Jules Verne
Das Land der Pelze. Zweiter Band
Jules Verne

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Vierzehntes Capitel.

Die Wintermonate.

Nicht ohne die aufreibendsten Strapazen kamen Lieutenant Hobson und seine Begleiter am 28. November nach Fort-Esperance zurück! Jetzt bot ihnen also das Fahrzeug die einzig mögliche Rettung, und doch war von diesem vor Ablauf eines halben Jahres, d. h. erst wenn das Meer wieder eisfrei wurde, kein Gebrauch zu machen.

Man richtete sich also für den Winter ein. Die Schlitten wurden entladen, der Proviant wieder in den Speisekammern untergebracht und Kleidungsstücke, Waffen, Werkzeuge und Pelze an den zugehörigen Orten. Die Hunde kehrten in ihr »Dog-House«, die Rennthiere in ihren Stall zurück.

Auch Thomas Black mußte sich, obschon mit größtem Widerstreben, zu seiner Neueinrichtung bequemen. Der bedauernswerthe Sternseher brachte Instrumente, Bücher und Hefte nach seinem Zimmer zurück, in welchem er sich, mehr als je durch das »gegen ihn verschworene Mißgeschick« gereizt, wie vordem abschloß, und allen Vorkommnissen in der Factorei gegenüber fremd blieb.

Ein Tag reichte zur allgemeinen Wiederansiedelung hin, und dann begann jenes Vegetiren den Winter hindurch von Neuem, das bei seinem Mangel an Abwechselung den Bewohnern großer Städte ertödtend langweilig erscheinen würde. Nadelarbeiten, die Instandhaltung der Kleidung, und selbst die Sorge um die Pelzfelle, von denen wenigstens ein Theil der kostbarsten seiner Zeit zu retten wäre, dann die Beobachtung der Witterung und des Eisfeldes, und endlich die Lectüre, bildeten die Beschäftigungen und Zerstreuungen des Tages. Ueberall übernahm Mrs. Barnett die Führung und machte sich ihr wohlthätiger Einfluß geltend. Wenn unter den Soldaten ja einmal eine leichte Mißstimmung herrschte, welche die aufregende Gegenwart und die ungewisse Zukunft ganz erklärlich machten, so wich sie schnell den begütigenden Worten Mrs. Barnett's. Die Reisende genoß ein weitreichendes Ansehen in dieser kleinen Welt, und gebrauchte dieses ausschließlich zum allgemeinen Besten.

Kalumah hatte sich mehr und mehr an sie angeschlossen. Jeder liebte das junge Mädchen, das so sanft und dienstfertig war. Mrs. Paulina unterzog sich mit günstigstem Erfolge der Ausbildung derselben, denn ihre Schülerin war ebenso begabt als wißbegierig. Sie vervollkommnete Jene in der englischen Sprache, und lehrte sie lesen und schreiben. Hierin unterstützten Kalumah auch zehn andere Lehrer, denn unter allen anwesenden in den englischen Colonien oder dem Mutterlande selbst erzogenen Soldaten befand sich Keiner außer Besitz dieser Fähigkeiten.

Der Fortbau des Schiffes wurde eifrig betrieben, da es baldigst ganz mit Seitenwänden und Verdeck versehen sein sollte. Bei der herrschenden Dunkelheit arbeitete Mac Nap mit seinen Werkleuten sogar bei dem Scheine von Harzfackeln, wahrend die Uebrigen in den Magazinen der Factorei mit Herstellung der Takelage beschäftigt waren. Trotz der vorgeschrittenen Saison blieb die Witterung immer schwankend. Trat auch einmal ein lebhafterer Frost ein, so hielt dieser doch nicht an, was wohl den vorherrschenden westlichen Winden zuzuschreiben sein mochte.

