Alexander Dumas d. Ä.
Zwanzig Jahre nachher. Zweiter Band
Alexander Dumas d. Ä.

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Echter Mut und ein guter Magen versagen nie

Die kleine Truppe eilte, ohne ein Wort zu wechseln, ohne rückwärts zu schauen, im Galopp fort, durchwatete einen kleinen Fluß, dessen Namen niemand wußte, und ließ zu ihrer Linken eine Stadt, von der Athos behauptete, es sei Durham. Endlich erblickte man ein Gehölz und gab den Pferden, sie in dieser Richtung lenkend, zum letztenmal die Sporen.

Sobald sie hinter einem grünen Vorhang verschwunden waren, der sie den Blicken etwaiger Verfolger genugsam entzog, hielten sie an, um zu beratschlagen; man übergab die Pferde zwei Lakaien, um sie weder ausgezäumt noch abgesattelt verschnaufen zu lassen, und stellte Grimaud als Wache aus.

Vor allen Dingen laßt Euch umarmen, sprach Athos zu d'Artagnan, denn Ihr seid unser Retter und der wahre Held unter uns.

Athos hat recht, und ich bewundere Euch, sagte Aramis, ihn ebenfalls in seine Arme schließend; welches Ziel würdet Ihr nicht bei einem verständigen Herrn erreichen mit Eurem unfehlbaren Auge, Eurem stählernen Arm, Eurem siegreichen Geist!

Jetzt geht alles gut, sagte der Gascogner, ich nehme alles, Umarmungen und Danksagungen, für mich und Porthos an; wir haben ja Zeit zu verlieren . . . geht! geht!

Von d'Artagnan darauf aufmerksam gemacht, was sie auch Porthos zu verdanken hatten, drückten die zwei Freunde diesem ebenfalls die Hand.

Nun handelt es sich darum, nicht auf den Zufall und wie Wahnsinnige umherzulaufen, sondern vielmehr einen Plan festzustellen, sprach Athos. Was wollen wir tun?

Was wir tun wollen? Bei Gott! das ist nicht schwer zu sagen.

Sprecht Ihr also, d'Artagnan!

Wir wollen den nächsten Seehafen zu erreichen suchen, alle unsere Mittel zusammen tun, ein Schiff mieten und nach Frankreich steuern. Ich für meine Person werde meinen letzten Sou dafür verwenden. Der erste Schatz ist das Leben, und das unsere hängt offenbar nur an einem Faden.

Was sagt Ihr dazu, du Vallon? fragte Athos.

Ich, erwiderte Porthos, ich bin vollkommen der Meinung d'Artagnans, dieses England ist ein abscheuliches Land.

Ihr seid also fest entschlossen, es zu verlassen? fragte Athos d'Artagnan.

Gottes Blut! erwiderte dieser, ich sehe nicht ein, was mich zurückhalten sollte!

Athos wechselte einen Blick mit Aramis.

Geht also, meine Freunde, sagte er seufzend. – Wie, geht! sprach d'Artagnan? gehen wir, scheint es mir. – Nein, mein Freund, versetzte Athos; Ihr müßt uns verlassen. – Euch verlassen! sagte d'Artagnan, ganz betrübt über diese unerwartete Kunde. – Bah! rief Porthos, warum denn einander verlassen, da wir beisammen sind? – Weil Eure Sendung erfüllt ist, und weil ihr nach Frankreich zurückkehren könnt und sogar müßt; aber die unsere ist noch nicht erfüllt. – Eure Sendung ist noch nicht erfüllt? sprach d'Artagnan und schaute Athos voll Verwunderung an. – Nein, mein Freund, antwortete Athos mit seiner zugleich so sanften und so festen Stimme. Wir sind hierher gekommen, um den König Karl zu verteidigen, wir haben ihn schlecht verteidigt, und es bleibt uns noch die Aufgabe, ihn zu retten. – Den König retten! rief d'Artagnan und schaute Aramis an, wie er Athos angeschaut hatte.

Aramis beschränkte sich darauf, ein Zeichen mit dem Kopfe zu machen.

D'Artagnans Gesicht nahm einen Ausdruck tiefen Mitleids an; er glaubte, er habe es am Ende mit zwei Wahnsinnigen zu tun.

