Ossip Schubin
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Ossip Schubin

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Ja, so war's gekommen – seit dem gestrigen Abend war er Bräutigam!

Jetzt saß er in seinem Zimmer im Hotel de Paris, hielt die Feder in der Hand und schrieb an einem Briefe, mit dem er nicht vom Fleck kam.

Der Anfang lautete folgendermaßen:

»Meine verehrte Mutter!

Ich will Dir heute eine Nachricht mitteilen, die Dich, glaube ich, von ganzem Herzen erfreuen wird – ich habe mich heute verlobt, und zwar mit der einzigen Tochter des außerordentlichen Gesandten von Siehrsburg.

Kitty ist wirklich das reizendste Mädchen, das ich je . . .«

An diesem Punkte stockte seine Feder. Er erinnerte sich nämlich plötzlich, daß er bereits einmal genau dieselbe Phrase verwendet hatte, um seiner Mutter eine andre junge Dame zu schildern, die er ihr ebenfalls als Schwiegertochter zuzuführen beabsichtigt hatte, und diese Schwiegertochter war nicht im mindesten nach dem Geschmack der Gräfin Ulenberg und eine kleine Russin, angeblich vornehmer Herkunft, gewesen, die er im russischen Nationalkostüm, den Kokoschnjk auf dem Kopfe, im Wiener Wurstelprater ein Damenorchester hatte dirigieren sehen. Er hatte damals achtzehn Jahre gezählt und die junge Dame flehentlich gebeten, bis zu seiner Großjährigkeit auf ihn zu warten. Glücklicherweise hatte ihr das zu lange gedauert.

Das war längst verjährt und die ganze Geschichte ja eigentlich mehr komisch als ernstlich gefährlich gewesen, nichtsdestoweniger ließ sich's nicht leugnen, daß er damals genau wie heute geschrieben hatte: »Anna Kyrilowna ist das reizendste Mädchen, das mir je . . .«

Nachdem ihm das einmal eingefallen war, konnte er mit seinem Briefe nicht weiter.

Seiner Mutter würde das gewiß auch einfallen, sagte er sich, und sie würde lächeln und in seine Lobpreisungen Kittys kein Vertrauen setzen.

Zwischen einer Gesandtentochter und einer armen russischen Wurstelpraterfürstin war ja keine Parallele zu ziehen, aber sie würde doch lächeln und seinem Enthusiasmus mißtrauen.

Warum fiel es ihm denn überhaupt so schwer, seiner Mutter zu schreiben? Es fiel ihm immer schwer, aber in diesem Fall ganz besonders.

Sonst gut, warmherzig, von grenzenloser und sich persönlich aufopfernder Wohltätigkeit, wurde sie hart, verständnislos, abweisend, fast grausam, wo es sich um die Beurteilung irgend eines Verhältnisses handelte, bei dem die Liebe eine Rolle spielte. Dieses Gefühl flößte ihr einen für die gescheite Frau, die sie war, geradezu unvernünftigen Haß, ein wahres Grauen ein. Einmal hatte sie vor Freddy die Worte geäußert: »Die Liebe ist in manchen Fällen ein hinterlistiger Meuchelmord, den unsre physische Natur an unsrer ethischen begeht.«

Freddy hatte den Ausspruch nie ganz verstanden und längst vergessen. Heute aber fiel er ihm plötzlich wieder ein, und nachdem er ihm eingefallen, brachte er es nicht übers Herz, seiner Mutter die wunderschönen Empfindungen, die ihm alle Adern schwellten, zu schildern.

Er schob den bereits begonnenen Brief von sich und seufzte. Schließlich hatte ja die Sache keine so große Eile, er brauchte ihr die Mitteilung nicht zu machen, ehe er mit Kittys Eltern gesprochen; einwenden würde sie ja im Grunde gegen die Verbindung mit Kitty von Siehrsburg nichts können. Nein, ihre Einwilligung würde sie ihm nicht versagen, aber es war genug, wenn sie es an Teilnahme fehlen ließ.

Er erhob sich und holte von seinem Betttisch ein kleines ledernes Etui, das ein Bild seiner Mutter enthielt und ihn auf allen seinen Reisen wie eine Art Talisman begleitete. Im Laufe seines Freiwilligenjahres, das er fern von ihr in Wien abgedient, hatte sie es ihm mit ein paar sehr lieben Zeilen zum Geburtstage geschickt – Bild und Briefchen hatten ihm eine unbeschreibliche Freude gemacht – dieselbe Freude, wie sie ihm ihre seltenen, dann aber ganz eigentümlich herzlichen Liebkosungen bereiteten, ein freundlicher Blick aus ihren schönen, aber fast immer kalten Augen, ein Lächeln um ihren ernsten Mund – niemand konnte so lächeln wie seine Mutter – aber Gott, wie selten sie lächelte!

