Charles Dickens
Bleakhaus
Charles Dickens

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26. Kapitel

Scharfschützen

Der Wintermorgen, der mit trüben Augen und fahlem Gesicht auf die Umgebung von Leicester-Square herabsieht, findet die Schläfer noch alle in ihren Betten. Viele von ihnen sind auch in der hellsten Jahreszeit keine Frühaufsteher, sind Nachtvögel, die schlafen, wenn hoch am Himmel die Sonne steht, sind wach und beutegierig, wenn die Sterne scheinen. Hinter schmutzig grauen Vorhängen im Obergeschoß und im Dachstübchen, mehr oder weniger unter falschem Namen, falschem Haar, falschen Titeln, falschem Schmuck und falschen Vorgeschichten, liegt eine Kolonie Briganten in ihrem ersten Schlaf.

Herren, die aus persönlicher Erfahrung von fremden Galeeren und heimischen Tretmühlen erzählen könnten, Spione starker Regierungen, die ewig vor Schwäche und elender Furcht zittern, Bankerottiers, Feiglinge, Renommisten, Spieler, Schwindler und falsche Zeugen, einige unter der schmutzigen Hülle mit der Brandmarke gezeichnet, alle mit mehr Grausamkeit im Herzen als Nero und mit mehr Verbrechen beladen, als im Kerker von Newgate zu finden sind. So schlecht der Teufel in Barchent und Fuhrmannskittel auch sein kann, schlauer, gefühlloser und unerträglicher ist er, wenn er eine Busennadel trägt, sich einen Gentleman nennt, auf eine Karte oder eine Farbe setzt, ein paar Partien Billard spielt oder etwas von Wechseln oder Schuldverschreibungen versteht. Und in dieser Gestalt findet ihn Mr. Bucket, wenn er will, überall in den Nebengassen von Leicester-Square.

Aber der Wintermorgen bedarf seiner nicht und weckt ihn nicht. Er weckt Mr. George in der Schießgalerie und seinen Gehilfen. Sie stehen auf, rollen ihre Matratzen zusammen und verstauen sie. Nachdem Mr. George sich vor einem winzig kleinen Spiegel rasiert hat, marschiert er barhäuptig und mit bloßer Brust hinaus an die Pumpe im kleinen Hof und kehrt bald zurück, glänzend vom Reiben, vom Regen, von gelber Seife und schneidend kaltem Wasser. Wie er sich mit einem großen Frottiertuch abreibt und dabei wie eine Art eben an die Oberfläche gekommener militärischer Tauchervogel prustet, lockt sich sein krauses Haar immer dichter an seinen sonnenverbrannten Schläfen, je mehr er es reibt, so daß es aussieht, als könne man es bestenfalls nur mehr mit einem eisernen Rechen oder einem Striegel in Ordnung bringen. Und wie er reibt und pustet und poliert und schnaubt und den Kopf von einer Seite auf die andre wendet, um sich besser die Kehle zu reinigen, und mit vorgebeugtem Körper dasteht, um keine Tropfen auf seine martialischen Beine kommen zu lassen, sieht sich Phil, der vor dem Kamin kniet, um Feuer zu machen, um, als wäre es für ihn Wäsche genug, wenn er dem allen bloß zusähe, und hinreichend Stärkung für einen Tag, die von seinem Herrn weggeworfene überflüssige Gesundheit magnetisch anzuziehen.

Als Mr. George trocken ist, beginnt er seinen Kopf mit zwei harten Bürsten zugleich so unbarmherzig zu bearbeiten, daß Phil, der, die Galerie auskehrend, mit der Schulter an der Wand entlangrutscht, vor Mitgefühl mit den Augen zwinkert.

Auf diese Abbürstung folgt der verschönernde Teil der Toilette, der bald zu Ende ist. Dann stopft sich Mr. George die Pfeife, zündet sie an und marschiert, wie er es gewohnt ist, rauchend auf und ab, während Phil in einem gewaltigen Dunstkreis von heißen Semmeln und Kaffee das Frühstück zurecht macht. Er raucht ernst und marschiert langsam auf und ab. Vielleicht ist diese Morgenpfeife dem Andenken Gridleys in seinem Grabe gewidmet.

»Also du hast diese Nacht vom Lande geträumt, Phil«, sagt der Inhaber der Schießgalerie, nachdem er einige Mal stumm auf und nieder geschritten ist. Phil hatte es nämlich im Tone der Überraschung, als er aus dem Bette stieg, erwähnt.

»Ja, Govner.«

»Wie hat's ausgesehen?«

»Ich weiß nicht recht, wie's ausgesehen hat, Govner«, sagt Phil nachdenklich.

»Woher wußtest du, daß es auf dem Lande war?«

»Von wegen dem Gras, glaub ich, und den Schwänen drauf«, sagt Phil nach weiterer Überlegung.