Das kann nicht Euer Ernst sein, Athos, sagte er; der König befindet sich in der Mitte eines Heeres, das ihn nach London führt. Dieses Heer wird von einem Fleischer oder von einem Fleischerssohne, was ungefähr auf eins herauskommt, von dem Obersten Harrison, befehligt. Dem König wird bei seiner Ankunft in London der Prozeß gemacht, dafür stehe ich Euch, ich habe hierüber genug aus dem Munde Cromwells gehört, um zu wissen, was man erwarten muß.

Athos und Aramis wechselten einen zweiten Blick.

Ist sein Prozeß gemacht, so wird das Urteil ungesäumt vollzogen werden, fuhr d'Artagnan fort. Oh, die Herren Puritaner sind Leute, die ihre Geschäfte rasch besorgen. – Und zu welcher Strafe glaubt Ihr, daß man den König verurteilen wird? fragte Athos. – Ich fürchte, zur Todesstrafe; sie haben zu viel gegen ihn getan, um ihm zu vergeben, und besitzen nur noch ein einziges Mittel . . . nämlich ihn zu töten. Kennt Ihr die Äußerung Cromwells nicht, als er nach Paris kam und man ihm den Kerker von Vincennes zeigte, wo Herr von Vendôme eingesperrt war? – Wie lautet diese Äußerung? – Man muß die Fürsten nur beim Kopfe berühren. – Ich kannte sie, sagte Athos. – Und Ihr glaubt, er werde seine Maxime jetzt, da er den König in Händen hat, nicht in Ausführung bringen? – Allerdings, ich bin sogar fest davon überzeugt; aber das ist ein Grund mehr, das bedrohte erhabene Haupt nicht zu verlassen. – Athos, Ihr werdet verrückt. – Nein, mein Freund, antwortete der Graf in sanftem Tone, aber Lord Winter hat uns in Frankreich aufgesucht und zur Königin Henriette geführt. Ihre Majestät hat Herrn d'Herblay und mir die Ehre erwiesen, uns um unsere Unterstützung für ihren Gemahl zu bitten; wir haben ihr unser Wort verpfändet; unser Wort enthielt alles . . . wir verpfändeten ihr damit unsere Kraft, unsern Verstand, unser Wissen, unser Leben; wir müssen unser Wort halten. Ist das Eure Meinung, d'Herblay? – Ja, sprach Aramis, wir haben es versprochen. – Dann haben wir noch einen andern Grund, fuhr Athos fort; hört: in Frankreich geht es gegenwärtig gar zu armselig und lumpig zu. Wir haben einen zehnjährigen König, der noch nicht weiß, was er will; wir haben eine Königin, die eine späte Leidenschaft blind macht; wir haben einen Minister, der Frankreich verwaltet, wie ein großes Bauerngut, das heißt, der nur darauf aus ist, so zu verfahren, daß er recht viel Gold herausschlagen kann; wir haben Prinzen, die eine persönliche und selbstsüchtige Opposition bilden und nichts erreichen werden, als daß sie Mazarin einige Goldbarren, einige Brocken der politischen Macht aus den Händen winden; ich habe ihnen gedient, nicht aus Enthusiasmus – Gott weiß, daß ich sie nach ihrem Wert schätze, und daß sie in meiner Achtung nicht sehr hoch stehen – sondern aus Grundsatz. Hier liegt es anders, hier stoße ich auf meinem Weg auf ein hohes Mißgeschick, ein königliches, europäisches Mißgeschick: ich verbinde mein Los mit demselben. Wenn es uns gelingt, den König zu retten, so ist es schön; sterben wir mit ihm, so ist das groß. – Ihr wißt zum voraus, daß ihr dabei zu Grunde gehen werdet, sprach d'Artagnan. – Wir fürchten es, und es ist unser einziger Schmerz, daß wir fern von euch sterben sollen. – Was wollt ihr in einem fremden, feindlichen Lande machen? – In meiner Jugend bin ich in England gereist; ich spreche Englisch wie ein Engländer, und auch Aramis hat einige Kenntnis von dieser Sprache. Ah! wenn wir euch hätten, meine Freunde! Mit Euch, d'Artagnan, mit Euch, Porthos, würden wir alle vier, zum ersten Male seit zwanzig Jahren wieder vereint, nicht allein England, sondern allen drei Königreichen Trotz bieten. – Habt ihr der Königin versprochen, den Tower in London zu erstürmen, versetzte d'Artagnan, hunderttausend Soldaten zu erschlagen, siegreich gegen den Willen einer Nation und den Ehrgeiz eines Mannes zu kämpfen, wenn dieser Mann Cromwell heißt? Ihr habt diesen Mann nicht gesehen, Athos, Aramis. Es ist ein Mann von Genie, der mich sehr an unsern Kardinal erinnerte, an den andern, den großen, ihr wißt, an Richelieu. Übertreibt es also nicht mit euren Pflichten. Ums Himmels willen, Athos, keine unnütze Aufopferung! Wenn ich Euch anschaue, kommt es mir in der Tat vor, als sähe ich einen vernünftigen Menschen; wenn Ihr mir aber antwortet, ist es mir, als hätte ich es mit einem Verrückten zu tun. Porthos, vereinigt Euch mit mir: was denkt Ihr von dieser Sache? Sprecht offenherzig. – Nichts Gutes, antwortete Porthos. – Hört, fuhr d'Artagnan fort, den es ungeduldig machte, daß Athos ihn nicht anhörte, sondern vielmehr auf eine Stimme zu hören schien, die in seinem Innern sprach, Ihr seid bei meinen Ratschlägen nie schlecht gefahren. Nun wohl, Athos, glaubt mir, Eure Sendung ist vollbracht, auf eine edle Weise vollbracht; kehrt mit uns nach Frankreich zurück! – Freund, erwiderte Athos, unser Entschluß ist unerschütterlich. – Ihr habt also irgend einen andern Beweggrund, den wir nicht kennen?

