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Die Zeit.

Gereiche es dir zum Trost, daß, wie ein Bild, alles Schöne und Gute, bis es erkannt wird, erst nachdunkeln muß.


Immer mehr werden in unsern Tagen die Schäden zum Ausbruch kommen, wo man am Körper Europa's auf die Symptome curirt hatte, während der Sitz des Nebels in der Tiefe lag.


Ihr klagt über unsern Mangel an freier Bewegung, über unser vom Staat bevormundetes Leben, und gebt nur einmal einigen Männern, etwa in einem Comité, in einem gewählten Vorstand, eine Gewalt, eine Berechtigung, etwa an einen zum Dienen Verpflichteten Befehle oder Verweise ertheilen zu dürfen, wie werft ihr euch in die Brust, wie umgebt ihr euch mit dem Nimbus der Offizialität, wie versteht ihr sogleich die Tyrannen zu spielen!


Im achtzehnten Jahrhundert hatten die Menschen eine Leidenschaft, sich gegenseitig groß und bedeutend zu finden. Im neunzehnten kann man sich nicht genug bis ins Armseligste anatomiren.


Die Welt wird noch Dinge erfüllt erleben, von denen man jetzt nicht das Aussprechen der leisesten Ahnung dulden würde. Unwiderstehlich ist die Macht der Natur und Gerechtigkeit.


Ich habe Ahornbäume so gestutzt und zersägt gefunden, daß sie hölzernen Kandelabern glichen. Jahrelang trieben sie kaum noch einige Blätter, bis sie sich doch zuletzt wieder mit ihrem vollen grünen Schmuck bekleideten. Sie glichen Völkern, die man für überlebt erklären will.


Dahin haben wir es denn doch gebracht, daß unsere Geheimenräthe, die wirklichen mit Excellenzrang, einsehen, Politik treiben heißt einen Puls mit bedeutend mehr als siebzig Schlägen in der Minute haben. Sie brauchen nur auf ihre Chefs, die Herren Minister, zu sehen, wenn diese aus den Kammern kommen oder neue Wahlen anordnen. Die Vorläufer des Fortschritts, unsere armen Märtyrer aus den Zeiten nach den Befreiungskriegen, schickte man, nur wegen dieses beschleunigten Pulsschlags, auf Festungen und in die Zuchthäuser.


Welche Fortschritte hat doch unsere Zeit im Religiösen gemacht! Ein neuerer Dichter nennt seine geistlichen Gedichte auf dem Titel selbst schon »Fromme Lieder.« Ob wol je Paul Gerhard oder Gellert gewagt hätten, die ihrigen so zu nennen?


»Gläubige Jünglinge – « werden aufgefordert, sich zu melden, wenn sie in ein Seminar eintreten wollen. – Wenn ein Faust verzweifelte und dann von Ostermorgengesängen mit Rührung ergriffen wird, wenn er den Glauben der Kinderseele aller Weisheit der Welt deßhalb vorzieht, weil uns dieser in die Zeit zurückführt, wo wir noch schuldlos waren und die Leidenschaften des Lebens nicht kannten, dann mag man von »Gläubigkeit« des Jugendgemüths sprechen. Aber Jünglinge, die kahlen Bäumen gleichen, die sich erst belauben sollen, Jünglinge, die sich mit den Runen der Wissenschaft erst die leeren Seiten ihrer Seele zu füllen haben, Jünglinge der Unreife, die schon einen geschlossenen Phalanx bewußter Christlichkeit bilden wollen, welche trübe Verirrung des Zeitgeistes! Die Fürsten und die Minister glauben zwar, weil der Widerspruch gegen diese Erscheinungen nur im Allgemeinen schwach ist, so würden sie von der öffentlichen Meinung gebilligt. Sie irren sich. Die Stille im Lande über dies heuchlerische Gebühren ist nur die Folge der Furcht. Nicht so sehr der Furcht, sich die allerdings fast unerläßliche Gunst der Großen zu verscherzen, als jener, durch Widerspruch den Geist der Unzufriedenheit zu mehren, den jene so bewußt gepflegte Gläubigkeit entfernen soll. Man will es den Regierungen glauben, daß die Gefahren der Anarchie groß seien, man hat diese Anarchie erlebt und wünscht nicht ihre Wiederkehr. Aber nur daher jenes Schweigen. Es ist das Schweigen des Geschehenlassens, nicht der Zustimmung. Die Familienväter machen es in der Stille mit ihren Kindern ab, daß auf geistig freien Wegen kein Heil mehr in dieser, nach der einen Seite hin gedankenlos frivolen, nach der andern gedankenlos bigotten Welt übrig bleibt. In der geringen Frequenz theologischer Hörsäle und der Seminarien liegt eine Mahnung. Wer sie hören wollte!