»Was haben die Schwäne auf dem Grase gemacht?«

»Haben's gefressen vermutlich.«

Mr. George setzt seinen Marsch und der Diener die Bereitung des Frühstücks fort. Es bedürfte eigentlich keiner sehr langen Vorbereitung, denn es besteht bloß aus dem Auftragen sehr einfacher Frühstücksrequisiten für zwei Personen, dem Rösten einer Scheibe Schinken an dem Feuer des rostigen Herdes. Aber da Phil sich bei jedem Gegenstand, den er braucht, einen beträchtlichen Teil an der Galerie entlangschieben muß und nie zwei Sachen auf einmal bringt, dauert es ziemlich lange.

Endlich ist das Frühstück fertig, wie Phil meldet. Mr. George klopft die Pfeife an der Herdwand aus, stellt sie in eine Ecke und setzt sich zum Essen hin. Als er zugelangt hat, folgt Phil seinem Beispiel. Er sitzt am äußersten Ende des kleinen länglichen Tisches und hält den Teller auf den Knien. Entweder aus Bescheidenheit oder um seine pulvergeschwärzten Hände zu verstecken oder weil es seine natürliche Art ist, so zu essen.

»Auf dem Lande!« sagt Mr. George wieder und hantiert mit Messer und Gabel. »Ich glaube, du hast überhaupt noch nie das Land gesehen.«

»Ich hab die Sümpf ein Mal gsehn«, sagt Phil und verzehrt zufrieden sein Frühstück.

»Was für Sümpfe?«

»Die Sümpf, Kommandeur.«

»Wo sind sie?«

»Ich weiß nicht, wo sie sind, aber gsehn hab ich's, Govner, flach sinds gwesn und neblig.«

Gouverneur und Kommandeur sind für Phil Worte von gleichem Wert, drücken beide dieselbe Achtung und Ehrerbietung aus und dürfen nur auf Mr. George angewendet werden.

»Ich bin auf dem Lande geboren, Phil.«

»Was S net sagen, Kommandeur!«

»Ja, und dort aufgewachsen.«

Phil zieht seine einzige Augenbraue in die Höhe und schlingt, nachdem er seinen Herrn ehrerbietig angestarrt hat, um sein Interesse auszudrücken, einen großen Schluck Kaffee hinunter.

»Es gibt keinen Vogel, den ich nicht an der Stimme kenne«, sagt Mr. George. »Es gibt wenig Blätter oder Beeren in England, deren Namen ich nicht wüßte. Nicht viele Bäume, auf die ich nicht heute noch klettern könnte, wenn es darauf ankäme. Ich war zu meiner Zeit ein echter Bursch vom Lande. Meine gute Mutter wohnte auf dem Lande.«

»Sie muß eine schöne alte Dame gewesen sein, Govner.«

»Jawohl. Und doch noch nicht besonders alt vor fünfunddreißig Jahren. Aber ich möchte wetten, daß sie mit neunzig Jahren sich fast noch so gerade halten und so breit über die Schultern sein würde wie ich.«

»Starb sie mit neunzig Jahren, Govner?«

»Nein!... Bah! Mag sie in Frieden leben, und Gott segne sie! Möcht wissen, was mich Bauernburschen und fortgelaufne Taugenichtse heut angehen! Du natürlich hast mich draufgebracht. Also du hast nie das Land gesehen, Sümpfe und Träume ausgenommen. Was?«

Phil schüttelt den Kopf.

»Möchtest du's sehen?«

»N-nein. Ich glaub eigentlich nicht.«

»Die Stadt genügt dir, was?«

»Ja, sehen Sie, Kommandeur«, sagt Phil, »ich kenn weiter nichts und weiß nicht, ob ich nicht für Neuheiten zu alt bin.«

»Wie alt bist du eigentlich, Phil?« fragt der Kavallerist und hebt die rauchende Untertasse zum Munde.

»Es ist etwas mit einem Achter drin. Achtzig kann's nicht sein, achtzehn auch nicht. Es muß so zwischen beiden sein.«

Mr. George setzt langsam die Tasse hin, ohne einen Schluck getan zu haben, und will gerade zu lachen anfangen, da sieht er, daß Phil an seinen schmutzigen Fingern zählt.

»Was, zum Donnerwetter, Phil...«

»Ich war gerade acht Jahre«, erklärt Phil, »nach der Gemeindehausrechnung, als ich mit dem Kesselflicker fortlief. Ich sollte was holen und sah ihn vor einem alten Haus ganz behaglich allein an einem Feuer sitzen, und er sagte: 'Du gingst wohl gern mit mir, Bürschchen ?' Ich sag ja, und er und ich und das Feuer sind zusammen nach Clerkenwell gegangen. Das war am ersten April. Ich konnte bis zehn zählen, und als der erste April wiederkam, sagte ich zu mir: Na, alter Bursche, jetzt bist du eins und eine Acht darin. Als wieder der erste April kam, sagte ich: Jetzt, alter Junge, bist du zwei und eine Acht dann. Mit der Zeit kam ich zu zehn und eine Acht darin und dann zu zwei Zehnern und eine Acht darin. Höher hinauf konnte ich's nicht mehr bewältigen, aber ich weiß immer, daß eine Acht darin war.«

»So!« sagt Mr. George und macht sich wieder über sein Frühstück her. »Und wo ist der Kesselflicker?«

»S Trinken hat ihn ins Spital gebracht, Govner, und das Spital in – einen Glaskasten, hab ich mir sagen lassen«, gibt Phil geheimnisvoll zur Antwort.

