Sagen aus der Schweiz
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Weinfälscher muß umgehen

Am Fuße des Simpelberges, in einer wilden Alpe, wo ehemals die alte Saumstraße durch das Gantertal vorüberzog, stand vor vielen, vielen Jahren ein Wirtshaus, zur ›Tavernen‹ genannt. Es wollte vielleicht auch zu schnell reich werden; darum hat dasselbe ein ähnliches Schicksal, wie heutzutage so manches Gasthaus, getroffen. Lange soll sein Hauswesen geblüht haben, bis es endlich durch Überlohnen und Weinverfälschung bei den Reisenden den Kredit verlor und in Verfall geriet. Nach dem Tode der letzten Wirtin dieses Gasthauses soll man an den Tempertagen, aus den Gräben der Kalten-Wasser, welche durch dieses wilde Tal tosen, bei nächtlicher Stille wehmütig rufen gehört haben:

»Ich heiße Johannili fi
Bi zer Tafernu Wirti g'si,
Hä Wasser usgä fir Wi
Muoß jez in-ne chaltu Wässru si.«

 


 


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