»Partei« nennen manche Wortführer einen isolirten Desperationsstandpunkt, auf welchen nur sie allein durch Zufall, Ungunst des Geschicks oder ein Uebernehmen ihrer Kräfte gerathen sind.


Die Schmalkaldner Fürsten hatten es bitter zu bereuen, als sie Karl den Fünften von jener liebenswürdigen Seite beurtheilten, die ihnen der Verschlagene auf den Reichstagen zeigte. Sie unterschieden nicht, was an ihm das Bleibende und Vergängliche war. Auf diese Art scheinen unsere Juristen jetzt an den Verbrechern irr geworden. Sie besuchen sie in ihren Gefängnissen, suchen ihrer innersten Natur beizukommen und lassen sich durch Treuherzigkeit, durch die Momente des Ausruhens und der Ansammlung neuer Kraft so sehr täuschen, daß sie durch ihren Glauben an bildsame und noch zu bessernde Naturen unsere ganze Strafgesetzgebung zu verwirren anfangen.


Wenn der Staat so zum Vielfraß geworden ist, wie gegenwärtig, dann haben die Lassallianer eigentlich recht, wenn sie verlangen, daß er lieber unsern ganzen Menschen in Entreprise nimmt.


Die Russen tadeln im Auslande Alles – mit Ausnahme dessen, was sie sich zufällig gekauft haben.


Systemveränderungen, Glaubensmetamorphosen und ähnliche Revolutionen unseres Innern, zu denen man im Alter Jahre braucht, machen wir in der Jugend oft in wenigen Stunden durch.


Allerdings ein müßiger Gedanke – : Wenn uns Goethe in unserer Literatur fehlte und wir Das, was er uns war und ist, erst zusammensetzen müßten aus Lessing, Klinger, Herder, Heinse und Andern! Und doch ist es uns oft so, als fehlte in unserm deutschen Geisterreiche noch ein großer Herrscher, für dessen Begriff wir hier und da nur Anleihen machen können und für dessen Herstellung selbst Goethe nur einen verhältnißmäßigen Bruchtheil abgeben würde.


Von allen Heilmitteln der Seele ist die Zeit zwar das wirksamste, aber auch das kostspieligste. Man muß es mit einem unwiederbringlichen Dasein bezahlen.


Jeder jüdische Kämpfer, der auch noch nach der Emancipation seiner Glaubensgenossen in den Reihen der Streiter für die allgemeine geistige und bürgerliche Freiheit ausharrt, zählt für zwei.


Die gesunde Vernunft am Cigarrenrauchen kann doch wol nur die sein, daß das Spiel des allmähligen Vertilgens eines glimmenden Stengels von zusammengerollten Tabaksblättern ein müßiges Behagen weckt. Addirt man nun die Millionen solcher Stengel, die täglich in der Welt vertilgt werden, welcher unendliche Ueberschuß von Zeit, Gefühl des Glücks und Behagen wird bewiesen!


Er hatte für die Leiden seines Volks ein offenes Ohr und ein fühlendes Herz, aber keine helfende Hand! Das wird die Geschichte an den Sarkophag der meisten Herrscher schreiben müssen.