Das Bildchen in dem Etui war sprechend ähnlich.

Er betrachtete es lange und aufmerksam. Edel geschnittene Züge, ein schöner Mund mit statuesk kurzer Oberlippe – der griechischen Oberlippe, auf die die Engländer so großen Wert legen, dazu große, von breiten Lidern meist halb verdeckte, grünlichblaue Augen, deren Blick, wenn sie sie voll aufschlug, klar und durchdringend wie der eines Falken war, so daß ihm nichts entging.

Manches Mal flog ein feuchter Schimmer über ihre hellen Augen, der den Scharfsinn, der in ihnen war, auslöschte und ihnen statt dessen einen Ausdruck von unendlicher, fast verklärter Zärtlichkeit und Rührung verlieh. Dann hätte er jedesmal vor ihr niederknieen und sie einfach anbeten mögen, oder auch sie in seine Arme nehmen und einen Kuß auf ihre früh ergrauten Schläfen drücken. So etwas aber hätte er sein Lebtag nicht gewagt. So gut sie gegen ihn war, hielt sie ihn doch sehr fern, nie kam es zwischen den beiden zu jenen langen, lieben Plaudereien, in denen ein Sohn der Mutter sein Herz ausschüttet, ihr bunt durcheinander alles mitteilt, was ihn bewegt, seine wild aufschießenden Illusionen, seine ersten zögernden Lebensbedenken, seine bald übermütig humoristischen, bald tragisch entsetzten Weltbeobachtungen. Wenn sie mit ihm sprach, so war es über Kunst, Literatur, über seine Bekannten, seine weltlichen Beziehungen. Dazwischen äußerte sie manches Mal ein sehr fein formuliertes ethisches Prinzip. Er hatte immer das Gefühl, etwas gelernt zu haben, nachdem er eine halbe Stunde mit ihr verbracht hatte, es war sehr schön, aber das, wonach er sich sehnte, war es nicht.

Eine ihrer Schwächen mit einer zärtlichen Neckerei herauszufordern, wie andre Söhne, hätte er sich nie getraut, und ihr eine spontane Liebkosung zu bieten, wäre ihm als eine Art Wahnwitz erschienen, ja nicht einmal ihr die ritterlichen Aufmerksamkeiten entgegenzubringen, zu denen es ihn aus ganzem Herzen drängte, wagte er.

Und so hatte in den Beziehungen zwischen Mutter und Sohn, den heiligsten und schönsten, die es im Leben gibt, immer etwas . . . wenn nicht das Edelste, so doch das Liebenswürdigste gefehlt, und seiner warmen, weichen, überschäumenden Natur nach hatte er es schwer entbehrt. Anstatt seine Mutter mit aller Innigkeit, die in ihm war, zu lieben, hatte er sie doch nur stets mit fast andächtiger Scheu verehrt wie etwas sehr Heiliges, aber hoch über ihm Stehendes, von dem er jegliche Teilnahme an seinen kleinen menschlichen Angelegenheiten als eine Gnade empfand.

Zum ersten Male in seinem Leben fing er an, über sie nachzudenken, und folgerte aus ihrem Wesen etwas heraus, was ihn betrübte – daß sie nämlich sehr unglücklich in ihrer Ehe gewesen sein müsse. Gleich darauf trat die Frage an ihn heran, welcher Art denn sein Vater gewesen sei. Über den wußte er so gut wie nichts. Ein einziges Mal hatte seine Mutter mit ihm über den Vater gesprochen.

Er hatte sie nämlich dabei angetroffen, wie sie im Begriff gewesen war, ihre Reliquien auszuräumen, das heißt ein paar Sächelchen, die niemand anders berühren durfte als sie, und die sie in einem besonderen Schrein aufbewahrte. Dabei war ein kleines Bildchen auf die Erde gefallen. Er hatte es aufgehoben und gefragt, wen es darstelle.

Erst sichtlich zusammenschreckend, hatte sie es, ohne ein Wort darüber zu verlieren, in den Schrein zurücklegen wollen, dann sich plötzlich nach Freddy umsehend, es ihm hingehalten und gesagt: »Dein Vater!«

Als er es aber mit großer Aufmerksamkeit zu betrachten begonnen, hatte sie es ihm plötzlich entzogen und in den Schrein zurückgelegt. Mit einer jähen, unschön hastigen Bewegung, die mit ihrem gewohnten vornehmen, etwas gemessenen Wesen in grellem Widerspruch stand, hatte sie den Schlüssel abgezogen. Kurz darauf war sie in ihr Zimmer verschwunden und an jenem Tag nicht mehr erschienen.

Mit seiner optimistischen Auffassung der Dinge hatte er sich damals – er war ein kaum zwölfjähriger Schuljunge in einem Eton-Jakett gewesen – die Situation dahin zurechtgelegt, daß die Mutter den Vater sehr geliebt haben müsse und es ihr infolgedessen allzu schmerzlich gewesen sei, an ihn erinnert zu werden.

