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Nachwort

Wolfram Setz:
Jules Siber und sein Roman »Seelenwanderung«

Der Weg zu Jules (Julius) Siber führt über Paganini. Oft als Paganini redivivus, als wiedererstandener Paganini bezeichnet, hat Siber auch selbst den Eindruck einer geheimnisvoll-mystischen Verbindung zu dem Teufelsgeiger durch Anekdoten aus seinem Leben, meist in Verbindung mit einem seiner Konzerte, befördert. »Nichts gehe auf der Welt verloren, auch nicht die Seelenkraft. Alle Menschen seien schon oft auf der Welt gewesen, hundertmal und öfter«, heißt es im Roman »Seelenwanderung«. Obwohl es darin in erster Linie um die Bildende Kunst geht – der historische Fluchtpunkt zur Gestalt des Olivier de Maisonpierre ist der flämische Bildhauer Jérôme Duquesnoy, der 1654 in Gent wegen Sodomie hingerichtet wurde –, ist selbst hier mit Ary Elditt, der in Olivier einen Freund aus historischer Ferne wiederfindet, auch die Musik präsent – und mit ihr der schon auf der zweiten Seite des Romans erwähnte »hyperromantische Paganini«. Zu Elditts Konzerten in Rom heißt es später, er habe »namentlich durch sein Paganinispiel den Enthusiasmus der Zuhörer« erregt. Und wenn dem Leser mitgeteilt wird, Elditt habe »in Brüssel bei César Thomson Violine studiert«, berührt sich die Biographie der Romanfigur mit der des Autors, der am 30. Oktober 1871 in Dettelbach (Unterfranken) geboren wurde Als Geburtsjahr wird oft 1872 genannt, doch ist das Jahr 1871 durch das »Geburts-Register« der Pfarrei Dettelbach (Diözesanarchiv Würzburg) gesichert. und am 24. Mai 1943 in Berlin starb.

Sibers Selbstdarstellung für das 1913 erschienene »Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten« von Franz Brümmer ist sehr knapp gehalten: »absolvierte das Gymnasium in Würzburg und studierte darauf Rechtswissenschaften. Nachdem er sich den Doktorgrad erworben, wandte er sich aus innerem Drange der Musik zu, studierte Harmonielehre und Kontrapunkt bei Cyrill Kistler und Max Reger und Violinspiel bei Professor Felix Berber in München und lebt nun in dieser Stadt als Komponist und Violinvirtuose, gibt als solcher auch im Verein mit den bedeutendsten Musikern große Konzerte.« Franz BR&UUML;MMER: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten. 6. Auflage (Leipzig 1913), Band 6 S. 421. – Informationen und Zeugnisse zu Leben und Werk Sibers bietet ein von Ilse KONELL herausgegebener Sammelband: Jules Siber – Paganinis Wiederkehr. Ein Leben für die Kunst (Niebüll 2003).

Das Jura-Studium war keine freie Entscheidung. »Es ist bekannt, daß fast alle Eltern bei den Kindern gegen die Wahl der Musik als Lebensberuf protestieren. Bei mir war es im erhöhten Maße der Fall, nachdem ich als Primus das hiesige neue Gymnasium absolviert hatte«, schreibt Siber 1920 in einer kleinen Festschrift zum 70. Geburtstag von Max Meyerolbersleben, der seit 1876 das Musikleben in Würzburg geprägt hatte. Siber spricht von einem »psychischen Band«, das ihn »damals schon mit Hofrat Meyerolbersleben verknüpfte«.

Seit seinem sechsten Lebensjahr gehörte die Geige zu Sibers Leben; mit dreizehn Jahren spielte er den ersten Satz eines Spohr-Konzerts mit Orchesterbegleitung; als sein eigentliches Debut betrachtete er seinen Auftritt als »Gymnasialabsolvent« mit dem »technisch nicht allzu leichten Souvenir de Haydn von [Hubert] Léonard«. Mit 23 Jahren spielte er dann seinen »Hexentanz« vor Albert von Thurn und Taxis, dem er das Stück gewidmet hatte.

Siber berichtet auch von einer frühen Krise als Künstler – ausgelöst durch die erste Begegnung mit Paganini: »Als ich 16 Jahre alt war, fiel mir zum ersten Male eine Komposition Paganinis in die Hand. Ich hatte damals an der Musikschule schon ein Violinkonzert von [Henri] Vieuxtemps studiert und, wie es so geht, keine schlechte Einbildung auf mein Können. Als ich nun das Notenbild von Paganinis Variationen zu ›God save the Queen‹ sah, merkte ich, daß ich noch gar nichts konnte. Ich mochte vor Kummer und Verzweiflung nichts essen und beschloß, meine Violine aufzugeben. Aber am nächsten Tage war ich fest entschlossen, den Schwierigkeiten auf den Leib zu rücken, ja diese Pièce in einem Jahre öffentlich zu spielen.« ofrat Prof. Max Meyerolbersleben. Festschrift zu seinem 70. Geburtstage. Nebst einem Anhang: »Was ich Meyerolbersleben verdanke« und »Mein System, Geige zu spielen« von Dr. Jules SIBER (Würzburg 1920) S. 17–22, hier S. 19 und 20. An anderer Stelle liest sich das erheblich dramatischer, ist von Selbstmordabsichten die Rede – und von einer »seltsamen Ahnung einer Seelenwanderung«:

»Damals spielte ich mit dem Gedanken, mir das Leben zu nehmen. Immer hörte ich etwas wie eine Stimme: ›Spiele diese Variationen! Übe sie Tag und Nacht!‹ Deutlich erinnere ich mich, daß es ein Sonntag war, wo ich Nachmittag in verzweifelter Stimmung an die Heidingsfelder Brücke ging, um mir das Leben zu nehmen, das mir an diesem Tage unerträglicher war wie je zuvor. Da begegnete mir ein Musikschüler Anderson, ein Däne, dessen Mutter Schriftstellerin war und große Reisen gemacht hatte. Anderson spielte auch Violine, doch nicht so eifrig, da sein Hauptfach Klavier war. Er erzählte mir, daß seine Mutter einen Roman über den Astrologen Seni schreiben wolle und dazu Studien in Italien machen wolle, besonders in Florenz und Genua (wo Seni gestorben sei). Sie sei vor sieben Jahren das letzte Mal dort gewesen und habe auch die Paganinigeige im Museum gesehen. Anderson zeigte mir dann einige Bilder von Genua; plötzlich stutzte ich: diese Gegend am Hafen Genuas hatte ich doch schon oft gesehen; aber wann? Es war diese seltsame Ahnung einer Seelenwanderung; Traumbilder, die sich empordrängen und verschwinden.

›Paganini ist auch in Genua geboren!‹ sagte Anderson. Es war gar nicht nötig, daß er es mir sagte. Blitzartig hatte es mich durchzuckt und ich wußte es besser wie er. Zugleich quoll in mir eine übermächtige, maßlose Freude und Befriedigung auf: ›Ja, ich werde diese Variationen spielen! Ich werde sie spielen!‹« Reinhold KLUGE: Der Paganini-Interpret Dr. Jules Siber. Eine okkulte Studie, in: Psyche. Zeitschrift für den gesamten Okkultismus 6 (1921/22) S. 14–18, 58–64 und 100–103 (hier S. 59), dazu »Dr. Jules Siber schreibt uns«, in: Psyche 7 (1922/23) S. 183–184.

Seine Ausbildung zum Juristen hat Siber nur für einige Jahre beruflich genutzt, als Amtsgerichtssekretär am Königlichen Bezirksamt Wolfstein bei Freyung im Bayerischen Wald. Doch auch später, als er nur noch Musiker und Autor war, scheint er auf den Doktortitel nicht wenig stolz gewesen zu sein, ergänzte er ihn doch eigenhändig vor dem gedruckten Autorennamen in dem Exemplar der »Seelenwanderung«, das er im November 1919 zwei Freunden widmete. Auch die handschriftliche Widmung an »seine lieben Freunde Heinz Eckenroth und Tino Stieler« ist dort mit »Dr. Jules Siber« unterzeichnet. Da ist es fast schon selbstverständlich, daß auch in der gedruckten Widmung (»Seinem Freunde stud. iur. Hermann Clément in Hannover zugeeignet«) der Bewidmete nachträglich handschriftlich zum »Referendar Dr. iur. Hermann Clément« ›befördert‹ wird.

Dem »Doktor juris Jules Siber« im Bayerischen Wald ist seinerzeit auch der wenige Jahre jüngere Hans Carossa begegnet. In der fröhlichen Runde einer Hochzeitsgesellschaft wirkte Siber auf ihn »höchst fremdartig«: »Der Kopf erinnerte an Cäsarenbüsten römischer Verfallszeit, dazu paßte der gelbe Marmor des glattrasierten Gesichts, das aber Spuren großer Abspannung zeigte. Er trug zur schwarzen Samtjacke eine schmale schwarze Schleife am Kragen.« Wenig später griff der »schwarzgekleidete bleiche Mann mit dem müden Römergesicht« zur Geige, und die Hochzeitsgäste vernahmen ein »golden fließendes Gewinde von Tönen«; »es war, als spräche ein Geist, ein abschiednehmender, sein Geheimstes aus«. Hans CAROSSA: Das Jahr der schönen Täuschungen (Frankfurt am Main – Leipzig 1992) S. 187 und 189.