»Auf diese Weise bist du avanciert – hast das Geschäft übernommen, Phil?«

»Ja, Kommandeur, das Geschäft übernommen. So, wie's eben war. Es war nicht viel daran. Um Saffronhill, Hattongarden, Clerkenwell, Smiffield und daherum gibt's nur arme Leut, die die Kessel abnützen, bis nichts mehr dran zu flicken ist. Die meisten der herumziehenden Kesselflicker kamen zu uns und wohnten bei uns. Das war der Hauptverdienst von meinem Meister. Aber zu mir kamen sie nicht. Ich war nicht wie er. Er hat ihnen so schön vorgsungen. Ich konnte das nicht. Er konnte ihnen etwas vorspielen auf jedem Topf, ob er jetzt aus Eisen oder Zinn war. Ich konnte nie etwas andres mit einem Topf anfangen, als ihn flicken oder drin kochen – ich hab nie einen Ton Musik in mir gehabt. Und dann war ich zu häßlich, und ihre Weiber beschwerten sich über mich.«

»Die haben's nötig gehabt! In der Herde wärst du schon auch noch mit durchgerutscht, Phil«, sagt der Kavallerist mit einem freundlichen Lächeln.

»Nein, Govner«, entgegnet Phil mit Kopfschütteln. »O nein, bestimmt nicht. Ich war noch so ziemlich passabel, als ich zum Kesselflicker kam, wenn ich mich damit auch nicht brüsten konnte, aber ich mußte immer schon als Junge das Feuer anblasen und verdarb mir die Haut und versengte mir das Haar und mußte den Rauch schlucken. Und dann hatte ich von Natur aus Pech, hab mich immer an heißem Eisen verbrannt und mich auf die Art gezeichnet, und dann hab ich immer, als ich älter wurde, mit dem Kesselflicker Streit gehabt, so oft er betrunken war, und mich herumprügeln müssen. Und besoffen war er immer. Daher hat es mit meiner Schönheit schon damals sehr windig ausgesehen. Und seitdem bin ich ein Dutzend Jahre in einer dunkeln Schmiede beschäftigt gewesen, wo die Leute Schindluder mit mir getrieben haben, und bei einem Unglücksfall in einer Gasanstalt verbrannt worden und bei einem Feuerwerksgeschäft beim Böllerfüllen zum Fenster hinausgeflogen. Jetzt bin ich so häßlich, daß man mich auf dem Jahrmarkt zeigen könnte.«

Phil sieht trotz dieses Zustandes ganz zufrieden aus und fragt um Erlaubnis, ob er noch eine Tasse Kaffee trinken dürfe. Während er sie schlürft, sagt er: »Nach der Explosion bei dem Feuerwerker hab ich Sie das erste Mal gesehen, Kommandeur. Erinnern Sie sich noch?«

»Gewiß, Phil, du gingst im Sonnenschein spazieren.«

»Schob mich an der Wand hin, Govner.«

»Jawohl, Phil, mit der Schulter...«

»In einer Nachtmütze!« ruft Phil ganz aufgeregt aus.

»In einer Nachtmütze...«

»Und humpelte an ein paar Krücken!« ruft Phil noch aufgeregter.

»Mit ein paar Krücken – da...«

»Da blieben Sie stehen, erinnern Sie sich!« ruft Phil aus, setzt seine Tasse hin und nimmt hastig den Teller vom Knie. »Und sagten zu mir: 'Was, Kamerad, du bist im Krieg gewesen !' Ich sagte nicht viel zu Ihnen, Kommandeur, denn ich war ganz überrascht, daß ein so starker und gesunder Mann wie Sie stehen blieb und einen hinkenden Knochenhaufen wie mich ansprach. Aber Sie fragten mich und sagten es so herzlich heraus, daß es grad war wie ein Glas von was Heißem: 'Was ist dir zugestoßen? Du bist bös dabei weggekommen. Was fehlt dir, alter Knabe? Kopf hoch und alles frisch erzählt!'

