Hedwig Dohm
Die wissenschaftliche Emancipation der Frau
Hedwig Dohm

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Ob Frauen studiren sollen

Meine und der Professoren Antwort ergiebt sich aus dem Vorangegangenen von selbst.

Wodurch motiviren die Männer ihr kategorisches: »Sie soll nicht«!?

Eins ihrer Hauptargumente ist bereits weitläufig abgehandelt worden. Sie soll nicht studiren, weil sie nicht studiren kann. Und dieses »nicht kann«, dieser Glaube an die geistige Inferiorität der Frau war und ist meiner Meinung nach das einzig ehrlich gemeinte Argument der Männer, das fast von allen bedeutenden Schriftstellern aller Zeiten abwechselnd mit Witz, Bosheit und treuherziger Ueberzeugung hervorgehoben und vertheidigt worden ist.

»Die Frau, die denkt,« sagt Lessing, »ist gleich dem Manne, der Roth auflegt – lächerlich!« Und Voltaire: »Ideen sind den Bärten gleich: die Jugend und die Frauen haben keine« u.s.w.

Alle übrigen Einwände gegen das wissenschaftliche Wirken der Frau, vor Allem die Piedestal-Theorien, nach denen die Frauen zu heilig und zu rein sein sollen, um die Berührung mit der Wissenschaft zu riskiren, sind nur Reservegründe, gewissermaßen der Landsturm eines abgenutzten Gedankenreiches, den man erst dann in’s Treffen schickte, als der Hauptpfeiler der Argumentation morsch zu werden begann und ins Schwanken gerieth.

Werfen wir indessen noch einen flüchtigen Blick auf diese Nebengründe.

Getrost käuen unsere Gegner stets die nämlichen Gemeinplätze wieder, ohne jemals die geringste Notiz von irgend welcher Widerlegung zu nehmen, sie mag noch so schlagend und scharfsinnig sein. Ihre Argumentation, selbstverständlich jeder wissenschaftlichen Begründung, jeder logischen Gedankenkraft entbehrend, beruht einzig und allein auf der Behauptung.

»Selbstverständlich« – sagte ich; denn nie und nimmer wird des Menschen Gehirn, und sollte es von Weisheit triefen, einen logisch starken Beweisgrund gegen die wissenschaftliche Emancipation der Frauen zu entdecken im Stande sein. Das Resultat der tiefsinnigsten Enthüllungen über die Mysterien des höchsten Weltwillens in Bezug auf die Frauen, die Quintessenz der raffinirtesten männlichen Gedankendestillation wird und kann in alle Ewigkeit nicht Anderes zu Tage fördern als den Kernspruch: »Wir sind Männer, und ihr seid Frauen!« Eine unantastbare Wahrheit, die selten verfehlt, eine erschütternde Wirkung auf die Männer auszuüben und sie von der Inferiorität der Frauen endgültig zu überzeugen.

Ihr seid Männer, und wir sind Frauen. Ja wohl! Aber die Geschlechtszwecke sind nur untergeordnete und physische, und wie der Geist Gottes über den Wassern, so ist die Seele des Menschen über dem Geschlecht.

Die Scheingründe, welche den Frauen das Studium wehren sollen, heißen:

  1. Ihr Hausfrauenthum, d.h. ihre Mutterpflichten und die Küche.
  2. Gleiche Rechte bedingen gleiche Pflichten.
  3. Das Studiren, ein ästhetisches Unglück für die Frau, indem es den Verlust weiblicher Anmuth und Liebenswürdigkeit nach sich zieht.

Hausfrauenthum! Es ist eine alte ehrwürdig bemooste Anschauung, daß eine wissenschaftlich gebildete Frau eine schlechte Gattin und Mutter sein müsse. Ernsthafte Männer geben sich der excentrischen Vorstellung hin, daß Mutterliebe am Erlernen des Griechischen oder am Schwefeldunst physikalischer Experimente crepiren müsse. Auf dem Mittagstisch einer Frau, die es versteht, Kubikwurzeln auszuziehen, wittern sie unmoralisches Sauerkraut und Erbsen und Tischreden mit dem Beigeschmack von Tinte.