Dem Bayerischen Wald ist Siber ebenso wie seiner fränkischen Heimat zeit seines Lebens verbunden geblieben; das bezeugt nicht zuletzt ein Konzert, das er im Dezember 1929 in Waldkirchen gab (»Von der erfolgreichen Amerika-Tournee zurück – auf einer Weltkonzertreise begriffen!«). Literarischen Niederschlag fanden die Jahre in Wolfstein in den Erzählungen, die 1904 unter dem Titel »Novellen, die ein Spielmann schrieb« erschienen. Im fernen Bonn las der Rezensent Wilhelm Schmidt das Buch mit Unbehagen: »Von einem gebildeten Manne erzählt, aber von einer überhitzten Phantasie erdacht, ohne Gestaltungskraft geschrieben sind Sibers ›Novellen, die ein Spielmann schrieb‹. Die gelbe Farbe und unheilschwangere Sumpfdüfte spielen eine große und gespenstische Rolle. Es kommt nichts Gesundes, aber viel Perverses darin vor. Sogar bei den Bauern des bayrischen Waldes sucht dieser Spielmann das ›Raffinement einer ins Dämonisch-Phantastische verzerrten Leidenschaft‹, findet aber nur das von tausend Bauerngeschichten her gewohnt Platte.« Dr. Julius SIBER: Novellen, die ein Spielmann schrieb (München 1904), dazu Wilhelm SCHMIDT, in: Das Literarische Echo 7 (1904/05) Sp. 912.

Einem Bericht, der am 14. März 1905 in den »Münchener Neuesten Nachrichten« erschien (und den Siber im Anhang zu seiner »Seelenwanderung« abdruckte) ist zu entnehmen, daß er in seinen Konzerten zuweilen Musik und (eigene) Literatur verband: Der Berichterstatter lobte nicht nur den Virtuosen Siber (»Es ist erstaunlich, woher Dr. Siber neben seinen wissenschaftlichen Studien die Zeit gewann, eine Virtuosität zu erreichen, die andere nur mit Daransetzung vollster Lebensarbeit zu erreichen vermögen«), sondern auch den »Rezitator Erlbeck«, der eine der Spielmann-Novellen, »Tantalusseelen«, »gut vorgetragen« habe. Jules SIBER: Seelenwanderung (Selbstverlag, Würzburg o. J. [1913?]) nach S. 80.

Die Verknüpfung von Musik und Literatur fand Siber ebenfalls bei Paganini vorgeprägt, der vor seinen Auftritten nicht auf der Geige Fingergriffe übte, sondern sich in die notwendige Stimmung brachte, indem er »laut italienische Gedichte rezitierte und mit den Händen in die Luft griff«. Daraus leitete Siber in seiner »Violin-Schule« sogar eine allgemeine Empfehlung an seine Kollegen ab: »Wie Paganini sollte sich ein jeder Geiger vor seinem Auftreten seelisch präparieren. Bevor er z. B. Spohr spielt, lese er in Matthisson's Gedichten oder in Jean Paul, vor Saint-Saëns in Vacano, Hearn, Couperus oder Wilde, vor Bach in Milton oder in einer alten Chronik. Bevor er aber Paganini spielt, betrachte er ein Bild von Goya oder die Teufelsfratzen irgend eines gotischen Doms, lese eine Novelle Amad. Hoffmann's oder Poes oder meditiere über Paganinis Seelenstimmung, als er in Rom seinen Ippolito suchte oder in den Fluten seines Hasses gegen Duranowsky fast unterging – siehe meinen Roman Paganini.« Dr. Jules SIBER: Die große energetische Violin-Schule (mit besonderer Berücksichtigung des Paganinischen Problems) (Berlin-Wilmersdorf o. J.) S. 46.

Wo Musik und Literatur so verschwistert sind, überrascht es nicht, daß »Hexentanz« bei Siber sowohl der Titel einer Komposition als auch einer Novellensammlung ist. Jules SIBER: Hexentanz und andere Novellen (München 1907). Das Buch, das ich 2011 noch für verschollen hielt, ist in der Stadtbibliothek Zürich vorhanden und steht inzwischen sogar digital zur Verfügung. – Auf S. 2 sieht man zwei Takte aus dem »Andante mysterioso« des musikalischen Hexentanzes und den Hinweis, daß der Autor seine »Violinkomposition ›Hexentanz‹« »Fürst Albert von Thurn u. Taxis« gewidmet hatte. An dem literarischen Hexentanz beteiligen sich u. a. Lucifer (S. 7: ». . . du bist dieser schöne Jüngling, Lucifer«) Antinous (S. 30: » ... schön wie ein Wunder des Eros«) und Oscar Wilde (S. 58: »Ich suchte die Schönheit«).