Wenn es auch wahr ist, daß sich selbst der redlichste, der beste Charakter, den man mit irgend einer Aufgabe in die Mitte einer gewaltig sich bewegenden und leidenschaftlich durcheinander taumelnden Welt stellt, ohne List nicht behaupten kann, so ist es doch noch immer nicht nöthig, daß die Biedermänner in solcher Lage auch gleich gar so durchtrieben werden.


In Athen trat zuweilen eine Niederschlagung aller schwebenden Wucherfragen ein, die Seisachthie. Rom hatte seine Diktatur, die das Wahren und Befolgen der herrschenden Gesetze dem Belieben eines Einzelnen überließ. Papst Sixtus V. verordnete tägliche Hinrichtungen, um endlich Rom von einem Raub- und Mordgetreibe, das überhand genommen, zu befreien. Wie nun, wenn die Unsicherheit in unsern großen Städten, z. B. Berlin, nicht länger mehr zu ertragen sein wird, für den unaufhörlichen Kampf der Sicherheitswächter mit einem verwilderten, bestialischen Theil der Bevölkerung die Kräfte nicht mehr ausreichen, die Gefängnisse immer mehr von den Uebelthätern zwar für eine schlimme, aber doch noch nicht die schlimmste Chance betrachtet werden, da sie dort Obdach und Nahrung finden, und dies Elend immer höher und höher steigt, ja die Bedingungen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens ganz aufhören läßt – würde nun da der entschlossene Wille, mit einer so gottverlassenen Brut, die sich nur außerhalb des Gesetzes erhalten will, endlich einmal aufzuräumen, in unserem Verfassungsleben und namentlich bei den Advokaten Hülfe und Beistand finden? Oder erleben wir noch den Krieg der ehrlichen Menschen gegen die unehrlichen und für Fürsten und Staatsmänner die Notwendigkeit, über alle human klingenden Phrasen hinweg, mitten im Frieden einen permanenten Belagerungszustand erklären zu müssen?


Gedankengemeinplätze und auch gewisse Bilder haben ihre Modezeit und periodische Wiederkehr. So war vor dreißig Jahren die »tönende Memnonssäule« im Gebrauch. Die realistische Gegenwart hat es mehr mit dem »rothen Faden.«


Die historische Vergangenheit unseres Erdballs und die Erzählung seiner politischen Geschichte scheint die Schule zur historischen Tugend nicht mehr bleiben zu wollen. Denn findet man da nicht eine nicht endende Galerie von Bildern des Rechts und Unrechts, vom bejammernswürdigen Kampf des schwachen Guten mit dem mächtigen Bösen? Unsere Zeitgenossen haben darum auch immer mehr Neigung, den Blick abzuwenden von dem, was uns durchaus die Vergangenheit lehren soll. Der Aufblick ins All, die Anknüpfung unseres Erdenberufs an die Geheimnisse des Universums im Allgemeinen haben eine Würdigung der früheren Begebenheiten unseres Erdballs hervorgerufen, deren wunderbare Macht in allen Gebieten der Tradition riesenhafte Wirkungen hervorzubringen scheint und uns sogar ermuthigen kann, anzunehmen, daß die, welche unsere Geschichte immer wieder den Leidenschaften der Nationen und Dynastieen überantwortet wissen wollen, schon, im Beginn ihrer Verbrechen gegen den Geist der Zeit vom Gericht der öffentlichen Meinung so gekennzeichnet sind, daß sie ohne Kampf erliegen müssen, ohne Widerstand geschlagen sind. Es rauschen die Pforten eines Zeitalters auf, wo die alten Annalen der Geschichte zwar eine gewisse Beweiskraft nie verloren haben werden, diese aber mit den heiligen Urkunden einer erhabenen und tief in die Massen eingreifenden Naturbetrachtung werden theilen müssen, einer Naturbetrachtung, die uns jetzt schon lehrt, Vieles geringfügig zu achten, was uns in den alten Tagen der Spittler, Schlözer, Dohm u. A. mit Furcht und Schrecken erfüllte.


