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Der Löwe

Der Löwe Numa kauerte hinter einem Dornbusch nahe der Wasserstelle, gerade da, wo der Fluß an einer Biegung einen Wirbel bildete. Eine Furt befand sich an dieser Stelle, und an beiden Ufern zeigte eine wohlausgetretene, am Flusse breiter werdende Fährte, wo seit zahllosen Jahrhunderten die wilden Geschöpfe der Dschungel und der Ebene zur Tränke gekommen waren – die Fleischfresser voll kühner, furchtbarer Majestät, die Pflanzenfresser schüchtern, zögernd und ängstlich. Numa war hungrig, er war sogar sehr hungrig, und darum verhielt er sich jetzt mäuschenstill. Wohl hatte er auf dem Wege zur Wasserstelle oft genug gestöhnt und nicht wenig gebrüllt, aber als er dem Fleck näher kam, wo er auf Vara, den Hirsch, Horta, den Eber, oder einen anderen der vielen saftig schmeckenden Tiere, die hier zur Tränke gingen, lauern wollte, verfiel er in Schweigen. Ein grimmes, schreckliches Schweigen war es, das aus dem gelbgrünen Licht der Augen schimmerte und von den zitternden Schlägen des geschmeidigen Schweifes unterstrichen wurde.

Der Erste, welcher kam, war Pacco, das Zebra, Numa, der Löwe, konnte kaum ein ärgerliches Murren unterdrücken, denn von allen Bewohnern der Ebene ist keiner vorsichtiger als Pacco, das Zebra. Hinter dem schwarzgestreiften Hengst kam eine Herde von dreißig oder vierzig der plumpen und boshaften, kleinen pferdeähnlichen Tiere. Je näher er dem Flusse kam, desto öfter hielt der Führer an, spitzte die Ohren und hob die Nüstern, um den schwachen Windhauch aus die gefahrmeldende Witterung der gefürchteten Fleischfresser zu untersuchen.

Numa schob sich unbehaglich hin und her, zog die Hinterhand unter seinem braunen Körper weit nach vorn und sammelte sich zum plötzlichen Ansprung und wilden Angriff. Seine Augen schleuderten vor Hunger Blitze. Die starken Muskeln zitterten in der Erregung des Augenblicks.

Pacco kam etwas näher, hielt, schnaubte und warf sich herum. Ein wildes Klappern eiliger Hufe, und die Herde war fort. Aber Numa, der Löwe, rührte sich nicht. Er kannte die Art Paccos, des Zebras, genau. Er wußte bestimmt, daß jener zurückkam, wenn er auch noch so oft Kehrt machte und floh, ehe er soviel Mut zusammenbekam, um seinen Harem und seine Sprößlinge an das Wasser zu führen. Immerhin war es auch möglich, daß Pacco gänzlich davongeschreckt wurde. Da das Numa schon passiert war, hielt er sich stocksteif, damit er nicht der war, welcher sie ungetränkt über die Ebene zurückgaloppieren ließ.

Wieder und wieder kam Pacco mit seiner Familie, wieder und wieder flohen sie zurück, aber jedesmal kamen sie näher an den Fluß, bis endlich der plumpe Hengst sein sammetweiches Maul vorsichtig ins Wasser tauchte. Die anderen näherten sich mit argwöhnischen Schritten ihrem Führer. Numa wählte sich ein glattes, feistes Füllen und verspeiste es bereits gierig mit seinen flammenden Augen, denn kein Fleisch ist Numa lieber als das von Pacco, vielleicht weil Pacco von allen Pflanzenfressern am schwersten zu fangen ist.

Langsam richtete sich der Löwe auf, als beim Aufstehen ein Zweig unter einer seiner schweren Pranken knackte. Wie eine Gewehrkugel sauste er auf das Füllen los, aber das Knacken des Zweiges hatte genügt, die scheue Beute aufzuschrecken, so daß im Nu alle fast gleichzeitig mit Numas Ansprung auf der Flucht waren.

Der Hengst war der Letzte. Mit einem wundervollen Sprung warf sich der Löwe wie aus einer Schleuder durch die Luft, um ihn zu packen, aber der zur Unzeit knackende Zweig hatte Numa um sein Mahl gebracht, obgleich seine mächtigen Krallen noch das glatte Fell des Zebras zerrissen und vier purpurne Streifen auf dem schönen Fell hervorriefen.

In recht böser Laune verließ Numa das Ufer und durchstreifte wild, hungrig, gefahrdrohend die Dschungel. Jetzt war sein Appetit keineswegs mehr wählerisch. Selbst Dango, die Hyäne, wäre jetzt für seinen gefräßigen, knurrenden Magen ein Leckerbissen gewesen. Und in solch gefährlicher Stimmung traf der Löwe auf Kerschaks, des Riesenaffen, Horde.