So verlief der ganze December; bei abwechselndem Regen und Schnee bewegte sich die Temperatur zwischen -3° und +1° auf und ab. Brennmaterial wurde nur wenig verbraucht, trotzdem man bei den reichen Vorräthen keine Veranlassung hatte, etwa damit zu geizen. Zum Unglück stand es mit der Beleuchtung nicht ebenso gut. Das Oel drohte auszugehen, und mußte Jasper Hobson sich entschließen, die Lampe täglich nur wenige Stunden lang zu brennen. Wohl versuchte man auch, Rennthierfett zur Beleuchtung des Hauses zu verwenden, doch ließ der abscheuliche dabei auftretende Geruch bald wieder davon absehen, so daß man es vorzog, im Dunkeln zu sitzen. Dann mußten die Arbeiten natürlich eingestellt werden, und langsam schleppten sich die Stunden dahin.

Mehrere schöne Nordlichter und zwei bis drei Nebenmonde zur Zeit des Vollmondes schmückten wohl dann und wann den Himmel. Thomas Black hätte zwar die schönste Gelegenheit gehabt, diese Meteore mit peinlichster Sorgfalt zu beobachten, ihre Intensität, Färbung und Beziehungen zur Luftelektricität nebst deren Einfluß auf die Magnetnadel zu bestimmen u. dergl. m. – aber der Astronom blieb in sein Zimmer gebannt, sein Geist schien auf Irrwege gerathen zu sein.

Am 30. December gestattete der helle Mondschein zu erkennen, wie eine lange Bogenlinie von Eisbergen im Norden und Osten der Insel Victoria den Horizont begrenzte. Das war das Packeis, dessen einzelne Schollen sich über einander thürmten. Die Höhe dieses Walles mochte zwischen drei- bis vierhundert Fuß betragen. Schon zu zwei Dritttheilen umschloß derselbe die Insel, und drohte sich auch noch weiter fortzusetzen.

In der ersten Woche des Januar zeichnete sich der Himmel durch eine seltene Klarheit aus. Das neue Jahr – 1861 – hatte sich mit strengerem Froste eingeführt, und die Quecksilbersäule sank bis auf 13° unter Null, die bis jetzt beobachtete niedrigste Temperatur dieses seltsamen Winters, und doch war auch diese Kälte für eine so hohe Breite nicht sonderlich bedeutend zu nennen.

Lieutenant Hobson glaubte Veranlassung nehmen zu sollen, die Längen- und Breitenlage der Insel mittels Sternbeobachtungen auch jetzt noch einmal aufzunehmen, überzeugte sich dabei aber nur, daß diese vollkommen unverändert geblieben sei.

Trotz aller Sparsamkeit ging das Oel nun vollkommen zur Neige, und doch sollte die Sonne vor den ersten Tagen des Februar nicht wieder zum Vorschein kommen. Für die Zeit eines Monates wären die Ueberwinternden also zum Ausharren in kaum unterbrochener Dunkelheit verdammt gewesen, wenn das für die Lampen nöthige Leuchtmaterial nicht, Dank der jungen Eskimodin, einen erträglichen Ersatz gefunden hätte.

Es war am 3. Januar. Kalumah betrachtete vom Fuße des Cap Bathurst aus eben das Eisfeld. Nach Norden zu sah sie es völlig compact. Die dasselbe zusammensetzenden Schollen waren besser an einander geschoben, und ließen keinerlei eisfreien Zwischenraum übrig. Jedenfalls rührte das von dem enormen Drucke des Packeises her, das von Norden anrückend den Raum zwischen sich und der Insel fortschreitend eingeengt hatte.

Statt der Spalten und Risse fielen dem jungen Mädchen dagegen mehrere im Eise scharf ausgeschnittene kreisrunde Löcher in's Auge, deren Bedeutung ihr nicht fremd war. Es waren das Robbenlöcher, d. h. Oeffnungen, deren Zufrieren die unter der Eiskruste sich aufhaltenden Amphibien sorgsam zu verhüten wissen, durch welche sie hindurch schlüpfen, um Luft zu schöpfen und unter dem Schnee nach den Moosen des Küstenlandes zu suchen.

Kalumah wußte, daß die Bären während des Winters diese Löcher geduldig besetzen, den Moment abpassen, wenn die Amphibien daraus hervortauchen, und sie mit ihren Tatzen umklammern, ersticken und dann davonschleppen. Die Eskimos verfahren mit derselben Bärengeduld, werfen ihnen dagegen beim Auftauchen eine Schlinge über und überwältigen sie so mit leichter Mühe.

