Simon Gfeller
Drätti, Müetti u der Chlyn
Simon Gfeller

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Lehre wärche

«We me nume der Chlyn ou chly meh chönnt bruuche!» het Drätti bim z’Morgenässe gseit.

«I ha emel geschter vil gwärchet!» bhoutet der Chlyn puckte.

«Isch’ mügli?» seit der Vatter. Er zieht d’Brauen obsi, un um d’Ouge tuet’s ihm sünnele, wi gäng, we nen öppis luschtig düecht. U alli am Tisch machen erlächereti Gsichter. «Was eh — hesch de für grüüsligi Wärch hinger di gleit?»

Der Chlyn mueß si bsinne: «He... he...»

«Nu nu, zell uuf... zell uuf...!»

«He... Müettin Spön greicht... u eh... Schytli yhe treit... u eh... de Chatze brunge... u eh... unger d’Loube gschloffe u Eier usgno...»

«U das wurd jetz für ne Tag sölle möge grecke?»

«U dir es Druckli Zündthölzli greicht, jo, Drätti...!»

«Äbe, u die Wichtigkeit han i jetz ou scho vergässe gha...!»

«U eh... gschnäflet u Spryße gmacht, für az’füüre...»

«Jo, u am Schnitzerli der Spitz vor abverheit, muesch de das ou grad rüehmme!» lächlet Müetti. «Aber i wüßt ihm öppis Gäbigs z’tüe! Der Sprägel tuet wider d’Eier verschleipfe. Du chönntischt 69 ihm nohegüggele un usfindig mache, wo-n-er ’sch Näscht het. U zu den angere sött men ou chly luege. Sie fälde wider u wei mit Gwalt i ’s Rütholz ahe go sperze. Es wird nid lang goh, het der Habch oder Fuchs wider eis, we niemmer zue-n-ne luegt!»

«Ghörsch, was d’Muetter seit? Das magsch verbringe u hesch derwyl!»

«Jä, was soll i de mache, we der Fuchs chunnt oder der Habch?»

«E Stäcke näh, gägen ihm zuespringe u dryschlo u brüele, so hert daß d’ magscht!»

«Dä Fuchs wird si de förchte!» spöttle d’Brüeder.

Em Chlynnen isch nid grad am wöhlschte gsi: er het der Ufgab nohegstuunet.

«U juze, darf i ou derzue?» frogt er nome Chehrli.

«Jo, jo, juze darfsch... mi isch gäng e chly chächer, we me darf juze», seit Drätti u blinzlet.

«Dihr lachit jo nume gäng!» balget der Chlyn.

«Nenei, es ischt is ärscht. Du bischt jetz üse Hüehnnerweibel, mach de nume dy Sach i der Ornig, u lueg uf dä Sprägel!... So, mir wei bätte!»

Nom z’Morge sy die Großen uf ’s Fäld u d’Muetter a ihri Husarbit. Der Chlyn het e dicke Räfstäcke vüre gsuecht, u wo d’Muetter het d’Hüehnner use glo, ischt er nen um ’s Huus ume nohtschälpelet u het gwächteret. Er het Yfer gha u großartig usbouelet:

70 «Chumm nume, Fuchs, i förchte di nüt! Chumm nume, we d’ darfscht, i will der de abstrecke!»

Derzue het er mit em Stäcken uf d’Träichilatte gschlage u d’Wätterwang erhoue, daß d’Schingle gfloge u d’Hüehnner erchlüpfti dervo gflüderet sy. Aber we im Rütholz niden es dürsch Läubli grüüschelet oder es Eschtli gwaggelet het, ischt ihm es Gramselen uber’sch Härz gfahre u der Muet allen alle i Stäcken ahe grünelet. Unger eme n-jedere Tschupp het er füürigi Ouge gseh zündte, u wo d’Chräjen im Howald unge hei afo ahestoßen u gwaaggere, ischt ihm schier ’sch Hoor z’Bärg gstange. Er het müeßen afo juzen i aller Strengi u si ha a sym Stäcke mit ganzer Chraft. Aber es isch nüt gscheh, weder Fuchs no Habch cho, u ’s Müetli het si wider möge bchymme. Dernoh het es angersch Chrütli afo wachse, das het Längizyti gheiße, u ischt e große Boum druus worde! Das Abungesy ischt em Chlynne gar erschröckeli erleidet. Wo Müetti zum Brunne cho isch, het er gseit:

«Du, Müetti, i gloube, mi bruuchti nümme z’luege, der Fuchs ischt allwäg tod!»

«Jä der tuusig nei», het Müetti g’antwortet, «grad we me meint, er syg niene meh, chunnt er de albe! Jetz muesch di flyßen u Gidult ha, süsch bisch nid e Große! Lue, dert sy Rotgügger uf em Chirschboum u tüe Pollen ahepicke! Die muescht ou go jage! — U der Sprägel, isch dä no gäng nüt go lege?»

«Äbe, der Sprägel! Grad vori ischt er no do gsi!»

71 «Un jetz wird er der etwütscht sy, he? Morn muesch de besser ufpasse! We d’ ihm ’s Näscht fingscht, chöi mer am Sunndi en Eiertätsch bache, däich ou!»

Dermit isch es i d’Chuchi u der Chlyn hinger d’Gügger. Unger em Boum het er vom Güggel e schöni schwarzblaui Sichelfädere funge. Die het er glyeinischt uf d’Chappe gsteckt u isch großartig mit umegstälzet. Jetz hätt der Fuchs sölle cho! We men e grobe Stäcken i der Hang het un e Sichelfäderen uf em Huet, isch de nümme guet mit eim Chirschi z’ässe! Sogar i ’s Rütholz ahe het si der Chlyn trouet, go d’Hüehnner uehez’polschtere. Derby het er lääri Schnäggehüseli funge u mit im Brunnewüehrli afo chösele. Aber der Halbetag ischt erschröcklig länge worde, u der Chlyn ischt allbott unger d’Chuchitür go frooge:

«Chöi mer jetz de nid gly Zimis ässe?»

So isch der Chlyn Hüehnnerhirt worde u het müeße lehre, für was d’Zyt do ischt u für was men uf der Wält ischt. I de nächschte Tagen ischt er em Sprägel uber e Stäcken y cho u het i de Stude niden es ganzes Näscht voll Eier usgchundschaftet. Mitts ime Räckholterstock inne het se das schlaue Huehn versteckt, e großi Chappe voll het es ggä usz’näh. Das het richtig em Chlynne Hitz gmacht u z’brichte ggä. Müetti het ihm eis vo dene Gaggine gsiedet, u am Sunndi ischt Eiertätsch uf e Tisch cho. Jo, u sälb Wuche het der Chlyn fascht e halbe Chopf gwachse.

72 Wi lenger wi meh ischt jetz ’s Gäggele, Göiteren u Umeflachse bschnitte worde. All Tag het der Chlyn müeßen i ’s Chömetli schlüüffe un uf irged en Art hälfen am Arbitsgöpel zieh. I kem Bruef git es schöneri Glägeheite, die chlynschti Chraft chönnen yz’spanne, weder i der Burerei. U Drätti u Müetti hei’s guet wüssen yz’richte, daß der Chlyn het müeße bir Stange blybe u der Strick doch de nid z’unerchannt gribset het. We öppen im Heuet der Chlyn het welle chlage: «Es ischt jo sövel heiß!» het Drätti nume gseit: «Uh, we du wüßtisch! Dert, wo mer hütt mäje, wachse schöni Ärdbeeri am Pörtli!» Wohl, de het der Chlyn sofort glüpft, für ou z’cho.