So spät am Morgen hält man nicht mehr nach dem Löwen Numa Ausschau. Der liegt um diese Zeit längst neben den Resten seiner Beute von vergangener Nacht im Schlafe. Aber Numa hatte vergangene Nacht keine Beute gemacht, sondern war immer noch am Jagen und hungriger als je.

Die Menschenaffen hatten die ersten Anforderungen des Hungers am Morgen bereits befriedigt und trieben sich müßig auf der Lichtung herum. Numa hatte sie lange gewittert, ehe er sie sah. Unter gewöhnlichen Umständen hätte er sich auf der Suche nach anderem Wild davongemacht, denn selbst Numa achtete die mächtigen Muskeln und die scharfen Gebisse der großen Männchen von Kerschaks Stamm, aber heute hielt er gerade auf sie zu und verzog seine gesträubte Schnauze mit wildem Schnarren.

Ohne auch nur eine Gedankenlänge zu zögern, sprang Numa vor, sobald er die Stelle erreichte, von der aus er die Affen sehen konnte. Ein Dutzend oder mehr der behaarten, menschenähnlichen Geschöpfe hockte in einer Senke auf dem Boden. Auf einem Baume daneben saß ein brauner Jüngling. Er sah Numas raschen Anlauf, sah die Affen sich zur Flucht wenden, und sah, wie große erwachsene Bullen arme kleine Balus zu Boden rannten; ein einziger Affe, ein junges Weibchen, hielt dem Angriff stand. Die neuerwachte Mutterliebe trieb sie zu der großen Selbstaufopferung, damit ihr Kleines entkommen konnte.

Tarzan sprang von seinem Sitz, und schrie die Affen unten und die anderen oben auf den sicheren Bäumen an. Hätten die Bullen ihren Platz gehalten, dann hätte Numa seinen Angriff nicht durchgeführt, außer wenn er in höchster Wut gewesen wäre oder schon die zerreißenden Schmerzen des Hungertodes gefühlt hätte. Und selbst dann wäre er nicht ungerupft davongekommen.

Die Bullen hörten zwar, aber sie leisteten zu langsam Folge, daher packte Numa die Affenmutter und schleppte sie in die Dschungel, ehe die Männchen ihren Witz und ihren Mut wieder soweit gesammelt hatten, um ihrer Stammesgenossin vereint zu Hilfe zu kommen. Tarzans zornige Stimme erweckte endlich in der Brust der Affen ähnlichen Grimm. Knurrend und bellend verfolgten sie Numa in das dichte Blättergewirr, in dem er sich vor ihnen zu verbergen suchte. Der Affenmensch war allen voran, sich rasch und doch mit Vorsicht bewegend, verließ er sich mehr auf seine Ohren und seine Nase als auf die Augen, während er nach dem Löwen herumspürte.

Es war eine Kleinigkeit, der Spur zu folgen, denn der davongeschleifte Körper des Opfers hinterließ eine breite, blutbespritzte und starkriechende Fährte. Selbst Geschöpfe mit so schwach entwickelten Sinneswerkzeugen wie wir hätten sie leicht verfolgen können. Für Tarzan und Kerschaks Affen war sie natürlich so klar wie uns eine Asphaltstraße.

Tarzan wußte schon, ehe er ein zorniges Warnungsknurren vor sich hörte, daß er der großen Katze nahe war. Er rief den übrigen Affen zu, sie sollten seinem Beispiel folgen, schwang sich auf einen Baum und einen Augenblick später war Numa von einem Kreis knurrender Bestien umgeben, die zwar in voller Sicht aber außer Reichweite seiner Pranken und Zähne blieben. Das Raubtier legte sich nun mit den Vorderpranken über die Äffin. Tarzan konnte erkennen, daß diese bereits tot war, aber ein inneres Gefühl ließ es ihm unumgänglich erscheinen, den Körper aus den Klauen des Feindes zu retten und diesen zu bestrafen.

Er schrie Schimpfnamen und Schmähungen auf Numa hinab, riß dürre Zweige von dem Baume, auf dem er herumtanzte, und schleuderte sie nach dem Löwen. Die Affen folgten seinem Beispiel. Numa brüllte vor Wut und Mißbehagen. Er war wirklich hungrig, aber unter solchen Umständen konnte er nicht fressen.

Wären die Affen sich selbst überlassen gewesen, dann hätten sie den Löwen jetzt zweifellos beim friedlichen Genuß seines Festmahles gelassen, denn war die Äffin nicht schon tot? Dadurch, daß sie Stöcke nach Numa schleuderten, konnten sie ihr das Leben nicht wiedergeben und mittlerweile konnten sie schon längst selbst wieder nach Futter suchen. Aber Tarzan dachte anders darüber. Numa mußte bestraft und fortgejagt werden. Es mußte ihm beigebracht werden, daß, selbst wenn er einen Mangani getötet hatte, er ihn doch nicht fressen durfte. Sein Menschenverstand dachte an die Zukunft, während die Affen nur die unmittelbare Gegenwart übersahen. Sie wären zufrieden gewesen, heute Numas Bedrohung entkommen zu sein, während Tarzan die Notwendigkeit so gut wie das Mittel erkannte, die Tage der Zukunft sicherzustellen.