Und doch hat das Griechische und das Wurzelausziehen schwerlich mehr mit der Mutterliebe zu schaffen als die Farbe des Kleides, das die Mutter trägt. Pallas Athene war den Griechen nicht nur Erfinderin des Spinnens und Webens und der Frauenkünste, sondern auch die Gottheit des ernsten strengen Forschens durch den Verstand.

Am Schluß des sechszehnten Jahrhunderts stellte Duplessis Mornay den Satz auf »que ce n’était pas chose incompatible d’être bon Huguenot et bon Français tout ensemble«, und seinen Zeitgenossen schien dieser Satz ein unglaublicher Widersinn, grade wie den Männern von heut die Vorstellung einer wissenschaftlich wirkenden Frau, die zugleich eine liebende Mutter ist, als ein Widersinn erscheint. Man sieht, jedes Zeitalter hat sein Aberglaubens-Gift, an dem es sich berauscht.

Ueber Mutterpflichten und Küche habe ich bereits an einer andern Stelle eingehend gesprochen und nachzuweisen mich bemüht, daß eine vernunftgemäße Erziehung der Kinder, an welcher der Vater ebenso viel Theil haben muß als die Mutter, die Thätigkeit der Frau nicht absorbirt. In ihren Memoiren erzählt Madame Roland: »Wir brachten vier Jahr in Amiens zu. Ich wurde dort Mutter und nährte mein Kind, ohne aufzuhören, die Arbeiten meines Mannes zu theilen, der die Ausarbeitung eines beträchtlichen Theils der Encyclopädie übernommen hatte.«

Mutterliebe ist ein unaustilgbarer Trieb der menschlichen Natur, und sein instinktives und bewußtes Wirken wird immer auf das Wohl des Kindes gerichtet sein, solange nicht ein revolutionärer Sturm der Atome im menschlichen Körper das Unterste zu Oberst kehrt, etwa das Herz in den Magen verschlägt, oder einige Gehirnfibern, die der Liebe dienen, sprengt.

Uebrigens würde ich erst dann glauben, daß dieser Vorwand von Seiten der Männer ernsthaft gemeint sei, wenn sie Anstalten träfen, den Müttern aus dem Volke, 2/3 aller Mütter, ein Einkommen und eine Lebensstellung zu sichern, welche diesen Frauen die Sorge für ihre Kinder als einzige Lebensaufgabe zu betrachten gestattet. Was dem einen Kinde recht ist, ist dem andern billig.

Was nun die Küche betrifft, so ist die Lösung dieser hochherrschaftlichen Frage die ureinfachste von der Welt.

Man lasse die Köchinnen kochen lernen, und das Problem ist in vollendetster Weise gelöst. Was hätte die Frau in der Küche zu thun neben einer »Kochköchin«, die wirklich kochen kann?

Letztere würde wahrscheinlich Erstere, wenn diese sich auf ihrem Gebiete betreten ließe, als lästige Topfschnüfflerin zur Küchenthür hinaus complimentiren.

Hoffen wir zu Gott und zu thatkräftigeren Generationen, daß dieser Riesenfortschritt in der Civilisation sich dermaleinst, wenn auch in ferner Zukunft, vermittelst Kochlehranstalten für Köchinnen vollziehen werde! Und trösten wir uns über das Mißgeschick der Gegenwart mit den Tafelfreuden unserer Urenkel, welche schauen werden das Wunder einer Köchin die kochen kann!

Zweiter Einwand. Gleiche Rechte, gleiche Pflichten.

Unter diesen »Pflichten« verstehen die Männer den Kriegsdienst, welchen Frauen zu leisten im Allgemeinen nicht fähig sind.

Darauf habe ich zu erwidern: Erstens, wo es sich um Aufstellung von Prinzipien handelt, da darf die Zulässigkeit dieser Prinzipien nicht an einem Rest barbarischer Gesittung gemessen werden, auf den zukünftige Jahrhunderte mit Staunen und mit Abscheu blicken werden.