Ganz ohni Zsämestöß isch’ fryli ou nid abggange. Es tuet eme Ching gar unerchannt weh, sy guldigi Freiheit lo z’fahre, u bis es glehrt het, ahaltet derby z’sy u d’Zyt nützlig az’wänge, geit’s vüra zwöi, drüü Johr. U e n-jedere Vatter wird derzue cho, müeße der Ärscht z’bruuche. Bi Drättin het dä nid gfählt, er ischt ihm agibore gsi.

Einischt i der Ärn het der Chlyn söllen Ähri ufläse. Wäge der Hitz het er Schueh u Strümpf deheime glo. Jetz hei ne d’Stüffel jämmerlig i d’Füeßli gstoche. U d’Sunne het brönnt, alli Chraft het sie-n-ihm gno. Es het ne düecht, es syg nümme zum Ushalte. Er isch näbe sym Ährichrättli a Bode ghocket u het gsürmt. Aber Drätti isch cho u het ne roukli bim Ärmli gno un uf d’Füeß gstellt:

«Alemarsch, ufgha u Ähri zsämegläse, Fulänzer 73 chöi mer kener bruuche!» Der Chlyn het ghüület u gweielet; aber das Hüüle het Drättin nid linge gmacht. Er het ’s Büebli am Ärmli derthäre gfüehrt, wo vorhär e Burdi Garben ischt ufglade worde. Dert sy d’Ähri rageldick am Bode gläge.

«Lue, do hescht uf der Stell es Chrättli voll! Un jetz zueggriffe, wi ne Schwick! We ds Chrättli nid voll magsch, bis mer fertig sy, chaisch de luege, wi-n-es der a der Sichlete geit! Es Hälfterli lege mer der de a u binge di mit i Stall use! U we mir de ässen u treichen u luschtig sy, chaisch du de mit der Geiß u mit em Chälbeli Sichlete ha, zell nume druuf!»

Däwäg het Drätti chönne rede, wen er ischt i d’Hitz cho, u der Chlyn isch sälben Ougeblick heilig uberzüügt gsi, e wüeschtere Drätti chönn es uf der ganze Wält ekene gä:

«Ein so öppis go dröie.. zur Geiß u zum Chälbeli use tue... nid emol öppe zum Gemsch uf ’s Chuehläger... u die guete Sache wette sie de aleini ässe... we me scho all Tag het müeße derby sy u hert wärche... huh-hu-hu-hu-huh...!» Aber das isch no i re Zyt gsi, wo d’Ching den Alte nid alls hei dörfe säge, was nen i ’s Muul cho isch: Däicht het er’sch eso, säge hätt er’sch em Vatter nid dörfe.

Der Chlyn het gschnüpft u gschlückt un ufgläse un uf sys bluetige Füeßli gluegt, wo-n-ihm d’Stüffel hei verstoche gha. Dä Bluetfläcken a sym Zeje nide het doch de am beschte biwise, wär im Rächt 74 syg, är oder Drätti, Bluet isch doch de gäng en erschröckeligi Sach! Albeinisch het er de noh Müettin ghalset, gäb das nid öppen Erbarme heig mit ihm u chly well ’s Liebere sy. Aber Müetti het müeße hälfe zuehe gä u het si nid chönne um ihn kümmere, bis der Jon ischt obenuus bunge gsi. Numen im Vorbygang isch es gschwing cho luege.

«Lue, i blüete jo!» het der Chlyn gjammeret.

Aber Müetti het ou nid welle Glimpf gä. Zwar het es gfelligerwys es Hüdeli im Sack gha u ’s Füeßli gschwing e chly verbunge, aber derzue gseit:

«Das macht nüt! Häb jetz ärscht, u schick di! Lue, wi mir allizsäme bös hei, u Drätti mueß schwitzen unger em Räf!»

Jetz het si der Chlyn ergä u i Gottsname sys Chrättli voll gmacht. Nume het er däicht:

«We de d’Sichlete chunnt, issen u treichen i nid e Gottsbrosme, de hei sie’s de grad!»

