Willibald Alexis
Der Neue Pitaval
Willibald Alexis

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Benedikt Accolti.

1565

In mehrern Druckschriften, unter andern in Zedler's »Universal-Lexikon«, I, 280 fg., wird eines Mordanschlags gegen den Papst Pius IV. gedacht, der, von Benedict Accolti ausgegangen, seinerzeit großes Aufsehen erregte. Accolti war in Florenz geboren, lebte einige Zeit in Genf und kam, dort von Haß gegen das Papstthum erfüllt, im Jahre 1564 nach Rom. Wahrscheinlich seiner Sinne nicht ganz mächtig und jedenfalls im höchsten Grade exaltirt, meinte er, wenn der Papst ermordet worden, werde ein anderer an seine Stelle treten, der die Kirche reinigen und seine Macht über die ganze Erde ausbreiten werde. Durch phantastische Zusicherungen gewann er einige andere für seinen Anschlag, der aber entdeckt wurde. Einzelheiten über die wenig bekannte Thatsache finden sich in einem Schreiben eines Ungenannten aus Rom vom 28. Jan. 1565, welches der kaiserliche Hofrath Dr. Johann Ulrich Zasius dem Kurfürsten August von Sachsen mittheilt. Wir lassen es hier, nur in neuerer Orthographie, folgen:

»Diesen Morgen hat man die drei närrischen Tröpfe gerichtet, die den Papst haben umbringen wollen, und wiewol ich viel von der Sache gehört habe von großen und kleinen Herren, so habe ich doch auf keinen rechten Grund kommen können, was der närrischen Leute Vorhaben gewesen. Weil man sie aber im Castell nach Nothdurft examinirt und sie vor acht Tagen in das gemeine öffentliche Gefangniß gelegt, wo jedermann mit ihnen hat reden können, so hat mich der Vorwitz auch gestochen, daß ich wollen erfahren, wie es damit sei, und habe mich also entschlossen, selbst auch zu ihnen zu gehen und persönlich zu hören, was ihr Vorhaben und wie die Sache beschaffen gewesen. Ich bin also am vergangenen Mittwoch zu ihnen gegangen, da ich den Urheber der Handlung angetroffen, Benedetto Accolti genannt, welcher des alten Cardinals von Ancona Petro Accolti von Arezzo, den Papst Julius II. zum Cardinal von Ravenna gemacht, Bastardsohn gewesen. Denselben habe ich vorher schon gekannt und an vielen Orten, da wir miteinander gegessen, mit ihm Kundschaft gemacht. Er hat mich alsbald erkannt, ist zu mir gegangen, hat mich gegrüßt und gebeten, daß ich, wenn es möglich wäre, beim Cardinal Farnese so viel seinetwegen möchte handeln, daß man ihn vor unparteiischen Richtern zur Verantwortung kommen lasse, damit er seine Unschuld darthun könne. Darauf habe ich ihm geantwortet, daß ich nicht dafür halte, daß man ihm werde Unrecht thun, weil man seine Handlungen mit Fleiß examinirt und sich aller Sachen wohl erkundigt habe. Darauf hat er mich gebeten, ihn zu hören, er wolle mir die Sache der Länge nach erzählen, welches ich bewilligt. Also hat er den Conte Thaddeo Manfredi (einen der Verschworenen) zu sich genommen, und sind wir drei an einen Ort gegangen. Ehe ich aber zu seiner Erzählung komme, muß ich Euch den thörichten Menschen und sein Herkommen etwas beschreiben.

