William Shakespeare
Richard III
William Shakespeare

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DRITTE SZENE

Zu Pomfret, vor der Burg.

(Ratcliff tritt auf mir einer Wache, welche Rivers, Vaughan und Grey zur Hinrichtung führt.)

 

Ratcliff.

Kommt, führt die Gefangnen vor.

Rivers.

Sir Richard Ratcliff, laß dir sagen dies:

Heut wirst du einen Untertan sehn sterben,

Den Treu' und Pflicht und Biederkeit verderben.

Grey.

Gott schütz' den Prinzen nur vor eurer Rotte!

Verdammter Hauf' ihr alle von Blutsaugern!

Vaughan.

Ihr, die ihr lebt, wehklagt hierum noch künftig.

Ratcliff.

Macht fort, denn eures Lebens Ziel ist da.

Rivers.

O Pomfret! Pomfret! O du blut'ger Kerker,

Verhängnisvoll und tödlich edlen Pairs!

Im sünd'gen Umfang deiner Mauern ward

Richard der Zweite hier zu Tod gehaun;

Und deinem grausen Sitz zu fernerm Schimpf

Gibt man dir unser schuldlos Blut zu trinken.

Grey.

Nun fällt Margrethas Fluch auf unser Haupt,

Ihr Racheschrei, weil Hastings, Ihr und ich

Zusahn, als Richard ihren Sohn erstach.

Rivers.

Da fluchte sie Hastings, da fluchte sie Buckingham,

Da fluchte sie Richard: Gott, gedenke des!

Hör ihr Gebet für sie, wie jetzt für uns!

Für meine Schwester und für ihre Prinzen

Genüg' unser treues Blut dir, teurer Gott,

Das ungerecht, du weißt's, vergossen wird!

Ratcliff.

Eilt euch, die Todesstund' ist abgetan.

Rivers.

Komm, Grey! komm, Vaughan! umarmen wir uns hier:

Lebt wohl, bis wir uns wiedersehn im Himmel.

(Alle ab.)


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