Den Fürsten nahen sich nicht so viele Schmeichler, wie den Völkern Aerzte ihrer Leiden, Propheten ihrer Schicksale, Ausleger ihrer Träume. Seit fünfzig Jahren ist dieses Zuhofegehen bei des Volkes Majestät, dies Hutabziehen und Demüthigen vor dem großen ungekrönten Souverän, Masse genannt, Mode geworden. Was schwänzeln und fliegen die Kammerherren nach den Winken dieses oft so ungnädigen Gebieters! Der Souverän, heißt es in der Regel, liegt in Elend gehüllt, auf Stroh hingestreckt und die hohen Agnaten und Cognaten, die Vetter-Liebden und Schwäger Durchlauchts, die ein-, zwei-, dreijährigen Buben und Mägdlein, schreien nach Brot und Kartoffeln, und vor ihnen knieen alle Weisen des Morgen- und Abendlandes, singen Lobgesänge und räuchern mit Myrrhen und Aloe. Kein Potentat genießt so viel Verehrung wie jetzt das Volk. Für die Heilung seiner Schäden und Gebrechen werden Preise ausgeschrieben, tausend Vereine sind ihm zu Liebe schon gestiftet worden und abertausend sind im Entstehen begriffen, alle Parteien der Welt drängen sich zu dem hohen Patienten, fühlen ihm den Puls, bieten ihm Arzneien, ihren leiblichen und geistlichen Trost an, und die Poeten, die nun vollends, die sich doch sonst vom Volk die Schleppe tragen ließen und sie jetzt dem Volke tragen, kommen auf den Zehen, wickeln ihre Verse in den Abfall des Volkselendes, verwässern ihren Nektar, verdünnen ihre Ambrosia, Alles, Alles dem »Volke« zu Liebe, dem großen majestätischen Gebieter des Jahrhunderts. Es ist auch da eine Grenze, wo die Wahrheit aufhört und die Mode anfängt.


Hätte man doch noch die alte Sitte, daß sich die Könige vor die Fronte ihrer Armeen riefen und ihre Händel durch Zweikampf ausmachten – ! Einige Gänge – und Ruhe und Friede wäre in der Welt.


Wann wird die Zeit anbrechen, wo sich die Fürsten nicht gegenseitig ihre Throne, sondern die Völker gegenseitig ihre Freiheiten verbürgen?


Es zieht sich jetzt durch die ganze, auch die deutsche Welt ein eigentümlicher, blasirt genußsüchtiger, witzelnd ironischer, selbstgenügsam frivoler Ton, der dem Ernsten, Gesinnungsvollen und Schwunghaften um so mehr aus dem Wege geht, als leider auch genug aus dem Schoß der Wissenschaft und Kunst heraus selbst geschieht, um eine nüchterne, ja dummdreiste Verachtung des Ernsten und Gesinnungsvollen auf den Thron zu setzen. Eine altkluge Zweckmäßigkeit, eine cigarrenrauchende gesunde Menschenverstandslogik hat sich mit der »Respektabilität« der materiellen Interessen und den faits accomplis der politischen Reaktion so eng verschwistert, daß sie einen Geist zur herrschenden Tonangabe machten, der ungefähr die Anschauungen von Rittergutsbesitzern beim ersten Glase Champagner nach verkaufter Wolle als die mittlere Durchschnittsintelligenz unseres Zeitalters hinstellt. England zeigt ein Heilmittel gegen diesen »Snobbismus« – politisches Ehrgefühl.


Wenn wir um uns blicken, so finden wir Kunst- und Literaturperioden, die im Abschluß begriffen sind, entwickelte Sprachen, die nur noch wenig einer weiteren Mehrung bedürfen, sociale Verhältnisse, die jede originelle Entwickelung unterbrechen – der Stifter einer neuen Religion würde jetzt in die Hände der Gerichte oder der Irrenärzte gelangen. In einer solchen Zeit sollte das, was sie noch, auf ihrem unfruchtbaren, so steinigen Boden hervorbringt, gerade um so höher geschätzt, gerade um so liebevoller gehegt werden.