»Das Geschlecht der Accolti in Toscana hat allezeit gelehrte, geschulte und erfahrene Leute gehabt, sie haben aber alle einen Sparren durchs Hirn gehabt. Dieses elenden Menschen Vaters Bruder ist der gewesen, den man unicum AretimumBenedict Accolti von Arezzo, besonders durch sein classisches Latein berühmt, ist wahrscheinlich gemeint; Zedler, a. a. O., sagt aber, er sei der Großvater Accolti's gewesen. genannt, dergestalt, daß gedachter Benedetto Accolti schon von seinen Aeltern her mit gedachter Krankheit behaftet gewesen und gar kein Judicium gehabt. Fürs andere ist der Tropf gar lutherisch gewesen, denn sein Vater der Cardinal hat ihm etliche Beneficien zu Wege gebracht und hat ihm wollen, wenn er zu seinen Jahren gekommen, das Bisthum Cremona geben, aber der Thor hat, als er zu seinen Jahren gekommen, das Bisthum nicht wollen nehmen, auch alle seine Pfründen weggegeben, mit Vermeldung, er wolle nichts damit zu schaffen haben, denn es wäre nichts als der Armen Schweiß. Er hat dann angefangen in Bologna öffentlich wider das Sakrament zu reden, allda ward er ergriffen und des Landes verwiesen, worauf er nach Genf gezogen ist. Als er wiedergekommen, hat er sich an mehrern Orten des Glaubens halber mit seltsamen Reden vernehmen lassen. Bei allem diesem ist er nicht ungelehrt gewesen, hat sein Griechisch und Latein wohl gekannt und gar gut toscanisch geschrieben, auch wohl in der Heiligen Schrift und sonderlich in der Historie viel gelesen. Auch ist er ein so schöner Redner gewesen, wie man kaum einen finden kann, hat eine gute Aussprache gehabt und seine Worte wohl gesetzt, auch dieselben zum Persuadiren, um sein Vorhaben herauszustreichen, dermaßen setzen und ordnen können, als ich kaum einen meiner Tage gehört. Er hat sich aber stets mit Prophezeiungen, Träumen, Visionen und dergleichen Sachen getragen und hat viel darauf gegeben. Endlich hat er einen Proceß gehabt mit einer seiner Muhmen, die ebenso närrisch gewesen als er, wegen eines Erbfalles, der viele tausend Dukaten betragen, in welchem er den Papst und die Seinen hart beschuldigt, daß sie ihm großes Unrecht gethan.

»Da nun alles dieses zusammengekommen, ist er in die Phantasien verfallen und hat vorgegeben, ihm sei in einem Gesicht vorgekommen oder durch eine Prophezeiung offenbart worden, daß die Kirche Gottes im Jahre 65 (1563) solle restaurirt werden, nicht allein in den welschen, französischen und spanischen Landen, sondern auch bei den Lutherischen, den Türken, Persern und Mohren, welche alle sollten zum christlichen Glauben dieses Jahr bekehrt werden; in welcher Phantasie er dermaßen verstockt gewesen, daß er gesagt, er wolle eher sterben, denn sich davon weisen lassen. Und weil Gott zu solcher Restauration mußte Diener und menschliche Mittel haben, so hat er sich eingebildet, er sei einer von denselben. Und weil auch in der Welt viele tyrannische Fürsten, welche einestheils gar ungläubig und einestheils böse Fürsten seien, so wäre von nöthen, um die Restauration anzurichten, solche Fürsten todtzuschlagen, damit man andere bessere statt ihrer möge ordnen, durch welche die Kirche erneuert werde.