Kopf hoch! Mich frischte es ordentlich auf, und dann haben Sie etwas gesagt, und ich hab etwas gesagt, und dann haben wir lang miteinander gesprochen, und so bin ich jetzt hier, Kommandeur. Hier bin ich, Kommandeur!« ruft Phil, der von seinem Stuhl aufgesprungen ist und jetzt anfängt, sich auf ganz unerklärliche Weise seitwärts fortzubewegen. »Wenn man ein Ziel braucht oder es dem Geschäft von Nutzen ist, sollen die Kunden mich nur ruhig als Scheibe verwenden. Meiner Schönheit können sie weiter nicht mehr schaden. Mir ist alles gleich. Nur heran! Wenn sie einen brauchen, um auf ihn loszuboxen, sollen sie losboxen. Sie können mir ruhig auf den Kopf hauen. Mir ist's gleich. Wenn sie einen Leichtgewichtler brauchen, um ihn nach Cornwall-, Devonshire- oder Lancashire-Weise zu werfen, sollen sie mich werfen. Macht nichts. Ich bin mein ganzes Leben lang auf jede Weise geworfen worden.«

Mit dieser unerwarteten Rede, die er sehr energisch vorbringt, und mit den verschiednen Leibesübungen angepaßten Gebärden begleitet, schiebt sich Phil Squod mit der Schulter an drei Seiten der Galerie herum und wendet sich dann plötzlich gegen seinen Kommandeur und vollführt mit dem Kopf einen Stoß nach ihm, um damit seine volle Hingebung im Dienst anzudeuten. Dann fängt er an, das Frühstück wegzuräumen.

Mr. George hat heiter gelacht und ihm auf die Schulter geklopft. Jetzt hilft er ihm beim Wegräumen und bringt dann mit ihm die Galerie für das Geschäft in Ordnung. Er macht ein paar Übungen mit Hanteln durch. Dann wiegt er sich, schließt daraus, daß er zuviel Fleisch ansetze, und schreitet mit großem Ernst an eine Übung im Säbelschwingen. Unterdessen hat sich Phil an seinen Arbeitstisch gesetzt, schraubt Gewehre auseinander und zusammen, putzt und feilt und bläst in kleine Löcher und wird immer schwärzer dabei und hantiert aufs emsigste mit allen möglichen Waffenbestandteilen.

Herr und Diener hören endlich im Gange, wo es so stark hallt, Tritte, die die Ankunft seltener Gäste verraten. Die Schritte kommen der Galerie immer näher, und endlich tritt eine Gruppe auf die Schwelle, die auf den ersten Anblick zu keinem andern Tag im Jahr als dem fünften November, dem Datum der großen Verschwörung, zu passen scheint.

Sie besteht aus einer hinfälligen und häßlichen Gestalt auf einem von zwei Trägern getragnen Stuhl und einem daneben hergehenden hagern Frauenzimmer mit einem Gesicht wie eine halbverhungerte Maske. Sie sieht aus, daß man jeden Augenblick von ihr die Verse zur Erinnerung an die Zeit, wo sie ganz England in die Luft sprengen wollten, zu hören erwarten würde, wenn sie die Lippen nicht so fest und trotzig zusammenbisse. Der Stuhl wird hingesetzt, und die darin liegende Gestalt, die bis jetzt nur gekeucht hat: »O Gott, o Gott!« fügt hinzu: »Wie geht's, mein lieber Freund, wie geht's?« und Mr. George erkennt in der Prozession den auf einer Spazierfahrt begriffenen würdigen Mr. Smallweed, begleitet von seiner Enkelin Judy als Leibwache.

»Mr. George, mein lieber Freund«, ruft Großvater Smallweed und nimmt seinen rechten Arm von dem Halse eines seiner Träger, den er auf dem Herweg fast erwürgt hat. »Wie geht's? Sie sind wohl sehr überrascht, mich zu sehen, mein lieber Freund?«

»Ich würde über Ihren Freund in der City kaum weniger überrascht sein.«

»Ich gehe sehr selten aus«, keucht Mr. Smallweed. »Ich bin seit vielen Monaten nicht herausgekommen. Es ist unbequem und teuer. Aber ich sehnte mich so sehr, Sie zu sehen, lieber Mr. George. Wie geht es Ihnen?«

»Recht gut«, sagt Mr. George. »Ich hoffe, Ihnen auch?«

»Es kann Ihnen nie zu gut gehen, mein lieber Freund.« Mr. Smallweed ergreift seine beiden Hände. »Ich habe meine Enkelin Judy mitgebracht. Sie ließ sich's nicht nehmen. Sie sehnte sich auch so sehr, Sie zu sehen.«

»Hm! Anmerken tut man ihr nichts«, brummt Mr. George.

»So nahmen wir also eine Droschke und setzten einen Stuhl hinein, und unten an der Straßenecke hoben sie mich aus dem Wagen und in den Stuhl und trugen mich hierher, damit ich meinen lieben Freund in seinem eignen Geschäft besuchen könnte! Das ist der Kutscher«, sagt Großvater Smallweed und deutet auf den Mann, der der Gefahr des Erwürgens ausgesetzt war und sich, seine Luftröhre befühlend, jetzt entfernt.