Wahrlich, man braucht kein Prophet zu sein, um vorauszusehen, daß, sind den Frauen erst politische Rechte gewährt, die Lebensdauer dieses Mord-Patriotismus um einige Jahrhunderte gekürzt werden wird.

Zweitens: Nach dem erwähnten Grundsatz müßte jeder Mann, der aus irgend einem Grunde keinen Kriegsdienst geleistet hat, seiner politischen Rechte verlustig gehen; und in der That wurden bekanntlich nach der Solonischen Gesetzgebung jedem Athener, der nicht Kriegsdienste leistete, die bürgerlichen Rechte entzogen.

Man darf nicht vergessen, daß die allgemeine Wehrpflicht durchaus nicht eine Institution aller civilisirten Länder ist, und daß auch bei uns, trotz dieser Pflicht, eine nicht unbedeutende Zahl von Männern außer Stande ist, Kriegsdienste zu leisten.

Drittens: Der Mann muß bereit sein, für das Vaterland sein Leben zu lassen. Könnte man es nicht für ein Aequivalent gelten lassen, daß die Frau bestrebt ist, die Lücken, welche Schwert und Kugel des Mannes in die Reihen der Menschen reißen, durch Geburten auszufüllen?

Und muß es denn durchaus fürs Vaterland gestorben sein, so ließe sich vielleicht durch die Statistik nachweisen, daß annähernd so viel Frauen ihr Leben einbüßen, indem sie sich der Aufgabe unterziehen, dem Staate neue Bürger zu schenken, als Männer auf dem Schlachtfelde draufgehen bei der blutigen Arbeit, Ihresgleichen aus der Welt zu schaffen.

Viertens: Es bedürfte nur der Erfindung eines leichten eleganten Mordinstruments, dessen Handhabung der Frau keine allzu große Kraftanstrengung zumuthete, und einiger anderer Erfindungen zur Vermehrung der Bequemlichkeit im Felde, etwa eines kleinen tragbaren Canapees und eines Taschen-Velocipedes, und die Frau könnte Kriegsdienste leisten, so gut wie der Mann.

Schließlich ließe sich noch anführen, daß die Krankenpflege in den Militairlazarethen, wenn man sie ganz den Frauen anheimgäbe, für eine den Leistungen der Männer im Kriegsdienst ebenbürtige patriotische That angesehen werden könnte. Freilich würde sich nur eine viel geringere Anzahl von Frauen an solchen Werken der Barmherzigkeit betheiligen können, als Männer im Felde Dienste leisten.

Dritter Einwand: Studiren, ein ästhetisches Malheur für die Frau.

Mit dem Begriff einer starkgeistigen, d.h. denkenden und wissenden Frau verbindet man gern die Vorstellung von harten Zügen, einer langen Nase, Stiefeln mit Randsohlen, Charakterkanten und einer, wenn auch unverschuldeten, so doch unerfreulichen Aeltlichkeit. Besonders phantasiereiche männliche Gemüther neigen auch zur Annahme eines kleinen Schnauzbartes und einer Rabenstimme.

Prüfen wir nun die Richtigkeit dieser männlichen Vorstellungen an der Wirklichkeit.