Athos lächelte.

D'Artagnan schlug zornig auf seine Lenden und murmelte die überzeugendsten Gründe, die er finden konnte; aber Athos beschränkte sich darauf, alle diese Gründe mit einem ruhigen, sanften Lächeln zu beantworten, während Aramis nur mit dem Kopfe nickte.

Nun wohl, rief d'Artagnan wütend, nun wohl! Da Ihr es so wollt, so lassen wir unsere Knochen in diesem garstigen Lande, wo eine beständige Kälte herrscht, wo das schöne Wetter Nebel, der Nebel Regen, der Regen Sündflut ist, wo die Sonne dem Mond, und der Mond einem Rahmkäse gleicht. Ob man da oder dort stirbt, da man ja doch einmal sterben muß, daran ist wenig gelegen!

Nur bedenkt, teurer Freund, sagte Athos, daß es sich darum handelt, früher zu sterben. – Bah! ein wenig früher oder später, es lohnt sich nicht der Mühe, darüber ein Wort zu verlieren. – Wenn ich mich über etwas wundere, sagte Porthos mit spruchweiser Miene, so ist es darüber, daß es nicht bereits geschehen ist. – Oh! es wird geschehen, seid unbesorgt, Porthos, versetzte d'Artagnan. Es ist also abgemacht, fuhr der Gascogner fort, und wenn sich Porthos nicht widersetzt . . . – Ich! rief Porthos, ich tue, was Ihr wollt. Überdies finde ich das, was der Graf de la Fère soeben gesagt hat, sehr schön. – Aber Eure Zukunft, d'Artagnan? Euer Ehrgeiz, Porthos? – Unsere Zukunft, unser Ehrgeiz, erwiderte d'Artagnan mit einer fieberhaften Zungenfertigkeit, brauchen wir uns darum zu bekümmern, da wir den König retten? Ist der König gerettet, so sammeln wir seine Freunde, wir schlagen die Puritaner, wir erobern England wieder, wir kehren mit ihm nach London zurück und setzen ihn abermals ganz breit auf seinen Thron. – Und er macht uns zu Herzogen und Pairs, sprach Porthos, dessen Augen vor Freude funkelten, als er diese Zukunft in nebelgrauer Ferne erblickte. – Oder er vergißt uns, versetzte d'Artagnan. – Oh! rief Porthos. – Verdammt! das hat man gesehen, Freund Porthos; wir haben, wie es mir scheint, der Königin Anna von Österreich einen Dienst geleistet, der dem, den wir heute Karl I. leisten wollen, nicht viel nachstand, was die Königin Anna nicht abhielt, uns zwanzig Jahre lang zu vergessen.