»Er bekommt nichts extra. Es ist im Fahrgeld mit einbegriffen. Den andern Mann da nahmen wir auf der Straße für eine Finte Bier. Das kostet zwei Pence. Judy, gib dem Mann zwei Pence. Ich wußte nicht, daß Sie selbst einen Gehilfen hier haben, lieber Freund, sonst hätten wir den Mann gespart.«

– Großvater Smallweed richtet dabei einen ziemlich erschrockenen Blick auf Phil und läßt ein halbunterdrücktes »O Gott, o Gott!« hören. Seine Besorgnis ist anscheinend nicht grundlos, denn Phil, der die Erscheinung in dem schwarzen Samtkäppchen noch nie gesehen hat, steht mit einer Flinte in der Hand starr da wie ein Jäger, der Mr. Smallweed wie einen häßlichen alten Vogel vom Krähengeschlecht soeben herunterzuschießen im Begriff steht. –

»Judy, mein Kind, gib dem Mann seine zwei Pence. Es ist schrecklich viel für die kleine Arbeit.«

Der Mann, eines jener merkwürdigen Exemplare menschlicher Pilze, die in den westlichen Straßen Londons ganz plötzlich aus dem Boden schießen können, in alte rote Jacken gekleidet sind und sich mit der Mission, Pferde zu halten und Kutscher zu holen, mit Vorliebe betrauen lassen, nimmt seine zwei Pence ohne besonderes Entzücken in Empfang, wirft das Geld in die Luft, fängt es wieder auf und entfernt sich.

»Mein lieber Mr. George«, sagt Großvater Smallweed, »möchten Sie nicht so gut sein und mich ans Feuer tragen helfen? Ich bin an Wärme gewöhnt und bin ein alter Mann und fröstle leicht. – O Gott!«

Der Ausruf entfährt dem würdigen Herrn infolge der Plötzlichkeit, mit der Mr. Squod wie ein diensteifriger Gnom ihn samt dem Stuhl in die Höhe hebt und dicht am Herd niedersetzt.

»O Gott«, sagt Mr. Smallweed keuchend. »O mein Gott! O Gott im Himmel! Mein lieber Freund, Ihr Gehilfe ist furchtbar stark und – so rasch. O Gott, ist der rasch! Judy, zieh mich ein bißchen zurück. Es verbrennt mir die Beine.«

Das stimmt, wie alle Anwesenden an dem Geruch der versengten Wollstrümpfe des alten Herrn merken.

Nachdem ihn die sanfte Judy ein wenig vom Feuer weggezogen, wie gewöhnlich zurechtgeschüttelt und sein Auge von dem schwarzsamtenen Lichtauslöscher befreit hat, sagt er abermals: »O Gott, o Gott!«, sieht sich um, begegnet Mr. Georges Blick und streckt ihm wieder seine beiden Hände hin.

»Mein lieber Freund, wie froh bin ich, Sie zu sehen! Und das ist Ihr Geschäftslokal? Ein entzückender Ort! Ein wahres Bild! – Es kommt doch nicht vor, daß hier manchmal etwas zufällig losgeht, mein lieber Freund?« setzt Großvater Smallweed plötzlich sehr besorgt hinzu.

»Nein, nein, haben Sie keine Angst.«

»Und Ihr Gehilfe? Er – o Gott – läßt doch nichts losgehen, auch nicht unabsichtlich. Wie, mein lieber Freund?«

»Er hat noch niemanden verletzt als sich selbst«, sagt Mr. George lächelnd.

»Aber es könnte doch geschehen, wissen Sie. Er scheint sich sehr oft verletzt zu haben und könnte doch auch andre verletzen«, wendet der alte Herr ein. »Er braucht es ja nicht mit Absicht zu tun. Oder vielleicht gelegentlich doch mit Absicht. Was kann man wissen. Mr. George, möchten Sie ihm nicht befehlen, diese höllischen Feuerwaffen liegenzulassen und wegzugehen?«

Einem Wink des Kavalleristen gehorsam, begibt sich Phil mit leeren Händen an das andre Ende der Galerie. Mr. Smallweed ist jetzt beruhigt und fängt an, sich die Schenkel zu reiben.