Italien und Frankreich haben uns die größte Zahl von Frauen geliefert, die in Kunst und Wissenschaft sich einen Namen erworben. Ich verweise wieder auf Klemm, den Feind der Frauenfreiheit, der aus authentischen Quellen seine Biographien entnehmend, uns wider seinen Willen die Schönheit, Liebenswürdigkeit und selbst die Hausfrauentugenden der meisten jener gelehrten Damen, deren Geschichte er schreibt, rühmen muß. Ich erwähne aus seinem Abschnitt über Italien nur der »göttlichen Isotta«, der Novella d’Andrea, die, wenn sie ihre Vorträge über Rechtswissenschaft hielt, ihr Gesicht mit einem Schleier bedeckte, um die Zuhörer nicht durch ihre Schönheit zu verwirren; der Gaëtana Agnesi von Mailand (1718-1799), die umfassende Kenntnisse in der Physik, Algebra und Mathematik besaß, und bescheiden und fromm nur ihren Arbeiten lebte. Dabei war sie (nach Klemm) den 22 Söhnen, die ihr Vater aus drei Ehen hatte, eine vortreffliche Mutter und gewissenhafteste Vorsteherin eines bedeutenden Hauswesens. Die verführerischsten und liebreizendsten Frauen Frankreichs waren fast immer zugleich die starkgeistigen. Das weiß ein Jeder, den seine Lecture einmal durch die berühmten französischen Salons geführt hat, vom Hotel Nambouillet bis zum Salon der Mad. Recamier. Und die bezaubernden intriganten und geistreichen Damen der Fronde, die Herzoginnen von Longueville, Choiseuil und wie sie Alle heißen mögen. Sollten sich wirklich goldene und dunkle Locken lieblicher um leere Köpfe gekräuselt haben als über den Stirnen dieser politischen Sirenen? Ich kann nicht daran glauben, daß dem gemüthreichen Hindämmern über Kochtöpfen, den Sorgen über Wirthschaftsgeld, der großen und der kleinen Wäsche die kosmetische Kraft inne wohnt, den Teint zu heben, die Runzeln zu verklären oder die Grazien herbeizulocken. Wenn Abälard’s Heloise lächelte, so hat sicher ihr Lächeln nicht weniger holdselig die Lippen geschwellt, die vom Wohllaut griechischer und lateinischer Verse überflossen, als es die Lippen einer Berliner Hausfrau zieren wird, die nur auf »jut Berlinisch« sich zu äußern durch Bildungs-Umstände genöthigt ist.

Daß Grazie, edle Weiblichkeit und wissenschaftliche Erkenntniß einander ausschließen, ist einer der burleskesten Einfälle, die je ein männlicher Denkerkopf ersonnen.

Es mag jetzt mitunter vorkommen, daß eine sehr gelehrte Dame ein wenig auf ihre Gelehrsamkeit pocht, weil sie als Gelehrte eben eine Ausnahme ihres Geschlechtes bildet. Hört die Ausnahme auf, so fällt die Anmaßung von selbst fort.

Wäre es aber wahr, daß die geistige Korpulenz der Frau gleichen Schritt hielte mit ihrer körperlichen Abmagerung, daß die Zunahme des Wissens bei ihr eine Abnahme weiblicher Anmuth bedingte, so würde diese schadhafte Grazie doch nur ein Verlust sein für die Augen der Männer und nicht für ihre Seele. An tugendhaften und moralischen Emotionen würden diese souveränen Geister keine Einbuße leiden, und darauf kommt es ihnen doch zumeist an! Nicht wahr, meine Herren?

Wenn eine studirte Dame, eine Aerztin z.B., nicht nach dem Geschmack der Männer ist, so zwingt Sie ja Niemand in der Welt Gottes, dieses medicinische Frauenzimmer, ihr Einkommen mag noch so beträchtlich sein, zu lieben und zu heirathen!

In einem New-Yorker Frauenverein sprach ein deutscher Arzt energisch gegen Frauengelehrsamkeit und unter dem jubelnden Zuruf seiner Anhänger und dem lebhaften Beifall seiner eigenen besseren Hälfte rief er aus: »Die Hand auf’s Herz, meine Herrn, möchten Sie eine gescheidte Frau haben? Ich wenigstens nicht!«

Gott sei Dank, daß die Natur in ihrer weisen Oekonomie für jeden gelehrten dummen Hans eine ungelehrte dumme Grete in Bereitschaft hält!

Ebenso wenig wie alle Männer werden auch in Zukunft alle Weiber studiren, und es wird für unsere Professoren und ihre Gesinnungsgenossen immer noch eine große Anzahl naiver Naturkinder, guter Köchinnen, harmloser Hausmütterchen und ästhetischer Echo’s übrig bleiben.