»In diesem Vorhaben ist er damit umgegangen, des nächsten nach Konstantinopel zu ziehen, um den Türken, oder doch denjenigen, der nach dessen Tod ins Regiment kommen sollte, umzubringen, hat also Geld aufgenommen und sich damit nach Venedig verfügt, um von da nach Konstantinopel zu ziehen. Weil er aber bei diesem seinem Vorhaben allerlei Hindernisse gefunden, oder vielleicht nicht genug Geld gehabt, ist er von diesem Vorhaben abgegangen und sich bedacht, weil er dieser Zeit den Türken nicht könne umbringen, so wolle er es mit einem christlichen Fürsten anfangen, durch dessen Tod die christliche Kirche möge wieder in ihre Freiheit kommen. Dieweil er aber auch bedacht, daß es nicht wohl gethan wäre, einen christlichen Fürsten zu tödten, so hat er sich vorgesetzt, an keinem christlichen Fürsten die That zu begehen, es wäre denn derselbe ein ungöttlicher, schändlicher und ärgerlicher Mann, der nicht an Gott glaube, oder daß ihm vom Himmel ein Zeichen gegeben werde, durch welches er zu seinem Vorhaben gereizt werde. Wie er nun diese Dinge in seinem närrischen Kopf hin und wieder erwägt, so fällt ihm ein, der Papst sei eben der, den er umbringen soll, allein es mangelte ihm noch ein Zeichen vom Himmel. Deshalb hat er sich vorgenommen, selbst zu Sr. Heiligkeit zu gehen und den Papst zu bereden, daß er die Restauration vornehme; wenn er dies thue, wolle er ihn für einen frommen gerechten Papst halten, wo nicht, so hat er sich eine Zeit lang vorgenommen, er wolle ihn umbringen, eine Zeit lang wollte er ihn mit Fäusten abschmieren und verjagen, und dann hat er wieder gedacht, er wolle ihm mit Worten zu verstehen geben, daß er nicht ein rechter Papst sei, daß er vom Papstthum absehen und einen bessern an seine Stelle lassen solle. Als er mit diesen Gedanken umgeht, gedenkt er, daß er solches allein nicht verrichten könne, und entschließt sich deshalb, eine Gesellschaft an sich zu hängen. Der erste, dem er davon gesagt hat, ist seiner Vettern einer gewesen (Peter Accolti), der eben so ein Narr wie er, dem hat er aber nur sein Vorhaben entdeckt und keine Person genannt. Weil er aber jung gewesen, hat er ihm nichts weiter vertraut. Dieser ist gleichwol auch gefangen und zu den Galeren verurtheilt worden. Der andere, dem er sein Vorhaben entdeckt, ist der Thaddeo Manfredi gewesen, eines Grafen von Manfredi Bastard, und weil vor Jahren die Manfredi Herren zu Faenza gewesen, hat er einen Anspruch an die Kammer gemacht um etliche tausend Dukaten, ist aber ein einfältiger Mensch, der keinen Verstand hat. Der dritte ist der Conte Juan Anton de Canossa, ein junger Mensch von 22 Jahren, eines liederlichen leichtfertigen Lebens, welcher mit des Manfredi Weib gebuhlt hat. Diese drei hat man heute hingerichtet. Der vierte ist gewesen ein Cavalier von Padua oder Pavia, Pellizoni genannt, ein böser Mensch, der sie alle verrathen hat. Den hat der Papst begnadigt und ihm jährlich 200 Kronen Pension ausgesetzt, doch ihn aus dem Kirchenland geschafft, mit dem Bemerken, er thue es deshalb, daß ihn der nächste Fürst, dem er zu Handen komme, hängen lasse, denn er ist schon von den Venetianern falscher Münze halber aus ihrem Land verbannt worden. Der fünfte ist ein armer Mensch, Prospero, der beim Manfredi in Dienst gewesen, welchen man zu den Galeren verurtheilt hat, weil er auch nicht gewußt, wen man hat umbringen wollen, denn sie haben ihm auch nichts vertraut.