Darum stachelte er die großen Menschenaffen weiter an, bis, Numa von einem solchen Geschoßhagel überschüttet wurde, daß er den Kopf einzog und mit seiner Stimme dröhnenden Einspruch erhob; aber er hielt sein Opfer mit verzweifeltem Grimm fest.

Tarzan merkte bald, daß die nach Numa geschleuderten Äste und Zweige diesen, selbst wenn sie ihn trafen, wenig schmerzten und keinesfalls verletzten, deshalb sah sich der Affenmensch nach wirksameren Wurfgeschossen um. Er brauchte nicht lange zu suchen. Unweit von Numa bot ein verwitterter Granitfelsen Munition von viel schmerzhafterer Art. Tarzan schrie den Affen zu, sie sollten sehen, was er mache. Dann schlüpfte er auf den Boden und sammelte eine Handvoll kleiner Felsbrocken. Er wußte, wenn die Affen erst einmal gesehen hatten, wie er seinen Gedanken ausführte, dann würden sie seinem führenden Beispiel viel rascher folgen als seinem Befehl, wenn er verlangte, sie sollten Felsbrocken sammeln und damit nach Numa werfen. Denn Tarzan war damals noch nicht König der Affen vom Stamme Kerschaks; das kam erst in späteren Jahren. Vorläufig war er noch ein Jüngling, obgleich einer, der sich schon seinen Platz im Rate der wilden Tiere, unter die ihn ein merkwürdiges Geschick geworfen hatte, erkämpft hatte. Die mürrischen Affenbullen der älteren Generation haßten ihn zwar noch, wie Tiere alle hassen, gegen die sie Argwohn hegen, weil deren eigenartige Witterung die Witterung einer fremden und daher einer feindlichen Art ist. Den jüngeren Affen dagegen, welche von Kind auf als seine Spielgefährten mit ihm aufgewachsen waren, war Tarzans Witterung so vertraut, wie die jedes anderen Mitgliedes der Horde. Sie hegten gegen ihn nicht mehr Argwohn als gegen jeden anderen Bullen ihrer Bekanntschaft. Doch liebten sie ihn nicht. Denn außer der Begattungszeit kannten sie überhaupt keine Liebe und die während dieser Zeit zwischen den übrigen Bullen entstehenden Fehden zogen sich stets bis in die nächste Begattungszeit hinüber. Sie waren, selbst gelinde gesagt, eine mürrische und reizbare Bande, obgleich hier und da welche unter ihnen waren, in denen die ersten Anzeichen des Menschentums keimten – zweifellos Wiederumkehrungen ihrer Entwickelung; Rückentwickelung nach jenem alten Ahnen, der vom Affentum den ersten Schritt zum Menschentum machte, als er begann, vorzugsweise auf den Hinterfüßen zu gehen, und herausfand, daß man mit den nun untätigen Händen auch noch andere Dinge tun konnte.

So weit nun Tarzan vorläufig nicht befehlen konnte, führte er durch sein Beispiel. Er hatte längst die Neigung der Affen zur Nachahmung erkannt und auszunützen gelernt. Er füllte also seine Arme mit Bruchstücken des verwitterten Granits, kletterte wieder auf einen Baum und sah mit Befriedigung, daß die Affen seinem Beispiel folgten.

In der kurzen Pause, während der sie ihre Munition sammelten, hatte sich Numa an sein Mahl gemacht. Aber er hatte sich kaum mit seiner Beute zurechtgelegt, als ihn aus des Affenmenschen geübter Hand ein scharfes Felsstück auf die Wange traf. Als er vor Schmerz und Wut aufbrüllte, wurde seine Stimme durch die Salve der Affen erstickt, die Tarzans Tat aufmerksam beobachtet und nachgeahmt hatten. Numa schüttelte den dicken Kopf und starrte auf seine Quälgeister. Eine halbe Stunde lang verfolgten sie ihn mit Felsstücken und gebrochenen Zweigen, und obgleich er seine Beute in das undurchdringlichste Dickicht schleppte, fanden sie doch immer wieder einen Weg, ihn mit ihren Geschossen zu erreichen, ließen ihm keine Zeit zum Fressen und trieben ihn weiter und weiter.