Aber »Männer und Frauen müssen von einander verschieden sein, um sich gegenseitig anzuziehen

Die Männer scheinen anzunehmen, daß nicht die schöpferische Kraft der Natur den Geschlechtern die Verschiedenheit eingebildet habe (in diesem Falle wäre sie ja unaustilgbar), sondern daß dieselbe erst künstlich entwickelt werden müßte, und darum lautet ihr Verdict: »Lasset die Knäblein Griechisch lernen und Lateinisch und Mathematik u.s.w. Die Mägdlein aber lasset nicht Griechisch, nicht Lateinisch und nicht Mathematik lernen, damit die Verschiedenheit der Geschlechter herrlich wachse und gedeihe!« Ein consequenter Denker dürfte getrost hinzufügen: »Lasset die Knäblein Beafsteak essen und Rothwein trinken; die Mägdlein aber lasset nicht Rothwein trinken und nicht Beafsteak essen, und die Verschiedenheit der Geschlechter wird immer weitere und erfreulichere Dimensionen annehmen.« Die Männer, die im Interesse der Geschlechtsverschiedenheit so energisch gegen die geistige Emancipation der Frau protestiren, sie leisten Vorschub der Herabwürdigung der Frau zu einer niederen Art von Mann. Der Beweis ist sehr einfach. Der Mann verlangt von der guten Gattin, daß sie seine Gesinnung, seine Anschauungen, seine Interessen theile, und ihm Gehorsam leiste. Seine Gesinnungen aber, sein Wille, seine Interessen sind männliche. Wer bestreitet es? Folglich ist das Frauenideal des Mannes: Ein schwacher Abklatsch seiner selbst.

Ich meine: die Frau soll studiren.

1. Sie soll studiren, weil jeglicher Mensch Anspruch hat auf die individuelle Freiheit, ein seiner Neigung entsprechendes Geschäft zu treiben. Jede Thätigkeit, wenn sie einen Menschen befriedigen soll, muß gewissermaßen ein »in Scene setzen« seiner inneren Vorgänge sein. Freiheit in der Berufswahl ist die unerläßlichste Bedingung für individuelles Glück.

2. Sie soll studiren, weil sie, aller Wahrscheinlichkeit nach, eine vom Manne verschiedene geistige Organisation besitzt, (verschieden, aber nicht von geringerer Qualität) und deshalb voraussichtlich neue Formen der Erkenntniß, neue Gedankenrichtungen der Wissenschaft zuzuführen im Stande sein wird. Wenn Buckle annimmt, daß die Frau in der Wissenschaft eine deduktive und ideale Methode vorziehen und dadurch ein Gegengewicht bilden würde gegen die induktive Methode der Männer, deren Einseitigkeit die Fortschritte unserer Erkenntniß aufzuhalten geeignet sei, so hüte ich mich wohl, ihm hierin beizustimmen. Die Ansicht Buckle’s kann selbstverständlich nur den Werth einer scharfsinnigen Hypothese haben.

3. Medicin aber soll die Frau studiren, einmal im Interesse der Moral, und zweitens, um dem weiblichen Geschlecht die verlorene Gesundheit wiederzugewinnen. Die Frau kennt das physische Wirken ihres eigenen Körpers besser als der Mann, und niemals wird Dieser das tiefe Mitgefühl, das die Forschung anspornt, und die scharfe und feine Beobachtung haben für die Leiden, die das Leben der Frau zerstören, und die er in ihren Ursachen und Folgen aus Gründen, auf deren Erörterungen ich mich hier nicht einlassen will, nicht durchschaut.

4. Die Frau soll studiren, um ihrer Subsistenz willen. Niemand hat das Recht, eine Menschenklasse in ihren Subsistenzmitteln zu beschränken, es sei denn, Staat und Gesellschaft übernähmen die Verantwortung für die angemessene Versorgung dieser Klasse.

5. Die Frau soll studiren, weil Wissen und Erkenntniß das höchste und begehrenswertheste Gut der Erde ist, und weil die geeignetste Sphäre für jeden Menschen die höchste Sphäre ist, die zu erreichen der Menschheit überhaupt vergönnt ist.


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