Siber hat wiederholt betont, daß sein musikalischer »Hexentanz« mit einer erst Jahre später aufgetauchten Komposition Paganinis ein Thema teile. Doch die Parallelen zwischen den beiden reichen tiefer, berühren den Persönlichkeitskern. In der Zeitschrift »Psyche«, einer »Zeitschrift für den gesamten Okkultismus«, versuchte Reinhold Kluge 1921 Jules Siber in seinem Verhältnis zu Paganini als »okkultes Phänomen« zu fassen. Von zentraler Bedeutung war ein Konzert im »oberfränkischen Städtchen Zeil« im Jahre 1895, das Sibers Leben nach dessen eigenen Worten »rein seelisch und auch in seinem äußeren Verlauf vollständig umänderte«. Grund war ein »etwa 18jähriger, fremdländisch aussehender Jüngling von phantastischer, diabolischer Schönheit«:

»Er war leichenblaß; schwarze Haare ringelten sich an der Schläfe; fantastisch gekrümmte Lippen und die seltsamsten Vampyraugen erfüllten mich mit wollüstigem Grauen. Wer war dieser in einen blau-grünlich schillernden Anzug elegant, fast stutzerhaft gekleidete junge Mann? Noch nie hatte ich ihn gesehen und doch war er mir ganz bekannt, sympathisch, als ob ich schon unzählige Male mit ihm gesprochen, gescherzt, vertraut gewesen sei. Aber wann war das gewesen? Wie im Traum spielte ich weiter; bald schloß ich die Augen, bald zwang es mich, ihn anzusehen, und es war ein süßer Zwang. Denn eine übermäßige, dämonische Sympathie zog mich hin. Jetzt wußte ich, daß ich mit ihm lange, lange zusammen gewesen war; und während ich innerlich brannte von einer rasenden Sympathie, sah ich plötzlich etwas Unerhörtes: blaue Meerwogen, einen staubigen Weg, eine hexenhaft aussehende Frau an einem Ölbaum; sie streckte ihre Hand nach dem Jüngling – deutlich sah ich ihr Stirntuch und ihre gelben Finger – ich wollte sie abwehren, da war ich mit ihm in einer engen Gasse, ein verschlafenes Lämpchen flackerte an einem Madonnenbild, da deutete mein Freund auf das hilflos lächelnde Bild, und als ich ihn küssen wollte, flüsterte er mir etwas Sacrilegisches zu. Wann war das alles gewesen?!

Ich hatte meine Pièce beendet; kaum wußte ich es. Magisch zog es mich, zu dem rätselhaften Fremden zu gehen; da hielt mich die Tischgesellschaft fest . . .

Meine letzte Pièce begann. Ich wußte, daß er mich wieder bannen würde. Während der Pause hatte ich ängstlich vermieden, nach ihm zu schauen; kaum aber hatte ich die Geige angesetzt, so überfiel mich wieder der übermächtige Zauber aus mystischer Vergangenheit. Unerklärlicher, gewaltiger und unwiderstehlicher als bei meinem ersten Spiel.«

Als das Konzert zu Ende war, war und blieb der »Jüngling von phantastischer, diabolischer Schönheit« verschwunden. »Ich gestehe«, bekennt Siber, »daß ich seitdem eine große Sehnsucht hatte, diesen seltsamen jungen Menschen wieder zu sehen. Aber er erschien mir nicht wieder, weder im Konzertsaal noch sonst, auch nicht einmal im Traum.«

Zwei Jahre später, nach einem »Festkonzert zu Ehren des in Regensburg weilenden großen Lyrikers Martin Greif«, schien »der mystische Mensch von Zeil« für einen kurzen Moment noch einmal aufzutauchen, um gleich wieder zu verschwinden: »In dieser schrecklichsten meiner Nächte warf ich meinen ›Hexentanz‹ (für Geige allein) aufs Papier; nicht etwa damit die Orgie der Hexen auf dem Blocksberg schildernd, sondern die unermeßliche, wütende Verzweiflung eines unsäglich Leidenden, der Gott verflucht und die unterirdischen Geister ruft.« KLUGE: Der Paganini-Interpret Dr. Jules Siber S. 59–62.

Ein geheimnisvoller, rettender Jüngling erscheint schon in Sibers Roman »Aus drangvollen Zeiten. Erlebnisse eines Priesters während der französischen Revolution«, den er unter dem Pseudonym »Dr. J. Walter« veröffentlichte. Der Priester Louis Marie Baudouin wird aus Todesgefahr gerettet durch die Erscheinung eines Schutzengels in Gestalt eines Jünglings mit »unbeschreiblich freundlichem Ausdruck«. Und es gibt das Freundespaar Armand de Loménie und Jules Lamoureux: Armand ist die Idealgestalt des schönen Jünglings: »Jeder Maler würde sich glücklich geschätzt haben, diese feinen, ebenmäßigen Züge, diese schwärmerischen Augen mit dem feuchten Schimmer des heranreifenden Jünglingsalters, diese Lippen, deren Linien von einer wunderbaren Schönheit der Zeichnung waren, als Modell zu einem Antinous zu besitzen.« Jules, seit Kindertagen unter dem Schutz Armands, ist »zart wie ein Mädchen« und »schwärmt für den jungen Marquis«; das Band zwischen beiden ist »eine Art heiliger Erhebung, himmlischer Berauschung der Freundschaft«. Dr. J. WALTER: Aus drangvollen Zeiten. Erlebnisse eines Priesters während der französischen Revolution. Nach einem Manuskript erzählt (Regensburg u. a. 1910) S. 46, 151, 153, 175.

