Edgar Wallace
Der Goldene Hades
Edgar Wallace

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9

Am nächsten Tag hatte Peter Corelly sehr viel zu tun, viel mehr, als er erwartet hatte.

Wenn er behauptete, Professor Cavan erst seit einem Tag zu kennen, dann übertrieb er natürlich. Er wollte damit nur ausdrücken, daß ihn Professor Cavan erst seit gestern interessierte. In New York war der kleine Mann mit dem etwas struppigen grauen Bart, dem kahlen Kopf und den langen grauen Locken wohlbekannt. Er trug stets eine goldene Brille. Es war sonderbar, daß er ein großes Vermögen besaß, denn im allgemeinen haben Gelehrte nicht das Glück, durch ihre Wissenschaft viel Geld zu verdienen.

Wilbur Smith lehnte sich in die Kissen zurück, nachdem Peter Corelly fortgegangen war, und es gelang ihm bald, herauszufinden, wer dieser Professor Cavan war. Wenn er es vorher vergessen hatte, dann war das ja entschuldbar; seine Gedanken beschäftigten sich eben nur mit Verbrechen und Verbrechern.

Cavan? dachte Wilbur Smith, während er auf die weißgetünchte Decke sah, als ob er dort in einem großen Nachschlagewerk läse. Das ist doch der Spezialist für klassische Mythologie. Peter wird sicher alles von ihm erfahren können, was sich auf den alten griechischen Gott Hades bezieht.

Und wenn es jemand auf der Welt gab, der über Hades Bescheid wußte und zur Aufklärung eines Geheimnisses beitragen konnte, mit dem sich die beiden besten Detektive der Geheimpolizei beschäftigten, dann war es Professor Cavan.

Als dieser große Gelehrte seinerzeit nach den Vereinigten Staaten kam, nahm ihn die wissenschaftliche Welt gerne in ihre Reihen auf, und auch die Gesellschaft von New York feierte ihn. Dieser Zeitpunkt lag drei Jahre zurück. Cavans gründliches Wissen, seine faszinierende Rednergabe und nicht zuletzt sein Vermögen hatten ihm alle Türen geöffnet. Gleich im ersten Jahr bot man ihm an drei verschiedenen Universitäten einen Lehrstuhl an, aber er lehnte höflich und bestimmt ab.

Er lebte in einer luxuriösen Wohnung am Riverside Drive und hatte eine zahlreiche Dienerschaft. Seine glänzenden Vermögensverhältnisse straften die gewöhnliche Ansicht Lügen, daß ein Professor mit seiner Wissenschaft kein Geld erwerben könnte. Selbst Peter Corelly, der sich durch äußeren Reichtum im allgemeinen wenig imponieren ließ, war erstaunt, als er in der Wohnung des Gelehrten vorsprach. Ein stattlicher Butler empfing ihn, der seiner Erscheinung nach Engländer war. Er hatte ein repräsentatives Aussehen und sehr höfliche Manieren.

Peter wurde in das Arbeitszimmer des Professors geführt und fand den kleinen Herrn an einem großen, höchst imposanten Schreibtisch, der mit offenen Büchern, Dokumenten, Papieren und Manuskripten bedeckt war; Cavan schrieb gerade eifrig an einer Abhandlung. Als der Butler Peter hereinführte, blickte der Gelehrte auf, griff nach Peters Visitenkarte und las sie, indem er sie nahe an die Augen hielt. Dann nahm er die Brille ab und lehnte sich mit einem verbindlichen Lächeln in seinem Sessel zurück.

»Bitte, nehmen Sie Platz, Mr. Corelly. James«, wandte er sich an den Butler, »schieben Sie doch einen Stuhl zurecht. Darf ich Ihnen eine Tasse Tee anbieten?«

»Danke, nein«, entgegnete Peter. »Das ist ein Getränk, an dessen Genuß ich mich noch nicht gewöhnt habe.«

»Außerordentlich schade«, meinte Cavan und schüttelte den Kopf. »Es ist ein herrliches Getränk, erhält einen frisch und munter, so daß man angestrengt arbeiten kann, ohne irgendwelche Ermüdung zu spüren. James, Sie können gehen.«

Als sich die Tür schloß, sah er wieder auf die Visitenkarte.