Das ischt ou es Selbezügeli gsi uf d’Wunge.

A der Sichleten isch dä schön Vorsatz natürlig lengschte verschwitzt gsi. Der Chlyn het hinger em Tisch ypackt, nach Härzesluscht, u ischt alle hälluufige gsi. Wi hätt er ou nid sölle, we’s sövel Guetsache ggä het, Fleisch u Späck u Chüechli! Sogar es Tröpfli Wy het er i sys Zuckerwasser ubercho, emel ou, daß es chly chly gfärbt syg. Dodruuf het er richtig schwittig los welle u hätt das süeße Träichli am liebschten i eim Zug ahe gläärt. Aber Drätti het ihm d’Füürlouflatte z’rächter Zyt zuehe to:

75 «Du wirsch de ou so eine welle gä, wo si zueputzt, wen er zume Glas Wy chunnt... häb mer Ornig!»

Un e scharpfe Blick derzue, ganz e chalte! Dä Abputzer het der Chlyn grüüsli möge; zwe groß Tröpf syn ihm näbe der Nasen ahe gröllelet.

«We me so hert gwärchet het, söll men ein de nid emol es Freudeli dörfe gönne u wird vor der ganze Tischete z’schange gmacht!» het er däicht, aber wider nume däicht, u d’Bysenäbel ahe glo.

Wo der Brotis uftischet worden ischt, un ihm Müetti ou sys Bitzli het wellen use gä, isch der Bscheid cho:

«I wott nid!» ... Der Vatter het ou sy Strof müeßen ubercho!

Aber Drätti het das nöie nid schwär gno u chaltblüetig gseit:

«Jä, zwäng ne de nid öppe, mir möj das scho aleini!» ... U Müetti het ou nid lang agha.

«Jä, we d’ nid witt, hesch gha! Es Tubelbüebeli stroft si sälber!» U dernoh isch d’Platte wyter gwanderet.

Das ischt äbe ’s Ungäbigischte gsi für e Chlynne: Drätti u Müetti hei’s gäng mitenangere gha, mi het gar nid chönne zwüschyhe cho. We eis het bifole gha, het ihm ’s angere ghulfe, u de ischt eim gar nüt uberblibe weder z’folge! Ersch morndrischt i der Chuchi usse het ihm du Müetti no nes Schnäfeli vo däm Brotis ggä z’versueche.

76 Sälb Zyt düren isch Drätti em Chlynne mängisch ganz uheimelig vorcho. Vo Galen oder Lumpereie trybe het dä nie nüt welle wüsse. Wärche, wärche, nume gäng wärche hätt me sölle, wärche wi Drätti sälber. U dä isch dranne gsi, johruus, johry vo eir Tagheiteri zur angere. Am Obe het er nienischt chönne Fürobe mache, Müetti het dickisch drümol müeße rüefe für zum z’Nacht. U isch me vom Tisch, het Drätti gäng no öppis z’tüe gwüßt u nid abggä, bis er ke Stich meh gseh het, heig ihm öpper ghulfen oder nid. Öppis Grüüsligs isch es gsi, u für e Chlynne, wo ’s no so gärn hätt lo tschöiderle wi ringer wi lieber, fascht öppis Gruusigs. Er het mängisch Drättin lang agstuunet u nid chönne druber yhe cho, worum daß er so ischt u ihm sälber u den angere ’s Läbe sövel schwär macht. Dernäbe het’s de wider Sunneblicke ggä, wo-n-er ihm schröckli aghanget ischt u drättelet u gflattiert het. Drätti het ihm einewäg vil ggulte.