Heute, wo er das Leben besser kannte, wenn er es auch noch nicht »hinter sich hatte«, wie sein Kollege Siehrsburg, dachte er dasselbe, aber dachte sich auch noch manches dazu – daß seine Mutter an dem leidenschaftlich geliebten Mann eine schwere Enttäuschung erlebt haben mochte.

Aus seinem warmen, ihn ganz ausfüllenden Herzensglück heraus schwoll eine große Woge von Mitleid auf und zog über seine beiden Eltern hin, über seine Mutter, deren innerstes Gefühlsleben ihm verschlossen blieb, und über den Vater, den er nie gekannt, und von dem er nichts wußte, als daß er jung gestorben war.

Von dem kleinen Bildchen war ihm die Erinnerung an eine schöne ritterliche Erscheinung geblieben, und es tat ihm leid, daß er seine Mutter nicht nach dem Vater fragen konnte, ohne ihr wehe zu tun.

»Ach, mein Gott! Ist das ein schweres Herz für einen so glücklichen Menschen, wie ich's bin!« dachte er bei sich, lachte und griff nach seiner Uhr. Fünf – nun, da durfte er ja schon in die Villa Garibaldi. Siehrsburg hatte ihn dringend gebeten, solange seine Verlobung mit Kitty noch nicht offiziell war, seine Anwesenheit in der Villa nicht zu übertreiben, darum hatte er am Vormittag keinen Besuch dort gemacht, sondern sich nur auf seine nachmittägigen Glücksstunden dadurch vorbereitet, daß er Kitty ein kleines Geschenk bei einem Juwelier gekauft – einen Ring, der mit einem aus Smaragden geformten vierblätterigen Kleeblatt geschmückt war.

Er nahm das hübsche Geschmeide aus dessen weißsamtenem Schrein, ließ es zufrieden in der Sonne blitzen, steckte es dann zu sich, griff nach seinem Hut und begab sich hinaus, wie gewöhnlich ohne daran zu denken, einen Kasten oder Koffer zuzusperren, und ohne den Schlüssel von seiner Tür abzuziehen. Etwas weniger Mißtrauisches als Freddy Ulenberg gab's auf der Welt nicht mehr! Das Bild wohlwollender und gesunder, junger Lebenslust, ging er den Küstenweg entlang auf die Villa Garibaldi zu, wobei seine Schritte immer länger und eiliger wurden. Die trüben Gedanken, die ihn zu drücken begannen, als er an seine Mutter zu schreiben versucht hatte, hatte er alle im Hotel zurückgelassen, er fühlte den Boden nicht mehr unter den Füßen, das Glück zuckte ihm geradezu aus den Fingerspitzen heraus. Die Geißblattblüten und Rosen über dem Gartenportal der Villa nickten ihm ein freundliches Willkommen zu – und dennoch – er empfand es plötzlich – wehte ihm eine befremdliche Luft entgegen. Kittys Stimmchen, das er sonst von weitem froh und süß mitten zwischen den Trillern der Lerchen und dem Schluchzen der Nachtigall irgend eine Melodie zwitschern hörte, war heute stumm.

Dafür sprachen ein paar andre, weniger süße Stimmen in nicht zu großer Entfernung von ihm heftig durcheinander, eine fremde Stimme sagte ganz deutlich: »Ich will ihm ja nicht nahe treten, ich verlange einfach Auskünfte über seine Familie, und dazu bin ich berechtigt . . .«

Von wem konnte die Rede sein? Es fuhr ihm durch alle Glieder. Stark eingeschüchtert trat er ein paar Schritte weiter . . .

Auf dem samtgrünen, englisch gehaltenen Lawn vor der Villa, zwischen den Rhododendronbäumen mit ihren sonnendurchleuchteten, amethystfarbenen Blütenbüscheln, saßen um einen mit Teezeug besetzten Tisch aus Korbgeflecht drei Menschen, die er kannte: die Staatsrätin, Gerhard und Kitty, und zwei, die er nicht kannte, ein Herr und eine Dame. Es hielt nicht schwer, zu erraten, daß dies Kittys Eltern waren. Der Herr, groß, vornehm, breitschultrig, etwas schwerfällig in der Gestalt und pedantisch im Anzug, ein Monocle im Auge und eine seidene schottische Mütze auf dem Kopf, war das Bild eines preußischen Bureaukraten en villegiature, die Dame, eine Schönheit, glich Kitty, nur war sie größer, blendender, es war Kitty mit einigen vierzig Jahren und einer größeren Nase. Sie trug ein blaßlila Musselinkleid, das reich mit Spitzen besetzt war, und einen großen, malerischen Gartenhut aus starkem, gelbem Strohgeflecht, den Magnolienblüten zierten.

