzug Baumwolle, der Einschlag aber Hanf- oder Leinengarn ist. Man macht dieses Gewebe an allen Orten, wo Seeplätze in der Nähe sind, weil es mehr zu Seegeltüchern als zum Hausgebrauch Bestimmung hat. Indessen liefert Frankreich und England dennoch das meiste. In Frankreich macht man einfache und doppelte Cottoninnes, davon einige, welche aus Baumwolle und Flachs bereitet sind, Cottoninnes de Marseille genennet werden. In Belgien macht man dieses Gewebe gleichfalls, und es wird starker Handel damit nach Spanien, Italien und den Inseln des Archipelagi getrieben.

Couches, eine gute Sorte Burgunder-Weins, der in Boots oder Fässern von 2 Piesen zum Handel kommt.

Coudolet, ein angenehmer rother Franzwein, welcher im Departement des Herault wächst, und über Cette ausgeführt wird.

Coulilavan, Culilawan, Culilaban, Kulilabanbaum, Laurus Culilaban, ein grosser und starker Baum, der auf den molukkischen Inseln, besonders auf Amboina, wächset. Seine Wurzel hat die Härte, Farbe, Geschmak und Kraft des Sasafras. Dessen Dicke, von aussen braune, innwendig helle, leichte, dem Geruch und Geschmacke nach zimmet- und nägeleinartige Rinde, Koulilabanrinde oder bitterer Zimmet, Cortex Culilaban, Culianan, Caryophylloides, zu Speisen und auch als Medizin gebraucht wird. In Ostindien und auch in Holland destillirt man daraus das Kulilabanöl, welches in seinen Eigenschaften dem Kreidenelkenöl sehr nahe kommt und viel wohlfeiler ist. Der Gebrauch der Rinde, des Oels und der Wurzel ist noch nicht so gemein, als es diese Waaren verdienten. Das Holz des Kulilabanbaums giebt schöne Tischler- und Drechslerarbeit, man bezieht dieses, so wie Wurzel, Rinde und Oel, aus Holland.

Coupis, sind ins Quadrat gestreifte, ostindische baumwollene Zeuche, die man aber auch in Frankreich eben so schön nachmacht, und zum Handel auf die Küste von Afrika gebraucht.

Coupons, sind gedrittelte Stücke Battist von 2 Stab Länge. Sie kommen in Päckchen von 3 Coupons in den Handel.

Couronne, ist der Name einer Papier-Sorte aus den französischen Papierfabriken von Annonay.

Courtaille, eine Art grober Hanfleinewand, die aus Frankreich in den Handel kommt. Sie ist in grossen Stücken von 50 Stab Länge und dient zum Emballiren der Waaren, zu Wagendecken und zu Zelten.

Courte pointe oder Contrepointe, sind abgenähte französische Bettdecken aus baumwollenen Zeuchen, mit und ohne Desseins.

Coutances, s. Coutils.

Coutelas oder Papier au Cotelas, ist der Name einer franz. Papiersorte.

Couteline, eine Gattung Kattun, oder ein dickes, weisses Gewebe von Baumwolle, welches man aus Ostindien von Surate bringt. Die Stücke halten 14 Elln Länge und 5/6 Breite.

Coutils, oder Coutis, eine Gattung feiner und dichter Bettzwilliche, die man aus England, aus Frankreich, aus Belgien und auch aus Sachsen in den Handel bringt. Man hält die zu Turnhaut gewebten, nächst den Englischen, für die besten, allein die sächsischen und zunächst diejenigen, welche die Herrnhuter in der Lausitz fabriziren, sind um nichts schlechter. S. unter dem Artikel Züchenleinen das mehrere.

Coymeres, eine Sorte des Bourdeauxer-Weins.

Cramant, eine Sorte rothen Schampagner-Weins.

Crapaudaille, Crespodaille, ist der Name eines sehr feinen französischen Kreps, Krepons, oder Flors, der dem Gaze gleichkommt.

Crataegus aria, s. Mehlbaum.