»Und Sie befinden sich also wohl, Mr. George?« fragt er den Kavalleristen, der mit dem Säbel in der Hand Front vor ihm macht. »Das Geschäft geht gut, so Gott will?«

Mr. George antwortet mit einem kühlen Nicken und setzt hinzu: »Also los endlich! Um das zu sagen, sind Sie doch nicht hergekommen.«

»Sie sind so spaßig, Mr. George«, entgegnet der ehrwürdige Greis. »Sie sind so ein guter Gesellschafter.«

»Haha! Aber los endlich.«

»Mein lieber Freund!... Aber das Schwert funkelt schrecklich und sieht so scharf aus. Es könnte jemanden zufällig schneiden. Es macht mich schaudern, Mr. George. Verflucht soll er sein«, sagt der vortreffliche alte Herr heimlich zu Judy, als der Kavallerist ein paar Schritte weggeht, um den Säbel aufzuhängen. »Er ist mir Geld schuldig und könnte auf den Einfall kommen, seine Rechnung in diesem Mörderloch zu begleichen. Ich wollte, deine Höllengroßmutter wäre hier und er rasierte ihr den Kopf ab.«

Mr. George kommt zurück, verschränkt die Arme, sieht auf den Alten herab, der mit jedem Augenblick tiefer in seinen Stuhl versinkt, und sagt ruhig: »Nun also?«

»Ha!« ruft Mr. Smallweed und reibt sich die Hände mit schlauem Kichern. »Ja. Nun also. Nun also, was jetzt, mein lieber Freund?«

»Eine Pfeife«, sagt Mr. George, setzt sich höchst gelassen in seinen Stuhl in der Kaminecke, nimmt seine Pfeife vom Rost, stopft sie und zündet sie an und beginnt friedlich zu rauchen.

Das bringt Mr. Smallweed aus der Fassung. Er findet es so schwer, auf sein Thema zu kommen, und gerät darüber so in Aufregung, daß er mit seinen klauenartigen Fingern mit ohnmächtiger Rachgier, als wolle er Mr. Georges Gesicht zerfleischen, in der Luft herumfährt. Die Nägel des vortrefflichen alten Herrn sind lang und bleifarben, seine Hände mager und dickaderig und seine Augen grün und wäßrig. Und da er außerdem, während er so in der Luft herumfuchtelt, immer tiefer in seinem Stuhl zu einem gestaltlosen Bündel zusammensinkt, bietet er selbst den abgehärteten Augen Judys ein so scheußliches Schauspiel dar, daß diese Jungfrau, wenn auch nicht mit der Glut kindlicher Liebe, auf ihn zustürzt und ihn so aufrüttelt und ihm am Körper herumklopft und ihn pufft, daß er in seinem Jammer Töne wie die Ramme eines Pflasterers hören läßt.

Als Judy ihn durch diese Mittel wieder in seinem Stuhl, in dem er jetzt mit weißem Gesicht und blauer Nase, aber immer noch in die Luft krallend, dasitzt, aufgerichtet hat, streckt sie ihren dünnen Zeigefinger aus und sticht damit Mr. George in den Rücken. Als der Kavallerist aufblickt, sticht sie auf dieselbe Weise nach ihrem geschätzten Großvater und starrt, nachdem sie so die Unterhaltung eingeleitet hat, streng ins Feuer.

»Ui, ui! O, o! U-u-uff«, schnattert Großvater Smallweed, seine Wut in sich hineinschlingend. »Mein lieber Freund.«

»Ich will Ihnen was sagen, wenn Sie mit mir reden wollen, müssen Sie geradeheraus sprechen. Ich bin einer von den Ungehobelten und nicht gewohnt, wie die Katze um den Brei herumzugehen. Ich bin das nicht gewohnt. Ich bin nicht gescheit genug dazu. Es paßt mir nicht. Wenn Sie mich so umschlängeln«, sagt der Kavallerist und steckt die Pfeife wieder zwischen die Zähne, »verdammt, ob es mir nicht vorkommt, als ob ich ersticken müßte.«

Und er dehnt seine breite Brust aus, so weit er kann, als wolle er sich versichern, daß er noch nicht erwürgt ist.

»Wenn Sie gekommen sind, um mir einen freundschaftlichen Besuch zu machen, bin ich Ihnen dafür verbunden. Wie befinden Sie sich? Wenn Sie gekommen sind, um nachzusehen, wie's mit meinem Besitz steht, dann sehen Sie sich um: Sie sind willkommen. Wenn Sie was zu sagen haben, dann reden Sie.«

Die rosige Judy versetzt, ohne ihren Blick vom Feuer abzuwenden, ihrem Großvater einen gespensterhaften Stoß.

»Sie sehen, es ist auch ihre Meinung. Aber warum zum Teufel setzt sich das Mädchen nicht wie jeder andre Christenmensch?« fragt Mr. George, die Augen nachdenklich auf Judy geheftet. »Ich kann's nicht begreifen.«

»Sie bleibt neben mir, um auf mich acht zu geben«, erklärt Großvater Smallweed. »Ich bin ein alter Mann, mein lieber Mr. George, und brauche Beistand. Ich kann meine Jahre noch tragen. Ich bin kein Höllenteufelplapperpapagei.« Er knurrt und sieht sich unwillkürlich nach dem Kissen um. »Aber ich brauche Beistand, mein lieber Freund.«

»Gut«, entgegnet der Kavallerist und dreht seinen Stuhl so, daß er dem Alten ins Gesicht sieht. »Nun, also?«