Was aber Bären und Eskimos zu Stande brachten, mußten geschickte Jäger wohl auch können, und da jene Löcher einmal vorhanden, war ihre Benutzung seitens her Robben auch außer Zweifel. Robben waren jetzt aber gleichbedeutend mit Oel, mit Licht, das der Factorei so fühlbar mangelte!

Kalumah eilte zum Fort zurück und benachrichtigte Jasper Hobson, der den beiden Jägern Marbre und Sabine weiteren Auftrag ertheilte. Die junge Eingeborene belehrte Letztere über die Methode der Eskimos, Robben zur Winterszeit zu fangen, und schlug ihnen vor, diese zu probiren.

Sie hatte kaum ausgeredet, so war schon ein tüchtiger Strick mit einer Schlinge bereit. Lieutenant Hobson, Mrs. Paulina Barnett, die beiden Jäger und einige andere Soldaten begaben sich nach Cap Bathurst, und während die Frauen am Ufer zurückblieben, schlichen sich die Männer kriechend nach den bezeichneten Oeffnungen, an welchen sie, Jeder mit einer Schlinge ausgerüstet, auf der Lauer blieben.

Ihre Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Wohl eine Stunde verging ohne ein Vorzeichen für die Annäherung der Amphibien. Endlich kam das Wasser in einem der Löcher, – an dem Marbre auf dem Anstand lag, – in Bewegung. Ein mit langen Hauern bewaffneter Kopf tauchte empor. Geschickt warf Marbre seine Schlinge über denselben und zog sie aus Leibeskräften zu. Die Uebrigen liefen zu Hilfe herzu, und nicht ohne Mühe wurde ein großes Walroß trotz seines Widerstrebens auf das Eis herausgezogen, wo es einigen Beilhieben bald erlag.

Der Erfolg machte lüstern, so daß die Bewohner von Fort-Esperance dieser neuen Art von Fischerei Geschmack abgewannen, und noch weitere Walrosse einfingen. Dieselben lieferten reichliches Oel, wenn auch nur einen thierischen und keinen pflanzlichen Brennstoff; doch eignete sich auch dieser für die Lampen, und fehlte nun den Arbeiterinnen und Arbeitern im großen Saale die Beleuchtung nicht weiter.

Die Kälte nahm noch immer nicht zu. Hätte sich die kleine Kolonie auf dem Festlande befunden, sie würde sich beglückwünscht haben, den Winter unter so besonders günstigen Bedingungen zuzubringen. Dazu schützte die hohe Schollenwand gegen die Nord- und Westwinde. Auch der Januar verlief bei einer sehr erträglichen Temperatur von wenigen Graden unter dem Gefrierpunkte.

Eben diese Milde des Winters hatte es aber auch nothwendig zur Folge, daß das Meer im Umkreise der Insel Victoria nicht vollkommen fest wurde. Daß dasselbe nicht überall bedeckt, sondern vielfach mit mehr oder weniger bedeutenden Rissen und Spalten bedeckt sein mußte und noch keinen Uebergang gestattete, ersah man auch aus der noch immer andauernden Anwesenheit der Pelzthiere und anderer, welche bei ihrem langen Herumschwärmen um Fort-Esperance halb zahm geworden waren und mehr einen Theil des Hausthierbestandes der Factorei auszumachen schienen.

Nach dem Befehle des Lieutenants schonte man diese Thiere, deren Tod ja ganz nutzlos gewesen wäre, auch ferner; nur Rennthiere wurden des frischen Fleisches wegen zur Abwechselung in der Speisekarte dann und wann erlegt. Alle eigentlichen, und auch die kostbarsten Pelzthiere ließ man in Ruhe. Einige derselben verliefen sich sogar in den umzäunten Platz hinein, aber man hütete sich auch hier, sie zu jagen. Zobelmarder und Füchse sahen in ihrer Winterkleidung wahrhaft prächtig aus und repräsentirten einen hohen Werth. In Folge der gemäßigten Temperatur fanden diese Nagethiere leicht die gewünschte Nahrung an Moosen u. dergl. unter der nur dünnen und weichen Schneedecke, und hatten keine Veranlassung, die Vorräthe der Factorei zu bestehlen.