Es wird bekanntlich auf unseren Universitäten gelehrt, daß zu geschichtlich bedeutenden Schöpfungen, welche die Gesetzgeber vorschlagen und die Völker ausführen sollen, ein »naturwüchsiger« Grund und Boden gehöre. Man rühmt England, das eine Verfassung besäße, wie auf Felsen gegründet. Auch in Frankreich, wo so vieles durcheinander schwankt und auch ganz seit einigen Menschenaltern zum Sturz gekommen ist, spricht die von der Militärherrschaft begeisterte Staatsweisheit, besonders die der Börse, seit einiger Zeit mit besonderm Nachdruck von dem zu wahren geschichtlichen Bauten nothwendigen Granit, großartigen Quadern von Gesetzen, Felsblöcken von Institutionen, metallischen Grundlagen von Kugeln und Kanonen.

Gervinus hat ganz im Widerspruch mit diesen Anforderungen der deutschen Katheder und der Pariser Börse eine Ehrenrettung jener historischen Baukunst gegeben, die auf nicht viel mehr als auf Sand baute. Er erzählt in seiner Geschichte unseres Jahrhunderts die allmählige Bildungsgeschichte Nordamerika's, eines so wenig naturwüchsigen Staates, und gibt ihm das Zeugniß, daß derselbe mit den staunenswürdigsten Erfolgen des Glücks und der Macht Europa plötzlich eingeholt hätte. Wie, man will lehren, Volksherrschaft könnte nur auf kleinem Raum gedeihen? Die Union hat ein unermeßliches Ländergebiet. Solchen Verfassungen, die leicht verändert werden können, gibt man Schuld, daß sie keine Pietät erwecken könnten, und überall zeigt sich in Amerika die Anhänglichkeit an bewährte junge Gebräuche. Nordamerika hat die allgemeinste Toleranz in Religionssachen und ist doch in seinem Durchschnittscharakter religiös. Es hat keine Militärmacht und ist doch kriegerisch. Es ist von einer Bevölkerung aus aller Herren Ländern zusammen gesetzt und diese glüht von Vaterlandsliebe. Nur Unbemittelte gelangen dort zu Staatsämtern und die Verwaltung ist musterhaft in ihrer Sparsamkeit. Kurz Alles wurde dort auf Sand, nichts auf Granit gebaut, und das Menschenleben wächst, blüht und gedeiht dennoch. Unsere Universitätsprofessoren werden mit der Zeit viele Paragraphen aus ihren Collegienheften ausstreichen müssen oder wenigstens in Noten unter dem Text das mögliche Vorhandensein einer anderen Weltordnung, als sie oben lehrten, anzuerkennen haben.


Ueber einen gescheiterten Idealisten lacht ihr – ! Um Phaethon, der den Donnerwagen lenken wollte und zu schwach war, die Zügel zu führen (er stürzte, wie Prudhomme, Louis Blanc, wie die bessere »Linke« der Paulskirche), weinten die Heliaden so lange, bis sie in zitternde Erlen verwandelt waren. Ihre Thränen flossen so reichlich, daß sie sich zum Bernstein verdichteten.


Die Juden glauben an einen siebenten Himmel. Dann kann den rumänischen die Erde kaum der erste sein.


Die alten Aegypter beteten Kühe und Stiere an. Das seltsam unruhige, hitzige Temperament der Juden machte, als sie aus Aegypten kamen, bereits die Kälber zu Götzen.


Der rechte Zeiten- und Weltweise sieht auch diejenigen Sternschnuppen, die am Tage fallen.


Wohin gerathen wir! Schon hat Montesquieu gesagt, daß nur diejenigen Gesetze gute wären, die schon die Sitte und das Bedürfnis vorgeschrieben hätte! Nun vergleiche man die anschwellenden Gesetzes-Folianten, die Verordnungen, die täglich erscheinenden, und – unsere Wünsche!


Seitdem sich die Schulmänner und Philologen des Studiums der altdeutschen Sprache bemächtigt haben, kommen sich diese Herren genial vor. Sie tragen denselben Zopf, ob er nun Cicero oder Walther von der Vogelweide heißt.


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