»Mein Freund in der City, Mr. George, hat ein kleines Geschäftchen mit einem Schüler von Ihnen gemacht.«

»Hat er das? Tut mir leid zu hören.«

»Ja, Sir.« Großvater Smallweed reibt sich die Schenkel. »Er ist ein hübscher junger Soldat jetzt, Mr. George, und heißt Carstone. Freunde sind für ihn eingesprungen und haben alles ehrlich bezahlt.«

»So, taten sie das! – Meinen Sie, Ihr Freund in der City würde einen guten Rat annehmen?«

»Ich glaube wohl, mein lieber Freund. Von Ihnen?«

»Dann rate ich ihm, keine weiteren Geschäfte mehr in dieser Richtung zu machen. Es schaut nichts mehr dabei heraus. Der junge Herr ist, soviel ich weiß, mit der Nase an der Wand angekommen.«

»Nein, nein, mein lieber Freund, o nein, Mr. George. Nein, nein, nein, Sir«, wendet Großvater Smallweed ein und reibt sich listig seine dürren Schenkel. »Noch nicht ganz, glaube ich. Er hat gute Freunde und ist gut für seine Gage und ist gut für den Verkaufspreis seines Patents und ist gut für seine Aussichten in einem Prozeß und ist gut für seine Chancen auf eine Heirat und... O, wissen Sie, Mr. George, ich glaube, mein Freund würde den jungen Herrn noch immerhin für ganz gut halten«, sagt Großvater Smallweed, schiebt das Sammetkäppchen in die Höhe und kratzt sich hinter dem Ohr wie ein Affe.

Mr. George, der die Pfeife weggelegt hat und einen Arm auf der Stuhllehne ruhen läßt, trommelt mit dem rechten Fuß auf den Fußboden, als fände er keinen besondern Gefallen an der Wendung, die das Gespräch genommen hat.

»Aber, um von einem Thema auf das andre überzugehen, um die Unterhaltung avancieren zu lassen, wie ein Spaßvogel wie Sie sagen würde, um von dem Fähnrich auf den Kapitän zu kommen, Mr. George...«

»Was meinen Sie damit?« fragt Mr. George und hält mit gerunzelter Stirn inne, sich in der Erinnerung seinen Schnurrbart zu streichen. »Auf was für einen Kapitän?«

»Auf unsern Kapitän. Auf den Kapitän, den wir kennen. Kapitän Hawdon.«

»So, so. Um den handelt sich's!« Mr. George läßt ein leises Pfeifen hören, während Großvater und Enkelin ihn scharf ansehen. »Das ist's also. Nun, was ist's damit? Los. Ich habe nicht Lust, mich länger ersticken zu lassen. Reden Sie!«

»Mein lieber Freund«, entgegnet der Alte, »man wendete sich gestern an mich – Judy, schüttle mich ein bißchen auf –, man hat sich gestern an mich wegen des Kapitäns gewendet, und ich bin immer noch der Ansicht, daß der Kapitän nicht tot ist.«

»Blech!« bemerkt Mr. George.

»Was sagten Sie, lieber Freund?« forscht der Alte, die Hand am Ohr.

»Blech!«

»Ho!« sagt Großvater Smallweed. »Mr. George, Sie können selbst meine Meinung nach den mir gestellten Fragen und den dafür angegebnen Gründen beurteilen. Also was, meinen Sie, will der Advokat denn dann, der immer bei mir nachforscht?«

»Ein Geschäft machen.«

»Nichts derart.«

»Dann kann er kein Advokat sein«, sagt Mr. George und verschränkt die Arme mit einer Miene größter Entschlossenheit.

»Mein lieber Freund, er ist Advokat, und zwar ein sehr berühmter. Er wünscht Kapitän Hawdons Handschrift zu sehen. Er will sie nicht behalten. Er wünscht sie bloß zu sehen und mit einer in seinem Besitz befindlichen Handschrift zu vergleichen.«

»Nun, und?«

»Nun, Mr. George, da er sich zufällig an die Zeitungsnotiz, die Kapitän Hawdon betraf, erinnerte, forschte er nach und kam zu mir – gerade wie Sie, mein lieber Freund. Geben Sie mir die Hand. Ich freute mich so sehr an jenem Tag, daß Sie kamen. Wir hätten nie Freundschaft geschlossen, wenn Sie mich nicht damals besucht hätten.«

»Nun, und, Mr. Smallweed?« fragt Mr. George wiederum und tut die Zeremonie des Händeschüttelns mit einer gewissen Steifheit ab.

