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XLI.

An Callirhoen

Wie kompts Callirhoe? was mag die Vrsach seyn /
Daß du mich gestern hast so traurig angeblicket:
Wie daß du alle Lust und Freundligkeit verschicket?
War meine Gegenwart ein Vrsprung neuer Pein?

Verdroß dich Flacci Kuß? fürwar ich meyne nein /
Hat dich der süße Schlaff verzaubert und umbstricket!
Hat dich der grimme Schmertz die Libes-Pest gedrücket?
Mißfil dir / was ich sprach? mir fällt die Vrsach ein:

Da als dein Schlaff-Gemach ward von uns eingenommen;
Da / sind wir wehrte Nymph, dir vil zu nahe kommen.
Woll / folge meinem Rath wo du dich rächen wilt.

Wenn sich die schwartze Nacht wird für dem Monden schämen:
Magst du / mein Schlaf-Gemach / ja selbst mein Bett' einehmen.
Die Rach' ist mehr denn recht die gleich mit gleich vergilt.


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