Das haarlose Affengeschöpf mit der Menschenwitterung war dabei am schlimmsten. Er hatte sogar die Tollkühnheit, bis auf wenige Schritte auf dem Boden an den Herrn der Dschungel heranzugehen, um mit um so größerer Treffsicherheit und Wucht die scharfen Felsbrocken und schweren Stöcke nach ihm schleudern zu können. Jedesmal fuhr Numa darauf los – unerwartet und heimtückisch – aber der geschmeidige, behende Quälgeist entwischte ihm stets und noch dazu mit solch unverschämter Leichtigkeit, daß der Löwe im Banne seiner leidenschaftlichen Wut sogar seinen Hunger vergaß und seine Beute im vergeblichen Versuch, seinen Gegner zu fassen, auf beträchtliche Zeit liegen ließ.

Die Affen und Tarzan verfolgten die große Bestie bis zu einer Lichtung, auf der sich Numa offensichtlich zu halten suchen wollte, denn er nahm in der Mitte des freien Platzes Stellung, wo er von allen Bäumen soweit entfernt blieb, daß er vor den ziemlich auf gut Glück geschleuderten Steinen der Affen so gut wie sicher war, obgleich ihn Tarzan immer noch mit höchst ausdauernder und belästigender Häufigkeit traf.

Indessen sagte sich der Affenmensch, daß das nicht so weitergehen konnte, denn Numa antwortete nunmehr auf einen gelegentlichen Treffer nur noch mit einem Knurren und machte sich entschieden über sein verzögertes Mahl her. Tarzan kratzte sich am Kopf und grübelte über eine wirksamere Angriffsweise nach, denn er wollte unbedingt vereiteln, daß Numa von seinem Angriff auf die Horde auch nur den geringsten Vorteil hatte. Sein Menschenverstand zog für die Zukunft Schlüsse, während die zottigen Affen nur an den gegenwärtigen Streit mit ihrem Erbfeind dachten. Tarzan vermutete, für den Fall, daß es Numa leicht finden würde, sich aus Kerschaks Stamm ein Mahl zu holen, daß in kurzer Zeit ihr ganzes Leben ein fortgesetztes Schreckgespenst schauervoller Wachsamkeit und Angst sein werde. Es mußte Numa beigebracht werden, daß die Tötung eines Affen sofortige Strafe und keinen Gewinn brachte. Nur wenige solcher Lektionen mußten erteilt werden, um die frühere Sicherheit des Stammes wieder herzustellen. Wahrscheinlich war dieser hier ein alter Löwe, dessen schwindende Kraft und Gewandtheit ihn zwang, jede Beute zu packen, deren er habhaft werden konnte. Aber selbst ein einzelner Löwe konnte, wenn ihm kein Widerstand geleistet wurde, den ganzen Stamm ausrotten oder ihm wenigstens das Dasein so fragwürdig und schreckensvoll gestalten, daß das Leben unter solchen Bedingungen keine Annehmlichkeit mehr war.

Er soll doch die Gomangani jagen, dachte Tarzan. An ihnen wird er eine leichtere Beute finden. Ich werde den wilden Numa darüber belehren, daß er keine Mangani zu jagen hat.

Aber wie den Körper des Opfers dem fressenden Löwen entreißen, das war die erste Frage, die gelöst werden mußte. Endlich fand Tarzan einen Weg. Jedem anderen als Affentarzan würde der Plan höchst bedenklich vorgekommen sein, vielleicht erschien er ihm sogar selbst so. Aber Tarzan schätzte Unternehmungen, bei denen er beträchtliche Gefahr lief, um so höher. Ich bezweifle dagegen, ob einem von uns ein ähnlicher Plan, einem hungrigen und rasenden Löwen eine Schlappe zuzufügen, gefallen hätte.

Tarzan brauchte zu seinem Vorhaben einen Helfer und dieser mußte ebenso mutig und fast ebenso flink sein wie er selbst. Die Augen des Affenmenschen fielen auf Taug, den Spielgefährten seiner ersten Kindheit, seinen Rivalen in der ersten Liebe, und nun von allen Männchen des Stammes den einzigen, der in seinem wilden Gehirn ein solches Gefühl gegen Tarzan hegen konnte, das wir als Freundschaft bezeichnen. Wenigstens wußte Tarzan, daß Taug mutig, jugendlich, gewandt und von wunderbarer Muskelkraft war.

Taug! schrie der Affenmensch. Der große Affe sah von dem abgestorbenen Aste auf, den er von einem vom Blitz gespaltenen Baum reißen wollte. Gehe nahe an Numa heran und ärgere ihn. Ärgere ihn, bis er dich angreift. Dann locke ihn von Mamkas Körper weg und halte ihn fern, so lange du kannst.

Taug nickte. Er war von Tarzan aus auf der anderen Seite der Lichtung. Er bekam endlich seinen Ast von dem Baume los, sprang auf den Boden und ging auf Numa zu, dem er knurrend und bellend Beschimpfungen zuschleuderte. Der gestörte Löwe sah auf und erhob sich, sein Schweif fuhr pfeilgerade in die Höhe und Taug wandte sich zur Flucht, denn er kannte dieses dem Angriff vorausgehende Warnungssignal.

