Sagen aus der Schweiz
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Mord in der Herberge

Es ging einst ein viel benutzter Saumweg von Ruden durch das Zwischbergental nach den Gemeinalpen und von hier über den Gletscher nach Almagel. Noch sieht man in den Gemeinalpen die stark ausgetretene Saumstraße gegen den Gletscher hin. Am Eingang der Alpen lag die Herberge oder Wirtschaft, genannt Van oder Wan, als Mittelstation zwischen Ruden und Almagel. Noch sieht man da an kristallhellen Quellen die Ruinen des stattlichen Gebäudes. Hier kehrten einstens drei Venediger, welche bekanntlich im Rufe standen, Gold und Silber im Innern der Gebirge finden zu können, ein. Im Wahne, bei ihnen große Schätze zu erhaschen, mordete während der Nacht ihr Führer alle drei und begrub sie heimlich neben dem Gasthause. Aber o weh! bald lagen zum großen Schrecken der Wirtsleute die Schädel der Ermordeten auf dem Grabe. Endlich wurden sie ins Beinhaus nach Ruden, später in jenes von Glis gebracht, wo sie noch gezeigt werden sollen.

 


 


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