In Sibers Roman »Paganini. Ein Roman von alten Göttern und Hexentänzen« erscheint der Jüngling in doppelter Gestalt: als Lucifer (»ein Jüngling, ganz bleich, bartlos, von mondstarrer Schönheit«), der, wie es Hans Dietrich Hellbach formulierte, den »Knabeneros mystisch in das Herz Paganinis« legte, »noch ehe er geboren«, Hans DIETRICH [Hans Dietrich Hellbach]: Die Freundesliebe in der deutschen Literatur (Leipzig 1931, Nachdruck [mit einer Vorbemerkung von Marita KEILSON-LAURITZ] Berlin 1996) S. 123–124, hier S. 123. und als der junge Ippolito, der »von ganz ungewöhnlicher, selbst in Rom auffallender Schönheit war« und dem Paganini bekennt: »Dich, Ippolito, hat meine Seele gesucht von Anbeginn« und: »Meine Seele war mit dir schon lange, lange in tiefer, großer Vergangenheit verbunden und durch Schicksal zugeschworen.« Jules SIBER: Paganini. Ein Roman von alten Göttern und Hexentänzen (Berlin o. J. [1920]) S. 169, 223 [Vorabdruck 1919/20 in der Zeitschrift »Die Frankenwarte«]; dazu Kurt M&UUML;NZER, in: Das literarische Echo 22 (1919/20) Sp. 1257–1258 und Karl GIESE, in: Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen 21 (1921) S. 146–147.

Siber habe sieben Jahre an dem Roman »Paganini« gearbeitet, berichtet Reinhold Kluge: »Unzählige Male änderte er, verwarf er und noch die letzte Fassung war, wie er mir sagte, ganz ungenügend und miserabel. Da, sagte er mir, Anfang Juni 1919 setzte ich mich an den Schreibtisch, die Feder flog, ich schrieb und schrieb und staunte über das, was ich schrieb und wie es mir aus der Feder floß. Nie wieder hatte ich solche Eingebungen.« Der Versuch, die Gestalt Paganinis auch literarisch zu fassen, reicht damit zurück in das Jahr 1912 – das Jahr, in dem Siber, wie aus einer Notiz in der Zeitschrift »Psychische Studien« hervorgeht, in Köln seinen Roman »Seelenwanderung« schrieb. »Paganini redivivus«, in: Psychische Studien 46 (1919) S. 107–108. Der ungenannte Verfasser charakterisiert den Roman als »überaus fesselnden, von üppigster Phantasie und feinstem hellenischen Kunstempfinden, aber auch von umfassender Geschichtskenntnis (namentlich aus der italienischen Renaissanceperiode) und okkultistisch tiefgründigem Wissen zeugenden Roman«.

Beide Romane haben damit den gleichen Quellgrund, und vielleicht hat die Niederschrift der »Seelenwanderung« Siber geholfen, für sich das Thema Paganini und Jünglingsliebe zu klären, um das es in seiner »psychologischen Studie« geht, die er 1914 im Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen veröffentlichte. Wenn darin der Geiger Jules Siber, der sich als Inkarnation Paganinis versteht, als Autor zu dem Schluß kommt, daß in diesem »musikalischen Genie« ein »unstet urnischer Geist sein Wesen trieb«, darf das wohl auch als eine Art Selbstbekenntnis gelesen werden. Siber interessiert sich vor allem für Paganinis Verhältnis zu einem »jungen Südfranzosen, der ihn auf seinen Reisen begleitete und der Paganini während seines Spiels ab und zu starr anblickte«. Er wundert sich, daß dieses Verhältnis »nicht erotisch gedeutet, sondern in den allgemeinen Wahn mit einbezogen (wurde), daß Paganini eben ein Hexenmeister und der (auffallend schöne) junge Bursche die Verkörperung des Satans selbst sei, der Paganini durch seine Gegenwart stärke, damit er seine unerhörte Kunstfertigkeit ausführen könne«. Jules SIBER: Niccolò Paganini. Eine psychologische Studie, in: Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen 14 (1914) S. 39–44; abgedruckt in: SIBER: Seelenwanderung (2011) S. 148–154. Auch in der »Seelenwanderung« wird Paganinis Reisegefährte, der »bildhübsche, junge Provençale« erwähnt: »Den sah er an, damit er schön spielte.«