Am Sunndi het Drätti, wen er nid z’Predig ischt, uf em Gutschi es Stüngli, zwöi es Rüejigs gno, u de het der Chlyn nid dörfe grampolen u Lärme mache. E Sunndig druuf, wo Drätti nid isch do gsi, het du der Chlyn ou welle so nes Gutschischlöfli ha. Er ischt uf ’s Ruehbett gläge, het d’Ouge zuedrückt, läng läng gschnupet u grüüsli agwängt, für yz’schlofe. Aber dä chätzersch Schlof het nid welle cho, u wo die angere gmerkt hei, was Gattigs, hei sie klar mit Usfüehren u Ploogen alli Regischter zoge.

77 «Eine, wo sövel lang im Huschi lyt, wird allwäg nötig ha, nohez’schlofe!»

«Nei, nei, löt ne lo sy, er isch gar müede vom hert-wärche!»

«Sött me nen ächt no chly go butelen un ihm singe, daß er chönnt etschlofe?»

Däwäg isch das ggangen i eim furt, u der Chlyn isch froh gsi, ’s Bälli z’lüpfen un ufz’stoh.

Öppen einischt ischt ihm de ou wider e Hick besser groote. Ei Obe sy Drätti u Müetti no uf em Ofe ghöcklet. Der Chlyn isch scho im Näbetstübli innen i de Fädere gsi, het aber no nid gschlofe. Du ghört er Drättin brichte, wi-n-är u die eltere Brüeder hütt e große Bitz umegschlage heigi.

«Ueli u Fritz, das sy Guet zum Wärche, das git einisch Bürschtle wi Guld! Was die drygschlage hei dä Nomittag! U wi-n-es ne de rückt u us der Hang louft! Nüt näbenumeluege u löie, gäng druff u hü! Sie hei afe ganz gchychet u sy chyschterig gsi vom Otezieh! I ha gwünd afe müeßen abwehre u säge, sie solli ne doch ou chly borge. Aber wen i scho öppis ha afo brichte, nume daß si chly müeßi innhalte, i ha lang chönne! ‹Dert bis zum Absatz uehe wei mer bis hinecht, vorhär lö mer nid lugg!› hei sie gseit u früsch umen i d’Häng gspöit. O lue, Müetti, was das es schöns Wärchen ischt u ein ring geit, we men eso Hülf het un eso cha rücke! Mi gspürt eke Müedi, u der Halbtag geit ein ume, mi weiß nid wie. U am Obe wett me, es wär scho ume Morge, daß me früsch druuflos chönnt!»

78 So het Drätti brichtet, u d’Stimm het ihm zitteret vor Glück. Der Chlyn isch mit offeten Ougen im Bett gläge, u dä Härzton ischt ihm yhe ggange wi nes schöns Lied. Es het nen uberno, er hätt möge briegge u hätt doch nid chönne säge worum. Numen eis het er gspürt: Daß er alls uf der Wält mit Freude wett häregä, we Drätti ou vo ihm einischt eso redti, mit ere settige liebe, zitterige Stimm. Gseit het er zwar niemmerem öppis; aber gwärchet het’s no lang in ihm.

Die nächschte Tagen ischt er Drättin alls gsprunge, was er ihm het a den Ouge abgseh. Gäng ischt er um ihn ume glyret u het gfrogt:

«U de i, was söll i de wärche? Chönnt i ächt das u das mache?»

Drätti het ne fründtlig agluegt, gwünd, aber die liebi, zitterigi Stimm isch nid vürecho! So isch das paar Tag ggange. Du seit Drätti ei Morge:

«Hütt chönntischt jetz einischt es Großes ersetze! Der Gemsch uberchunnt es Chälbeli; aber es cha no e guete Rung goh. Aleini lo darf me ne nid, es mueß öpper wache. U die Größere hei mer bitterübel nötig uf em Acher. Lue, we du jetz das chönntisch, u me de dörft uf di goh, das wär is ghulfe!»

«I will, i will!» het der Chlyn gfrohlocket.

«Jä, aber muesch de achtig gä, u darfsch di nid vergalaffe! Däich de, was me der avertrouet!»

«I will, i will!» het der Chlyn mit heiße Backe no einisch versiglet.