Hinter dem Rücken des Löwen rannte Tarzan nach der Mitte der Lichtung zu Mamkas Körper. Numa hatte nur Augen für Taug und sah nichts von dem Affenmenschen. Er schoß hinter dem flüchtenden Affen her, der sich nicht einen Augenblick zu früh zur Flucht gewendet hatte und den nächsten Baum höchstens zwei oder drei Schritt vor dem ihn verfolgenden Dämon erreichte. Wie eine Katze erkletterte der schwere Menschenaffe den Stamm seiner sicheren Schutzstätte; Numas Pranken verfehlten ihn um kaum mehr als Zollbreite.

Einen Augenblick blieb der Löwe unter dem Baume stehen, starrte nach dem Affen und brüllte, daß die Erde zitterte, dann wollte er wieder zu seiner Beute, aber im Umdrehen fuhr sein Schwanz wieder pfeilgerade in die Höhe und in wilderen Sätzen als er gekommen war, sprang er zurück, denn nun sah er, wie die nackte Menschengestalt mit dem blutigen Körper seiner Beute auf einer Riesenschulter nach den Bäumen drüben rannte.

Die Affen beobachteten von ihrem sicheren Sitz auf den Bäumen die grimmige Hetzjagd unten, schrien Numa Schimpfworte und Tarzan Warnungen zu. Die hochstehende, heiße, leuchtende Sonne lag wie ein Streiflicht auf den Darstellern auf der kleinen Lichtung, und zeigte sie klar erkennbar den Zuschauern droben in den belaubten Schatten der umgebenden Bäume. Man sah den hellbraunen Körper des nackten Jünglings, halbverhüllt von dem zottigen Leichnam der getöteten Äffin, das über seine glatte Haut strömende rote Blut, seine straffen Muskeln, den grünen Sammetrasen unten, hinter ihm den schwarzmähnigen Löwen mit hochgestellten Ohren, Schwanz hochgestreckt, in großen Sätzen – ein Dschungelvollblut – über die sonnenbeleuchtete Lichtung springen.

Ha, das war doch noch Leben! Mit dem Tode auf den Fersen freute sich Tarzan über die Aufregungen eines solchen Daseins. Aber würde er vor dem schon so nahe hinter ihm springenden Tode die Bäume noch erreichen?

Gunto hing sich vor ihm am Aste eines Baumes herab und schrie ihm Warnung und Anweisung zu.

Fange mich! schrie Tarzan und sprang mit seiner schweren Last nach dem großen Bullen in die Höhe, der sich mit den Hinterhänden und einer Vorderpfote aufgehängt hatte. Gunto packte sie – den riesigen Affenmenschen samt dem schweren Gewicht der getöteten Äffin – fing sie mit seiner großen, behaarten Pfote und wirbelte sie nach oben, bis Tarzans Finger den nächsten Zweig faßten. Numa von unten sprang nach, aber Gunto, so schwerfällig und linkisch er sonst scheinen mochte, war flink wie Manu, das Äffchen, so daß ihn die Klauen des Löwen nur gerade streiften und einen blutigen Strich unter dem haarigen Arm zogen.

Tarzan brachte Mamkas Körper zu einer hohen Baumgabel, zu der selbst Sheeta, der Leopard nicht gelangen konnte. Numa schritt zornig unter dem Baume auf und ab und brüllte fürchterlich. Er war seiner Beute beraubt und um seine Rache betrogen, kein Wunder, daß er wild war. Aber seine Schädiger waren für ihn unerreichbar; sie schleuderten ihm noch einige Schimpfworts und Wurfgeschosse zu, dann schwangen sie sich mit wilden Schmähungen auf ihn durch die Bäume davon.

Tarzan dachte häufig über das Vorkommnis dieses Tages nach. Er malte sich aus, was geschehen würde, wenn die großen Fleischfresser der Dschungel ernstlich ihre Aufmerksamkeit der Horde Kerschaks, des Riesenaffen, zuwenden würden. Gleichzeitig erinnerte er sich auch an das wilde Geraufe der Affen, als sie sich bei Numas erstem Angriff in Sicherheit bringen wollten. In der Dschungel gibt es wenig Humor, der nicht grimmig und fürchterlich ist. Die Tiere haben für Humor wenig oder kein Verständnis, aber der junge Engländer fand in vielen Dingen Humor, die für seine Genossen gerade keinen humoristischen Anstrich hatten.

Seit frühester Kindheit war er zum großen Kummer seiner Affengenossen auf der Suche nach Unfug gewesen und nun sah er den Humor in der erschreckten Panik der Affen und in der enttäuschten Wut Numas sogar bei diesem grausigen Dschungelabenteuer, das Mamka das Leben gekostet und das vieler anderer Mitglieder des Stammes gefährdet hatte.