Im selben Band des Jahrbuchs konnte man auch Kurt Hillers Reaktion auf Sibers Roman »Seelenwanderung« lesen. Hiller und Siber kannten sich von ihrer Mitarbeit im Wissenschaftlich-humanitären Komitee (WhK) her; Siber war »der Paganini unsrer Komitee-Abende«, später gehörte er auch zum 70-köpfigen Obmänner-Kollegium. Vgl. Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen 14 (1914) S. 120–121 (Weihnachtsfeier des WhK am 14. 12. 1913), 20 (1920) S. 179 (Obmänner-Kollegium), 22 (1922) S. 96 und 23 (1923) S. 193 (25jähriges Bestehen des WhK, Fest am 14. 5. 1922). Auch an einem Kunstabend der Gemeinschaft der Eigenen war Siber beteiligt; vgl. Marita KEILSON-LAURITZ – Rolf F. LANG (Hg.): Emanzipation hinter der Weltstadt. Adolf Brand und die Gemeinschaft der Eigenen (Berlin-Friedrichshagen 2000) S. 151–152. »Wo bleibt der homoerotische Roman?« fragte Hiller und fand in Sibers »Seelenwanderung« eine erste Antwort: »›Der‹ homoerotische Roman ist es ja nun nicht; aber doch etwas Stärkeres, Gekonnteres, Menschenhafteres als die Schmarren dieses Genres, die man uns sonst meist auftischt.« Die »Mystizismen«, das »Absondre und Absurde« waren seine Sache nicht, aber getreu seiner Maxime: »Was geht mich Lesenden der Lauf der Fabel an?« las er eine Erzählung »voll von Schönheit und innigem Fühlen und stellenweise sogar von Geist«. »Es fehlen mitnichten Kolportage-Züge; aber ein Werk, welches verherrlicht, werde ich immer lieben müssen. Und dieses hier verherrlicht (ohne irritierenden Überschwang) das Verherrlichenswerteste, was Gott der Seele schuf: den Jüngling, tief und schön, der sich ihr hingibt.« KURT HILLER: Wo bleibt der homoerotische Roman?, in: Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen 14 (1914) S. 338–341; abgedruckt in: SIBER: Seelenwanderung (2011) S. 155–158. Vgl. Marita KEILSON-LAURITZ: Die Geschichte der eigenen Geschichte. Literatur und Literaturkritik in den Anfängen der Schwulenbewegung am Beispiel des »Jahrbuchs für sexuelle Zwischenstufen« und der Zeitschrift »Der Eigene« (Berlin 1997) S. 192, 234–235, 323 und 324.

Im Ton nicht so hymnisch, im Urteil aber ähnlich äußerte sich Numa Praetorius: In der Erzählung werde der Versuch gemacht, »Homosexuelles tiefer, vergeistigter, symbolischer zu fassen«; dadurch unterscheide sie sich »vorteilhaft von den häufig kunstlosen Novellen über Urningstum und -pein oder den homosexuellen Hintertreppengeschichten der letzten Jahre«. Mit dem »mystischen, theosophischen Bombast« wußte auch er nichts anzufangen, aber: »Mehr als die Ausgestaltung fesseln die Tendenzen und Strebungen: die griechische Schönheitssehnsucht, das Verlangen nach höherem und freierem Menschentum, in dem auch das homosexuelle Empfinden von der Verfemung befreit sein soll.« Den Tod der beiden Freunde wollte er »symbolisch aufgefaßt« wissen als ihre »durch den Fluch der heutigen Gesellschaft unentrinnbar gewordene Vernichtung«. Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen 20 (1920) S. 169.

Es gibt wohl kaum einen zweiten Roman, der, gemessen an seinem geringen Umfang, neben den Protagonisten eine solche Fülle von Namen einbezieht wie Sibers »Seelenwanderung«. Die meisten sind kaum mehr als assoziative Staffage. Wo es um schöne Jünglinge und Männerliebe geht, stellen sich die großen Namen aus Antike und Renaissance wie von selbst ein; einen Hauch von Ironie gewinnt dieses Spiel mit Namen, wenn in Dr. Krongolds kleinem Privatmuseum mit seinen »Nischen, Phönixpalmen, kostbaren Gesimsen und goldenen Lotoszieraten« neben Orpheus und Antinous auch Lucifer erscheint und der Namenreigen über Bronzino, Sodoma und Cellini bis hin zu Oscar Wildes »Dorian Gray« reicht. Bei den Namen aus dem Bereich der Musik spielt der Autor nicht nur durch die Erwähnung von César Thomson und Max Reger mit seiner eigenen Biographie: Wo der »Fürst von Thurn und Taxis, reich wie ein Sultan der Märchen von 1001 Nacht und ein kunstbegeisterter Mäcen«, auftaucht, dem der Elditt des Romans ebenso wie Siber seinen »Hexentanz« widmet, dürfen wohl auch die Vertonung eines Gedichts des »Prinzen Öttingen-Spielberg« (»ein einfaches Marienlied«) und die Bekanntschaft mit dem Komponisten Camillo Horn als Bruchstücke aus Sibers Biographie gelesen werden. »Sr. Hochfürstl. Durchlaucht Fürst Emil zu Öttingen-Spielberg« hatte Siber die erste seiner Spielmann-Novellen gewidmet.