Nicht ohne Besorgniß erwartete man so das Ende des Winters in jener eintönigen Lebensweise, in die Mrs. Paulina Barnett auf jede mögliche Weise eine Abwechselung zu bringen suchte.

Nur ein einziger betrübender Vorfall zeichnete den Monat Januar aus: am 7. verfiel das Kind des Zimmermannes Mac Nap einem heftigen Fieber. Starke Kopfschmerzen, brennender Durst, Frostschauer und Hitzeperioden hatten das kleine Wesen bald in einen traurigen Zustand versetzt. Die Verzweiflung seiner Eltern und ihrer Freunde wird man sich leicht vorstellen können. Bei der Unkenntniß der Natur der Krankheit war auch guter Rath theuer, indessen verlor Madge, die sich auf derlei Dinge etwas verstand, den Kopf nicht, sondern ließ den kleinen Kranken mit erquickenden Theeaufgüssen und warmen Umschlägen behandeln. Kalumah schien sich zu verdoppeln und brachte Tage und Nächte bei dem Kinde zu, ohne sich selbst einen Augenblick Ruhe zu gönnen.

Am dritten Tage löste sich jeder Zweifel über die Krankheit, als sich die Haut des kleinen Kranken mit einem charakteristischen Ausschlage überzog. Er entstammte einem bösartigen Scharlach, der gewöhnlich mit einer Entzündung innerer Organe einhergeht.

Selten nur werden einjährige Kinder von dieser furchtbaren Affection in so heftiger Weise befallen, indeß kommt es doch bisweilen vor. Zum Unglück war die Apotheke der Factorei eine sehr lückenhafte. Jedenfalls kannte Madge, in Folge der Pflege verschiedener Scharlachkranker, die Wirksamkeit der Belladonna-Tinctur. Sie reichte dem Kinde täglich ein bis zwei Tropfen und hütete es sorgfältig vor der freien Luft.

Den kleinen Kranken hatte man in das Zimmer gebracht, das dessen Vater und Mutter bewohnten. Bald stand der Ausschlag in voller Blüthe und brachen auf der Zunge, den Lippen und selbst auf dem Augapfel kleine rothe Erhöhungen hervor. Schon zwei Tage nachher entfärbten sich jedoch die ergriffenen Hautpartieen, wurden weiß und schuppten sich hierauf ab.

Immerhin war jetzt eher noch größere Vorsicht nöthig, um die innere Entzündung, welche die Bösartigkeit der Erkrankung kennzeichnete, zu bekämpfen. Nichts wurde vernachlässigt, und erfreute sich das kleine Wesen der liebevollsten, sorgsamsten Pflege. Am 20. Januar, zwölf Tage nach dem Eintritt der Krankheit, durfte man mit Gewißheit auf einen günstigen Verlauf rechnen.

Das war eine Freude in der Factorei! Jenes Baby war ja das Kind des Forts, das Kind der Truppe, das Kind des Regimentes in diesem rauhen Klima, mitten unter den wackeren Leuten geboren. Michael Esperance hatten sie es getauft, und betrachteten es bei allen ihren Prüfungen als Talisman, den ihnen Gott nicht werde rauben wollen. Kalumah wäre über den Tod des Kindes wohl mit zu Grunde gegangen, doch genas der kleine Michael allmälig, und zog damit neue Hoffnung in Aller Herzen ein.

So war unter Angst und Unruhe der 23. Januar herangekommen ohne irgend welche Veränderung in dem Zustande der Insel Victoria. Noch lagerte die endlose Nacht über dem Polarmeere. Einige Tage hindurch fiel reichlicher Schnee, der sich auf dem Boden der Insel, wie auf dem Eisfelde, bis zwei Fuß aufhäufte.