Als sie Freddys Schritte über den Gartenweg knirschen hörten, wendeten sich alle um.

Kitty sah ihn sehr lieb an, wurde rot und rührte sich nicht. Freddy merkte, daß sie geweint hatte. Gerhard stand auf, ging ihm entgegen und drückte ihm mit besonderer Wärme die Hand, die Staatsrätin aber streckte mit einer dramatischen Geste ihre beiden Arme gegen ihn aus und rief: »Enfin... regardez-le, c'est ma justification!«

Das war unbeschreiblich komisch, so daß alle aus ihrer sichtbaren Verstimmung heraus zu lachen anfingen. Selbst der pedantische Vater Siehrsburg verzog die Lippen, seine schöne Frau hingegen lachte geradezu unbändig, sehr ausgelassen und sehr reizend. »Au fond,« rief sie, »hat Tante Rina recht, und wenn er so ist, wie er aussieht, so kann man's weder der Tante noch Kitty übelnehmen, daß es kam, wie es gekommen ist.«

»Vous savez...« wendete sie sich an ihren Gatten, si c'était à recommencer, und wenn ich in Kittys Alter wäre, ha, ha, ha,« sie fing wieder an zu lachen, dabei reichte sie nun ihrerseits Freddy die Hand – eine lange, aristokratische Hand, die er ehrerbietig küßte – »jedenfalls freue ich mich sehr, Sie kennen zu lernen,« versicherte sie ihn.

Frau von Siehrsburg, Fürstin Lydia, wie sie von allen denen, die sie in ihrer Mädchenzeit gekannt hatten, noch heutigentags genannt wurde, war so schön wie Lola Montez und tugendhaft wie Madame Recamier, nur ohne die historisch berüchtigte Pedanterie der Freundin Chateaubriands. Die Tugend war bei ihr kein Verdienst, sondern eine geniale Charakteranlage. Sie beanspruchte nie die geringste Bewunderung dafür. Diese stolze Bescheidenheit, verbunden mit dem Umstand, daß sie ebenso kokett als tugendhaft war, und keinen Mann, der ihr halbwegs der Mühe wert dünkte, in Ruhe lassen konnte, ohne zu versuchen, ihm den Kopf zu verdrehen, hatte es fertig gebracht, daß ihre Tugend ihrer Popularität nicht geschadet hatte.

Freddys Herz hatte sie natürlich im Sturm erobert.

Nun wendete er sich an seinen zukünftigen Schwiegervater und, die Hand auf die Lehne von Kittys Stuhl stützend, sagte er befangen und mit seinem einnehmenden, langsamen Lächeln: »Sie finden gewiß, daß ich mich nicht hätte mit einem so jungen Mädchen verloben dürfen, ohne früher bei deren Eltern anzufragen, Exzellenz. Ich weiß, daß es nicht korrekt war, und ich hätt's auch gewiß nicht getan, wenn ich es im vorhinein überlegt hätte. Es kam aber ganz plötzlich, ich habe einfach ein bißchen den Kopf verloren. Aber . . . sehr Schlimmes ist wohl dabei nicht, 's ist ja doch nur eine unterlassene Formalität. Wir bitten demütigst um Verzeihung und um den elterlichen Segen. Nicht wahr, Kitty?«

Er beugte sich ein wenig über das geknickt dasitzende junge Mädchen und strich ihr sanft über die Schulter.

Die Vertraulichkeit der Anrede, sowie die Zärtlichkeit der Berührung waren dem Gesandten sichtbar verdrießlich. . . . Anstatt den Segen auszusprechen, um den Freddy ihn bat, räusperte er sich, blickte von Kitty zu Freddy, von Freddy wieder zu Kitty und sagte endlich: »Geh ins Haus, Kitty, bei dem, was wir weiter zu verhandeln haben, brauchst du nicht anwesend zu sein!«

Freddy traute seinen Ohren kaum. Kitty rührte sich nicht, ein entrüsteter, widerspenstiger Ausdruck überflog ihr zartes Gesichtchen. »Geh, mein Kind,« sagte Frau von Siehrsburg. Da stand sie auf und ging ein paar Schritte, ihre junge Brust hob und senkte sich, offenbar konnte sie die Beleidigung nicht verwinden, die man ihrem Liebling angetan! Mit einem Male wandte sie sich zurück, stürzte auf Freddy zu, nahm seine Hand zwischen ihre beiden und drückte sie heftig an ihre Lippen, worauf sie laut schluchzend ins Haus lief.

Eine unbehagliche Pause folgte, der Gesandte trommelte verlegen auf der Platte des Gartentisches, die Fürstin Lydia biß sich die Lippen, offenbar war sie unzufrieden, aber nicht mit ihrer unvorsichtigen Tochter, sondern weit mehr mit ihrem zu vorsichtigen Gemahl.