Nun sagt, sprach Athos, bereut Ihr deshalb, ihr diesen Dienst geleistet zu haben? – Meiner Treu, nein, erwiderte d'Artagnan, und ich gestehe sogar, daß ich in den Augenblicken meiner schlimmsten Laune einen Trost in dieser Erinnerung gefunden habe. – Ihr seht, d'Artagnan, die Fürsten sind zuweilen undankbar, aber Gott ist es nie. – Hört, Athos, rief d'Artagnan, ich glaube, wenn Ihr den Teufel auf Erden träfet, Ihr würdet es so anstellen, daß Ihr ihn mit Euch in den Himmel zurückbrächtet. – Also? . . . sprach Athos, d'Artagnan die Hand reichend. – Es ist abgemacht, erwiderte d'Artagnan; ich finde England allerliebst, und ich bleibe hier, aber unter einer Bedingung. – Unter welcher? – Daß man mich nicht nötigt, Englisch zu lernen.

Nun wohl, rief Athos triumphierend, jetzt schwöre ich Euch bei dem Gotte, der uns hört, bei meinem Namen, den ich für fleckenlos halte, ich glaube, es gibt eine Macht, die über uns wacht, und ich hege die Hoffnung, daß wir alle vier Frankreich wiedersehen werden. – Es mag sein, versetzte d'Artagnan, aber ich gestehe, daß ich die entgegengesetzte Überzeugung habe. – Dieser liebe d'Artagnan, sprach Aramis, er vertritt in unserer Mitte die Opposition der Parlamente, die immer nein sagen und immer das Gegenteil tun. – Wohl, die aber mittlerweile das Vaterland retten, sagte Athos. – Wenn wir nun, da alles festgestellt ist, an das Mittagessen dächten? sprach Porthos, sich die Hände reibend. Wir haben, wie es mir scheint, in den kritischsten Lagen unseres Lebens stets zu Mittag gespeist. – Ach ja, sprecht von Mittagessen in einem Lande, wo man als Speise nur in Wasser gekochtes Schöpsenfleisch und als Trank nur Bier bekommt. Wie, zum Teufel, seid Ihr in ein solches Land gekommen, Athos? Ah, verzeiht, fügte d'Artagnan lächelnd bei, ich vergaß, daß Ihr nicht mehr Athos seid. Doch gleichviel, laßt Euern Plan hinsichtlich des Mittagessens hören, Porthos.– Meinen Plan? – Ja, Ihr habt doch einen Plan? – Nein, ich habe Hunger, sonst nichts. – Bei Gott, wenn es nur das ist, ich habe auch Hunger, damit aber, daß man Hunger hat, ist's noch nicht abgetan; man muß etwas zu essen finden, und wenn wir nicht Gras fressen wollen, wie unsere Pferde . . . – Ah! rief Aramis, der sich nicht so ganz von den weltlichen Dingen abgewendet hatte, wie Athos, erinnert ihr euch der schönen Austern, die wir speisten, wenn wir beim Parpaillot waren? – Und der vortrefflichen Hammelkeulen! rief Porthos, mit der Zunge an den Lippen leckend. – Aber haben wir nicht unsern Freund Mousqueton, der uns in Chantilly ein so herrliches Leben verschaffte, Porthos? versetzte d'Artagnan. – In der Tat, sprach Porthos, wir haben Mousqueton, aber seit ich ihn zum Intendanten gemacht habe, ist er sehr schwerfällig geworden; . . . gleichviel, wir wollen schmausen.

Und um einer freundlichen Antwort sicher zu sein, rief Porthos:

He! Mouston!

Mouston erschien mit einem kläglichen Gesichte.