Dem »Gespenstig-Makabren« geselle sich eine »erfrischende Heutigkeit bei«, fand Kurt Hiller: »Reale Personen wie der Dichter Derleth oder Dr. Hirschfeld oder der Pater Expeditus Schmitt treten glatt auf in diesem Roman.« Vielleicht war auch Siber wie der Elditt des Romans anwesend bei einem »Vortrag des Magnetopathen Dr. Schabenberger über Seelenwanderung«. Mit Sicherheit gehört zu Sibers Biographie die langjährige Freundschaft mit dem Maler Karl Leipold. Vgl. Thomas HENGSTENBERG (Hg.): Karl Leipold. Von der Farbe des Lichts (Katalog Schloß Cappenberg 2010). Der in lexikalischer Kürze gern als Marinemaler apostrophierte Karl Leipold tritt im Roman als »Malmedium« auf: »Er malt das, was über den Dingen schwebt, wie kein Zweiter auf der Welt: träumende venetianische Paläste, tote Galeren, die reden, islamitische Tempel, die Sünden begehen.« Leipold ist »in die höheren Grade der schwarzen Magie eingeweiht«, kein Wunder also, daß Elditt von ihm Rettung für seinen Freund erwartet. Reinhold Kluge weiß in seiner »okkulten Studie« von einer engen Verbindung zwischen Siber und Leipold zu berichten: »Immer wieder aber drängte sich in Leipolds Leben eine dämonische Beziehung zu Paganini, die auch eine höchst seltsame Szene in einem der ersten Münchener Konzerte Sibers verursachte. Als der Künstler am Schluß seinen ›Hexentanz‹ gespielt hatte und unter stürmischem Beifall wieder auf dem Podium erschien, sprang Leipold aus dem Zuhörerraum hinauf und sagte zu dem erstaunten Künstler: ›Lassen Sie sich jetzt durch den Beifall nicht irre machen! Ich habe vor 7 Jahren von Paganini geträumt und von Ihnen; daß ich Sie heute spielen hören würde, wußte ich. Aber Ihre Zeit ist noch nicht gekommen. Sie müssen noch 9 Jahre warten; dann ist Ihr Stern aufgegangen.‹« KLUGE: Der Paganini-Interpret Dr. Jules Siber S. 102.

Die zentrale historische Bezugsperson im Roman, der Bildhauer Jérôme Duquesnoy, erscheint ohne jede literarische Verfremdung in wissenschaftlicher Genauigkeit, wenn ein »Aufsatz von Georges Eekhoud« in »Dr. Magnus Hirschfeld's Jahrbüchern« nicht nur benannt, sondern in Teilen referiert wird: Georges EEKHOUD: Un illustre uraniste du XVIIe siècle. Jérôme Duquesnoy. Sculpteur Flamand, in: Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen 2 (1900) S. 277–287; abgedruckt in: Georges Eekhoud. Un illustre uraniste. Choix de textes et présentation Mirande LUCIEN et Patrick CARDON (Lille 1996, erweiterte Ausgabe Montpellier 2012) S. 25–32. »Sie verbrannten ihn in Gent auf offenem Marktplatz, 1654 am 24. Oktober.« Der Grund der Anklage und Verurteilung: »Duquesnoy war ein freier Künstler, der in Italien griechischen Schönheitskult eingesogen hatte und in Gent in der Kathedrale, wo er das Grabmal eines Bischofs meißelte, mit seinen zwei Jünglingsmodellen eine freie heidnische Szene gespielt hatte.«

Vielleicht war es einer dieser beiden Jünglinge, der ihm Modell stand für seine Ganymed-Statue: »Die Statue war überlebensgroß, aus weißem Marmor . . . : Jupiter in der Gestalt eines Adlers, der mit ausgebreiteten Schwingen den schönen Knaben Ganymedes in den Olymp entführt. Der schöne Ephebe klammert sich voll entzückter Hingabe an ihn und in seinen hellen Knabenaugen leuchtet schon die Herrlichkeit des olympischen Götterfestes, wo sie Nektar und Ambrosia trinken.«