»Vor allem möchte ich Sie bitten, Platz zu nehmen,« wandte sich jetzt der Gesandte an Freddy.

Unter den Umständen hätte dieser ihm wahrhaftig lieber eine der neuangeschafften japanischen Teetassen, die auf dem Tische standen, an den Kopf geworfen, anstatt ihm gegenüber Platz zu nehmen, aber er erinnerte sich noch zur rechten Zeit, daß er den Vater Kittys vor sich habe, und so kam er denn der Aufforderung nach; er hielt sich musterhaft, nur an dem heißen, jungen Blut, das ihm stoßweise in die Wangen schoß, merkte man, daß es ihm in allen Fibern zuckte vor Empörung.

»Und nun,« fuhr der Gesandte, der im Grund ein sehr guter Mensch, wenn auch ein großer Pedant war, fort, »muß ich Ihnen vor allem andern versichern, daß Sie mir persönlich außerordentlich gefallen –« er stockte

»Aber Sie haben eine andre Partie für Kitty – für Ihre Tochter,« murmelte Freddy.

»Nein, ich bitte nur ganz bescheiden um einige Auskünfte.«

Freddy erinnerte sich der Worte, die bei seinem Eintritt in den Garten an sein Ohr geschlagen hatten. »Nun, ich glaube,« sagte er, »Gerhard, der seit einem Jahr mit mir in Paris fast täglich beisammen war, könnte Ihnen beiläufig sagen, ob etwas gegen mich einzuwenden ist.«

»Ich wüßte bei Gott nichts,« ereiferte sich Gerhard, »außer daß er einmal im Frühjahr das Gequake von Fröschen für Vogelgezwitscher gehalten hat, daß er überhaupt ein schrecklicher Optimist, das heißt ein schauderhaft guter Kerl ist, der an jedem Ungeheuer noch irgend eine Schönheit herauszustreichen findet und für jeden Verbrecher einen mildernden Umstand entdeckt. Ihr solltet mir ein Prämium dafür geben, daß ich diese Verlobung eingefädelt habe, denn sie ist mein Werk, mehr oder minder ist sie mein Werk; und statt dessen bringt ihr meinem besten Freund, der nebenbei der anständigste Mensch ist, den ich kenne, ein Mißtrauen entgegen, das ihn beschimpft und mich bodenlos beschämt!«

Eine solche Explosion von Entrüstung und Ungezogenheit hatte man bei Gerhard Siehrsburg noch nicht erlebt. Der Gesandte wurde zu Stein, seine Gattin hatte Lust zu lachen, blieb aber ernst und sagte nur: »Du gehst zu weit, du erlaubst dir zu viel,« und Freddy, der ob der Aufregung seines Freundes seine eigene Ruhe wiedererlangt hatte, legte ihm die Hand auf den Arm und meinte: »Sei nicht närrisch, Schwiegersöhne werden immer ein wenig von den Eltern ihrer Bräute malträtiert, dagegen läßt sich nichts einwenden, das ist traditionell.«

»Ja,« brummte Gerhard, »uneigennützige Schwiegersöhne werden immer malträtiert; es sind nur Lumpen, die ohne einen Pfennig in der Tasche Millionärstöchter heiraten, denen das Recht zugestanden wird, die Schwiegereltern zu malträtieren.«

»Na, schweig schon,« verwies ihm gutmütig Freddy, »ich glaube, es wäre besser, zur Sache zu kommen – to come to the point, ohne uns weiter heiße Köpfe zu machen. Es war recht töricht von mir, mich so empfindlich zu zeigen. In Monte Carlo begegnet man so vielen Schwindlern, daß jeder berechtigt ist, auf seiner Hut zu sein.«

»Pardon, pardon,« unterbrach ihn die Fürstin Lydia, die sich indessen, wie Madame de Maintenon während des Vortrages wichtiger Staatsgeschäfte, mit einer Tapisseriearbeit beschäftigt hatte, »der größte Dummkopf in der Weltgeschichte vermöchte nicht, Sie für einen Schwindler zu halten.«

Worauf der Gesandte großmütig hinzusetzte: »Darin hat meine Frau recht,« dann etwas zögernd und an seinem Hemdkragen herumrichtend, sagte er: »Es handelt sich auch gar nicht um Ihre eigene Persönlichkeit, ich möchte Sie nur um einige Auskünfte bitten in Betreff Ihrer Familie. Ihre Mutter war, wie mir Gerhard mitteilte, eine Miß Bretford.«

»Honorable Miß Bretford, Tochter von Augustus Lord Bretford,« schob Gerhard giftig ein.

»Eine vorzügliche Familie,« fuhr der Gesandte unbeirrt fort, »vorzüglich . . . wer aber war Ihr Vater?«

»Nun, mein Vater war ein Graf Ulenberg, ein österreichischer Offizier, der bald gestorben ist,« erwiderte Freddy, dem bei dieser Frage von neuem das Blut zu Kopf gestiegen war.

