Clemens Brentano
Gedichte
Clemens Brentano

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        Nicht alle wissen so wie du zu schauen
Du Landschaftsmaler bei dem Doktor Faust,
Der du den Hexen Nebelbrücken baust
Durch winterlichen Kirchhofs frostig Grauen

Die Münche ziehn zur Gruft, es scheint zu tauen
Der kahle Baum greift in die Nacht, es saust
Ein kalter Wind, und unterirdisch haust
In Trümmern tief ein Kreuz, und gibt Vertrauen

Zwei Lichter schimmern irre bei der Wahrheit
(Die Totenkreuze starren auf den Hügeln)
Gefroren ist der Atem, den man hauchet
Zu ernst zum fliehen und zu kalt zum knien
(Und oben liegt des Himmels blaue Klarheit)

Du gleichst der Schwalbe, die mit grauen Flügeln
Den Himmel streift, die Brust ins Wasser tauchet
Warum willst du denn nimmer mit ihr ziehen.

 


 


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