Nur wenige Wochen später huschte Sheeta, der Leopard, plötzlich mitten unter die Horde und riß ein kleines Balu von einem Baume, auf dem es seine Mutter während ihrer Suche nach Nahrung verborgen hatte. Sheeta hatte sich unbelästigt mit seiner kleinen Beute davonmachen können. Tarzan geriet in mächtigen Zorn und hielt den Bullen einen Vortrag über die Leichtigkeit, mit der Numa und Sheeta in einem einzigen Monat zwei Mitglieder des Stammes getötet hatten:

Sie werden aus uns allen Futter machen, schrie er. Jeder streift durch die Dschungel wie er will und keiner gibt auf das Nahen von Feinden acht. Selbst Manu, das Äffchen, ist klüger. Er hat immer zwei oder drei auf dem Ausguck nach Feinden. Pacco, das Zebra, und Wappi, die Antilope, haben einige von der Herde ausgestellt, die wachen, während die anderen äsen, nur wir, die großen Mangani, lassen Numa und Sabor und Sheeta an uns herankommen, wann sie wollen, um uns als Futter für ihre Balus fortzuschleppen!

Gr-r-rmph, sagte Numgo.

Was sollen wir denn tun? fragte Taug.

Wir müssen auch stets zwei oder drei für den Fall einer Annäherung von Numa und Sabor und Sheeta auf Wache halten. Keinen weiter außer Histah, der Schlange, brauchen wir zu fürchten, und wenn wir auf die anderen achten, sehen wir auch Histah kommen und wenn sie noch so leise schleicht.

So kam es, daß seitdem die Riesenaffen vom Stamme Kerschaks auf drei Seiten Posten ausstellten, welche Wache hielten, während der Stamm, weniger verstreut als bisher seine Gewohnheit gewesen war, jagte.

Tarzan zog bald wieder allein aus, denn er war ein Menschenwesen und suchte Unterhaltung und Abenteuer und solchen Scherz, wie ihn die grimmige und schreckliche Dschungel denen bietet, die sie kennen und nicht fürchten – ein düsterer Scherz mit funkelnden Augen gesprenkelt und mit purpurnem Lebensblut gefleckt. Die anderen suchten nur Nahrung und Liebe. Tarzan suchte Nahrung und Unterhaltung.

Eines Tages lauerte er über dem palisadenumgebenen Dorfe des Häuptlings Mbonga, des schwarzen Kannibalen der Urwalddschungel. Wie schon so manchesmal, sah er wieder Rabba Kega, den Zauberer mit dem Kopf und der Haut von Gorgo, dem Büffel, ausstaffiert. Es machte Tarzan Spaß, einen Gomangani als Gorgo paradieren zu sehen, aber er fand weiter nichts Besonderes dabei, bis er zufällig neben Mbongas Zelt ein Löwenfell mit dem noch daranbefindlichen Kopf entdeckte. Nun zog ein breites Lachen über das hübsche Gesicht des wilden Jünglings.

Er zog sich in die Dschungel zurück, bis ihm der Zufall, seine Behendigkeit, Kraft und Schlauheit, im Verein mit seinen wunderbaren Spürfähigkeiten, ein bequemes Mahl bereiteten. Falls Tarzan das Gefühl dafür hatte, daß ihm die Welt seinen Lebensunterhalt schuldete, dann war er sich auch darüber klar, daß es an ihm lag, ihn zu suchen, und einen besseren Sucher gab es nicht als diesen Sohn eines englischen Lords, der von den Lebensgewohnheiten seiner Vorfahren ebensowenig wußte, wie von diesen Vorfahren selbst, nämlich nichts.

Es war schon ganz dunkel, als Tarzan zu Mbongas Dorf zurückkehrte und seinen bereits ganz glatt gescheuerten Sitz auf dem Baume über einer Seite der Palisadenumfriedigung einnahm. Da im Dorfe gerade kein besonderes Fest zu feiern war, war wenig Leben auf der einzigen Straße, denn nur eine Orgie mit Fleisch und Eingeborenenbier brachte Mbongas Volk heraus. Heute abend hockten die älteren Mitglieder des Stammes schwätzend um ihre Kochfeuer, während die jüngeren zu zweien in den Schatten der mit Palmblättern gedeckten Hütten verschwanden.

Tarzan ließ sich leicht in das Dorf hinab und schlich verstohlen wie eine Schlange im Schutze der dichten Schatten nach Mbongas, des Häuptlings, Hütte. Dort fand er bald, was er suchte. Rund um ihn befanden sich Krieger, aber sie ahnten nicht, daß der gefürchtete Teufelsgott geräuschlos so nahe vorbeischlich, und sie sahen auch nicht, wie er sich nahm, wonach er so begierig war und geräuschlos, wie er gekommen war, damit aus dem Dorfe verschwand.