Was habt Ihr denn, mein lieber Herr Mouston? fragte d'Artagnan. Solltet Ihr krank sein? – Gnädiger Herr, ich habe Hunger. – Gerade deshalb rufen wir Euch, mein lieber Herr Mouston. Könntet Ihr uns nicht einige von den hübschen Kaninchen und etliche von den niedlichen Feldhühnern, woraus Ihr Gibelottes und Salmis machtet, in der Schlinge fangen . . . Ihr wißt im Gasthofe zum . . . meiner Treue, ich erinnere mich des Namens dieses Gasthofes nicht mehr. – Im Gasthofe zum . . . sprach Porthos; meiner Treue, ich erinnere mich auch nicht mehr. – Gleichviel, und mit dem Lasso einige Flaschen von dem alten Burgunder, der Euren Herrn zur Zeit seiner Verstauchung so oft erquickt hat. – Ach! gnädiger Herr, sprach Mousqueton, ich fürchte, alles, was Ihr da verlangt, ist sehr rar in diesem abscheulichen Lande, und ich glaube, wir würden besser daran tun, uns Gastfreundschaft von dem Herrn eines kleinen Hauses zu erbitten, das man vom Saume des Waldes aus erblickt. – Wie, es findet sich ein Haus in der Gegend? fragte d'Artagnan. – Ja, gnädiger Herr. – Gut, wir wollen uns, wie Ihr sagt, mein Freund, Gastfreundschaft von dem Eigentümer dieses Hauses erbitten. Meine Herren, was denkt ihr davon, erscheint euch der Plan des Herrn Mouston nicht sehr sinnreich? – Wenn der Eigentümer aber ein Puritaner ist? versetzte Aramis. – Desto besser, Gottes Tod! rief d'Artagnan, wenn er ein Puritaner ist, so erzählen wir ihm die Gefangennehmung des Königs, und zur Verherrlichung dieser Nachricht gibt er uns dagegen seine weißen Hühner. – Wenn er aber ein königlich Gesinnter ist, sprach Porthos. – Dann nehmen wir eine Trauermiene an und rupfen seine schwarzen Hühner. – Ihr seid sehr glücklich, sagte Athos, unwillkürlich über den Witz des unbeugsamen Gascogners lächelnd, denn Ihr betrachtet alles als Scherz. – Was wollt Ihr? entgegnete d'Artagnan, ich bin aus einem Lande, wo es keine Wolke am Himmel gibt. – Hier ist es anders, sagte Porthos und streckte die Hand aus, um sich zu überzeugen, ob eine gewisse Frische, die er auf seiner Wange fühlte, wirklich von einem Regentropfen herkomme.

Auf, auf! rief d'Artagnan, ein Grund mehr, uns in Marsch zu setzen . . . Holla, Grimaud!

Grimaud erschien.

Nun, Grimaud, mein Freund, habt Ihr etwas gesehen? fragte d'Artagnan. – Nichts, antwortete Grimaud. – Diese Dummköpfe haben uns nicht einmal verfolgt, sprach Porthos. Oh! wenn wir an ihrer Stelle gewesen wären! – Ei! sie haben unrecht gehabt, sagte d'Artagnan. Ich würde Mordaunt gern zwei Worte in dieser kleinen Einöde sagen. Seht, welch ein schöner Platz, um einen Mann gehörig niederzustrecken! – Meiner Ansicht nach ist der Sohn offenbar nicht so stark wie seine Mutter, sprach Aramis. – Ei, lieber Freund, entgegnete Athos, wartet doch, wir haben ihn erst vor zwei Stunden verlassen, und er weiß nicht, welche Richtung wir nehmen, er weiß nicht, wo wir sind. Erst wenn wir den Fuß auf Frankreichs Boden setzen, falls wir bis dahin weder erschlagen, noch vergiftet sind, wollen wir sagen, daß er seiner Mutter nachstehe. – Mittlerweile laßt uns zu Mittag speisen, sprach Porthos. – Meiner Treue, ja, denn ich habe großen Hunger, sagte Athos. – Ich auch, versetzte d'Artagnan. – Aufgepaßt, ihr schwarzen Hühner, rief Aramis.

Und die wiederversöhnten Freunde wanderten fast so lustig als ehemals nach dem erwähnten Hause.

 


 


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