»Wann und wo ist er gestorben?«

»Das kann ich Ihnen nicht sagen,« erwiderte Freddy; es fing an, ihm schwarz vor den Augen zu werden.

»Wie hat er mit dem Vornamen geheißen?«

Freddy dachte nach. »Auch das wüßte ich Ihnen nicht zu sagen,« erwiderte er heiser.

Eine unheimliche Pause folgte. Dann sagte der Gesandte mühsam, sehr verlegen – offenbar kam es ihm selber hart an, dem jungen Mann, der ihm im Laufe dieser Unterredung sympathisch geworden war, nahe zu treten: »Ich will gern annehmen, daß Ihre Unkenntnis sowohl des Sterbetages als des Taufnamens Ihres Vaters nur einem Zufall entspringt. Nichtsdestoweniger muß ich Sie bitten, nähere Erkundigungen über den verstorbenen Grafen Ulenberg einzuziehen. Der Name an und für sich ist ein sehr guter – aber . . . die Ulenbergs sind verarmt, und wie viele verarmte, ruhmreiche Adelsgeschlechter . . .«

»Vater!« rief Gerhard heftig.

»Albert!« mahnte leise Frau von Siehrsburg.

»Nun – nun, ich hoffe ja, es wendet sich alles zum besten,« meinte der Gesandte beschwichtigend, »schreiben Sie an Ihre Frau Mutter, der ich mich zu Füßen legen lasse, um die nötigsten Referenzen. Es ist ja nur eine Formalität, aber . . . Sie sind ja selber vernünftig – Sie sehen ein . . . und noch eins – ehe diese leidige Angelegenheit geordnet ist, würde ich Sie bitten . . . würde Sie bitten . . . den Verkehr mit Kitty zu unterbrechen. Kitty ist Ihnen offenbar jetzt schon sehr zugetan – und es ist besser . . . im Falle . . . in dem ganz unvorhergesehenen Falle, daß sich ihrer Verbindung mit Ihnen . . . Hindernisse entgegenstellen sollten . . .«

Mehrere Minuten später stand er allein draußen auf dem staubweißen Küstenweg, über die Mauern der Villa Garibaldi nickten ihm Rosen- und Jasminzweige – Abschiedsgrüße zu.

Er ging wie im Traum, das Bild, das sich zuletzt seiner jungen, tiefverletzten Seele eingeprägt, mitnehmend: den niedrigen Tisch aus Korbgeflecht, die japanischen, mit roten und goldenen Schimären verzierten Teetassen darauf, und um den Tisch herum die Fürstin Lydia mit ihrem magnolienbesteckten Gartenhut, den Gesandten mit seiner leichten schottischen Seidenmütze, Gerhard Siehrsburg mit seinem finsteren Gesicht . . . den kupfernen Samowar auf dem Nebentisch, die sonnendurchleuchteten lila Magnolienbüsche . . . und dann nichts . . . nichts als Kitty mit ihrem tränenüberströmten Gesichtchen, Kitty, die ihm zuliebe ihren Eltern hatte den Gehorsam kündigen wollen, und als sie dazu nicht die unschöne Kraft gefunden, auf ihn zugestürzt war und ihm die Hand geküßt hatte, um ihm das Unrecht abzubitten, das man ihm angetan.

Was hatte sie ihm abzubitten – ihre Eltern hatten recht, vorsichtig zu sein . . . vorsichtig . . . aber woher kam der Zweifel, woher die Vermutung einer möglichen Unwürdigkeit seiner Abkunft?

In das Hotel de Paris zurückgekehrt, sperrte er sich – zum ersten Male in seinem Leben – ein. Er griff traurig nach dem armen, kleinen Ring in seiner Tasche und legte ihn weg, ohne ihn angesehen zu haben.

Dann plötzlich – er war noch sehr jung und sehr weich und war gewöhnt gewesen, den Kopf sehr hoch zu tragen – versteckte er das Gesicht in seinen verschränkten Armen auf der Tischplatte und begann heftig zu schluchzen. Darauf schrieb er an seine Mutter.

*           *
*

Ein, zwei, drei, fünf Tage sind verstrichen . . . heute muß der Brief kommen, sagt er sich, der Brief, der all seiner unvernünftigen Qual, seinem krankhaften Mißtrauen, seinen wahnwitzigen, in allerhand Peinlichkeiten herumstöbernden Vermutungen ein Ende macht. Er wird den Leuten wieder unbefangen ins Gesicht sehen können, wird Kitty in die Arme schließen dürfen, wird die Last, die ihn jetzt in die Erde hineindrückt und ihm das Atmen erschwert, von sich schleudern. Ach, wieder leicht atmen können und sich an Gottes Sonnenschein freuen, wie er's vor fünf Tagen noch gekonnt hatte! Jetzt schleppt er mit jedem Atemzug eine Zentnerlast auf und ab, und jeder Sonnenstrahl tut ihm weh.