Später in der Nacht kauerte sich Tarzan zum Schlafe zusammen, aber noch lange Zeit lag er wach, sah hinauf zu den leuchtenden Planeten, den glitzernden Sternen und zu Goro, dem Mond, und lächelte. Wie lächerlich die großen Affenbullen an jenem Tage ausgesehen hatten, als sie sich damals, als Numa sie überfiel und Mamka packte, mit sinnlosem Geraufe in Sicherheit brachten! Dabei waren sie doch sonst so mutig und kampflustig; das wußte er. Es war nur der durch die Überraschung hervorgerufene plötzliche Schrecken, der bei ihnen immer eine Panik verursachte, aber das hatte Tarzan noch nicht ganz begriffen. Das war etwas, das er erst in der allernächsten Zeit lernen sollte.

Mit einem breiten Lachen auf dem Gesicht schlief er ein.

Manu, das Äffchen, erweckte ihn morgens, indem er ihm von einem nahen Ast ausgeleerte Bohnenschoten in das aufwärts gerichtete Gesicht warf. Tarzan machte die Augen auf und lächelte. Schon oft war er auf diese Art ermuntert worden. Er und Manu waren ziemlich gute Freunde, denn ihre Freundschaft beruhte auf Gegenseitigkeit. Manchmal kam Manu in aller Frühe angerannt, um Tarzan zu wecken und ihm zu sagen, daß Bara, der Hirsch, nahebei weidete, oder daß Horta, der Eber, ganz in der Nähe in einem Schlammloche schlief und Tarzan brach dagegen für Manu die Schalen der härteren Nüsse und Früchte auf und scheuchte Histah, die Schlange, und Sheeta, den Leoparden, fort.

Die Sonne war schon seit einiger Zeit aufgegangen, und die Horde hatte sich bereits auf die Suche nach Futter gemacht. Manu gab mit einem Deuten seiner Hand und einigen Pfeiftönen seiner quiekenden, schwachen Stimme die Richtung an, die sie genommen hatte.

Komm, Manu, sagte Tarzan, du sollst etwas zu sehen bekommen, daß du vor Freude tanzen und dir beinahe deinen runzeligen, kleinen Kopf abschütteln wirst. Komm und folge Affentarzan.

Damit setzte er sich in der von Manu angegebenen Richtung in Bewegung, und Manu, das Äffchen, hüpfte schnatternd, scheltend und pfeifend über ihm her. Um Tarzans Schultern hing das Ding, das er am Abend zuvor aus dem Dorfe des Häuptlings Mbonga gestohlen hatte.

Die Horde suchte ihr Futter in dem Walde neben der Lichtung, auf der Gunto, Taug und Tarzan Numa so gequält und ihm schließlich seine Jagdbeute wieder abgenommen hatten. Ein paar davon befanden sich auf der Lichtung selbst. Arglos und zufrieden fütterten sie, denn waren nicht drei Wachtposten auf verschiedenen Seiten der Horde ausgestellt? Tarzan hatte ihnen dies beigebracht, und obgleich er schon mehrere Tage auf seiner Jagd allein, wie er oft tat, abwesend gewesen war, hatten sie seine Ermahnungen doch noch nicht vergessen und wenn sie nur noch kurze Zeit länger Posten ausstellten, würde diese Handlung zu einer Gewohnheit in ihrem Stammesleben werden und damit für ewige Zeit bestehen bleiben.

Aber Tarzan, der seine Genossen besser kannte, als sie sich selbst, war überzeugt, daß sie von dem Augenblick an, als er wegging, keine Posten mehr ausgestellt hatten und beabsichtigte, nicht nur sich auf ihre Kosten einen Scherz zu erlauben, sondern ihnen auch eine Lehre über Bereitschaft zu geben, die, nebenbei bemerkt, in der Dschungel eine noch wichtigere Lebensfrage ist als in zivilisierten Gegenden. Daß ihr und ich heute auf der Welt vorhanden sind, ist nur der geistesgegenwärtigen Bereitschaft irgend eines zottigen Menschenaffen aus dem Oligozän zu danken. Natürlich waren Kerschaks Affen immer in Bereitschaft, das heißt in ihrer Not, und Tarzan hatte nur eine neue und erhöhte Form der Sicherung angeregt.

Heute war Gunto am Nordende der Lichtung auf Posten und hockte oben in der Gabel eines Baumes, von der aus er die ganze Dschungel auf ziemliche Entfernung übersehen konnte. Er war es, der den Feind zuerst entdeckte. Ein Rascheln im Unterholz zog seine Aufmerksamkeit auf sich und einen Augenblick später erspähte er Teile einer zottigen Mähne und eines lohfarbenen, gelben Rückens. Gerade einen Husch sah er davon durch das Laubdickicht unten, aber er brachte aus Guntos Lederlungen ein schrilles Kreeg-ah! – das Affenwort für Achtung, Gefahr! – hervor.