»Mr. Corelly, soviel ich verstehe, haben Sie mich aufgesucht, um mit mir über eine Spezialfrage der griechischen Mythologie zu sprechen. Ich glaube auch zu wissen, worum es sich handelt.« Er sah Peter mit einem sonderbaren Lächeln an. »Sie wollen genauere Angaben über den goldenen Hades von mir haben.«

Peter konnte sich sehr gut beherrschen, aber trotzdem war es ihm in diesem Augenblick kaum möglich, seine Überraschung zu verbergen. Er hatte geglaubt, die Einzelheiten dieses geheimnisvollen Kriminalfalls wären nur den obersten Beamten der Geheimpolizei bekannt.

Der Professor war befriedigt von dem Eindruck, den seine Worte hervorriefen.

»Mr. Corelly, ich bin kein Hellseher, ich lese nur die Zeitungen sehr genau. Gestern abend fand ich eine Bemerkung im ›Evening Herald‹, die von der Sache handelte. Allem Anschein nach hatte ein Redakteur dieser Zeitung einen Brief erhalten . . .«

»Ach ja, ich entsinne mich«, entgegnete Peter schnell. »Natürlich. Mr. Wilbur Smith hat ihn jetzt.«

»Gewiß, das stimmt mit den Zeitungsnachrichten überein. Also, Mr. Corelly, was kann ich für Sie tun?«

»Ich möchte Sie bitten, mir möglichst genau zu erklären, welche Funktionen der griechische Gott Hades oder Pluto bei den Römern hatte. Ich habe selbst studiert, aber natürlich besitze ich keine Spezialkenntnisse in griechischer Mythologie. Deshalb wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir über diese Frage genauere Auskunft geben könnten.«

Cavan nickte bedächtig.

»Ich dachte mir schon, daß Sie sich danach erkundigen würden.«

»Ich weiß, daß Sie der beste Kenner der alten Götterkulte sind, die sich bis auf diesen Tag erhalten haben. Vielleicht müßte ich besser sagen, die in neuerer Zeit wieder aufgelebt sind.«

Der Professor nickte wieder.

»Ich habe allerdings eine sehr eingehende Kenntnis gerade dieser Materie. Es ist erstaunlich, wieviel von den alten Kulten sich bis in unsere Tage herübergerettet hat. Es gibt einige darunter, die eine große Anzahl von Anhängern, ich möchte sogar sagen, von Priestern haben, und es existieren noch ganz bestimmte Rituale. Zum Beispiel gibt es in Norwegen noch Verehrer der altheidnischen Gottheit Troll. Das ist eine Art Teufel aus der skandinavischen Göttersage. In Rußland waren sehr viele Anhänger des Geheimkults von Baba Yaga, auch einer mythologischen Gestalt. Es ist mir gelungen, sie mit der altgriechischen Gottheit Chronos zu identifizieren. In England und Amerika leben eine ganze Anzahl recht unangenehmer Leute, die meistens ein bewegtes und böses Vorleben haben und noch einen anderen Gott der griechischen Mythologie zu ihrem Schutzpatron erklären.«

»Bedeutet das auch, daß sie einen gewissen Kult mit ihm treiben?«

»Ja, sie verehren diese Gottheiten etwa so, wie die Parsen die Sonne verehren.«

»Legen Sie ihnen auch übernatürliche Kräfte bei?«

»Ganz gewiß. Nehmen wir einmal den Fall des Gottes Hades, für den Sie sich ja ganz besonders interessieren. Es gibt drei Gruppen von Hadesverehrern. Aus verschiedenen Gründen übt dieser Gott eine größere Anziehungskraft auf die Menschen aus als irgendeine andere Gestalt der alten Mythologie.«

»Gibt es denn tatsächlich solche Hadesverehrer hier in Amerika – speziell im Staat New York?«

»Ja, die gibt es«, entgegnete der Professor und sah Peter wieder sonderbar an. »Einige von ihnen sind begeisterte Anhänger, und zwar mit vollem Bewußtsein, andere sind in der Beziehung weniger fanatisch. Sie dürfen nicht vergessen, daß Hades oder Pluto unter anderem auch der Gott des Reichtums ist«, fügte er lächelnd hinzu.

