Sagen aus der Schweiz
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Hundert Ellen Allmend

Ein braves, unschuldiges Buebli erzählte zu Hause, wie ihm schon lange ein Mann nachlaufe, an dem es keinen rechten Kopf zu erkennen vermöge. Da ging die Mutter mit ihm zum Pfarrer und erzählte alles. Der Pfarrer unterrichtete dann das Buebli, es ging zur Beicht und heiligen Kommunion und war bereit, die arme Seele anzureden. Aber der Pfarrer dingte ihm an, ja sich das erste und letzte Wort vorzubehalten, sonst könnte ihn der Geist zu Tode reden. Der angeredete Geist bekannte, er habe vor hundert Jahren 100 Ellen Allmend zu eigen eingehagt, dafür habe er jetzt hundert Jahre wandlen und leiden müssen; und weitere hundert Jahre des Leidens stünden ihm bevor, wenn ihn niemand erlöse. Solches vernahm ein reicher Verwandter des Geistes, und der tat alles Nötige, und so wurde die arme Seele erlöst.

 


 


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