Am 27. bekam das Fort einen sehr unerwarteten Besuch. Die vor der Umzäunung Wache haltenden Soldaten Welcher und Pen bemerkten am Morgen einen riesigen Bär, der sorglos auf die Ansiedelung zutrabte. Sie zogen sich in das Hauptgebäude zurück und meldeten der Mrs. Paulina Barnett die Annäherung des gefürchteten Raubthieres.

»Das kann nur unser Bär sein!« sagte die Reisende zu Jasper Hobson, und Beide liefen, gefolgt vom Sergeanten, Sabine und mehreren bewaffneten Soldaten, nach dem Außenthore.

Gegen zweihundert Schritte davor kam der Bär in ruhigem Schritte daher, als verfolge er entschlossen einen wohldurchdachten Plan.

»Ich erkenne ihn wieder,« rief Mrs. Paulina Barnett. »Das ist Dein Bär, Kalumah, Dein Retter!«

»O, tödten Sie mir meinen Bären nicht!« flehte die junge Eingeborene.

»Es soll ihm Nichts geschehen,« antwortete Lieutenant Hobson. »Laßt ihn in Ruhe, meine Freunde, vielleicht geht er ebenso wieder von bannen, wie er gekommen war.«

»Wenn er aber in den Hof einzudringen suchte . . .« warf Sergeant Long ein, der dem guten Herzen eines Polarbären nicht weit traute.

»Lassen Sie ihn getrost hinein, Sergeant,« tröstete Mrs. Paulina Barnett; »dieses Thier hat seine ganze Wildheit abgelegt. Es ist Gefangener, so wie wir, und Gefangene, das wissen Sie . . .«

»Thun einander Nichts zu Leide!« setzte Jasper Hobson ihre Worte fort, »das ist wenigstens dann wahr, wenn sie von gleicher Art sind. Dennoch wollen wir Jenem auf Ihre Empfehlung hin Schonung angedeihen lassen und werden uns nur, wenn er angreift, vertheidigen müssen. Immerhin halte ich es für geboten, in's Haus zurückzukehren; man darf solche Raubthiere nicht in Versuchung führen!«

Der Rath war gut, und Alle gingen hinein. Die Thüren wurden verschlossen, doch die Fensterladen offen gelassen.

Durch die Scheiben konnte man demnach beobachten, was der Besucher vornahm. Als der Bär zu dem nicht verriegelten Thore gelangte, schob er die Flügel langsam zurück, steckte den Kopf hindurch, recognoscirte den Hofraum, und trat dann hinein. In der Mitte desselben stehend, betrachtete er die Baulichkeiten rings umher, lief nach dem Rennthier- und dem Hundestalle, lauschte einen Augenblick brummend auf das Knurren der Hunde, die ihn gewittert hatten, und auf den Schrei der Rennthiere, die sich nicht sicher fühlten, setzte dann seine Inspection längs der Palissaden fort, kam an das Hauptgebäude, und mit seinen: großen Kopfe vor eines der Fenster des Hauptsaales.

Um offen zu sein, muß man gestehen, daß Alle zurückwichen, einige Soldaten die Gewehre ergriffen und Jasper Hobson zu der Ansicht kam, daß er den Scherz wohl zu weit habe treiben lassen.

Da drängte sich Kalumah's zarte Gestalt vor das Fenster. Der Bär schien sie, wenigstens nach der Ansicht der jungen Eingeborenen, wieder zu erkennen. denn nachdem er ein Brummen der Befriedigung hatte hören lassen, schlug er den Weg nach dem Thore wieder ein und ging, wie es Jasper Hobson vorhergesagt, ruhig von dannen.

Das war das einzige weitere Ereigniß, nach welchem die Dinge wieder ihren gewöhnlichen Lauf nahmen.

Die Genesung des Kindes machte weitere Fortschritte, und in den letzten Tagen des Monates hatte es schon seine runden Bäckchen und munteren Augen wieder.

Am 3. Februar färbte sich zu Mittag der südliche Horizont etwas heller, und stieg eine gelbliche Scheibe einen Augenblick darüber auf. Das war das Gestirn des Tages, welches nach der langen Polarnacht zum ersten Male wieder aufging!

 


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