»Ich besaß kein Schreiben von ihm. Ich hatte nichts als eine Unterschrift. Hölle, Pest und Hungersnot, Schlacht, Mord und Schlagfluß sollen über ihn kommen«, sagt der Alte und macht einen Fluch aus seinen bruchstückweisen Erinnerungen an ein Gebet und zaust sein Samtkäppchen wütend zwischen den Händen. »Ich glaube, ich habe eine halbe Million von seinen Unterschriften. Aber Sie«, fährt er fort und gewinnt atemlos seinen milderen Ton wieder, wie ihm Judy das Käppchen wieder auf seinen kahlen Kopf setzt, »aber Sie, mein lieber Mr. George, besitzen wahrscheinlich einen Brief oder ein Papier, das unsern Zweck erfüllt. Alles wäre geeignet. Nur muß es von seiner Hand geschrieben sein.«

»Etwas von seiner Hand Geschriebenes?« überlegt der Kavallerist. »Möglich, daß ich etwas habe.«

»Mein lieber, lieber Freund!«

»Vielleicht auch nicht.«

»Ho!« sagt Großvater Smallweed entmutigt.

»Aber wenn ich auch ganze Scheffel davon hätte, würde ich nicht soviel zeigen, als zu einer Patrone reicht, ohne zu wissen, wozu?«

»Sir, ich habe Ihnen doch gesagt, wozu! Mein lieber Mr. George, ich habe Ihnen doch gesagt, wozu!«

»Das ist nicht genug.« Der Kavallerist schüttelt den Kopf. »Ich muß mehr wissen und damit einverstanden sein.«

»Wollen Sie dann mit zu dem Advokaten kommen? Mein lieber Freund, kommen Sie mit, und besuchen wir den Herrn«, drängt Großvater Smallweed und zieht eine verhungerte alte Uhr heraus mit Zeigern wie die Beine eines Skeletts. »Ich sagte ihm, ich würde ihn zwischen zehn und elf heute vormittag besuchen, und es ist jetzt halb elf. Wollen Sie mich zu dem Herrn begleiten, Mr. George?«

»Hm«, überlegt der Kavallerist ernst. »Mir ist's gleich. Ich möchte nur wissen, warum Ihnen gar soviel daran liegt.«

»Mir liegt an allem, was mir die Möglichkeit gibt, etwas über den Kapitän zu erfahren. Hat er uns nicht alle eingetunkt? Ist er uns nicht allen ohne Ausnahme ungeheure Summen schuldig? Mich angehen? Wen kann es mehr angehen als mich? Nicht etwa, mein lieber Freund«, sagt Großvater Smallweed mit ruhigerem Ton, »daß ich Ihnen zumute, etwas zu verraten. Weit entfernt davon. Sind Sie bereit, mitzukommen, mein lieber Freund?«

»Na ja! Ich komme. Aber ich verspreche nichts, verstanden!«

»Nein, mein lieber Mr. George, nein.«

»Und Sie wollen mich doch nicht glauben machen, daß Sie mich in Ihrem Wagen mitfahren lassen, ohne etwas dafür zu berechnen?« höhnt Mr. George und holt seinen Hut und seine dicken waschledernen Handschuhe.

Dieser Spaß gefällt Mr. Smallweed so sehr, daß er lange und leise vor dem Feuer lacht. Aber selbst während er lacht, blickt er über seine gelähmte Schulter nach Mr. George und belauert mit gierigen Augen, wie er das Vorhängschloß vor einem einfachen Schrank am hintern Ende der Galerie öffnet, in den obern Fächern herumsucht und schließlich etwas herausnimmt, das wie Papier raschelt, es zusammenfaltet und in die Brusttasche steckt. Dabei stößt Judy Mr. Smallweed an, und Mr. Smallweed stößt Judy an.

»Ich bin bereit«, sagt der Kavallerist und kommt zurück.

»Phil, du kannst diesen alten Herrn an seinen Wagen tragen. Gib aber acht!«

»O Gott, o Gott! Warten Sie einen Augenblick«, sagt Mr. Smallweed. »Sie sind schrecklich schnell. Wissen Sie auch sicher, daß nichts geschieht, mein Bester?«

Phil gibt keine Antwort, packt den Stuhl und stürzt seitwärts, von dem jetzt sprachlosen Mr. Smallweed krampfhaft umklammert, durch den Gang, als hätte er den freundlichen Auftrag, den alten Ehrenmann nach dem nächsten Vulkan zu tragen. Da sein Ziel jedoch schon der Wagen ist, setzt er ihn dort hinein, die schöne Judy nimmt daneben Platz, und der Stuhl verziert das Dach.

Mr. George setzt sich auf den Bock.

Mr. George ist ganz verblüfft von dem Schauspiel, das sich ihm bietet, wenn er von Zeit zu Zeit durch das Fenster zurück in den Wagen blickt, wo die grimme Judy regungslos sitzt, während der alte Herr, das Käppchen über einem Auge, von dem Sitz in das Stroh hinuntergerutscht ist und mit dem freien Auge in hilfloser Klage, daß ihn das Rütteln so in den Rücken stoße, zu ihm hinaufschaut.


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