Crataegus oxyacantha, s. Weißdorn.

Crataegus torminalis, s. Elsebeeren.

Cravant, eine Sorte des mittelmässigen Burgunder-Weins.

Cravate, heißt eigentlich ein Mannshalstuch oder Krause mit vorne herunter hängenden langen Enden, daher wahrscheinlich eine Art ostindischer weisser, schmaler und feiner Kattune oder Nesseltücher diesen Namen erhalten haben. Man bringt sie aus Bengala in Stücken zu 8 bis 10 Halstüchern oder Krausen, jedes 1 3/8 Elln lang und 1 1/3 Elle breit. In der Schweiz macht man dergleichen Halsbinden von schwarzem baumwollen Flor, die häufigen Absaz in Deutschland finden; auch bringt man dergleichen viele, sowohl weisse als schwarze, aus Sachsen, im gleichen kommen Cravates aus Catalonien über Barzellona in den Handel.

Crau, ein angenehmer und geistreicher französischer Wein, der im Departement des Var und Bouches de Rhone gewonnen wird.

Crayon, heißt überhaupt jeder Stift, dessen man sich zum Linienziehen, Schreiben, Zeichnen, Pastellmalen, Skizziren u. s. w. bedient; im Handel versteht man aber die Bleystifte oder Bleyfedern, Roth- Kreiden- und Farbenstifte darunter. S. diese Artikel.

Creas, s. Cres.

Creguelas, nennen die Spanier eine Art ordinairer deutscher Leinewand, welche eine Gattung der bekannten Bretagnes ist; auch der westphälischen 3 Kronenleinewand geben sie diesen Namen, und führen beide Sorten häufig nach Indien.

Cremor tartari, s. Weinstein.

Cremserweiß, s. Bleyweiß (weisses).

Crêpe, s. Flor.

Crêpe de laine, ein dünner, feiner, und auf Taffendart gewebter wollener Zeuch, welcher aus Frankreich kommt und viel nach Spanien und America geht.

Crêpé, s. Kreppe.

Crepine, s. Kreppin.

Crepon, s. Krepp.

Crepitus lupi, s. Bofist.

Crespo di Bologna, s. Kreppflor.

Crés, Créas, oder Crées, Lederleinewand, sind eine bekannte Sorte flächsener Leinwande, die man in Frankreich, aber auch in Deutschland, von weißgebleichtem Garne webt, und in grosser Menge in den Handel bringt. Die französischen Departementern der niedern Loire, von Finis terre und der Nordküsten, zu Nantes, Landernau und Lamballe gewebt; die deutschen Gattungen kommen aus Schlesien, der Lausitz und aus Böhmen. Die deutschen Sorten nennen die Engländer, welche sie zu Hamburg und Bremen holen, und damit nach Portugal, Spanien und den Colonien handeln, Dowlas. Rüksichtlich der Grade der Breite und Feine unterscheiden die Franzosen ihre Creas mit den Beinamen Deux tiers fournis, Rosconnes, Graciennes, Extraits, Fleurets u. s. w. In Belgien, und namentlich in dem ehemaligen Flandern wird auch eine dergleichen Leinewand gemacht, welche die Engländer sonst stark nach den kanarischen Inseln führten.

Cressentinnes, eine italiänische Seidengattung, die man in den französischen Bandmanufacturen verbraucht. In der Schweiz wird diese Seide viel zubereitet und selbst im Lande zu Bändern verwebt, aber auch davon nach Deutschland ausgeführt.

Creta, s. Kreide. Creta umbria, s. Umbraerde.

Cretischer Diptam, s. Diptam.

Cretischer Salbey, Sesel, Thymseide, s. Salbey, Sesel, Thymseide.

Crétonnes, sind weisse französische Leinen, aus Hanf- und Flachsgarn, welche zu Lisieux im Departement von Calvados gewebt und zu Hemden und Tischzeugen verbraucht werden. Die Stücke sind 50 Stab lang und 2/3 Stab breit.