Schon gestern und vorgestern hat er den Brief erwartet, hat ihn mit Bestimmtheit erwartet. Heute muß er kommen! Er ist bald eingeschlafen am Abend zuvor, von Müdigkeit erdrückt, aber mitten in der Nacht weckt ihn das Zuschließen irgend einer Tür im Korridor – ihn, neben dem man sonst Kanonen hätte lösen können, ohne ihn im Schlaf zu stören, das Knistern eines Blattes Papier weckt ihn jetzt.

Das Knistern eines Blattes Papier! . . . Torheit – die Unruhe in seinem Blut weckt ihn. Er wendet sich von neuem gegen die Wand, schließt die Augen . . . vergebene Mühe – die Unruhe wird stärker – ein peinliches Stechen in der Brust, ein häßliches Ziehen und Zerren von den Schultern bis in die Handgelenke hinein. Aus diesen widerwärtigen physischen Empfindungen steigt ein Gedanke empor, den der Schlaf ein wenig verwischt hatte, der sich jetzt groß und deutlich in seiner Seele ausbreitet.

»Wer war mein Vater – warum zweifeln die Leute an meinem Vater?«

Er dreht das elektrische Licht auf, sieht nach der Uhr – zwei Uhr! Er greift nach einem Buche, versucht zu lesen. Seine Augen gleiten über die Zeilen hin, seine Hand wendet die Blätter um, aber er behält nichts von dem, was er liest, der Sinn dringt ihm nicht in den Kopf. Müde schließt er das Buch, dreht das Licht ab und versucht noch einmal zu schlafen.

Er schläft nicht. Ein weißer Schimmer sickert durch den Store, breitet sich aus, heller und heller, die Vorhänge seines Bettes, die noch vor kurzem pechschwarz waren, fangen an, sich zu röten, immer klarer und gestalteter wachsen die Möbel aus der weißlichen Undeutlichkeit der Morgendämmerung heraus. Ein Vogel zwitschert draußen, erst einer, dann mehrere, ein paar Fliegen schlagen ihre Köpfe laut summend gegen die Fensterscheiben, unten hört man das Schieben und Scharren der Kehrbesen, womit die Straßenreiniger den Platz säubern, das Rollen ihrer Karren. Einen Augenblick verwischt sich sein Bewußtsein, dann . . . war das nicht ein Schritt vor seiner Tür – der Schritt hält – unter der Tür hervor kriecht etwas Weißes – ein Brief – ja – ein Brief! Er stürzt aus dem Bett. Ein Brief – wohl ist es ein Brief, aber nicht von seiner Mutter, sondern von einem Kollegen, der ihn fragt, ob er zum grand prix in Paris zurück sein werde.

Er möchte weinen vor Aufregung, vor Enttäuschung! Das Stechen in seiner Brust wird noch stärker, der Atem schwerer.

Die dritte Nacht ist's, die er jetzt so verbracht hat, er fängt an, sich müde zu fühlen, schlecht auszusehen. Es ist nicht die Schlaflosigkeit an und für sich – als ob er es nur je empfunden hätte, wenn er sich als Freiwilliger während der Waffenübung zur Manöverzeit mit zwei, höchstens drei Stunden Schlaf abfertigen mußte, oder auch im Karneval von einem lustigen Fest zum andern rasend, kaum dazu gekommen war, sich niederzulegen – nein, die Schlaflosigkeit ist's nicht, die ihn so heruntergebracht hat, sondern die Qual, aus der diese Schlaflosigkeit entspringt.

Mit heißen Augen und wunden Gliedern steht er auf, 's ist unnütz, sich weiter im Bett herumzuwälzen. Er klingelt um sein Bad. Dreiviertel Stunden später sitzt er im Frühstückszimmer vor einer mit rotem Garn gestickten Serviette, trinkt eine Tasse Kaffee und fragt den Kellner, wann der nächste Posteinlauf zu erwarten sei.

Die Post ist gekommen, die in die Zimmer hineingeschobenen Briefe stammten von der Abendpost.

Er schickt den Kellner nachzusehen, ob kein Brief für ihn eingetroffen ist. – Nein . . . kein Brief.

Was mit sich anfangen? Er verfügt sich ins Lesezimmer, schreibt ein zweites Mal an seine Mutter, adressiert mit größter Deutlichkeit:

Gräfin Marie Ulenberg

Hotel Liverpool            
Paris.

Zum ersten Male in seinem Leben fällt ihm ein kleiner, geringfügiger Umstand auf, der ihm früher nie zu denken gegeben hat. Andere Frauen setzen bei ihren Adressen den Taufnamen des Gatten dem Familiennamen vor.

Sie weicht von dieser Sitte ab.

