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XXVI.

An Lucinden

WAs ist der zarte Mund? ein Köcher voller Pfeile /
Durch die ein weiches Hertz biß in den Tod verletzt.
Recht wird der Augen Glanß Irrlichtern gleich geschätzt
Die manchen Geist verführt in nicht zu langer Weile.

Die wunderschönen Haar sind feste Liebes-Seile /
Wer durch der Sternen Glantz nicht wird in euch verhetzt;
Wer sich den Lilien der Wangen widersetzt;
Muß doch gewertig seyn daß ihn die Brust ereile.

So sprecht ihr / und ist war / wer voll von Zunder steckt
Wird leicht zu böser Lust / und eurer Lieb erweckt /
Man kan zu Glutt und Stro leicht Holtz und Schwefel finden.

Wer aber bey sich selbst / was ihr für löblich acht
Eu'r mehr denn falsches Hertz' und schwartz Gemüt betracht:
Den / glaubt mir / werdet ihr Lucinde nicht entzünden.


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