Johann Wolfgang Goethe
Die Laune des Verliebten
Johann Wolfgang Goethe

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Sechster Auftritt

Amine.
Er scheint betrübt, und heimlich jauchzet er.
An ihm wirst du umsonst die Zärtlichkeit verlieren.
Dies Opfer, rührt es ihn? Es schien ihn kaum zu rühren;
Er hielt's für Schuldigkeit. Was willst du, armes Herz?
Du murrst, drückst diese Brust. Verdient ich diesen Schmerz?
Ja, wohl verdienst du ihn! Du siehst, dich zu betrüben
Hört er nicht auf, und doch hörst du nicht auf zu lieben.
Ich trag's nicht lange mehr. Still! Ha! ich höre dort
Schon die Musik. Es hüpft mein Herz, mein Fuß will fort.
Ich will! Was drückt mir so die bange Brust zusammen!
Wie ängstlich wird es mir! Es zehren heftge Flammen
Am Herzen. Fort, zum Fest! Ach, er hält mich zurück!
Armselges Mädchen! Sieh, das ist der Liebe Glück!
Sie wirft sich auf einen Rasen, und weint;
da die andern auftreten, wischt sie sich die Augen und steht auf
.
Weh mir, da kommen sie, wie werden sie mich höhnen!


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