»Ich möchte eine direkte Frage an Sie stellen. Sie verkehren doch hier in der besten Gesellschaft. Kennen Sie unter diesen Leuten Mitglieder einer Sekte, die den Gott Hades verehrt? Bevor Sie mir antworten, darf ich Ihnen sagen, daß ich ihre Namen jetzt nicht wissen will.«

»Ich würde Ihnen gern auch die Namen mitteilen, wenn ich sie wüßte, aber glücklicherweise habe ich mit diesen Dingen direkt nichts zu tun. Meine wissenschaftliche Tätigkeit liegt auf einem anderen Gebiet. Ich weiß wohl, daß solche Sekten existieren, weil ich im allgemeinen davon gehört habe, aber um derartige Absurditäten selbst habe ich mich weniger gekümmert. Und wo man derartige Gemeinden von Hadesverehrern finden kann – das mag der Himmel wissen!«

Er erhob sich und reichte seinem Besucher die Hand.

»Leben Sie wohl, Mr. Corelly.«

Peter hatte durchaus nicht die Absicht gehabt, schon zu gehen, aber nun blieb ihm nichts anderes übrig, als die Wohnung zu verlassen.

 

Am Abend speiste er zusammen mit Flint, und zwar in einem vornehmen Klub, in dem sein Vorgesetzter Mitglied war.

»Ich hatte gehofft, daß Cavan Ihnen mehr helfen würde«, sagte der Chef. »Den ganzen Nachmittag habe ich mit dem Generalstaatsanwalt über diesen sonderbaren Fall verhandelt. Es drehte sich schließlich auch um die Frage, was denn der Kult des goldenen Hades sein könnte. Es liegt mir wie ihm viel daran, mehr Einzelheiten zu erfahren. Cavan hätte uns den größten Dienst erweisen können. Der Staatsanwalt hat mir auch gesagt, daß der Professor einer der tüchtigsten und klügsten Leute ist, die er jemals getroffen hat. Der Mann besitzt eine umfassende Allgemeinbildung und ist auf den verschiedensten Gebieten äußerst beschlagen.«

»Ich kam gar nicht dazu, weitere Einzelheiten mit ihm zu besprechen. Kaum hatte ich ein paar Worte mit ihm gewechselt, so komplimentierte er mich auch schon hinaus«, entgegnete Peter, nicht gerade rosig gestimmt.

»Das ist unendlich schade.«

»Auf jeden Fall habe ich mir dauernd den Kopf zerbrochen, wie wir Cavan zum Sprechen bringen könnten. Er hat sehr viel Geld und daher kein pekuniäres Interesse daran, seine Kenntnisse nutzbringend zu verwerten. Auf der anderen Seite ist es auch möglich, daß er mir alles über Hadesverehrer gesagt hat, was er weiß.«

»Haben Sie eigentlich nachgeforscht, wer der Requisitenverwalter im Theater ist, und vor allem, wer ihm das Geld mit dem Stempel gegeben hat?«

