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Molière.

Eine Novelle.

 

 

Tu réformas et la ville et la cour;
Mais quelle en fut la recompense?
Les Français rougiront un jour
De leur peu de reconnaissance.
Il leur fallut un comédien
Qui mit à les polir sa gloire et son étude;
Mais, Molière, à ta gloire il ne manquerait
Si parmi les défauts que tu poignis si bien.
Tu les avais repris de leur ingratitude.

Père Bonhours, épitaphe pour Molière.

 

 

Ein Seitenstück zum Lessing.

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Vorwort.

Es sey dem Verfasser erlaubt, dieses kleine Gemälde seinem »Lessing« an die Seite zu stellen. In beiden ist die Lösung einer und derselben Aufgabe versucht worden, nämlich die Schilderung des Streites zwischen einer veralteten und einer neuen Zeit. Der französische Lustspieldichter Molière und der deutsche Lessing sind völlig verschiedene Gestalten; dennoch findet sich in den abweichenden Fächern ihrer Wirksamkeit eines, in welchem sie sich nähern, und dieses umfaßt ihre Bestrebungen, die Bühne ihrer Nation in eine eigenthümliche Form zu bringen, ihr Würde und Gehalt zu verleihen. Von diesem Standpunkt aus konnten sie füglich zusammengestellt werden.

Aus dem großen Reichthum von Gestalten, die ein Gemälde von dem goldenen Zeitalter Ludwig XIV. bietet, sind nur wenige herausgehoben worden; diese jedoch, welche die nächste Umgebung unseres Dichters bilden, sind nach den Schilderungen gezeichnet, die uns die interessanten Memoiren aus jener Zeit geben.

Möchte die nachsichtige Beurtheilung, die dem »Lessing« geworden ist, auch dem »Molière« nicht fehlen.

Im Herbste 1834.

A. Sternberg.


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