79 «Nu, mir wei ’s lo druufab cho», seit Drätti u fot nen a brichte: «Solang sie no steit u mahlt, isch’ no nid nohe. We sie scho öppe albeinisch rangget u tschieplet, wott das no nid vil säge. Aber we sie de niderlyt un afot trybe, muesch de i d’Sätz un is cho reiche, so gleitig daß d’chaischt!»

Guet, das sy Sache gsi, wo der Chlyn wohl het chönnen ungerscheide. Jetz ischt er gwachsen u si wichtig vorcho, wohlmähl! Sobal die angeren usgrückt sy, ischt er uf sy Wachtposchten uf em Stallbäichli go abhocke, u die erschti Stung het er nid mänge Blick vom Gemsch wägversetzt. Em Chüehli isch weni oder nüt gsi az’merke, es het i aller Gmüetsruehw gmahle, u der Chlyn het derwyl gha, Brattige z’mache. Jetz ischt ihm ungereinisch der Gidanke cho:

«Het ächt Drätti de öppe no Chummer, i lueg nid rächt? Sött i-n-ihm ächt nid gschwing go säge, es syg no nid nohe? Nume daß er wüßt, i tüej de luege... Jä aber... u we ’s de grad losgieng, wen i furt wär?»

Das ischt e Chlemmi gsi, un e Rung het der Chlyn no gwärweiset. Der Acher, wo die Große druffe gwärchet hei, ischt e starche Schybeschutz vom Huus ewägg gsi, weder der Wäg äben u gäbig u ’s Wätter prächtig warm.

Dernoh: Schueh ab u Strümpf ab u dervopfylet!

«Isch’ jetz scho nohe?» het Drätti verwungeret gfrogt, wo-n-er zum Acher cho ischt.

80 «Nei, i ha nume welle cho säge, es rück no gar nüt; aber i lueg emel de!»

Dermit het der Chlyn scho umen umgchehrt u isch gäge heizue, wi ’s Bysewätter. Dert ischt alls im alte Loch ghocket, u so isch das der ganz Tag ggange bis fascht am Obe. Gäng albeinischt isch der Chlyn go mälde, es syg de no alls glych. D’Brüeder hei nen afen usglachet u gseit:

«Du bischt ou e Gööl, chumm doch de, we ’s nohen ischt!»

Aber Drätti het glächlet: «Wen er’sch gärn tuet, löt ne doch mache, er het chürzeri Zyti derby!»

U der Chlyn het si emel nid lo abwändig mache u ischt uf syne Barfüeßline dervo zyberlet uber ’sch Gfäl hingeren u vüre, alls im Galopp. Wo ’s gäge de föife g’uhret het, ischt er zum letschtemol cho, het gchychet u d’Arme zerworfe:

«Gschwing, gschwing, es geit los!» U derzue Äuger gmacht wi ne Nachtchuz.

Derfür het er du ou dörfe derby sy, hälfen am Chälbeli zieh u ’s hälfe mit Strou abrybe. U sälben Obe het Drätti gseit:

«Hütt bischt jetz e Brave gsi. Wi mängisch bisch d’ ächt uber ’sch Gfäl hingere gsatzet?»

Das het der Chlyn nid gwüßt; aber Müetti het ’s chönne säge:

«Einezwänzgmol, mir hei zellt! Es düecht mi, d’Scheichli söttin ihm ungerabgheie!»

«De mueß der doch ou öppis gä, emel ou es Zwänzgi!» seit Drätti u strycht ihm uber ’sch Hoor... 81 u d’Stimm het de wääger ou fascht e chly chly zitteret. U em Chlynne het das wohl to, no nie öppis eso. Sälb Oben ischt er fryli todmüeden i ’s Bett, aber stillsälig ygschlofe. Es ischt e schöne Tag gsi für ihn u sicher nid en uwichtige, er het ne nie vergässe syr Läbelang.


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