»Ehe aber Accolti dem Manfredi, Canossa und Pellizoni die Sache communicirt, haben diese drei miteinander einen Schatz in einem Weingarten wollen graben, wovon sie dem Accolti gesagt. Der hat daraus Ursache genommen, sie seines Vorhabens halber anzusprechen, wie er denn den einen, dann den andern angeredet und ihnen von seiner Phantasie und göttlichen Offenbarung, wie er's genannt, gesagt, mit Versicherung, sie würden einen größern Schatz erlangen, wenn sie ihm wollten helfen, die Kirche Gottes zu erledigen. So hat er sie mit seinem Geschwätz, dem sie geglaubt haben als eine Prophezeiung, auf seine Meinung gebracht und sie beredet, daß es ein gutes Werk sei, erstlich den Papst zu vertreiben, nachmals denselben gar umzubringen als einen ungerechten Potentaten, wenn er seine Offenbarungen nicht wolle anhören, oder dafern sie ein Zeichen vom Himmel sähen, welches, wie er sie vertröstet hat, gewißlich nicht fehlen würde. Mit diesem Vorhaben und in dieser Phantasie sind diese sechs Narren, von denen vier den ganzen Handel gewußt, zwei aber der Person unwissend gewesen, oftmal in den Palast gegangen ohne alle Waffen und haben alle Zeit gewartet, wenn ihnen ein Zeichen vom Himmel käme, ihr Vorhaben zu vollbringen, aber es hat keins kommen wollen, also haben sie sich zuletzt entschlossen, an einem Tage, wenn der Papst beim Unterzeichnen sei, ihn anzugreifen und zu verjagen, der Pellizoni, als ein arger Kauz, der vielleicht schon damals im Sinn gehabt, was er nachher gethan, hat gesagt, er sähe es für gut an, daß man die Wehren mitnehme, denn sollte etwa das Zeichen vom Himmel, während sie im Palast seien, kommen, und keine Wehr vorhanden sein, so könnten sie die Sache nicht vollbringen und müßten also die Zeit verlieren. Hierüber sind sie lange streitig gewesen, denn etliche sind dagegen gewesen, aber zuletzt hat der mehrere Theil zugestimmt. Der Accolti hat einen Dolch genommen und der Canossa auch einen, der Pellizoni ein großes Messer und der Manfredi ein Rappier und sind damit herauf zur Signatur gezogen, des Vorhabens, wenn sie das Zeichen vom Himmel sähen, ihr Vorhaben zu vollbringen, und damit es desto besser von statten gehe, haben sie zuvor gebeichtet und das Sakrament genommen und haben vier oder fünf Schriften gestellt an etliche Cardinäle, den Obristen der reisigen Pferde und die Bürgermeister der Stadt und andere ansehnliche Personen, des Inhalts ungefähr, sie sollten sich dieser Sache nicht annehmen oder bekümmern, denn sie würden in kurzem mit einem frommen Hirten versorgt werden und was da vorgehe, das wäre aus dem Willen Gottes geschehen, der hätte diesen Tyrannen wollen strafen, mit dergleichen mehr Umständen; damit sie der Sache um so gewisser wären, haben sie ihre Wehren mit einem vergifteten Kraut bestrichen und haben die Narren selbst gemeint, wenn sie den Papst umgebracht, werde ihnen Hülfe vom Himmel kommen, daß ihnen niemand etwas thun könne, sondern würden in großen Gnaden bei dem künftigen Papst und der ganzen Welt sein, als die männiglich von der jetzigen Tyrannei erledigt hätten.

