Georg Bötticher
Schnurrige Kerle und andere Humoresken
Georg Bötticher

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4. 's große Los.

Mit'n großen Los is mirsch eemal eegendiehmlich gegangen. Das lassen Se sich erzählen, meine Herren! – Ich gehe eenes Abends ä Stickchen auf der Schosseh schbazieren, da kommt Nachbarsch Fritze angeloofen un brillt schon von Weiten: »Herr Dietchen! Herr Dietchen! Sie sollen gleich nach Hause kommen, der Kollekdehr Uhmann is da – Sie hamm's große Los gewonnen!«

Schwerebrett, ich, in meiner Freede, schenk'n ä Finfneigroschenschtickchen un hetze wie verrickt derheeme. Wie ich hinkomme – is kee Kollekdehr nich da un iberhaubt kee Wort nich wahr an der Geschichte. Hatte sich der eefält'ge Schtaar enn gemeinen Schbaß mit mir gemacht! – Na, dich krieg' ich schon eemal, denk ich bei mir, un richt'g! Ä baar Dage drauf, wie ich gerade bei Binkerten ä Schtehdebbchen drinke, kommt doch mei Fritze wieder auf mich zugeschterzt un ruft: »Herr Dietchen, loofen Se geschwinde nach Hause – Ihre Schwiegermutter hat der Schlag gerihrt!«

»So,« sag ich, un kriege den Mosjeh beim Schlaffittchen zu fassen, »also ich soll nach Hause kommen. Scheen, mei Jingelchen! Ich werde jetzt nach Hause geh'n. Awer du kommst mit – verschtehste. 's kennte wieder wie mit 'n großen Lose sein!« – Un damit back'ch 'n bei den Schweinsohren un nähm'n mit mir. Awer wie mer nach Hause kamen, warsch werklich so: de Schwiegermutter – hatte der Schlag gerihrt. Na, un da hab'ch'n ooch weiter nischt gedahn: »'s is dei Glick, Fritze,« sagt'ch. »Wenn's nich wahr gewesen wäre, hättst'e ä baar Geheerige hinter de Leffel gekriegt!«


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