»Ja, ich habe zwei Fragen geklärt, die mir besonders wichtig erschienen. Einmal die Herkunft des Geldes, zweitens die Geschichte Fattys. Sowohl der Requisitenverwalter als auch Fatty haben die Wahrheit gesagt. Der Mann, von dem die Banknoten für das Theater stammen, macht auch Plakate. Er hatte gerade den Auftrag, ein Plakat für einen neuen Film herzustellen, der von Geld und Geldeswert handelte, und es war ihm die Reklameidee gekommen, einen Streifen nachgeahmten Papiergelds als Rahmen um das farbige Bild zu kleben. Als er von Hause fortging, hatte er aber die Scheine noch nicht erhalten. Sein Sohn sollte ihm deshalb außer dem Essen auch das nötige Material zu der Stelle bringen, wo das große Plakat angebracht werden sollte. Der Junge traf auch zur festgesetzten Zeit bei seinem Vater ein und erzählte ihm, daß er unterwegs einen Mann getroffen hätte, der ihm ein Paket in die Tasche steckte. Als er es öffnete, stellte sich heraus, daß es ein großer Stoß Banknoten war. Natürlich glaubte der Plakatmann, daß es sich um die imitierten Scheine für den Streifen um das Bild handelte, und klebte tatsächlich eine Reihe von Tausenddollarscheinen auf die Bretter. Die Polizei ist jetzt damit beschäftigt, diese wertvollen Papiere mit warmem Wasser wieder abzulösen. Merkwürdigerweise war die Anzahl der Banknoten so groß, daß er kaum die Hälfte auf seinem Plakat unterbringen konnte. Er nahm daher die anderen mit nach Hause, und da sie sehr gut aussahen, gab er den Rest dem Requisitenverwalter des Theaters, der ihn schon seit einiger Zeit gebeten hatte, ihm gutes nachgemachtes Geld zu verschaffen.«

»Dann stimmte also Fattys Erzählung?«

»Vollkommen. Er hat den Jungen des Plakatmanns auf seiner Flucht getroffen. Eines möchte ich noch . . .« Er brach plötzlich ab und sah nach der Tür.

Eine junge Dame ging langsam durch den Mittelgang des Restaurants. Hinter ihr her schritt Mr. Bertram, der ein sehr nachdenkliches Gesicht machte.

Aber Peter achtete nur auf die Tochter des Bankiers, die in ihrem Abendkleid ganz besonders schön aussah. Es war fast, als ob sie seine Blicke spürte, denn sie wandte plötzlich den Kopf und sah zu ihm hinüber. Als sie Peter zunickte, sprang er sofort auf. Er sah, daß sie ihrem Vater etwas sagte, und auch Bertram wandte sich um und verbeugte sich leicht in Peters Richtung. Dann verschwanden die beiden in dem angrenzenden Saal.

»Setzen Sie sich doch, Peter. Sie fallen allgemein auf«, sagte Flint.

Erst jetzt kam Peter zum Bewußtsein, daß er noch stand.

»Das war doch der Bankier Bertram mit seiner Tochter?« fragte der Chef. »Wie ich annehme, haben Sie die Angelegenheit heute vormittag zur allgemeinen Zufriedenheit geregelt?«

Peter ging zunächst nicht auf die Worte seines Vorgesetzten ein; er beobachtete die Tür, denn er wollte vor allem wissen, wer die Gäste des Bankiers waren. Warum er das allerdings erfahren wollte, wußte er selbst nicht. Es war eine reine Gefühlssache. Er bemerkte Willy Boys, der eilig und mit gerötetem Gesicht in den Speisesaal trat. Willy Boys hatte es niemals verstanden, zur rechten Zeit zu kommen. Dann sah er eine Dame, die er nicht kannte; der Chef erklärte ihm, daß sie eine bedeutende Persönlichkeit der Gesellschaft wäre.

»Sehen Sie einmal, wer dort kommt«, sagte Peter erstaunt.

Der letzte, der in den angrenzenden Raum trat, war Professor Cavan. Er war formvollendet gekleidet. Den Mantel hatte er noch über dem Arm und den Zylinder in der Hand. Er übergab beides einem Pagen, der die Sachen zur Garderobe bringen sollte. Dann ging er in aufrechter Haltung durch den großen Mittelgang. Allem Anschein nach wußte er, daß alle Augen auf ihn gerichtet waren, und empfand stolze Genugtuung darüber.

»Ich möchte wissen, ob er uns helfen würde, wenn er die Einzelheiten erführe«, meinte Peter nachdenklich.

»Sie könnten ihn ja noch einmal besuchen und ihm, wenn nicht alles, so doch die wichtigsten Punkte mitteilen«, schlug der Chef vor.

»Ja, das werde ich auch in den nächsten Tagen versuchen.«

Flint verweilte gern längere Zeit beim Essen, aber Peter machte sich nichts aus dem Nachtisch. Ihm war die Speisenfolge an und für sich schon zu lang und umfangreich. Er entschuldigte sich daher bei seinem Chef und verließ den Klub.