Christaux faux, eine Gattung weisser und geschliffener Glaskorallen, die nach Frankreich zum Handel auf die Guineaküste gehen und in Böhmen und der Oberpfalz gemacht werden.

Crithmum marit. L., s. Bacillen.

Crocus, s. Safran.

Crocus indicus, s. Curcumey.

Crocus martis, s. Eisensafran.

Crocus metallorum, s. Metallsafran.

Crocus sylvestris, s. Saflor.

Crocus veneris, s. Kupfer.

Croisé, heissen alle seidene und wollene Zeuche, die geköpert oder mittelst 4 Schemeln kreuzweise gewebt sind. Ausserdem hat man noch besonders mit dieser Benennung: 1) eine Art Seidensarsche, die man zu Unterfuttern braucht; 2) einen dergleichen wollenen Zeuch; 3) einen wollenen starken Zeuch zu Montirungen des Militairs; und 4) einen starken seidenen Sersche, der in Holland gemacht und Croisé économique genennet wird.

Croisette, eine Art französischen Papiers, womit stark nach der Levante gehandelt wird.

Crose, eine gute und haltbare Art Franzweins, der in den Departements des Herault und des Gard gewonnen, und über Cette ausgeführt wird.

Croton tinctorium, s. Sonnenwende.

Cruciata, s. Kreuzkraut.

Crystal, s. Glaskorallen und Krystall.

Crystallalaun, s. Alaun.

Crystalli aeris oder veneris, s. Grünspan.

Crystalli lunares, s. Silber.

Crystalli tartari, s. Weinstein.

Cubeben, s. Kubeben.

Cucumis, s. Gurken.

Cucumis colocynthis, s. Coloquinten.

Cucumule, eine geringe Sorte des levantischen Lerchenschwamms.

Cucurbita, s. Kürbis.

Cuencas, eine Gattung der spanischen Wolle, die über Barzellone und Bayonne zum Handel kommt.

Cuinetten, s. Concent.

Culilaban, s, Koulilabanrinde.

Culli, s. Wein.

Cumien, s. Adamsapfelbaum.

Cumieres, eine Gattung sowohl rother als weisser Schampagner-Weine, welche unter dem Namen der Marneweine bekannt sind, und über Epernay ausgeführt werden.

Cuminum, s. Kümmel.

Cuminum aethiopicum , s. Ammi, Ammeysaat, s. Ammi, Ammeysaat

Cuminum dolce, s. Anis.

Cupressus, s. Zypressen.

Cupressus herba, s. Zypressenkraut.

Cuprum, s. Kupfer.

Cuprum solut., s. Berggrün.

Curassau, werden die kleinen unreifen Pomeranzen benennet.

Curcuma, Curcume, Curcumey, Cyperus und Crocus indicus, eine Wurzel, welche, wegen ihrer gelben Farbe und Arzneikräfte, aus Indien zu uns gebracht wird. Da die Pflanze, welche sie absezt, in manchem Betracht dem Ingwer gleicht, so wird sie auch noch Gelbwurz und gelber Ingwer benennet. Die Pflanze wächst in vielen Gegenden Ostindiens, und sezt sowohl runde knollenförmige als länglichte Wurzeln ab, daher man sie in C. longa und rotunda zu unterscheiden pfleget und erstere für besser hält; alleine der Unterschied pflegt nicht wesentlich zu seyn. Gute Curcuma muß groß in Wurzeln, frisch, fest, etwas harzig, nicht leicht zerbrechlich, nicht wurmstichig und schwer seyn. Ehemals wurde dieses Product mehr in der Arznei gebraucht als jezt, wo man nur das meiste davon als Farbmaterial gebraucht und aus Holland und England bezieht.

Cusco, Cuscotaback, eine Gattung des bekannten feinen Spanioltabacks, dessen es zweierlei Sorten giebt, nämlich: Gras-Cusco und Fleur de Cusco.

Cuscuta, s. Filzkraut auch Flachsseide.

Cuserino, eine Gattung zubereiteter italiänischer Seide.