Ist's, daß sie so wenig mit dem Verstorbenen gemein haben will als möglich? Er stampft mit dem Fuß. Das ist schon unerträglich, warum deutet er denn alles häßlich und ungünstig? Wie weh das tut! Es ist ja purer Unsinn. Seine Mutter kann keinen Lumpen geliebt haben, es ist eine Versündigung an ihr, so etwas zu vermuten!

Er trägt den Brief selber auf die Post, läßt ihn einschreiben.

Eine halbe Stunde später sendet er dem Brief ein Telegramm nach: »Warum keine Nachricht? Bitte dringend um Nachricht.«

Dann den hübschen, von einer niedrigen Mauer umsäumten Küstenweg entlang, bummelt er von der Post nach dem Hotel de Paris zurück.

Was mit sich anfangen?

Siehrsburgs sind in Cannes, nur auf wenige Tage sind sie fort, um Begegnungen mit ihm auszuweichen, Gerhard hat sich mit einem Freund auf einer Jacht eingeschifft, offenbar ist ihm das Beisammensein mit Freddy unter den Umständen zu peinlich.

Während er recht melancholisch und mutlos über den Platz schlendert, ruft ihm plötzlich eine fremde Stimme »bon jour« zu.

Er blickt auf und in die schönen Augen der Fürstin Lydia, die ihm aus dem Schatten eines breitkrempigen schwarzen Federhutes zulachen. Sie reicht ihm die Hand.

»Haben Sie Nachrichten von Ihrer Frau Mutter?« fragt sie freundlich. Sie nimmt es als selbstverständlich an, daß er Nachrichten haben muß.

»Nein . . . ich begreife nicht . . .« murmelt Freddy, bis an seine blonden Haarwurzeln errötend.

»Ah, wie schade!« ruft sie, »wir sind gestern abend von Cannes zurückgekommen, und als ich Sie sah, freute ich mich und hoffte, Sie gleich zum Frühstück mitnehmen zu können.«

»Das ist unter den Umständen natürlich nicht möglich,« stößt Freddy bitter hervor.

»Nein . . . nur wegen der törichten Pedanterie meines Mannes,« sagt Fürstin Lydia ärgerlich. »Aber quälen Sie sich doch nicht so; mit Briefen hat man immer Verdrießlichkeiten, eine Antwort kommt nie zur rechten Zeit, wenn man sie gerade besonders sehnsüchtig erwartet. Was mich anbelangt, so bin ich überzeugt, daß die Auskünfte Ihrer Mutter äußerst beschämend für uns sein werden; ich habe nur Angst, daß die Gräfin die Kleinigkeitskrämerei meines Mannes übel nimmt. Wundern könnt' es mich nicht.«

Sie ist mit ihm von dem Platze hinweg in den eigentlichen Park des Kasinos abgebogen, um sein niedergeschlagenes Aussehen der Beobachtung der immer um das Hotel de Paris herumschweifenden Müßiggänger zu entziehen.

Durchsichtige Schattenarabesken spielen über die Kieswege vor den Füßen der beiden hin, das leise Säuseln in den Bäumen mischt sich mit dem gedämpften mezza-voce-Gesang des nie sehr lauten Mittelmeeres.

»Ich an Ihrer Stelle wäre wütend über meinen zukünftigen Schwiegervater,« sagt sie weiter, »aber tüchtig wütend, und ich gebe Ihnen auch carte blanche, ihn zu quälen, bis Sie mit diesen dummen Formalitäten im reinen sind, aber mich dürfen Sie nicht entgelten lassen, was Sie jetzt ausstehen. Ich versichere Ihnen, daß ich keine Referenzen von Ihnen verlangt hätte!«

Wieder reichte sie ihm die Hand, diesmal verabschiedend. Er hält sie fest. »Was macht Kitty, Fürstin, – wie geht's Kitty?« murmelt er.

»Kitty ist viel vernünftiger als Sie,« erwidert ihm Frau von Siehrsburg. »Sie sieht ein wenig blaß aus und ärgert sich über Papa, im übrigen schreibt sie den ganzen Tag Briefe an Sie – Briefe, die sie nicht abschicken darf, aber die sie Ihnen schenken wird, bis sich herausgestellt hat, daß alles in Ordnung ist. Sie ist ebenso überzeugt davon wie ich, daß alles in Ordnung sein muß. Und nun adieu, pauvre garçon – Sie dauern mich. . . . Auf Wiedersehen – hoffentlich bald.«

Wieder reicht sie ihm die Hand, er küßt sie nicht nur einmal, sondern zwei-,> dreimal, dann bleibt er stehen, bis sie hinter dem blaugrünlichen Geschimmer einer Weymouthskiefer verschwindet. Er möchte sich auf die Erde werfen und ihre Fußspuren küssen, aus Dankbarkeit für das ihm bewiesene Vertrauen.

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