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Ja, Forschung sei das Losungswort,
Ihr Forscher der Natur!
Kommt, forscht mit Eifer fort und fort!
Bald sind wir auf der Spur.
Wir sitzen hier wohl bis zur Nacht
In reger Emsigkeit,
Und haben vieles klein gebracht
Für also kurze Zeit.
Es liefern sich zum Studium
Die Reiche alle drei;
Die Wissenschaft sitzt drum herum,
Mit Leib und Seel' dabei.
Die munt'ren Vöglein alle fast:
Fasan und Schnepf und Hahn;
Ornithologen, aufgepaßt!
Man fühlt Euch auf den Zahn.
Die wilden Tiere aus dem Wald,
Die frommen aus dem Stall;
Zoologie, wie gut und bald
Verstehen wir sie all!
Die saub'ren Fische aus der Flut,
Die fehlen wahrlich nicht;
Ichthyologen, faßt sie gut!
Sitzt ernsthaft zu – Gericht!
Botanik liefert Sauerkraut
Und Pfeffer, Obst und Zimt.
Wir brauchen kein System; o schaut,
Wie rasch sind sie bestimmt!
Das Erdreich fehlt allein uns noch;
Doch gibt es jedenfalls
Als stete Würze uns das Koch-
Und Ihr wohl Attisch Salz.
Doch halt: der Wein! Du lieber Wein!
Du machst den Kopf uns schwer.
Du bist kein Tier, du bist kein Stein,
Bist keine Pflanze mehr.
Wir wissen wohl, wohin mit dir;
Du schlürfst dich angenehm.
Trotz allem dem, wer hilft uns hier?
Du paßt in kein System.
Ja! Ja! Ich hab's! Ich sah es ja!
Sie tranken Mann für Mann
Dein Blut, vitis vinifera,
Von allem Anfang an!
Dem Minera-, dem Zoo-log,
Dem gabst du Lust und Kraft;
Kaum trieb dich, wer am Glase sog,
Als Nebenwissenschaft.
Dem Wein darum das vierte Reich,
Voll Kraft und Herrlichkeit!
Verehrer finden sich sogleich,
Zum Studium gern bereit,
Die Sammlung liegt im Keller kühl;
Da traf man sicher sie,
Studierend sich die Köpfe schwül. –
Vivat Oinologie! |