Als Siber den Roman niederschrieb, war die Statue verschollen: »Ich weiß nicht, was dann mit der Büste geschah. Jedenfalls ging sie bei der großen Uranierverfolgung zu Anfang des 18. Jahrhunderts zu Grunde«, heißt es im Roman. (Auch über diese Uranierverfolgung hatte Siber in Dr. Hirschfelds Jahrbuch lesen können. L. S. A. M. R&OUML;MER: Der Uranismus in den Niederlanden bis zum 19. Jahrhundert, mit besonderer Berücksichtigung der großen Uranierverfolgung im Jahre 1730, in: Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen 8 (1906) S. 365–511.) Dennoch konnte er die Statue recht genau beschreiben – dank einer Zeichnung, auf die Eekhoud in seinem Aufsatz aufmerksam gemacht hatte. Wenn ein Jahrhundert später ein Bild der Ganymed-Statue von Jérôme Duquesnoy die Neuausgabe von Sibers Roman schmücken kann, verdankt sie das einer Art Wiederauferstehung. Der Kunsthistoriker Alain Jacobs hat vor einigen Jahren eine Statue, die sich im Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster befindet, zweifelsfrei als die von Jérôme Duquesnoy geschaffene identifizieren können. Alain JACOBS: Le »Ganymède et l'aigle« de Jérôme Duquesnoy le Jeune, in: Revue de l'art 132 (2001) S. 57–66. Im Januar 2007 wurde sie im Museum als »Kunstwerk des Monats« präsentiert; in dem erläuternden Beiblatt schilderte Gerd Dethlefs die fast lückenlos rekonstruierbare Geschichte der Statue, die nach seinen Worten »ebenso ästhetisch wie historisch-politisch und kulturgeschichtlich ein Schlüsselwerk der Barockzeit genannt werden darf«. Gerd DETHLEFS: Jérôme Duquesnoy d. J., Raub des Ganymed, um 1650–1654 (Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster. Das Kunstwerk des Monats, Januar 2007).

Die Geschichte von Jérôme Duquesnoy und seiner Ganymed-Statue hat Jules Siber tief beeindruckt. In dem 1922 erschienenen Roman »Incubus. Ein okkulter Roman aus der Würzburger Hexenzeit« wird die Geschichte fast noch ausführlicher erzählt als in der »Seelenwanderung«. Da »die ganze Welt« wisse, »daß die Größten, Angelo, Sodoma, Cellini, Leonardo, nur schöne Jünglinge malten«, wird dort gar die Vermutung geäußert, Duquesnoy – »Ja, er träumte von der Schönheit der Hellenen, von Ganymed und Antinous und fühlte wie Angelo, Sodoma, Leonardo, Aretino und Muretus« – habe sich »unschuldig als Sodomit verbrennen (lassen), nur damit er für ein dieser großen Sodomiter ebenbürtiges Genie gehalten werde«. Jules SIBER: Incubus. Ein okkulter Roman aus der Würzburger Hexenzeit (Würzburg 1922), Zitate S. 115–116, 161. – Einige weitere Romane Sibers seien genannt: Der Antichrist (Berlin 1920), dazu Kurt M&UUML;NZER, in: Das literarische Echo 24 (1920/21) Sp. 760–761; Satan triumphator. Ein Dante-Roman (Berlin-Wilmersdorf 1922), dazu Eva H&OUML;LTER: »Der Dichter der Hölle und des Exils«. Historische und systematische Profile der deutschsprachigen Dante-Rezeption (Würzburg 2002) S. 176–178; Das Gastmahl der Schatten. Roman von einer polnischen Allerseelennacht und Friedrich Chopin (Würzburg 1937).

Jules Sibers »Seelenwanderung« erschien vor hundert Jahren »auf traurigem Holzpapier im Selbstverlag des Verfassers«, und das habe er nicht verdient, meinte Kurt Hiller. Vielleicht hat sein Hinweis auf das »dichterische Dokument« eines »edlen und unruhigen Geistes« dazu beigetragen, daß die unscheinbaren Exemplare später doch noch von einem Verlag übernommen wurden, vom Max Spohr Verlag in Leipzig, dem lange Zeit wichtigsten Verlag für »Bücher für das ›dritte Geschlecht‹«. Dort wurde das Buch schon erwartet: Ein Wiener Autor, der sich Glaukos nannte, hatte 1915 seinen bei Spohr erschienenen »Traum von Hellas' Gestaden« »dem Verfasser der ›Seelenwanderung‹ Dr. Jules Siber« gewidmet. Mark LEHMSTEDT: Bücher für das »dritte Geschlecht«. Der Max Spohr Verlag in Leipzig (Wiesbaden 2002) S. 278 Nr. 512; das Buch von Siber ist zu ergänzen. Den Weg in eine öffentliche Bibliothek scheint das Buch damals nicht gefunden zu haben; die Vorlage für die Neuausgabe stammt aus einer Privatbibliothek.


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