»Mit diesem Vorsatz haben sie in der Signatur lange gewartet, aber nichts vorgenommen, vielleicht daß sie nicht keck genug gewesen, oder daß sie kein Zeichen gesehen. Weil sie nun ohne ein Zeichen nicht zu handeln entschlossen gewesen, sind sie also wieder heimgegangen und haben sich über den Accolti zum höchsten beklagt, daß sie wären so oft in den Palast gekommen, und hätten kein Zeichen gesehen. Darauf hat ihnen der Accolti zur Antwort gegeben, sie würden es das nächste mal gewiß sehen, doch müßten sie zuvor zwei Tage fasten. Als sie nun angefangen zu fasten, hat der Pellizoni die Sache besser bedacht, oder vermeint etwas zu gewinnen, oder ist vielleicht durch Eingebung Gottes dahin gekommen, daß er die Sache einem seiner Freunde, einem Griechen, geoffenbart hat, der hat ihm alsbald gerathen, er solle die Sache an den Papst bringen, was er denn gethan, wiewol der Papst es anfangs nicht hat wollen glauben, hat er doch die fünf lassen greifen und bei ihnen die Wahrzeichen der Dolche, wie sie der Pellizoni angezeigt, gefunden und sind sie alle mit dem Pellizoni ins Castell gesandt und nach Nothdurft examinirt worden, haben auch bekannt wie obgemeldet. Die erste Nacht hat man den Canossa nicht gefunden, und ob er wol verwarnt worden, hat er doch nicht fliehen wollen. Sie haben also 40 Tage im Castell gelegen, und sind vor 8 Tagen in das gemeine Gefängniß geführt worden, und wie sie dort gewesen, haben die von der Stadt auf Rath des Cardinals Vitelli auf Anstiftung des Papstes einen geheimen Rath gehalten und zum Papst gesendet und Se. Heiligkeit ersuchen lassen, daß er ihnen wolle die Uebelthäter zustellen, damit sie sie möchten strafen, als solche da sich unterstanden, ihrer aller hohe Obrigkeit anzugreifen, welches ihnen der Papst bewilligt, und sind sie am Mittwoch abends in das Stadtgefängniß im Capitol geführt worden, allda sie bis heute gehalten worden. Diesen Morgen sind die drei gerichtet worden, folgendergestalt: Es ist ein jeder besonders auf einen kleinen Karren, der über eine Spanne von der Erde nicht hoch gewesen, gebunden worden, und an jeden Karren ein Roß gespannt worden. Sie haben sie also in der Stadt eine gute Weile herumgeführt und zuletzt wieder auf den Platz vor dem Capitol gebracht, allda sie auf einer Bühne erst mit einem hölzernen Trenal gerichtet, nachmals ihnen die Gurgel abgeschnitten und darauf geviertheilt worden, zuerst der Canossa, als der jüngste, nach ihm der Manfredi und zuletzt der Accolti.

»Die beiden ersten sind gar kleinmüthig gewesen, aber der Accolti ist ganz unerschrocken geblieben, hat, als ihm der Nachrichter die Augen verbinden wollen, es nicht geduldet, und ihm tapfer zugesprochen, er solle sein Amt verrichten, hat auch das Volk gebeten, für ihn und Erhaltung und Wahrung des christlichen Glaubens ein Vaterunser und Ave - Maria zu beten. Er ist ein Mann von vierzig Jahren gewesen, klein von Person und braun; hat ein Angesicht gehabt, als wäre er nicht bei sich. Er hat zwei Tage vor seinem Tod dem Papst einen Brief von neun Bogen geschrieben, darin er alles, das wir hier oben gemeldet, und er mir selbst gesagt, nach der Länge anführt. Sein Vetter ist auch zum Tode verurtheilt gewesen, und hat schon der Wagen, darauf er hat gebunden werden sollen, vor der Thür gestanden, es ist ihm aber das Leben geschenkt und er sammt dem Prospero zu den Galeren condemnirt worden, doch hat man die beiden zu Fuß in der Stadt herumgeführt, den Karren nach und auf die Bühne, daß sie haben müssen ihre Gesellen richten sehen.

»Der Canossa hat gestern seinem Vater einen Brief geschrieben, darin er ihn seines Unfalls halber tröstet. Dieser junge Mensch ist beim Cardinal Cesis gewesen; als der Papst einst sehr krank worden, ist er in den Palast gegangen, hat gefragt, wie der Papst lebe? dann hat er in seines Herrn Haus gesagt, der Papst sei auf den Tod krank; als dies der Cardinal erfahren, hat er ihn weggejagt. Der Manfredi ist nie sonderlich reich gewesen, aber das Wenige, so er gehabt, hat er alles verthan und verspielt.

»Der Canossa und Accolti sind hart gestorben, aber der Manfredi gar bald. Der Papst, so mehrmals der, Meinung gewesen, er wolle sie am Leben nicht strafen, als aber solches nicht für gut gefunden worden, hat er sich der Sache entschlagen, hat sie den Römern übergeben, damit man nicht sagen möge, er sei rachgierig und Richter in eigener Sache.«


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