Cussidah, eine Sorte der ostindischen Tanjebs und Therindans, welche die Dänen aus Ostindien bringen, ein mehrers unter Tanjebs.

Cyaneum metallicum, s. Blaue Farbe oder Smalte.

Cyanus, s. Kornblume.

Cydonia mala, s. Quitten.

Cynara scolymus L., s. Artischocken.

Cynoglossum, s. Hundszunge.

Cynoglossum montanum, s. Fleckkraut.

Cynorhodon, Cynosbastos, s. Feldrosen.

Cyper, Cyperseide, ist die Benennung einer Art der besten Baumseide oder baumseidenen Zeuche.

Cyper, Cyperpflaumen, sind kleine runde, wie Schlehen gestaltete schwarzgrüne Pflaumen, Prunus juliana L., die von der Insel Cypern herstammen und in den Apotheken gebraucht werden.

Cypernholz, s. Rosenholz.

Cypernzucker, eigentlich der rohe Ausschußzucker. S. unter Zucker.

Cyperus indicus, s. Curcumey.

Cyperwurz, Cyperus, franz. Souchet, eine wohlriechende und aromatisch schmeckende knotige Wurzel, davon man zwei Sorten hat, nämlich eine lange und eine runde. Die ächte kommt aus Ostindien, man hat aber auch eine amerikanische Sorte, Radix St. Helenae genannt, und eine italiänische, die man auch wilden Galganth nennet. Es ist eine Apotheker- und Parfümiererwaare, und man bezieht sie aus Holland und Venedig.

Cypresse, s. Zypresse.

Cypressenkraut, s. Zypressenkraut.

Cyprinus, s. Karpfe.

Cyprischer Atlas, s. Rasetto.

Cyprische Baumwolle, ist die feinste Gattung aus der levantischen Baumwolle. Sie unterscheidet sich durch ihre Weisse, derbes Wesen und langen Haare. Man theilt sie in 4 Sorten, nämlich: in Fiore, Cottoni buoni, passabili und mercantili, von welchen erstere die beste und leztbenannte die geringste ist.

Cyprische Krappwurzeln, s. Bojà.

Cyprischer Rasch, s. Rasch.

Cyprische Seide, Cypriotte, eine Gattung Seide, welche aus der Insel Cypern zum Handel kommt und deren Verbrauch von grosser Bedeutung ist. Es giebt deren mehrere Gattungen, und man theilet sie: in Famagostaseide, welches die feinste und weisseste ist, und vorzüglich ausgeführt wird; in Citreaseide, die gelb ist und die Gegend von Citrea zur Heymath hat; und endlich in Pafosanseide, welche von dunkelgelber Farbe und auf den Dörfern von Pafo zu Hause ist. Die Venetianer haben ihre eigene Commissionairs auf der Insel Cypern, um diese Seide roh einzukaufen und sogleich so bereiten zu lassen, wie sie solche am besten zu verkaufen glauben oder brauchen wollen.

Cyprische Soda, s. Soda.

Cyprischer Terpenthin, s. Terpenthin.

Cyprische Weine, s. unter Wein.

Cyprische Wolle, eine gute Gattung Wolle, die auf der Insel Cypern und den Inseln ihrer Nachbarschaft gewonnen und in Menge nach den italiänischen und französischen Seehäfen ausgeführt wird. Die ganz weisse wird den dunkeln Farben vorgezogen; indessen ist doch das Sortiment mehrentheils gemischt, und muß in den Tuch- und Zeuchmanufacturen erst mit Mühe auseinander geklaubt oder gelesen werden. Man bezieht diese, so wie auch alle andere levantische Wollgattungen, am besten von Venedig, Triest, Livorno, Marseille, Holland und Hamburg.

Cytisus, s. Geißklee.

Cytisus alpinus, s. Laburnum.

 

Nota. Alle Worte oder Artikel, wie oben schon erinnert worden ist, welche man nicht in C gefunden hat, suche man unter K oder auch unter Z.


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