Im Nu nahm der Stamm den Schrei auf, bis in der ganzen Dschungel um die Lichtung herum Kreeg-ahs erklangen, während sich die Affen rasch auf den unteren Zweigen der Bäume in Sicherheit brachten und die großen Bullen auf Gunto zueilten.

Jetzt schritt Numa, der Löwe, auf die Lichtung – majestätisch und gewaltig – und entsandte aus seiner tiefen Brust das Stöhnen, das Husten und das donnernde Brüllen, das die steifen Haare vom zottigen Schädel bis über die ganze Länge der starken Wirbelsäule zum Sträuben brachte.

Inmitten der Lichtung machte Numa Halt, und im selben Augenblick ergoß sich über ihn aus den nächsten Bäumen ein Schauer von Felsbrocken und dürren Ästen. Wohl ein dutzendmal wurde er getroffen, dann sprangen die Affen herunter, packten neue Steine und bewarfen ihn ohne Gnade.

Numa wollte sich zur Flucht wenden, aber der Weg wurde ihm durch einen Hagel scharfkantiger Geschosse versperrt, bis ihn dann am Rande der Lichtung der riesige Taug mit einem ungeheuren mannskopfgroßen Felsstück traf. Da stürzte der Herr der Dschungel unter dem betäubenden Schlag zu Boden.

Mit Schreien, Brüllen und lautem Bellen stürzten sich die Riesenaffen von Kerschaks Stamm auf den gefallenen Löwen. Knüttel, Steine und gelbe Reißzähne bedrohten die regungslose Gestalt. Noch einen Augenblick und Numa würde, ehe er die Besinnung wiedererlangte, so zerschlagen und zerrissen sein, daß nur noch eine blutige Masse gebrochener Knochen und klebrigen Felles von dem übrig blieb, was einst das gefürchtetste der Dschungelgeschöpfe gewesen war.

Aber als sie schon die Knüttel und Steine über ihm schwangen und die großen Fänge fletschten, um ihn zu zerreißen, sauste wie ein Bleigewicht eine winzige Gestalt mit langem, weißem Backenbart und einem runzeligen Gesicht aus den Bäumen herab. Mitten auf den Körper Numas sprang sie, tanzte und kreischte und schrie den Affenbullen Kerschaks ihren Kampfruf entgegen.

Ganz verdutzt über die Wunderlichkeit des Vorfalls hielten sie einen Augenblick ein. Manu, das Äffchen, Manu, der kleine Feigling, war es, und hier wagte er es, sich der Wildheit der großen Mangani entgegenzustellen, hüpfte auf dem Körper Numas, des Löwen, herum und schrie ihnen zu, sie dürften nicht wieder darauf losschlagen.

Aber als die Bullen innehielten, faßte Manu herunter und packte ein gelbes Ohr. Mit seinem ganzen bißchen Kraft zerrte er an dem schweren Kopf, bis er ihn langsam wegbekam und den krausen, schwarzen Kopf und die klargeschnittenen Züge Affentarzans enthüllte.

Einige der älteren Affen waren dafür, die begonnene Sache zu Ende zu bringen, aber Taug, der mürrische, riesige Taug, sprang rasch an des Affenmenschen Seite, stellte sich breitbeinig über die besinnungslose Gestalt und stieß jeden zurück, der auf den Gespielen seiner Kindheit losschlagen wollte. Auch Teeka, seine Ehegenossin kam dazu und nahm mit entblößten Fängen ihren Platz an Tarzans Seite. Andere folgten ihrem Beispiel, bis Tarzan schließlich von einem Ring behaarter Kämpen umgeben war, die keinem Feinde Annäherung gestatteten.

Es war ein höchst überraschter und gezüchtigter Tarzan, der einige Minuten später augenaufschlagend zum Bewußtsein kam. Er schaute auf die Affen ringsum, und langsam wurde er sich wieder über den Vorfall klar.

Langsam überzog ein breites Lachen seine Züge. Er hatte viele Quetschungen erlitten und sie taten weh. Aber das aus diesem Abenteuer herrührende Gute war die Kosten wert. Erstlich hatte er gelernt, daß die Affen Kerschaks seine Lehren bewahrt hatten, und zweitens hatte er festgestellt, daß er unter den sauertöpfischen Tieren, die er für gefühllos gehalten hatte, treue Freunde besaß. Er hatte gefunden, daß selbst Manu, das Äffchen – der kleine Feigling Manu – in seiner Verteidigung das Leben gewagt hatte.

Es machte Tarzan froh, all das zu erfahren, aber über die andere Lektion, die ihm selbst erteilt worden war, mußte er erröten. Er war stets ein Scherzmacher gewesen, der einzige in dieser grimmen, schrecklichen Gesellschaft, aber als er jetzt halbtot mit Wunden bedeckt dalag, schwor er beinahe einen feierlichen Eid, für immer derartige handgreifliche Scherze aufzugeben – beinahe; aber doch nicht ganz.


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