Plötzlich kam ihm zum Bewußtsein, daß auch Frank Alwin mit Wilbur Smith an jenem Abend, an dem er verschwunden war, hier gespeist hatte. Eine solche Entführung wäre natürlich zu so früher Tagesstunde unmöglich. Die Straßen waren belebt, und ein Polizist stand nur wenige Schritte vom Eingang entfernt. Er hatte die Hände auf den Rücken gelegt und beobachtete den Verkehr. In der Nähe stand eine prachtvolle Limousine, und Peter erkannte den Butler des Professors Cavan, der sich mit dem Chauffeur unterhielt. Peter fragte den Portier und erhielt den Bescheid, daß es der Wagen des Gelehrten wäre. Nun interessierte er sich dafür und wollte die Gelegenheit wahrnehmen, weitere Auskünfte einzuholen. Der Butler berührte seinen Hut, als Peter näher kam.

»Guten Abend. Sie waren doch der Herr, der neulich bei dem Professor vorsprach? Er ist gerade im Klub und speist zu Abend.«

»Ich weiß es. Ich habe ihn gesehen. Das ist aber ein herrlicher Wagen!«

»Ja, einer der besten Wagen, die je nach den Vereinigten Staaten importiert wurden. Sie sollten den Professor einmal darum bitten, Ihnen das Auto zu einem Ausflug zu leihen!«

Peter lachte.

»Aber ich kenne doch den Professor nicht gut genug, um eine solche Bitte an ihn stellen zu können. Auf jeden Fall ist es ein prachtvoller Wagen!«

»Ja. Allein die Innenausstattung kostet ein kleines Vermögen«, erwiderte der Butler stolz, öffnete die Tür der Limousine und deutete hinein.

»Das Licht läßt sich leider nicht andrehen. Der Professor ist mit seinem Schirm am Verbindungsdraht hängengeblieben und hat ihn zerrissen. Wir haben es erst gemerkt, als er heute abend ausfahren wollte. Aber fühlen Sie doch nur einmal die wunderbare Polsterung der Ledersitze . . .«

Peter hatte schon den einen Fuß aufs Trittbrett gesetzt, als ein Mann mit schwankenden Schritten aus dem Schatten trat.

»Hallo, Peter!« rief er laut. »Lieber alter Junge, wie geht es dir denn?«

Peter wandte sich um. Der Mann mußte allem Anschein nach betrunken sein. Es war auch außergewöhnlich, daß er ihn beim Vornamen rief. Nur Flint hatte sonst diese Angewohnheit. Corelly wollte sich den Burschen einmal genauer ansehen, der sich eine derartige Freiheit herausnahm.

»Wie geht es denn dem lieben, alten Smith?« fragte der Fremde mit etwas heiserer Stimme.

Dann taumelte er und wäre sicher gefallen, wenn Peter ihn nicht in den Armen aufgefangen hätte.

»Nanu, was wollen Sie denn, Sie Trunkenbold?« sagte Peter streng. »Meine Schulter ist kein Kopfkissen.«

»Wie geht's denn dem alten Wilbur Smith?« fragte der Mann lallend. Aber dann flüsterte er Peter etwas zu.

So standen sie ein paar Sekunden. Der Butler beobachtete die Szene und lächelte. Auch der Polizist hatte den Vorgang beobachtet und kam nun näher.

»Nehmen Sie diesen Mann mit zur Wache«, befahl Peter. »Ich werde Ihnen helfen, daß Sie ihn sicher von der Hauptstraße fortbekommen.«

»Viel zuviel Mühe, die sich die Leute mit einem Betrunkenen machen«, meinte der Butler. Er war enttäuscht, denn er hatte ein viel aufregenderes Ende dieses Abenteuers erwartet.

Ähnlich dachte auch der Betrunkene.

»Peter«, hatte er dem Detektiv ins Ohr geflüstert, »wenn Sie in den Wagen steigen, geht es Ihnen schlecht. Ich bin Frank Alwin.«


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